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Elektrofilter mit Sprühelektrode als Abzugsrohr Bei den gegenwärtig
gebräuchlichen Elektrofiltern strömt das Gas meist parallel zu den Niederschlagselektroden
und tritt auch so aus dem Filter aus. Dadurch wird am Ende des Filters stets ein
Teil des an den Niederschlagselektroden herabrieselnden Staubes mit in das Beingas
gerissen. Dieser Nachteil kann vermieden werden, wenn man den Gasstrom derart leitet,
daß am Ende des Filters der Gasstrom nach der Sprühelektrode abgelenkt und in diese
hineingesaugt wird, so daß am Ende der Niederschlagselektrode ein strömungsloser
Raum entsteht, aus dem kein Staub mit fortgerissen werden kann.
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Um die Unterschiede zwischen der alten und der neuen Ausführung klar
erkennen zu können, ist in einer besonderen Zeichnung in Fig. i die alte und in
Fig. 2 die neue Ausführung mit ihren wesentlichstenKennzeichen dargestellt. Die
alte Ausführung (Fig. i) stellt ein Rohr dar, in welchem ein dünner Draht hängt,
der Hochspannung führt. Durch die bekannt elektrische Beeinflussung wird der Staub
gegen die Rohrwand geschleudert und bleibt zunächst dort hängen. Wenn die Staubschicht
dick genug geworden ist, fällt sie entweder von selbst ab oder wird durch Klopfen
gelöst.
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Bei diesem Klopfen und Herunterfallen des Staubes von der Rohrwand
entsteht erneute Staubaufwirbelung. Der so aufgewirbelte Staub wird dann erneut
vom Gasstrom wei. ter in das Filter hineingetragen, um dort abermals niedergeschlagen
zu werden. So wird nach und nach die ganze Niederschlagselektrode bis zum Ende hin
mit Staub bedeckt. Wenn sich nun diese Staubschicht am Ende der Niederschlagsplatte
löst und abfällt, so wird auch hierbei eine Staubwolke entstehen, die aber nicht
mehr niedergeschlagen werden kann, weil das Filter zu Ende' ist und der Gasstrom
mit unverminderter Geschwindigkeit den Staub ins Beingas reißt (s. bei x).
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Fig. :2 stellt die neue Ausführung in ihrem Grundgedanken dar. Statt
des Sprühdrahtes ist ein Rohr verwandt, das zum Zwecke des Sprühens in bekannter
Weise mit scharfen Kanten, Spitzen o. dgl. versehen und ebenfalls in dem Niederschlagsrohr
und mit diesem achsengleich angeordnet ist. Das einströmende Rohgas wird hier ebenfalls
elektrisch beeinflußt und der Staub gegen die Wandung des äußeren Rohres, der Niederschlagselektrode,
geworfen. Wird nun zwecks Säuberung der Elektroden geklopft, so entstehen neue Staubwirbel,
die zunächst ebenfalls an der Wandung des Außenrohres entlang weiterwandern. Erfindungsgemäß
sind nun im oberen Teil des Sprührohres Öffnungen, vorzugsweise Schlitze, vorgesehen,
die zum Absaugen des Beingases
dienen. Mit dem Absaugen des Gases
vermindert sich aber,- rein. örtlich gesehen, fortschreitend von der unteren Schlitzreihe
zur oberen hin die Geschwindigkeit des Gasstromes. Damit ist eine im gleichen Sinne
örtlich fortschreitende Verringerung der Staubwanderung an der äußeren Rohrwand
zwangläufig verbunden. Am Ende der Niederschlagselektrode ist sämtliches Gas bereits
in die Sprühelektrode abgesaugt und damit die Gasgeschwindigkeit gleich Null (s.
bei x). Ein Mitreißen des Staubes ins Reingas ist ausgeschlossen, weil am Ende der
Niederschlagselektrode praktisch kein Gas mehr strömt. Da außerdem das Gas an dem
inneren Sprührohr am saubersten ist und alles Gas von den Innenwandungen des an
seinem unteren Ende selbstverständlich geschlossenen Sprührohres weg abgesaugt wird,
so ist damit der höchste Reinheitsgrad des Gases gewährleistet.
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Fig. 3 stellt in der Zeichnung eine beispielsweise Ausführung des
Erfindungsgegenstandes dar. Das Absaugrohr i ist als Sprühelektrode ausgebildet
und zum Zwecke der Sprühwirkung in bekannter Weise mit Spitzen, Kanten o. dgl. versehen.
Der in einiger Entfernung von ihm, aber konzentrisch mit ihm angeordnete Mantel
2 ist die geerdete Gegenelektrode. Das unten durch Stutzen '3 eintretende Rohgas
tritt in den Raum zwischen i und 2, um hier in der bekannten Weise elektrisch beein$ußt
zu werden, wobei der Staub gegen die Niederschlagsfläche 2 geschleudert wird. Das
so gereinigte Gas wird nur im oberen Teil der Sprühelektrode i durch öffnungen 4.
in die Sprühelektrode geleitet. Es entsteht oberhalb der Linie 5 bis 6 eine Reingaszone,
die mit ihrer Breitseite nach der Sprühelektrode hin liegt. Hier erfolgt die Absaugung,
wie die Pfeile andeuten, annähernd rechtwinklig zum Gasstrom und in größter Entfernung
von der Staubzone. Der Staub kann so außerhalb der Reingaszone herabrieseln, gelangt
also nicht mehr in das abziehende Reingas hinein. Falls sich noch Reste von Staub
mit dem Gase auf die Absaugöffnungen zu bewegen, so werden sie entgegen der Gasströmungsrichtung
zurückgeschleudert.
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Die Sprühelektrode i wird in bekannter Weise gegen die übrigen Teile
der Apparatur isoliert und wie in einem Ring getragen. Um diese Isolation 7 möglichst
klein zu halten, wird die Sprühelektrode i erfindungsgemäß diffusorartig ausgebildet,
was den weiteren Vorteil mit sich bringt, daß die durch Reibung der strömenden Gase
an der Isolierungsstelle entstehenden Verluste gering bleiben. Der Austritt der
Gase aus der Apparatur erfolgt bei B.