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Anlaßvorrichtung für große Kreiselpumpen Es ist bekannt, daß große
Kreiselpumpen, beispielsweise Speicherpumpen, so tief aufgestellt werden müssen,
daß ihnen das Wasser zuläuft, so daß sie keine Saughöhe zu überwinden haben. Derart
große, mit Wasser gefüllte Pumpen können jedoch nicht auf die allgemein bekannte
Art und Weise in Betrieb gesetzt werden, weil die Antriebsmaschinen nicht zusammen
mit den Speicherpumpen anlaufen, sondern bei der Zuschaltung der Speicherpumpen
bereits ihre volle Drehzahl haben. Man hat deshalb versucht, die mit Wasser gefüllten
Speicherpumpen durch während des Betriebes langsam einrückbare Reibungskupplungen
oder hydraulische Transformatoren mit den Wellen der Antriebsmaschinen zu verbinden,
so daß die Pumpen mit kleinen Drehzahlen anlaufen können.
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Ferner ist bekannt, das Wasser aus den Speicherpumpen vor dem -Anlauf
derselben durch Druckluft herauszupressen, so daß die Schaufelräder der Speicherpumpen
im Luftraum anlaufen.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die während des Betriebes einrückbaren
Reibungskupplungen nur bis zu einer bestimmten. Größe gebaut werden können, während
andererseits die hydraulischen Transformatoren sehr teuer sind, einen großen Raum
erfordern und schließlich bezüglich der zu übertragenden Leistung auch beschränkt
sind. Die Speicherpumpen großer Leistungen wurden deshalb, wie schon erwähnt, vor
dem Ablauf vom Wasser entleert, so daß Kupplungen von kleinerer Größe verwendet
werden konnten. Der Nachteil dieser Ausführungsart besteht jedoch darin, daß eine
Speicherpumpe-, sobald sie das aus der Saugleitung zuströmende Wasser erfaßt, diesem
eine derart große lebendige Kraft erteilt, daß die vom Schaufelrad ausgeschleuderten
Wasserstrahlen Zertrümmerungen der Leitapparate und Gehäuse herbeiführen können.
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Vorliegende Erfindung soll nun diesen Übeln abhelfen. Die Auffüllung
der auf bekannte Weise vor dem Anlauf entleerten Speicherpumpen soll nach dem Anlauf
nicht vom Saugronr aus, sondern vorn Druckraum des Gehäuses aus erfolgen.
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Zu diesem Zwecke wird das beispielsweise aus der von der Pumpe abgesperrten
Druckrohrleitung entnommene Wasser unter Umgehung des Absperrorgans durch eine Druckerhöhungspumpe
unter derart hohen Druck gesetzt, daß das Schaufelrad der Speicherpumpe während
des Laufes vom Druckraum des Gehäuses aus nach und nach mit Wasser aufgefüllt wirb,
bis zum Schluß das ganze Schaufelrad in Wasser läuft.
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Beim Beginn der Auffüllung des Gehäuses bildet sich zunächst ein Wasserring
im Gehäuse, der die Kanäle des Schaufelrades nach und nach von außen mit Wasser
füllt. Bleibt das in der Druckleitung befindliche Absperrorgan
geschlossen,
dann kann auch die Saugleitung, welche beispielsweise- noch unter Druckluft steht,
durch die Hilfspumpe -vollständig aufgefüllt werden. Bei dieser Art der Inbetriebsetzung
der Speicherpumpe können keinerlei hydraulische Stöße auftreten, was auch mit Rücksicht
auf den Antriebsmotor eine wichtige Rolle spielt.
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Ein Auffüllen der Speicherpumpe während des Laufes derselben aus der
Druckrohrleitung ist ohne Zwischenschaltung einer Druckerhöhungspumpe unmöglich,
weil der statische Wasserdruck in der Druckrohrleitung zu gering ist, um das Wasser
von außen in das laufende SchaufeIrad hineinzudrücken. Das Schaufelrad erzeugt ja,
wenn es gegen geschlossenen Schieber arbeitet, einen Druck, der weit höher als 4er
in der Druckrohrleitung vorhandene statische< Druck ist-Die für das Auffüllen
des laufenden Schaufelrades vom Druckräte deg Gehäuses aus erforderliche Wassermenge
wird deshalb -zweckmäßig aus, dem Druckrohr unter Benutzung einer Druckerhöhungspumpe.
entnommen, weil in diesem Falle der Antriebsmotor der Druckerhöhungspumpe ganz bedeutend
kleiner sein kann; als. wenn eine Mehrstufenpumpe zum Auffüllen -benutzt werden
müßte, die das Wasser anzusaugen und auf den hohen Auffüllungsdruck zu bringen hätte.
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Es sei aber besonders darauf hingewiesen, daß das Auffüllen der Speicherpumpe
während des Laufes vom Druckraum des Gehäuses aus an sich neu ist, auch wenn die
Auffüllung durch eine besondere Pumpe erfolgen sollte, welche das Wasser nicht aus
dem Druckrohr entnimmt, sondern dasselbe ansaugen und unter Verwendung eines großen
Motors auf den Druck bringen soll, der höher als derjenige ist, welchen das Laufrad
der Speicherpumpe beim Arbeiten gegen geschlossenen Schieber erzeugt.
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In der Zeichnung ist eine Kreiselpumpe A mit waagerechter Welle dargestellt,
die, in Verbindung mit Auffüll- bzw. DruckerhÖhungspumpen D und
D' gebracht ist. Die Druckerhqhungspumpe D ist einmal an die Druckrohrleitung
hinter dem Absperrschieber und andererseits an das Gehäuse der Speicherpumpe angeschlossen.
Sie entnimmt das Wasser aus der Druckroharleitung F und steigert den Druck des zum
Auffüllen der Speicherpumpe erforderlichen Wassers derart, daß es während des Laufens
des Schaufelrades in dasselbe eintreten kann, selbst wenn das Schaufelrad der Speicherpumpe
gegen geschlossenen Schieber arbeitet.
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Die zweite Hilfspumpe D' ist derart angeordnet, daß sie sowohl als
Entleerungspumpe alg auch als Auffüllpumpe oder auch als Druckerhöhungspumpe verwendet
werden kann.
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Im Saugrohr B ist eine Drosselklappe C eingeschaltet. An Stelle der
Drosselklappe C kann auch ein Absperrschieber o. dgt Verwendung finden. Die Drosselklappe
C wird entweder vor dem Anlauf der Speicherpumpe geschlossen und das in der Pumpe
A befindliche Wasser durch die Hilfspumpe D' herausgesaugt und in den Pumpensumpf
oder in das unter der Drosselklappe befindliche Stück des Saugrohres gedrückt, oder
es kann auch das- Wasser aus dem Gehäuse A und der Saugleitung B in an sich bekannter
Weise durch Druckluft herausgepreßt werden. Ist das Gehäuse A und der obere 'Teil
der Saugleitung B vom Wasser entleert; dann kann der umlaufende Teil der Speicherpumpe
in Luft laufend; unter Verwendung einer verhältnismäßig kleinen Reibungskupplung,
angelassen werden.. Hat die Speicherpumpe die volle Drehzahl erreicht, dann känn
die Auffiil<tung mit Wasser vom 15ü Irraum aus beginnen.
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Wird die-- Hilfspumpe D' als Entleerungspumpe gebraucht, dann sind
die Schieber J, H und K geschlossen, und die Schieber L und il! in
der Rohrleitung, welche zum Saugrohr B geht, geöffnet. Die Pumpe und Saugrohrleitung
B wird dann- oberhalb der Drosselklappe C entwässert, wobei das Wasser unterhalb
der Drosselklappe C wieder in das Saugrohr bzw. in- cjen Pumpensumpf abgeführt wird.
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Wird die Hilfspumpe D' als Auffüllpumpe gebraucht, dann sind die Schiebet
H, J und L
geschlossen. Die Hilfspumpe entnimmt das Wasser aus der
Saugleitung B und steigert den Druck so hoch, daß es durch die Druckleitung G in
das Gehäuse und Schaufelrad der in Betrieb befindlichen Speicherpumpe eintreten
kann.
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Findet die Hilfspumpe D als Druckerhöhungspumpe Verwendung, dann werden
die Schieber H, L und M geschlossen, die Schieber J und K geöffnet und die
Pumpe hat alsdann nur den statischen Druck des in der Drackleitung F befindlichen
Wassers um so viel zu steigern, daß es während des Betriebes in das Gehäuse derselben
eintreten kann.