-
Elektrische Wiegevorrichtung Die Eifindung betrifft eine Wiegevorrichtung,
bei der die durch eine Solenoidspule auf einen Waagebalken ausgeübte Kraft zum Lastausgleich
dient und bei 'der die jeweils hierzu erforderliche Größe der durch die Spule fließenden
Stromstärke durch einen ihr vorgeschalteten und mittels eines durch das Spiel des
Waagebalkens zwischen zwei Kontakten gesteuerten elektrischen Antriebes verstellbaren
Widerstand selbsttätig einreguliert wird und gleichzeitig zur Gewichtsanzeige dient.
-
Gegenüber den bekannten Einrichtungen dieser Art besteht die Erfindung
in der besonderen Art des Lastangriffes unmittelbar am Solenoidkern und in der Anordnung
desselben in der Nähe des Waagebalkendrehpunktes.
-
Bei den bekannten Wiegevorrichtungen wirkt die Last dauernd auf den
Waagebalken, und außerdem greift sie in größerem Abstande von dem Drehpunkt an dem
Waagebalken an.
-
Durch die Erfindung wird nun bewirkt, daß die auf den Waagebalken
wirkenden Lastzüge während des Lastausgleichsvorganges bis auf den Wert Null bei
Erreichung der Gleichgewichtslage stetig abnehmen.
-
Ferner sind die Biegungsbeanspruchungen des Waagebalkens auch bei
Vollast infolge des erfindungsgemäß kleinen Hebelarmes zwischen Lastangriff und
Waagebalkendrehachse gering. D, -r Waagebalken kann demzufolge leichter ausgeführt
werden.
-
In den Fig. i bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. i eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei einzelne Teile geschnitten und andere Teile weggelassen sind, Fig. a eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Wiegen schwerer Lasten, Fig. 3 eine
Seitenansicht nach Fig. 2, wobei einzelne Teile weggelassen und andere geschnitten
sind, _ Fig. .4 das Leitungs- und Schaltschema. Wie aus den Fig. i und 4 hervorgeht,
besteht die Wiegevorrichtung aus einem kastenförmigen Sockel i mit Deckel a, auf
dem ein säulenförmiger Rahmen 3 angeordnet ist. An einem Arm 4 des Rahmens 3 ist
ein Arm 5 befestigt, der vorzugsweise aus einem nicht magnetischen Material hergestellt
ist und die Solenoidspule 6 trägt. Ein beweglicher Kern 7, auf den die magnetische
Kraft der Solenoidspule 6 wirkt, ist drehbar an dem Hebel 8, 13 bei g befestigt.
-
Der Hebel 8, 13 ist bei io an einem herunterhängenden
Arm i i, der an dem seitlichen Arm 1z des Rahmens 3 befestigt ist, gelagert.
-
Das eine Hebelende 13 ist von dem anderen Hebelende 8 durch ein dielektrisches
Zwischenstück 14 isoliert. Das Hebelende i3
dient zum Schließen
und Öffnen der Motorstromkreise über die Kontaktschrauben 15 und 16, die in Gewindebohrungen
der Winkelstücke 17 und 18 eingeschraubt sind. Diese Winkelstücke sind an dem Rahmen
3 befestigt und durch das Zwischenstück i9 gegenüber dem Rahmen isoliert.
-
Der kastenförmige Sockel i dient zur Aufnahme von zwei Motoren 2o
und 21 mit einer gemeinsamen Welle 22, die in umgekehrter Richtung drehen. Auf der
Verlängerung der Welle 2z befindet sich ein Zahnrad 23, das mit einem Zahnrad 24,
das auf der kurzen Welle 25 angeordnet ist, kämmt. Die Welle 25 trägt eine Schnecke
26, die mit einem Schneckenrat-27 in Eingriff steht. Dieses Schneckenrad. ist an
einem drehbaren Widerstand 28 befestigt der aus einer Wicklung aus Widerstandsdraht
besteht, die an dem Umfang des Drehkörpers befestigt ist. Ein Kontakthebel 29 steht
mit der Widerstandswicklung in Berührung.
-
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich an
Hand der Fig. i und 4 wie folgt: Eine bestimmte Menge von Gleichstrom fließt von
der Stromquelle 37 dauernd durch die Solenoidspule 6 und erzeugt hier eine genügend
große magnetische Kraft, um. den Kern 7 mit dem Lastaufnehmer 30 in seiner
unbelasteten Anfangsstellung zu halten. Wenn nun eine Last in den Lastaufnehmer
30 gelegt wird, genügt die magnetische Kraft nicht, um die Last auszugleichen, so
daß der Kern 7 heruntergeht und dabei den Hebel 8, 13, an dem er drehbar befestigt
ist, mitnimmt. Hierbei kommt das isolierte Ende 13 des Hebels .8, 13 mit der Kontaktschraube
15 in Berührung, so daß der Stromkreis geschlossen wird, in dem sich der Motor 20
und die Stromquelle 38 hintereinandergeschaltet befinden. Der Motor 2o setzt sich
daher in Bewegung, der mittels des Übersetzungsgetriebes 23, 24., 25, 26, 27 den
Widerstand 28 dreht, und zwar derart, daß die Entfernung zwischen dem Kontakthebel
29 und dem Wicklungsanfang verringert wird, wodurch der Widerstand ebenfalls verringert
wird. Hierdurch wird der Stromfluß in dem Solenoid 6 vergrößert, und zwar so lange,
bis der Zug des Solenoids auf den Kern 7 die Last ausgleicht. Wenn nun durch den
Zug auf den Kern 7 die Last ausgeglichen und dieser in seine Ausgangslage zurückgekehrt
ist, wird " der Kontakt zwischen dem Ende 13 des Hebels 8, 13 und der Spitze der
Kontaktschraube 15 unterbrochen. Der Motor 2o steht dann so lange still, bis der
Kontakt wieder geschlossen wird.
-
Wenn die Last verringert wird, erzeugt der durch das Solenoid 6 fließende
Strom eine größere magnetische Kraft, als zum Ausgleich der verringerten Kraft erforderlich
ist. Der Kern 7 wird dann nach aufwärts gedrückt, bis der Hebel mittels des isolierten
Hebelendes 13 über die Kontaktschraube 16 den Stromkreis des Motors 21 schließt.
Der Motör 2i dreht in anderer Richtung als der Motor 2o, so daß mittels des Übersetzungsgetriebes
auch der Widerstand 29 in anderer Richtung gedreht wird, und zwar so lange, bis
durch den vergrößerten Widerstand so viel Strom durch die Solenoidspule 6 fließt,
daß die magnetische Kraft den Zug der Last auf den Kern 7 ausgleicht.
-
In diesem Zeitpunkt wird der Kontakt zwischen dem Ende 13 des Hebels
und der Kontaktschraube 16 unterbrochen und der Motor 2i stillgesetzt.
-
Dann fließt wieder nur so viel Strom durch das Solenoid 6, als erforderlich
ist, um den Kern 7 mit dem Lastaufnehmer 30 in seiner Anfangslage zu halten.
-
Fig. 2 und 3 stellen eine Vorrichtung zum Wiegen schwerer Lasten dar.
Bei dieser Bauart werden zum Ausgleich der Last dieselben Mittel benutzt, die dementsprechend
auch dieselben Bezugszeichen wie in den anderen Figuren tragen.
-
Die Änderung besteht darin, daß die Last nicht in eine an dem Kern
7 hängende Schale 30 gelegt, sondern auf eine Plattform 31 gebracht wird,
die in geeigneter Weise auf dem Hebelgestänge 32 ruht, das in dem Sockel 33 gelagert
ist. Die durch - die Last auf die Plattform 31 ausgeübte Kraft wird durch das Hebelsystem
32 und eine Verbindungsstange 34 übertragen, die an dem Kern 7 befestigt ist und
einen Bügel 35 zur Aufnahme des Zapfens 36 eines Wiegehebels trägt.
-
Da der Stromfluß durch das Solenoid 6 ein Maß für den von der Solenoidspule
auf den Kern 7 ausgeübten Zug ist, wird zur Anzeige dieses Zuges ein Strommesser
40 vorgesehen. Die Skala dieses Strommessers ist so gewählt, daß Kilogramme und
Bruchteile davon angegeben werden.