DE577300C - Anordnung der Bedienungshebel fuer Motorkarren, insbesondere Dreiradkarren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

Bur.; n^?i. Lügendem
23 JUE 1933'

AUSGEGEBEN AM
29. MAI 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63 c GRUPPE δ

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. November 1931 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung der Bedienungshebel für Motorkarren, insbeson-. dere Dreiradkarren, mit einem um die senkrechte Lenksäule schwenkbaren und in beiden Fahrtrichtungen feststellbaren Führersitz.

Bei den bekannten Karren dieser Art ist der Sitz allein schwenkbar, so daß beim Wechsel der Fahrtrichtung die Bedienungshebel ihre Stellung mit Bezug auf den Sitz ändern.

Bei anderen Karren wird der Sitz zugleich mit der Radachse des Karrens gedreht.

Gemäß der Erfindung sind nunmehr die Bedienungshebel der Antriebsvorrichtung, ζ. Β. der Bremsfußhebel und der Fahrschalter, an dem eine Fußstütze aufweisenden Träger des Führersitzes oder an einem mit diesem zusammen schwenkbaren Träger angeordnet.

Demgemäß kann der Führersitz zwei ganz bestimmte Stellungen einnehmen, derart, daß, gleichgültig wie die Fahrtrichtung des Fahrzeugs jeweils ist, der Fahrer stets sein Gesicht dieser Richtung zuwendet. Da der Führersitz um die Lenksäule schwenkbar angeordnet ist, und die Bedienungshebel am Sitz in fester Lage an diesem angebracht sind, ist es dem Führer möglich, ständig in der Laufrichtung des Fahrzeugs zu sehen, ohne sich auf dem Sitz drehen zu müssen.

Infolge dieser Anordnung werden Irrtümer in der Lenkung und Bedienung des Fahrzeugs von Seiten des Wagenführers vermieden. Die Anordnung der Bedienungshebel an dem beweglichen Träger, die sich stets an derselben Stelle mit Bezug auf den Wagenführer befinden, gleichgültig welche Stellung der Sitz einnimmt und anderseits derjenigen Bedienungsglieder, die von festen Teilen des Karrens getragen werden und ihre Lage mit Bezug auf den Wagenführer ändern, deren Bewegungsrichtung aber trotz der Verschiebung des Sitzes unveränderlich bleibt, ergibt den wichtigen Vorteil, eine falsche Handhabung der Karrenlenkung, Irrtümer und andere Zufälligkeiten infolge Unaufmerksamkeit und Ablenkung des Wagenführers zu verhüten.

In der Zeichnung· ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar sind:

Abb. ι eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß verbesserten Motorkarrens,

Abb. 2 eine Draufsicht desselben,

Abb. 3 eine Vorderansicht,
Abb. 4 ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung in größerem Maßstabe.

Der dargestellte Karren ist von beliebiger üblicher Bauart, wobei das Fahrgestell 1 auf einem vorderen Lenkrad 2 und zwei Hinterrädern 3 ruht. Zweckmäßig ist das vordere Lenkrad 2 das antreibende Rad, dessen Antrieb durch einen mit der Achse dieses Rades fest oder auch nicht fest verbundenen elektrischen Motor 7 erfolgen kann.

Die Achse des Vorderrades 2 ruht beispielsweise auf einem kreisrunden Träger 4, der selbst wiederum von Rollen 5 getragen wird, die an einem Außenrahmen 6 gelagert sind.

Die Lenkung dieses Rades 2 erfolgt mittels eines Lenkhandrades S, das auf einer senkrechten Welle 9 aufgekeilt ist, die an ihrem unteren

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Ende durch einen Schutzkasten io mit dem kreisrunden Träger4 der Radachse verbunden ist. Entsprechend der Erfindung und dem dargestellten Ausführungsbeispiel sitzt die senkrechte Welle mit Spielraum in einem senkrechten Schaft ii. Dieser Schaft Ii ist mit einem Flanschstück 12 auf einem Träger 13 mittels Bolzen oder in anderer Weise befestigt.

Auf dem Schaft 11 kann sich eine Hülse 14 lose drehen, an der ein Träger 15 befestigt ist. Auf diesem Träger 15 ruht ein beliebig abgefederter Sitz 16. Auf der, gegenüberliegenden Seite des Sitzes 16 ist am Träger 15 eine Fußraste 18 angebracht.

Die Feststellung des Trägers 15 und somit des Sitzes 16 und der Fußraste 18 in der Stellung 16 bis 18 oder auch in der entgegengesetzten Stellung i6° bis i8^a (Abb. 1) um den Schaft 11 herum wird durch einen mit einer Feder 20 verao sehenen Riegel 19 erzielt. Dieser Riegel 19 greift unter Wirkung der Feder in die eine oder die andere der beiden an den oberen Rändern des Schaftes ii und der Muffe 14 vorgesehenen Einkerbungen 21 bzw. 2i" ein.

Man ersieht, daß der Führer bei der in vollen Linien veranschaulichten Stellung des Sitzes in der Fahrtrichtung schaut, wenn sich der Karren nach rechts bewegt. Bewegt sich der Karren nach links, dann führt der Führer .den Sitz in die Stellung i6^e über, so daß er stets der Fahrtrichtung zugekehrt ist.

Wie es bereits angedeutet worden ist, sitzen zweckmäßig die Bedienungshebel, · wie Bremstritt, Fahrschalter u. dgl., am Träger 15, Sitz 16 oder an der Fußraste 18, so daß"¹ diese Hebel in bezug auf den Führer stets dieselbe Lage einnehmen, welches auch die Stellung des Sitzes 16 sein mag. Die Verbindungen zwischen diesen Hebeln und den zu bewegenden Teilen bestehen beispielsweise aus Kabeln unter biegsamer Hülle oder Gliedern, die durch den Schaft 11 hindurchgehen, so daß dieselben durch die Schwenkung des Sitzes nicht beeinflußt werden.

In dem dargestellten Beispiel ist ein Fußtritt 22 in 23 an der Fußraste 18 angelenkt. Dieser Fußtritt wirkt durch Vermittlung eines Lenkers 24 auf die Welle 25 eines Fahrschalters 26, der ein Wechselgetriebe ersetzt. Der Fußtritt wirkt außerdem mittels eines Daumens 27 auf einen Hebel 28, der um 29 am Träger 15 schwingt. Dieser Hebel ist mittels eines Lenkers 30 und eines Hebels 31 mit einer Gabel 32 verbunden, deren Schwingungen um die Achse 33, auf der sie ebenso wie der Hebel 31 aufgekeilt ist, einen Schieber 34 entlang der Welle 9 in Bewegung versetzen. Dieser Schieber ist durch Stangen 35, die in den Zwischenraum zwischen der Welle 9 und dem Schaft 11 eingebaut sind, mit einem Teil 36 fest verbunden. Dieser Teil ist durch einen um 38 an einer festen Achse e schwingenden Hebel 37 und durch einen Lenker mit dem Bremshebel 40 verbunden, wobei eine Feder 41 den Bremshebel in der Bremsstellung festzuhalten sucht.

Die Senkung des Fußtritts 22 verursacht also f die Bewegung des Fahrschalters 26 und die Loslösung der Bremse vom Rade 2.

Durch die Gabel 32, die in die kreisrunde Rille des lose an der Welle 9 sitzenden Schiebers eingreift, ist der Träger 15 auf dem Schaft drehbar, ohne daß die Übersetzung der Bremsvorrichtung hierdurch betroffen wird.

Bei elektrischem Antrieb erfolgt die Umkehrung der Fahrtrichtung beispielsweise durch einen auf der Welle 9 sitzenden und durch einen Hebel \ zu bedienenden Umschalter 42. Die Stellung : dieses Hebels 43 ändert sich selbstverständlich in bezug auf die Stellung des Sitzes, je nach- '■' dem derselbe in 16 oder i6° ist; wie man sieht, wird der Rückwärtsgang bei Sitzstellung 16 da- * durch, erzielt, daß dieser Hebel 43 in der Rieh- ■. tung des Pfeiles Z"¹ (Abb. 2) gedreht wird; ist aber der Sitz in der Lage i6°, so wird der der vorheiigen Fahrtrichtung entgegengesetzte Gang dadurch erzielt, daß der Hebel 43 in entgegen- * gesetztem Sinne des Pfeiles f¹ gedreht wird.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Anordnung der Bedienungshebel für Motorkarren, insbesondere Dreiradkarren, ί mit einem um die senkrechte Lenksäule schwenkbaren und in beiden Fahrtrichtungen feststellbaren Führersitz, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungshebel der An- · triebsvorrichtung, z. B. der Bremsfußhebel -(22) und der Fahrschalter (26), an dem eine Fußstütze (iS) aufweisenden Träger (15) des " Führersitzes (16) oder an einem mit diesem zusammen schwenkbaren Träger angeordnet sind. · ^ll

2. Anordnung der Bedienungshebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

. der Bremsfußhebel (22) durch ein Gestänge · (28 bis 31) mit einer an der Lenksäule (11,12) schwingbar gelagerten Gabel (32) verbunden " ist, deren Gabelarme in die Umfangsnut einer auf der Lenkwelle (9) verschiebbaren ■ Hülse (34) eingreifen, die mit der Bremsvorrichtung durch in dem Raum zwischen, der Lenksäule (11,12) und der Lenkwelle (9) *' angeordnete Zugstangen (35) verbunden ist.

3. Anordnung der Bedienungshebel nach Anspruch 1 für Motorkarren mit elektrischem Antrieb, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem Sitzträger (15) angeordnete Bremsfuü- 1 hebel (22) auf den Fahrschalter (26) einwirkt.

Hierzu I Blatt Zeichnungen