DE52660C - Setzkasten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 1: Aufbereitung von Erzen.

. (Grafschaft Lancaster, England).

Setzkasten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1890 ab.

Der den Gegenstand dieser Erfindung bildende nasse Setzkasten ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 in Seitenansicht, in Fig. 2 im Grundrifs, in Fig. 3 in der Endansicht und in Fig. 4 im Längsschnitt nach 1-2, Fig. 2, dargestellt.

In den Figuren sind beispielsweise mehrere der neuen Setzkasten neben einander und als in zwei Etagen über einander angeordnet angenommen; doch kann der Kasten ebensowohl auch einzeln seine Verwendung finden.

Das Erz wird in fein zertheiltem Zustande aufbereitet bezw. durch Zerkleinern in Pochoder Mahlwerken dazu vorbereitet.

Der Setzkasten besteht aus einem länglich viereckigen Gefäfs A₇ dessen Boden mehrere hinter einander liegende schiefe Ebenen a bilden, Fig. 4; der Kasten ist auf beiden Seiten sowie an beiden Enden A² A³ oder auch nur am einen Ende, A², geschlossen.

Der Kasten, bezw. wenn mehrere zu einer Etage zusammengestellt werden, diese mehreren Kasten werden in einen Rahmen bezw. Gestell B neben einander eingesetzt, welches von Federn b b getragen wird und durch Stangen (oder Riemen, Ketten) c c mit den Ringen von Excentern d d verbunden, deren Welle D- von einem Motor oder von Hand in Drehung gesetzt wird, so dafs der oder die Kasten seitliche Hin- und Herbewegung erfahren. An dem Ende der Kasten, gegen welches hin (s. -4²) die schiefen Ebenen sich neigen, wird durch eine geeignete Vorrichtung w Wasser zugeleitet, für welches am entgegengesetzten Ende des Kastens ein Ablauf a² vorgesehen ist, so dafs das Wasser sich durch die Kasten entgegengesetzt zur Neigung der schiefen Ebenen bewegt. Sind mehrere Etagen von Kasten über einander gebaut, so sind die schiefen Ebenen α jeder Etage entgegengesetzt zu denen der beiden benachbarten Etagen geneigt und wird das Abflufswasser der oberen Etage in die nächst untere geleitet. Die unterste Etage entläfst dann das Wasser in einen allen ihren Kasten gemeinsamen Abflufs e.

Die Kasten werden so hergestellt, dafs sie rasch aus den Gestellen B herausgezogen werden können. Um sie bei den seitlichen Waschbewegungen in ihrer Stellung zu erhalten, legt sich in Einschnitte an ihren Seiten eine Stange f, Fig. 2 und 4, die jene mit Ansätzen f² umfafst.

Um die Neigung der Kasten verstellbar zu machen, sind deren Unterseite gegenüber an dem Ende, wo die Wasserzuleitung stattfindet, auf Wellen g² Hubdaumen g angeordnet, durch deren Drehung die Kasten mit dem betreffenden Ende höher oder tiefer zu stellen sind.

Um diese Verstellung zuzulassen, sind die Stangen f an Armen h befestigt und diese in h² drehbar im Gestell gelagert.

Wenn die Kasten genügend beschickt sind, läfst man Wasser zulaufen und setzt gleichzeitig die Welle D in Drehung, so dafs die Kasten gleichmäfsig seitlich hin- und herbewegt werden. Infolge der so in der Beschickung erzeugten Horizontalrüttelung und des gleichzeitigen Flusses des Wassers entgegengesetzt

zur Neigung der schiefen Ebenen α sinken die schwereren metallischen Theilchen nach den schiefen Ebenen α, gleiten auf denselben hinunter und sammeln sich am tiefsten Orte der von jenen gebildeten Taschen. Beim Rütteln schleudern die Seitenwände der Kasten das Wasser gegen die Beschickung zurück und werden dadurch etwa mitgerissene edle Theilchen zum Setzen gebracht.

Zum gleichen Zwecke kann man auch Querwände wie i, Fig. 4, anordnen, welche nicht ganz bis an die schiefen Ebenen heranreichen.

Für manche Zwecke, wie zum Waschen von Alluvium, werden über den Kasten bezw. der obersten Kastenetage ein oder mehrere Siebe, in letzterem Falle von verschiedener Maschenweite angeordnet, um die groben Bestandtheile aufzuhalten, und werden zweckmäfsig in solchem Falle noch Vorrichtungen getroffen, um das Gut von einem Siebe auf das folgende überzuführen, sowie Vorrichtungen, um das durch die Siebe gegangene Gut in die Kasten zu befördern.

Sehr zweckmäfsige Bemessungen für den Kasten sind 8 bis 23, am besten 15 cm Weite und Höhe; 10 bis 60, am besten 30 cm für die schiefen Ebenen bei einer Neigung von 1:12 bis ι : 48 oder 3:16. Die seitliche Bewegung der Kasten beträgt zwischen Y₁₂ bis ²/₃, am zweckmäfsigsten Y₄ bis Y₃ der Kastenweite.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Setzkasten, dessen Boden von schiefen Ebenen α gebildet ist, und in welchem bei horizontaler Rüttelung die Wassercirculation entgegengesetzt zur Neigung der schiefen Ebenen bewirkt wird.

   Ein aus Setzkasten der unter 1. beschriebenen Art dergestalt zusammengesetzter Etagenapparat, dafs die schiefen Ebenen der einzelnen Etagen entgegengesetzt zu einander laufen und das Wasser je aus der oberen Etage in die untere abfliefst (Fig. 4)

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.