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DE58868C - Verfahren zur Darstellung blauschwarzer bis grüner secundärer Disazofarbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung blauschwarzer bis grüner secundärer Disazofarbstoffe

Info

Publication number
DE58868C
DE58868C DENDAT58868D DE58868DA DE58868C DE 58868 C DE58868 C DE 58868C DE NDAT58868 D DENDAT58868 D DE NDAT58868D DE 58868D A DE58868D A DE 58868DA DE 58868 C DE58868 C DE 58868C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
amido
naphthol
black
sulfonic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT58868D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
Publication of DE58868C publication Critical patent/DE58868C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B31/00Disazo and polyazo dyes of the type A->B->C, A->B->C->D, or the like, prepared by diazotising and coupling
    • C09B31/02Disazo dyes
    • C09B31/025Disazo dyes containing acid groups, e.g. -COOH, -SO3H, -PO3H2, -OSO3H, -OPO2H2; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. August 1890 ab.
Die von Spika (Gaz. chim., Bd. 16, S. 438 ff.) dargestellte ß-Naphtoxylessigsäure
C10H7-OCHfCO2H
liefert durch Einwirkung von Salpetersäure von 400B. bei 15 bis 20° C. ein Nitroproduct vom Schmp. 190 bis 1920, welches durch Behandeln mit den üblichen sauren Reductionsmitteln (Zinn und Salzsäure, Zinnchlorür und Salzsäure oder Zink und Salzsäure) in das Anhydrid der a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure
,.NH-CO
übergeht. Letzters Anhydrid bildet in reiner Form weifse Nädelchen, welche bei 200 bis 205° schmelzen, in Wasser kaum, schwer in Aether oder kaltem Alkohol, leicht in heifsem Alkohol löslich sind. Durch kurzes Kochen mit Natronlauge tritt Hydratisirung ein unter Bildung des Natronsalzes der Amido-ß- naphtoxylessigsäure
C H
H2COONa'
welches in schwach bräunlich gefärbten glänzenden , in warmem Wasser leicht löslichen Nädelchen krystallisirt erhalten werden kann. Die mit Mineralsäure versetzte Lösung desselben geht bei längerem Stehen oder beim Erwärmen wieder in das Anhydrid über, während bei vorsichtigem Ansäuern in der Kälte die Amido - ß - naphtoxylessigsäure als solche erhalten wird.
In gleicher Weise erhält man Sulfoderivate der Amido-ß-naphtoxylessigsäure, wenn man, statt von ß - Naphtoxylessigsäure, von Sulfosäuren derselben, z. B. von der durch Einwirkung von Chloressigsäure auf Schäffer'sche ß-Naphtol-ß-sulfosäure entstehenden ß-Naphtoxylessig-ß-sulfosäure ausgeht. Das auf letztere Art erhaltene Product, die a-Amido-ß-naphtoxylessig-ß-sulfosäure hat in Form ihres Anhydrids die Zusammensetzung: N
SO, H
^NH~CO
O~
CH
das Natronsalz
5 O, Na CO
'CH0
O~
kann in schönen glänzenden Blättchen krystallisirt erhalten werden, welche wenig in kaltem, leicht in heifsem Wasser löslich sind und durch Behandeln mit kochender verdünnter Natronlauge in gleicher Weise wie die nicht sulfurirte Verbindung hydratisirt werden.
Die genannte a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure bezw. ihr Sulfoderivat. vereinigt sich mit Diazoverbindungen zu Azofarbstoffe^ die wieder in Diazoverbindungen übergeführt und aüfs Neue mit Aminen, Phenolen und deren Sulfo- und Carbonsäuren combinirt werden können. Die auf diese Weise entstehenden Farbstoffe färben auf Wolle rein schwarze, schwarzgrüne und grüne Töne; sie unterscheiden sich dadurch wesentlich von den entsprechenden mit a-Naphtylamin erzeugten Farbstoffen, und schliefsen die ersten grünen Azofarbstoffe ein, welche ohne Mitwirkung anderer Chromogene (Tetra-· alkyl-Diamidotriphenylcarbinol) erzeugt sind.
(2. Auf lage, ausgegeben am ig. August i8g8.)
Als besonders werthvolle Wollfarbstoffe haben sich bis jetzt die folgenden Combinationen erwiesen.
ι. Aus β - Naphtylaminmonosulfosä'ure des Patentes Nr. 20760 (erste Componente) + a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure (zweite Componente) -f" (als dritte Componente):
a-Naphtol. . . färbt Wolle grünlich schwarz; ß-Naphtol ·.. . färbt Wolle bläulich schwarz;
β - Naphtolsulfosäure (Schäffer) . . . färbt Wolle blauschwarz;
α - Naphtol - α - sulfosäure (Nevile und Winther) ... färbt Wolle grünschwarz;
β - Naphtoldisulfosäure (R) ... färbt Wolle grünschwarz.
2. Aus ß-Naphtylaminsulfosäure des Patentes Nr. 20760 + a-Amido-ß-naphtoxylessigsuIfosäure + β-Naphtolsulfosäure (Schäffer) ... färbt Wolle blauschwarz.
3. Aus Naphtylamindisulfosäuren des Patentes Nr. 27346 + a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure + :
ß-Naphtol . . . färbt Wolle blauschwarz;
β - Naphtolsulfosäure (Schäffer) ... färbt Wolle grünschwarz;
β - Naphtoldisulfosäure (R) ... färbt Wolle grünschwarz.
4. Aus ρ - Amidosalicylsäure -f- a-Amido-ßnaphtoxylessigsäure -f-
a-Naphtol ... färbt Wolle und gechromte Wolle kohlschwarz;
ß-Naphtol . . . desgleichen blauschwarz;
ß-Naphtolsulfosäure (Schäffer) . . . desgleichen schwärzlich grün;
ß-Naphtoldisulfosäure (R) . . . färbt gechromte Wolle grün.
5. Aus o-Amidosalicylsäure -+- ß-Amido-ßnaphtoxylessigsäure +
a-Naphtol . . . färbt gechromte Wolle schwärzlich blau;
β - Naphtoldisulfosäure (R) . . . desgleichen graublau.
Von diesen Combinationen erzeugt diejenige aus Naphtylamindisulfosäure des Patentes Nr. 27346 a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure und β - Naphtoldisulfosäure (R) auf Wolle seifenbeständige Färbungen und zeigen die mittelst Amidosalicylsäuren dargestellten Farbstoffe die wichtige Eigenschaft, von gechromter Wolle vollkommen walkecht fixirt zu werden.
Als erste Componente sind ferner verwendbar: Anilin und dessen Homologen, Sulfanilsäure, Anilindisulfosäure, m-Amidobenzoesäure, Amidophenolsulfosäure , α - Naphtylamin , ß-Naphtylamin - β - sulfosäure, Amidoazobenzoldisulfosäure, Azoderivate des ρ - Phenylendiamine; ferner die Tetrazoverbindungen: des Benzidins, der Benzidindisulfosäure, der Diamidodiphensäure und analoger Diamine.
Als dritte Componente sind aufser den genannten beispielsweise als geeignet befunden worden: α-Naphtylamin, Phenyl- und Tolyla-Naphtylamin, Dioxynaphtalin (i,8), Resorcin, m-Phenylendiamin und Diphenyl-m-phenylendiamin.
Die Darstellung der aufgeführten Farbstoffe sei an folgendem Beispiel erläutert:
1. Darstellung des Zwischenproductes aus ß-Näphtylamin-a-sulfosäure (Patent Nr. 20760) und a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure.
12,3 kg ß-naptylamin-a-sulfosaures Natron werden in 150 1 Wasser gelöst, die Lösung mit 100 kg Eis abgekühlt, mit 18 1 Salzsäure (1,19 sp. G.) versetzt und mit einer Lösung von 3,5 kg .Natriumnitrit in 15 1 Wasser diazotirt.
Andererseits werden 10 kg a-Amido-ß-naphtoxylessigsäureanhydrid zum Zwecke der Hydratisirung mit 50 1 Natronlauge (400 B.) und 50 1 Wasser gekocht, bis die Flüssigkeit zu einem Brei erstarrt ist. Man verdünnt dann mit 250 1 heifsem Wasser, läfst erkalten, fügt 400 kg Eis hinzu und säuert mit 125 1 Essigsäure (3Oproc.) an.
Diese Lösung versetzt man in üblicher Weise mit der wie oben beschrieben dargestellten Diazoverbindung unter Rühren. Die Combination ist binnen kurzer Zeit vollendet. Die erhaltene Mischung kann, wie unter 2. beschrieben , gleich weiteT, verarbeitet werden; zur Isolirung wird das Product, soweit noch in Lösung, aus dieser durch Zusatz von Salzsäure und Kochsalz gefällt.
In gleicher Weise vollzieht sich die Bildung des Zwischenproductes bei Anwendung von beispielsweise Benzidin, Sulfanilsäure, Naphtionsäure oder Amidosalicylsäure, während man bei Verwendung der Naphtylamindisulfosäuren des Patentes Nr. 27346 die Diazoverbindung derselben auf die Amidonaphtoxylessigsäure zweckmäfsig in salzsaurer statt essigsaurer Lösung reagiren lä'fst. Ein Erwärmen der Lösung nach erfolgter Combination ist zu vermeiden, da auch in dem fertigen Zwischenproduct eine Anhydridbildung innerhalb des Amidonaphtoxylessigsäurerestes stattfinden kann, wodurch die weitere Diazotirbarkeit verhindert wird.
2. Darstellung der Combination aus dem nach i. erhaltenen Zwischenproduct mit ß-Naphtolsulfosäure (S c h ä f f e r).
Die nach der unter 1. beschriebenen Weise erhaltene Mischung wird mit 18 1 concentrirter Salzsäure (200 B.) versetzt und mit 3,5 bis 4,2 kg Natriumnitrit in concentrirter wässeriger Lösung unter Rühren und erforderlichenfalls unter Eiszusatz weiter diazotirt. Die gelbbraune Mischung läfst man dann einfliefsen in eine Lösung von 18 kg ß-naphtolsulfosaurem Natron (Schäffer) in 600 1 Wasser, welche mit 600 kg Eis gekühlt und mit 100 bis 150 kg calcinirter Soda versetzt ist. Nach erfolgter Combination
wird der gebildete Farbstoff ausgesalzen und durch Umlösen gereinigt.
Bei Anwendung anderer Farbstoffcomponeten, wie Naphtylamin, Phenylnaphtylamin etc., an Stelle von β - Naphtolsulfosäure combinirt man unter den Bedingungen, welche für diese Körper zur Vereinigung mit Diazoverbindungen geeignet sind.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung blauschwarzer bis grüner Azofarbstoffe, darin bestehend, dafs man die durch Einwirkung von Diazoverbindungen auf a- Amido τ ß-naphtoxylessigsäure bezw. a-Amido-ß-Naphtoxylessig-ß-sulfosäure erhaltenen Amidoazoverbindungen . erneut diazotirt und mit folgenden Phenolen bezw. deren Sulfosäuren vereinigt, unter Bildung nachstehender Combinationen:
    ι. β - Naphtylaminmonosulfosäure (Patent Nr. 20760) -f- α - Amido - β - naphtoxylessigsäure + einer der folgenden Verbindungen:
    a) β-Naphtolsulfosäure (Scha ff er), b) ß-Naphtoldisulfosäüre (R);
    β - Naphtylaminmonosulfosäure (Patent Nr. 20760) -f- a-Amido-ß-naphtoxylessig-ß-sulfosäure + ß-Naphtolsulfosäure (Sch äff er); Naphtylamindisulfosäuren (Patent Nr. 27346) + a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure -f- einer der folgenden Verbindungen: a) ß-Naphtol,
    b) ß-Naphtolsulfosäure (Schaffer), c) ß-Naphtoldisulfosäure (R);
    p- Amidosalicylsäure -f- α-Amido-ß-Naphtoxylessigsäure + einer der folgenden Verbindungen: a) a-Naphtol, b) 8 - Naphtol,
    c) ß-Naphtolsulfosäure (Schaffer), d) ß-Naphtoldisulfosäure (R);
    ο-Amidosalicylsäure + a-Amido-ß-naphtoxylessigsäure + einer der folgenden Verbindungen: a) a-Napthol, b) β - Naphtoldisulfosäure (R).
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