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Beschickungsregler Die Erfindung betrifft einen Beschickungsregler,
bei welchem der Vorschub des Rostes durch einen von der Temperatur der Brennstoff-
und Schlackenschicht am Ende des Rostes beeinflußten Thermostaten gesteuert wird.
Der Brennstoffvorschub erfolgt in bekannter Weise entweder absatnveise oder auch
ununterbrochen durch einen Antrieb mit veränderbarer Geschwindigkeit. Die Änderung
der Antriebsgeschwindigkeit kann entweder elektrisch oder auch mechanisch in bekannter
Weise in Abhängigkeit von der Temperatur am Rostende durchgeführt werden. Der Vorschub
des Brennstoffes erfolgt entweder mit Hilfe eines Kettenrostes oder auch irgendeiner
den Brennstoff verschiebenden Einrichtung, z. B. auf einem ortsfesten Rost, im Feuerraum
von vorn nach hinten. Es ist sehr wichtig, daß der Rost mit Brennstoff vollständig
bedeckt ist, insbesondere bei höherer Feuerungsbelastung, damit in den Feuerraum
möglichst wenig falsche Luft eindringt und dadurch der Wirkungsgrad der Feuerung
herabgesetzt wird. Ferner muß verhindert werden, daß in den Aschenfall vom Rost
mit der Schlacke auch unverbrannte Kohle herabfällt, wodurch ebenfalls bedeutende
Verluste entstehen würden.
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Der auf die Temperatur der Brennstoff-und Schlackenschicht am Rostende
ansprechende Thermostat schaltet in der Regel bei einer Abnahme dieser Temperatur
durch Ausbrennen des Brennstoffes eine Hilfskraft, z.B. einen :elektrischen oder
hydraulischen: Motor oder auch eine Kupplung eines dauernd laufenden Antriebes,
@ein@, wodurch der Vorschub des Brennstoffes in Tätigkeit gesetzt wird. Der Brennstoffvorschub
am Rost wird entweder durch eine Wiedererhöhung der Temperatur am Rostende oder
auch durch den Antrieb selbst nach einer bestimmten Zeit angestellt, wonach sich
nach dem Ausbrennen des *an, das Rostende neu zugeführten Brennstoffes der Vorgang
wiederholt. Mit dem auf die Temperatur am Rostende ansprechenden Thermostaten wird
im Feuerraum in der Regel ein Heizkörper entweder am Rost oder in der Nähe bzw.
oberhalb oder unterhalb desselben angewendet, und zwar derart, daß der Heizkörper
möglichst nur derjenigen Hitze ausgesetzt wird, welche aus - einer bestimmten kurzen
Zone am Rostende austritt, wo der Brennstoff ausbrennt, da nur die Temperatur dieser
Schlußzone am Rost die Steuerung des Brennstoffvorschubes durch den Feuerraum hindurch
beeinflussen soll. Der Heizkörper durchströmt dann ein Wärmeübertragungsmittel,
das den außerhalb der Feuerung angeordneten Thermostaten beheizt.
Es
ist aber bekannt, daß sich die Temp@oratur im Feuerraum mit Änderungen der Feuerungsbelastung
stark ändert, wodurch sich auch die Temperatur der Brennstoff-und der Schlackenschicht
am Rostende ändert. Dies hätte zur Folge, daß bei einer großen Belastung die Glut
der Brennstoffschicht auf dem Rost bereits auf eine große Entfernung den der Hitze
ausgesetzten Heizkörper der empfindlichen Einrichtung so erwärmen würde, daß sich
der Brennstoffvorschub durch den Feuerraum bedeutend verzögern und die brennende
Schicht am Rostende sehr verkürzen würde, wodurch in den Feuerraum viel schädliche
Luft eindringen und auf diese Weise der Wirkungsgrad der Feuerung herabgesetzt werden
würde. Bei einer geringen Belastung der Feuerung würde sich dagegen der brennende
Brennstoff allzuweit nach hinten vorschieben, bevor sich der Heizkörper hinreichend
,erwärmen würde, so daß in den Aschenfall teilweise noch unverbrannber Brennstoff
herabfallen würde.
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Gemäß der Erfindung wird eine genaue Regelung der Brennstoffzuführung
auf den Rost oder eine veränderliche Geschwindigkeit der Brennstoffzuführung bei
jeder Belastung erzielt, wenn neben der Vorrichtung, welche die Fortbewegung des
Brennstoffes auf dem Rost durch ein auf die Temperatur der Brennstoff- und Schlackenschicht
am Ende des Rostes ansprechendes Thermostatenorgan steuert, eine Regelvorrichtung
verwendet wird, welche die Belastung der Feuerung in bekannter Weise ändert. Die
Erfindung besteht darin, daß der die Belastung beeinflussende Regler der Feuerung
derart auf die thermostatische Steuerung des Beschickungsreglers ,einwirkt, daß
die Temperatur des Thermostaten zur Temperatur des Endes der Brennstoffschicht auf
dem Rost zwangsläufig im umgekehrten Verhältnis geändert wird. Mit anderen Worten:
Die Erfindung besteht darin, daß in Abhängigkeit von der Änderung der Feuerbelastung
im gleichen Sinne eine Verlegung der auf den Thermostaten wirksamen Temperatur am
Ende der Brennstoffschicht herbeigeführt wird.
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Dadurch wird z. B. bei einer hohen Belastung der Feuerung am Rostende
eine längere Schicht des ausbrennenden Brennstoffes, bei einer geringeren Belastung
eine kürzere Schicht eingestellt, wodurch auch die Bildung von unverbrannten Gasen
vermieden wird und weite Regelgrenzen erzielt werden; ,es kann aber auch eine gleiche
Lage des Feuerendes bei jeder Belastung erreicht werden. Diese Beeinflussung des
Thermostaten kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Der Thermostat schaltet
in bekannter Weise einen den Brennstoffvorschub auf dem Rost bewirkenden Motor bei
verschiedener Temperatur am Rostende ein bzw. auch aus. Diese Temperatur ändert
sich im geraden Verhältnis mit der Belastung der Feuerung. Dem Augenblicke der Einschaltung
des Motors durch den Thermostaten entspricht bei einer höheren Brenngeschwindigkeit,
nämlich einer größeren Feuerbelastung, eine höhere Temperatur am Ende der Brennstoffschicht
auf dem Rost und umgekehrt. Eine Verlegung der auf den Thermostaten einwirkenden
Temperatur im vorstehend angegebenen Sinne kann dadurch erzielt werden, daß die
die Brenngeschwindigkeit der Feuerung einsbellende Vorrichtung zugleich durch eine
zwangsläufige Bewegungsübersetzung entweder das wärmeempfindliche Glied des Thermostaten,
oder, falls er seine Anzeigen elektrisch überträgt, die Kontakte dieser Übertragungsvorrichtung
verstellt. Man kann aber auch bei Anwendung eines strömenden Mittels (Wasser, Luft,
Rauchgase) zur Wärmeübertrabwngzwischen dem Heizkörper am Ende der Brennstoffschicht
und dem Thermostaten die gewünschte Wirkung durch eine Regelung der Strömung dieses
Mittels erzielen. Diese Strömungsregelung kann entweder durch eine Dämpfung, Drosselung
oder teilweise Abzweigung des Stromes des Mittels erfolgen.
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Zu der zusätzlichen Beeinflussung des Thermostaten können: aber auch
andere Größen angewendet werden, welche sich selbsttätig mit der Brenngeschwindigkeit
ändern, wie Zug, Luftströmung bzw. Verbrennungswindströmung, durch welche entweder
eine Verstellung des Heizkörpers oder des Thermostaten bzw. eine Abschirmung desselbengegen
die Feuerraumhitze oder eine Änderung der Strömung des die Wärme übertragenden Mittels
vorgenommen werden kann. In gleicher Weise könnte die veränderliche Temperatur der
Rauchgase zur Beeinflussung des Thermostaten selbst oder auch eines auf ihn kompensierend
einwirkenden; auf die Temperatur der Rauchgase entsprechenden Gliedes angewendet
werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt.-Auf einem Kettenrost 2 befindet sich eine brennende Brennstoffschicht
q., von deren Ende 6 die Schlacke 8 in den Aschenfall herabfällt. Der Rost samt
dem Brennstoff wird durch eine Übersetzung r o von einem Elektromotor 12 aus zeitweise
'in der Pfeilrichtung bewegt. Dadurch wird jedesmal die ausgebrannte Schicht am
Rostende durch eine ausbrennende Brennstoffschicht ersetzt, welche wieder bis zur
Stelle 6 gelangt, während die ausgebrannte Schlacke 8 in. den
Aschenfall
herabfällt. Der Motor 1,2 wird-von einem Netz 18 aus über einen selbsttätigen,
von einem in einen Abzweig des Netzstromkreises 18 eingeschalteten Elektromagneten
16
betätigten Schalter 14 gesteuert. Im Abzweig des Netzstromkreises liegt
auch ein ortsfester, durch eine Schraube regelbarer Kontakt 2o und diesem gegenüber
ein beweglicher Kontakt 22. Der bewegliche Kontakt 22 ist am freien Ende eines Thermostaten
24 beliebiger Art angeordnet. Der Thermostat 24 ist in einem Gefäß 26 angeordnet
und in demselben mit seinem unteren Ende 28 befestigt und wirkt derart, daß bei
abnehmender Temperatur sich der bewegliche Kontakt 22 dem ortsfesten Kontakt 2o
nähert und schließlich den Stromkreis des Elektromagneten 16 einschaltet, welcher
sodann eine Einschaltung des Motors 12 durch den Schalter i,. herbeiführt. In das
Gefäß 26 strömt Wasser, das durch einen der Strahlung des Endes 6 der "Brennstoffschicht
4 auf dem Rost 2 ausgesetzten Heizkörper 30 fließt, wobei das den Heizkörper 3o
durchfließende Wasser in dem Maße erwärmt wird, wie sich das glühende Ende 6 der
Brennstoffschicht dem Heizkörper 30 nähert oder entfernt. Dem Heizkörper
30 wird das Wasser durch folgende Einrichtung zugeführt: In ein höher liegendes
Gefäß 32 fließt Wasser zu, wobei ein Schwimmer 34 im Gefäß 32 einen gleichbleibenden
Wasserspiegel aufrechterhält. Aus dem Gefäß 32 strömt das Wasser durch ein biegsames
Rohr 36 und eine Düse bzw. ein flachgedrücktes Mundstück 38 in einen durch eine
dünne, an der oberen Kante scharfe Trennwand 44 in zwei Abteile 40 und 42 geteilten
Trichter aus, von welchen das Abteil 4o durch ein Rohr mit dem Heizkörper 3o verbunden
ist, während aus dem Abteil 42 ein Ablauf in eine Leitung 49 abzweigt. Durch die
Trennwand 44 wird der aus der Düse 38 austretende Strahl in zwei Teile geteilt,
von welchen der eine in den Trichter 4o und der andere in den Trichter 42 gelangt.
Je nach der Lage der Düse über der Trennwand 44 ändert sich das Verhältnis dieser
beiden Teile des Wasserstromes. Die Düse 38 des Rohrs 36 wird durch eine in Lagern
46 verschiebbare Führung 45 gehalten. Am Ende der Führung 45 befindet sich eine
Rolle 48, welche durch eine Feder 5o gegen einen in einem Lager 54 drehbaren Daumen
52 gepreßt wird.
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Im Rauchkanal 56 der Feuerung ist zur Regelung der Belastung
eine Klappe 58 angeordnet, durch welche die Brenngeschwindigkeit geregelt wird.
Die Klappe 58 wird von Hand aus oder durch irgendeinen Regler mittels eines Hebels
6o eingestellt. Der Hebel 6o ist wieder durch eine Zugstange 62 mit einem mit dem
Daumen 52 fest verbundenen Hebel 64 derart verbunden, daß durch die Einstellbewegung
der Rauchklappe 58 zugleich der Daumen 52 eingestellt wird. Die Form des Daumens
52 wird nun so gewählt, daß bei jeder Einstellung der Klappe 58 eine bestimmte Lage
der Düse 38 über der scharfen Trennwand 44 zwischen den Trichtern 40, 42 erzielt
und dadurch bei sich ändernder Feuerbe. lastung die Menge und damit auch die Temperatur
des den Körper 30 in das Gefäß 26 durchströmenden Wassers geregelt wird.
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Durch die beschriebene Anordnung wird bewirkt, daß bei einer höheren
Belastung der Feuerung und daher auch einer schnelleren Verbrennung durch den Heizkörper
30 eine größere Wassermenge strömt, so daß man durch die größere Belastung
der Feuerung bis an die Stelle 6 am Ende der Schicht des brennenden Brennstoffes
auf dem Rost eine größere Hitze bringen kann. Durch den schnelleren Durchfluß durch
den Heizkörper 30 erwärmt sich dieses Wasser im Verhältnis zur Hitze der Schicht
der Stelle 6 weniger, der Thermostat 24 schließt die Kontakte 22, 2o, der Motor
12 wird eingeschaltet und führt ,eine Verschiebung der Brennstoffschicht auf dem
Rost bzw. eine Bewegung des Rostes in einem der schnelleren Verbrennung entsprechenden
Maße früher herbei. An Stelle der Verschwenkung der Düse 38 über den Trichtern 40,
42 könnte auch in einem starren Rohr ein geeignetes, durch den Daumen 52 betätigtes
Drosselmittel angeordnet werden; gegebenenfalls könnte in geeigneter Weise das Heizgefäß
3o höher oder tiefer gestellt werden oder man könnte dasselbe gegen die Stelle 6
der Brennstoffschicht auf dem Rost mehr oder weniger abschirmen.