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Belichtungsuhr, insbesondere für röntgenphotographische Zwecke Gegenstand
der Erfindung ist eine Belichtungsuhr für röntgenphotographische Zwecke, die auf
dem Zusammenwirken eines den Stromschluß vermittelnden feststehenden, aber einstellbaren
keilförmigen Streifens mit einem Teil beruht, der sich quer zur Einstellungsrichtung
daran vorbeibewegt.
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Gemäß der Erfindung dient zum Vorbeibewegen des bewegten Teiles eine
stetig arbeitende Antriebsvorrichtung, mit der der bewegliche Teil zwecks Hervorbringung
des Belichtungsstromschlusses willkürlich gekuppelt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel ist- auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Belichtungsuhr, aus dem Gehäuse herausgenommen, in
Seitenansicht. Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Abb.3 und q. zeigen eine besondere Gestaltung von Einzelheiten.
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Zwischen zwei Platten i und 2, die durch Stehbolzen 8o miteinander
verbunden sind, ist eine Trommel 3 auf einer Achse q. gelagert, die oberhalb der
Platte i einen auf einer Zeitteilung spielenden Zeiger 5 trägt. In den Umfang der
Trommel 3 ist ein keilförmiger Metallstreifen 7 zweckmäßig derart eingelegt, daß
seine Außenfläche in der Zylinderfläche der Trommel liegt. Die untere Längskante
des Streifens 7 verläuft in einer zur Trommelachse senkrechten Ebene, während die
obere Kante in einer Schraubenlinie um die Trommel herumgeht.
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Die Trommel 3 ist hohl und nimmt in ihrem nach unten offenen Hohlraum
ein Uhrwerk oder eine sonstigeAntriebsvorrichtung, z.B. Elektromotor, auf, die von
einer mit der Platte 2 durch Stützen 87 fest verbundenen, den Trommelhohlraum unten
abschließenden Scheibe 86 getragen wird und auf deren durch die Scheibe 86 nach
unten durchtretender, von der Trommelachse d. unabhängiger Triebachse 85 unterhalb
von dieser ein Zahnrad 84. sitzt.
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Gegenüber der Trommel ist parallel zu ihrer Achse an zwei Stangen
8 und einer Achse 2o ein Schieber 9 geführt, an dem zwei federnde Kontaktstifte
io übereinandergelagert sind. Die Stifte io stehen dauernd niit der Trommel 3 in
Berührung. Durch ein Zugorgan i i, das über eine an der Bodenplatte 2 angeordnete
Rolle 12 zu einer als Aufwindetrommel wirkenden, parallel zur Trommelachse in den
Platten i und 2 drehbar gelagerten, unter der Wirkung einer Torsionsfeder 15 stehenden
Achse 1,4 führt, wird der Schieber 9 dauernd abwärts gezogen und dadurch gewöhnlich
in Gegenüberstellung mit dein unteren durch den Metallstreifen 7 nicht bedeckten
Rande der Trommel 3 gehalten. Der Schieber 9 trägt eine mit Muttergewinde versehene
Schale 16, mit der eine steilgängige Gewindespindel 17 in Eingriff gebracht werden
kann.
Diese Spindel 17 ist in zwei parallelen Armen 18, i9 gelagert, die oben- und unten
auf der Achse 2o befestigt sind. Der Arm 18 ist an seinem freien Ende durch eine
Stange -2i mit dem bei 23 gelagerten Anker a2 eines aneinerSchiene88befestigtenElektromagneten
2q.gelenkig verbunden. Auf derAchse der Spindel 17 sitzt ferner ein Zahnrad 25,
das mit einem lose auf der Achse 2o sitzenden Zahnrade 26 kämmt. Fest verbunden
mit letzterem Zahnrad ist ein größeres Zahnrad 27. Mit diesem stehen zwei Zahnräder
28 und 28a in Eingriff, mit denen wiederum Zahnräder 29,:2911 fest verbunden sind.
Die beiden Zahnradpaare 28, 29 und 28a, 29a sind lose auf Zapfen 30, 30"
gelagert, die an den Eiiden . der beiden Schenkel eines Winkelhebels 3 i, 3 i a
befestigt sind. Durch Verdrehen des Winkelhebels 3 i, 31a mittels des Gestänges
31b, 31a kann wahlweise das Rad 29, wie dargestellt, oder das Rad 29a mit einem
auf einer Achse 33 gelagerten Zahnrad 32 in Eingriff gebracht werden, um von diesem
aus das Zahnrad 27 und damit die Spindel 17 mit verschiedener Geschwindigkeit
im gleichen Sinne anzutreiben. Das Zahnrad 3d. erhält seinen Antrieb von dem Zahnrad
8.4 der im Trommelhohlraum untergebrachten Antriebsvorrichtung aus durch Verniittlung
der Zwischenräder 83, 82, 8i.
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Die Führungsstangen 8 für den Schieber g ,.1-d oben und unten in Klötzen
34, 35 aus Isoliermaterial befestigt. Am Klotz 35 sind Polklemmen 37 angebracht,
die mit den Stangcii 8 in Verbindung stehen. Liegen diese Polklemmen 37 z. B. in
Serie mit der Primärspiile des Hochspannungstransformators eines Röntgenapparates,
so ist der Primärstrom des Transformators unterbrochen, wenn die Polklemmen keine
Verbindung untereinander haben. Der Schieber 9 besteht ebenfalls in der Hauptsache
aus Isoliermaterial, ist aber auf den Stangen 8 durch metallene Buchsen 38 geführt,
mit denen die Kontaktstifte io leitend verbunden sind. Hieraus ergibt sich, daß
der Stromkreis der Primärspule des Transformators geschlossen ist, wenn die beiden
Kontaktstifte io auf einem leitenden Oberflächenteil der Trommel, d. h. auf dem
Metallstreifen stehen.
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Die Spindel 17 erhält in der oben erläuterten Weise von dem treibenden
Zahnrad 32 aus einen dauernden Antrieb mit einer der jeweiligen Einstellung des
Wechselgetriebes entsprechenden Geschwindigkeit. Jedoch ist sie gewöhnlich durch
Wirkung einer den Anker 22 vom Elektromagneten 24. abziehenden Feder 39, deren Wirkung
sich durch Vermittlung des Ankers 22 und der Stange 21 auf die Hebel 18, i9 überträgt,
außer Eingriff mit der Gewindeschale 16 _des Schiebers 9 gehalten, so daß dieser
sich unter dem i7ü1fluß des Zugorgans r r in der dargestellten tiefsten Lage befindet,
bei der die Stifte io auf dem unteren nichtleitenden Teil der Trommel 3 stehen.
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Wird jedoch der Stromkreis des Elektromagneten 24 geschlossen, so
daß er den Anker 22 anzieht, so werden die Hebel 18, i9 so gedreht. daß die Spindel
27 in Eingriff mit der Gewindeschale 16 kommt. Infolgedessen wird der Schieber
9 sofort entsprechend der Umlaufgeschwindigkeit und Steigung der Spindel 17 aufwärts
bewegt, wobei die Kontaktstifte io quer über den Metallstreifen 7 gleiten. Dabei
wird der Strom auf so lange Zeit geschlossen, wie beide Kontaktstifte den Metallstreifen
berühren. Bei nicht rechtzeitiger Unterbrechung des Erregerstromes des Elektromagneten
24 läuft die Mutter 16 über die Spindel 17 hinaus und bleibt hier zunächst stehen.
.Wird dann der Stromkreis des Elektromagneten 24 unterbrochen, so hebt sich unter
der Wirkung der Ankerfeder 39 die Spindel ab, so daß nunmehr der Schieber 9, der
Wirkung des Zugorgans ii folgend, sofort wieder in- die tiefste Stellung geht. Dabei
ist vorausgesetzt, daß beim Offnen des Stromkreises des Elektromagneten z. B. infolge
Kupplung des betreffenden Schalters mit einem im Primärstromkreis des Transformators
angeordneten Schalter auch dieser Stromkreis bereits unterbrochen ist, so daß nicht
ein erneuter Stromschluß durch den Rückgang der Kontaktstifte io über den Metallstreifen
7 zustande kommt.
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je nach der Stellung, die der Trommel 3 durch Drehen des Zeigers auf
der Zeitteilung gegeben wird, steht den Kontakten io ein schmälerer oder breiterer
Teil des Streifens 7 gegenüber, so daß der Stromschluß auf kürzere oder längere
Zeit erfolgt. Entsprechend den beiden Geschwindigkeiten, die der Spindel
17 und damit dem Kontaktschieber 9 durch das Wechselgetriebe erteilt werden
können, haben entweder die Teilstriche einer einzigen vorhandenen Zeitteilung verschiedene
Bedeutung, oder es können zwei verschiedene Teilungen vorgesehen sein, von denen
stets je nach der eingestellten Geschwindigkeit die eine oder andere gilt. In der
Regel wird die durch das Räderpaar 28a, 29a erzeugte größere Geschwindigkeit dem
Normalfalle entsprechen, während zu der den Rädern 28, 29 entsprechenden kleineren
Geschwindigkeit übergegangen werden wird, wenn ungewöhnlich große Belichtungszeiten
benötigt «-erden.
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Durch Ausbildung des keilförmigen metallischen Trommelbelages 7 im
Sinne der Abb.3 mit einem flach ansteigenden ersten Teil 7a und einem steil ansteigenden
zweiten
`l'-eil 71' kann man erreichen, daß gemäß Abb.4 die Zeitskala
im Bereiche der kleinen Zeiteinheiten, z. B. bis i Sek., eine größere und daher
genauere Teilung als im Bereiche der größeren Zeiteinheiten erhält.
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Man kann natürlich auch nur einen einzigen i@ontala am Schlitten 9
anbringen und den Trommelbelag dauernd, z. B. durch eine Schleifbürste, mit dem
zweiten Pol der Stromquelle verbinden. Ferner kann man gegebenenfalls zum Antreiben
der Spindel 17 einen Motor, z. B. Ferrarismotor, verwenden, dessen Umlaufzahl von
der Stromaufnahme des Röntgenapparates abhängig ist, so daß die Belichtungsdauer
im umgekehrten Verhältnis zur Stromaufnahme steht.
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Die Teile 7 und 9 kann man gegebenenfalls auch mittelbar, durch mechanische
Steuerarbeit, den Strom schließen lassen, indem man den Belag 7 erhaben anordnet
und die Gewindeschale 9 derart beweglich anordnet, daß ihr durch das Auflaufen des
gegebenenfalls durch eine Rolle zu ersetzenden Stiftes io auf den erhabenen Belag
eine den Kontaktschluß verursachende Bewegung erteilt wird.