DE59069C - Abnehmbare Hinterradbremse mit selbstthätiger Bremslöflfel-Feststellung für Fahrräder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE. öS: Sattlerei und Wagenbau.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1891 ab.

Nachstehend beschriebene Vorrichtung, welche an jedem Fahrrad leicht angebracht und wieder abgenommen werden kann, bezweckt, bei grofsem Gefalle aufser dem Vorderrad auch das hintere mehr oder weniger stark bremsen zu können, wobei der Bremslöffel in seiner jeweiligen Stellung selbstthätig festgestellt wird.

Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 die Anordnung der Bremse am Fahrrad. Fig. 2 und 2 a sind Einzeldarstellungen an derselben, von der der Fig. ι entgegengesetzten Seite gesehen, Fig. 3 eine Unteransicht von Fig. 2 und Fig. 4 eine Ansicht von Fig. 2 a von der Lenkstange aus in theilweisem Schnitt.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Bremse aus zwei Haupttheilen A und B, welche mittelst Kette k mit einander verbunden, sind. B ist die Bremse, A die Feststellvorrichtung für dieselbe. Haupttbeil A, welcher vermittelst Rohrschelle α ^α an der Verbindungsstange S ganz nahe bei der Lenkstange L montirt ist, aber auch an letzterer selbst befestigt werden kann, besitzt seitlich einen herabhängenden, nach rückwärts geschweiften flachen Flügel a, an dessen Ende ein Hebel b mit einem Drücker b¹ um c drehbar befestigt ist. An diesem Hebel b ist eine federnde Zahnklinke e mit Drücker e¹ um d drehbar angebracht, die in ein an der Innenseite des Flügels a befindliches Zahnsegment f eingreift (Fig. 2a). Am unteren Hebelende wird Kette k eingehängt, welche, wie schon erwähnt, die Verbindung mit dem Theil B herstellt. Letzterer, an der linksseitigen unteren Verbin'dungsstange V des Hinterrades mittelst nach einer Seite abgeflachter, theilweise ausgeschnittener Rohrschelle g befestigt, besteht aus einem an der Rohrschelle um h drehbar angebrachten Hebel i mit dem Bremslöffel /, der Schutzplatte m -(an Fig. 2 theilweise ausgebrochen) und der Feder η mit den Stiften op, welche, ersterer an der Rohrschelle, letzterer an der Schutzplatte festgenietet, beim Emporziehen des oberen Hebelarmes i durch die Kette das Spannen der auf eine am gegenüberliegenden Rohrschellenlappen befindlichen Stift n¹. gesteckten Feder η bewirken.

Die Kette k ist hier mit dem oberen Hebelende verbunden, und wird die Länge derselben so gewählt, dafs, wenn sie an beiden Enden an den Hebeln b und i eingehängt ist, der obere Arm des letzteren von derselben etwas in die Höhe, gezogen wird, wodurch die Feder n, Fig. 2, und die Kette gespannt, der Drücker b^y (Haupttheil A) aber durch die Kette und den Hebel b in seiner Höhenlage festgehalten wird.

Soll nun gebremst werden, so drückt man den Drücker b¹ (Haupttheil A) mit der Hand so weit als erforderlich nieder, wodurch vermittelst Hebels b Kette k und Hebel i angezogen und dadurch der Bremslöffel an das Hinterrad gedrückt wird (Fig. 1, 2 und 2 a die punktirten Linien), wobei die federnde Zahnklinke e, Fig. 2a, über das Zahnsegment f gleitend, beim Loslassen des Drückers den Bremslöffel in der gewünschten Stellung durch Einfallen in einen der Zähne des Segmentes selbstthätig feststellt.

Behufs Auslösung der Bremse drückt man Drücker e^l der Zahnklinke mit der Hand nieder, worauf Federn (Haupttheil B) den Hebel i und dieser vermittelst Kette k den

Hebel b wieder in seine Ursprungslage nach unten zieht, wobei gleichzeitig die freigewordene Zahnklinke e, über das Segment f zurückgeführt, wieder in den untersten Zahn desselben einfällt. Die Feder η bringt den Hebel i wieder in seine Ruhelage.

. Will man die Bremse aufser Thätigkeit setzen, jedoch nicht gänzlich abnehmen, so hängt man Kette k aus, worauf Hebel i von der Feder η in parallele Lage zur Verbindungsstange V heruntergedrückt, bei q nach unten abgebogen und nach Art der Taschenmesser zusammengeklappt werden kann (Fig. ι punktirt). Die Vorrichtung kann auf diese Weise am Fahrrad befestigt bleiben, ohne den Fahrenden im mindesten zu belästigen. An Stelle von Kette k kann auch eine entsprechende Metallstange, eine Drahtschnur oder dergleichen zur Verwendung kommen.

Diese Hinterradbremse zeichnet sich hauptsächlich durch leichte Handhabung, bequemes und rasches Anbringen und Abnehmen bezw. Aufserdienststellen, Einfachheit der Construction aus. Aufserdem kann sie, da das Gewicht der ganzen Bremse nur ca. 70 g beträgt, wenn abgenommen, leicht in der Tasche mitgeführt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   Leicht abnehmbare Hinterradbremse mit selbstthätiger Bremslöffel-Feststellung für Fahrräder, gekennzeichnet durch eine in der Nähe der Lenkstange zu befestigende Feststelleinrichtung (A) (Fig. 2a) und eine mit derselben durch Kette (k) oder dergleichen verbundene, an dem Hinterradgestänge angebrachte Bremseinrichtung (B) (Fig. 2) in der Weise, dafs beim Niederdrücken des an einem Flügel (a) der Feststelleinrichtung' drehbar befestigten, mit einer federnden Klinke (e) in ein Zahnsegment (f) eingreifenden Hebel (b b ^l) der Feststelleinrichtung (A) der drehbare, durch eine Feder (n) beeinflufste, beim Nichtgebrauch nach Art der Taschenmesser zusammenklappbare Bremshebel (i) mit Bremslöffel der Bremseinrichtung(B) angezogen und in seiner jeweiligen Lage festgehalten wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.