DE696875C - Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens von Kompressionskaeltemaschinen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens von Kompressionskältemaschinen Bei Kompressionskältemaschinen, insbesondere solchen, die elektromotorisch angetrieben werden, besteht das Bedürfnis nach einer Vorrichtung zur Entlastung des Motors beim Anlassen und bei den niedrigen Drehzahlen. Die Entlastung desAggregates wird dabei meist so durchgeführt, daß beim-Stillstand des Aggregates und bei den niedrigen Drehzahlen eine die Saugseite des Kompressors mit der Druckseite verbindende Leitung geöffnet und erst bei den höheren Drehzahlen durch ein Ventil geschlossen wird. Zur Steuerung dieses Ventils hat man bisher beispielsweise von der Fliehkraft abhängige- Mittel verwendet. Ferner ist es bekannt, solche Ventile elektromagnetisch oder in Abhängigkeit vom Druck des Kältemittels oder des Öles in der Maschine zu betätigen.
• Bei einer bekannten, abhängig vom Kältemitteldruck arbeitenden Einrichtung ist in der Druckleitung des Kompressors ein drehbarer Steuerbehälter angeordnet. Diese Konstruktion bedingt also verwickelte Steuereinrichtungen in-der Kältemittelleitung. Die bekannten, vom Öldruck abhängigen Steuereinrichtungen benötigen eine besondere Öldruckpumpe, können also bei allen solchen Konstruktionen nicht verwendet werden, die ohne besondere Ölpumpe arbeiten.
• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleichterung "des Anlassens von Kämpressionskältemaschinen mit einem Entlastungsventil in einer Verbindungsleitung zwischen der Saugseite und der Druckseite des Kompressors, das mit Hilfe eines Steuerbehälters beim Stillstand und beim Anlaßvorgang selbttätig geöffnet und nach Beendigung des Anlaßvorganges geschlossen wird. Erfindungsgemäß dient als Steuerbehälter ein Flüssigkeitsbehälter, der bei seinem während des Anlaßvorganges nicht gefüllten Zustande das - Entlastungsventil öffnet und bei seinem im regelrechten Betriebe gefüllten Zustande das Entlastungsventil schließt. Die Anordnung wird .dabei so ausgebildet, daß die Steuerflüssigkeit durch den anlaufenden Kompressor in den Flüssigkeitsbehälter gefördert wird, wobei dieser Behälter vorzugsweise durch das Gewicht der von ihm aufgenommenen Steuerflüssigkeit nach kurzer Zeit im Sinne des Schließens des Entlastungsventils. wirkt. Es ergibt sich auf diese Weise eine sehr einfache Entlastungsvorrichtung, ,die.> wenig Raum beansprucht, so daß man sie. ohne weiteres in den Innenraum der Kompressormotorkapsel einbauen kann. Die Erfindung ist gegenüber den obenerwähnten bekannten Einrichtungen auch deshalb besonders vorteilhaft, weil von den zur Ventilsteuerung dienenden Einrichtungen in den eigentlichen Kältemittelkreislauf überhaupt nicht eingegriffen wird. Fernerhin ist die Erfindung auch nicht an das Vorhandensein von Öldruckpumpen gebunden.
• Als Steuerflüssigkeit wird vorzugsweise das Schmiermittel der Maschine verwendet. Man kann den Steuerbehälter gemäß der weiteren Erfindung beispielsweise derart drehbar lagern, daß er sich ohne Flüssigkeitsfüllung im Sinne der Öffnung des Ventils einstellt. überschreitet dagegen nach Beendigung des Anlaßvorganges die Flüssigkeitsfüllung einen bestimmten Wert, so verstellt sich der Steuerbehälter vorzugsweise entgegen der Wirkung einer Feder in eine solche Lage, daß das Entlastungsventil nunmehr geschlossen wird. Der Steuerbehälter selbst wird vorzugsweise mit einer unteren Abflußöffnung versehen, die so klein bemessen ist, daß während des normalen Betriebes mehr Flüssigkeit zufließt, als durch diese Abflußöffnung abfließen kann. Der Überschuß der zufließenden Steuerflüssigkeit fließt dabei aus dem vorzugsweise oben offenen Behälter wieder heraus, während beim Stillsetzen der Anordnung allmählich die gesamte Steuerflüssigkeit aus dem Behälter durch die untere Öffnung abfließt, so daß der Behälter dann selbsttätig im Sinne der Öffnung des Entlastungsventils verstellt wird.
• Die Figur zeigt schematisch als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine elektromotorisch angetriebene gekapselte Kompressionskältemaschine. Mit i ist die Saugleitung bezeichnet, welche die Kältemitteldämpfe von dem nicht dargestellten Verdampfer her zum Kompressor führt. Der Kompressor zylinder ist mit z, der Kolben mit 3 bezeichnet. Der Antriebsmotor q. des Kompressors ist in eine Kapsel 5 eingebaut, deren unterer Teil 6 als Ölsammelraum ausgebildet ist. In diesen Teil 6 taucht der Kompressor ein. Das Schmieröl erfüllt den Sammelraum während des Betriebes bis zu dem dargestellten Spiegel. Die Kapsel 5 steht bei der dargestellten Anordnung unter Kondensatordruck. Mit 16 ist die zum nicht dargestellten Kondensator führende Druckleitung bezeichnet, welche unmittelbar an die Kapsel angeschlossen ist. Mit der Kurbelwelle ist eine Schleuderscheibe 7 verbunden, welche in das Öl ein-..taucht und dieses nach oben gegen die Prall-.fiäche 8 schleudert. Von- dort fließt das Öl -zum Teil unmittelbar auf das Aggregat zu--rück und gelangt von dort zu den Schmierstellen des Aggregates. Ein Teil des Öles fließt unmittelbar in einen Flüssigkeitsbehälter 9, der dazu dient, die Ventilnadel io des Druckentlastungsventils zu betätigen. Der Steuerbehälter 9 ist zu diesem Zweck bei i i drehbar gelagert und an einem Winkelhebel 1a befestigt, der durch eine Feder 13 gegen die Innenwand der Kapsel abgestützt ist. Die Feder 13 übt auf den Steuerbehälter eine Kraft im Sinne des Offenhaltens des Ventils aus, während der Flüssigkeitsbehälter durch seine Füllung im Sinne der Schließbewegung entgegen der Wirkung der Feder 13 verstellt wird. Unten besitzt der Flüssigkeitsbehälter 9 eine Abflußöffnung i4., die so klein bemessen ist, daß während des normalen Betriebes mehr Flüssigkeit zufließt, als durch die Abflußöffnung 14 abfließen kann.
• Die Entlastungsvorrichtung arbeitet folgendermaßen: Beim Stillstand des Kompressors ist der Behälter 9 leer und dementsprechend die Ventilnadel io angehoben, so daß über die Leitung 15 eine direkte Verbindung zwischen der Saugseite und der Druckseite des Kompressors besteht. Durch das Einschalten des Kompresors wird nun beim Anlassen Öl mit Hilfe der Schleuderscheibe 7 emporgewirbelt. Dieses Öl gelangt in der vorbeschriebenen Weise zum Teil von der Prallfiäche 8 in den Behälter 9. Da die Öffnung 1q. verhältnismäßig klein ist, füllt sich der Behälter 9 allmählich mehr und mehr mit Schmiermittel, bis das Gewicht des angesammelten Schmiermittels den Behälter 9 entgegen der Wirkung der Feder 13 in die in der Figur dargestellten Schließlage bringt. Die Größe des Steuerbehälters der Abflußöftnung und der normalerweise zufließenden Ölmenge ist so abgestimmt, daß das Schließen des Entlastungsventils io dann stattfindet, wenn der Anlaßvorgang beendigt ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens von Kompressionskältemaschinen mit einem Entlastungsventil in einer Verbindungsleitung zwischen der Saugseite und der Druckseite des Kompressors, das mit Hilfe eines Steuerbehälters beim Stillstand und beim Anlaßvorgang selbsttätig geöffnet und nach Beendigung des Anlaßvorganges geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerbehälter ein Flüssigkeitsbehälter dient, der bei seinem während des Anlaßvorgariges nicht gefüllten Zustande das Entlastungsventil öffnet und bei seinem im regelrechten Betriebe gefüllten Zustande das Entlastungsventil schließt. a. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerflüssigkeit das Schmiermittel der Maschine dient, welches durch eine Fördervorrichtung in den Steuerbehälter gefördert wird. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbehälter derart drehbar gelagert ist, daß er sich ohne Flüssigkeitsfüllung im Sinne der Öffnung des Ventils einstellt. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbehälter mit einer Haltefeder versehen ist, die auf ihn eine Kraft im Sinne des Offenhaltens des Ventils ausübt. 5. Vorrichtung nach Anspruch i oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbehälter unten eine Abflußöffnung besitzt, die so klein bemessen ist, daß während des normalen Betriebes mehr Flüssigkeit zufließt, als durch diese Abflußöffnung abfließen kann, wobei der überschuß der zufließenden Steuerflüssigkeit aus dem oben offenen Behälter wieder herausfließt. `