DE519963C - Registriervorrichtung mittels selbsttaetig erfolgender photographischer Aufnahmen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Überwachungszwecke, bei der durch optische Signale bewirkte Meldungen selbsttätig dadurch in ihrer zeitlichen Reihenfolge registriert werden, daß vermittels einer photographischen Kamera fortgesetzt Aufnahmen von den optischen Signalen gemacht werden. Es sind Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen zur Registrierung von Wasserständen die Stellung eines Pegels oder eines Zeigers zugleich mit derjenigen eines Zeitzeigers durch fortgesetzte photographische Aufnahmen mittels eines selbsttätig-mechanisch eingeschalteten photographischen Apparates im. Bilde festgehalten wird. Bei dieser Einrichtung werden die photographischen Aufnahmen in bestimmten, festgelegten Zeitabständen gemacht, ohne Rücksicht darauf, ob eine Änderung des im Bilde festzuhaltenden Zeigers oder Pegels eingetreten ist oder nicht. Infolgedessen ist bei der bekannten Einrichtung der Verbrauch an photographischem Material ein verhältnismäßig großer. Auch wird die Übersichtlichkeit bei den zahlreichen Aufnahmen, von denen immer nur wenige von Interesse sind, sehr erschwert. Diese Nachteile werden bei der Registriervorrichtung nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß die die Registrierung bewirkende photographische Kamera nur dann zur Aufnahme der Signale ausgelöst wird, wenn eine Veränderung (Erscheinen oder Verschwinden) eines optischen Signals eintritt. Die Registriervorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist infolgedessen besonders geeignet für die laufende Aufzeichnung wichtiger Betriebsvorgänge . in großen Betriebsanlagen, wie elektrischen Kraftwerken, Hüttenwerken, Fabrikbetrieben usw., dadurch, daß optische Signale, die z. B. das Ausschalten eines betriebswichtigen Schalters, das Sinken bzw. Steigen der Spannung; der Stromstärke, des Dampfdruckes, von Flüssigkeitsständen, Temperaturen usw. auf einen unzulässigen Wert u. dgl. m. anzeigen, in ihrer Zeitfolge photographisch registriert werden.

Handelt es sich um die Überwachung einer größeren Anzahl von optischen Signalen mit einer Registriervorrichtung gemäß der Erfindung, so werden die Signale- gruppenweise auf einer leicht zu übersehenden Signaltafel angeordnet, die zwecks Mitregistrierung des Zeitpunktes, an dem ein Signal erscheint oder verschwindet, mit einer Stunden- und Sekundenuhr sowie mit einem Datumschild ausgerüstet wird. Die Anordnung kann hierbei so getroffen werden, daß beim jedesmaligen Erscheinen (oder Verschwinden) eines optischen Signals zugleich mit der Auslösung der photographischen Kamera ein akustisches Signal gegeben wird, welches die mit der Überwachung beauftragte Person veranlaßt, den Blick nach der Signaltafel zu richten und von letzterer die gemachte MeI-dung abzulesen. Die von der Signaltafel selbsttätig beim jeweiligen Erscheinen oder Verschwinden eines Signals gemachten photo-

graphischen Aufnahmen ermöglichen es, nachträglich den Verlauf eines Betriebsvorganges, einer Störung o. dgl., wobei mehrere Signale hintereinander in kurzer Zeitfolge gegeben werden, zeitlich genau zu verfolgen und hieraus wichtige Schlüsse über die Ursache des Betriebsvorganges oder der Störung zu ziehen.

Die photographischen Aufnahmen beim ip Erscheinen und Verschwinden eines Signals können hierbei entweder von ein und derselben Kamera oder, sofern dies zweckmäßig erscheint, auch von zwei getrennten Kameras derart gemacht werden, daß die eine Kamera nur beim Erscheinen, die andere dagegen nur beim Verschwinden der Signale zur Aufnahme ausgelöst wird.

Die Einrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung schematisch in zwei Ausführungsbeispielen, die sich auf elektrisch übertragene Signale beziehen, dargestellt. Es kann jedoch auch jede andere Ausführung und Schaltung gewählt werden, durch die der gleiche Zweck erreicht wird. In Fig. 1 bedeutet α die sowohl im Schnitt als auch in der Vorderansicht dargestellte Signaltafel. Dieselbe enthält unter- und nebeneinander angeordnet eine Anzahl transparenter Leuchtschilder b_v O₂, b_?> ..., die, wie aus der Schnittzeichnung ersichtlich ist, einzeln durch Glühlampen zum Aufleuchten gebracht werden. An Stelle von transparenten Leuchtschildern können auch Fallklappen oder einfache Glühlampen, die numeriert sind, als Signale verwendet werden. Außerdem sind auf "der Tafel Zeitzeiger (Stundenuhr c und Sekundenuhr d) sowie ein Datumschild e angebracht. Vor der Leuchtschildertafel a ist eine photographische Filmkamera/ aufgestellt, deren Verschluß durch eine elektrische Bewegungsvorrichtungg (z. B. einen Elektromagneten;, die nach Vollendung der Aufnahme auch den Vorschub des Filmstreifens besorgt, ausgelöst wird. Ein akustisches Signal/z (elektrische Glocke oder Hupe) wird gleichzeitig mit dem Auslösemagneten g der Filmkamera zum Ansprechen gebracht. Wenn es zweckmäßig ist, das Erscheinen und das Verschwinden der Signale getrennt zu registrieren, so wird noch eine weitere FiImkamera /' mit Auslösemagnet g' derart angeordnet, daß f-g beim Erscheinen, f'-g' aber beim Verschwinden eines Signals zur Wirksamkeit gebracht werden. Der bzw. die Kameraauslösemagnete g und g' werden durch Zwischenrelais i und /' gesteuert, die ihrerseits durch die den Signalen b_lt b₂, b_s... zugeordneten Relais A₁, A₂, A₃ ... zum Ansprechen gebracht werden. Die Spulen der letzteren sind parallel zu den Signalen geschaltet. Wo es zweckmäßig und ausführbar ist, können Relaisspule und Signal aber auch hintereinandergesehaltet werden. Die Relais A₁, A₂, f($ ■ ■ ■ sind so eingerichtet, daß sie bei der Bewegung des Relaisankers nicht dauernd, sondern nur vorübergehend einen Kontakt schließen, der im Stromkreis des Hilfsj relais/ liegt. Dies kann z. B., wie in der Zeichnung dargestellt, dadurch bewirkt werden, daß bei der Bewegung des Relais die Kontaktbrücke I zwischen den sich ausbiegenj den Kontaktfedern m hindurchgezogen wird, wobei eine metallische Berührung zwischen der Kontaktbrücke / und den Kontaktfedern in nur in der einen Bewegungsrichtung zustande kommt, während sie in der anderen Bewegungsrichtung durch Isolierstücke ti, die entweder an der Kontaktbrücke I oder an den Kontaktfedern m einseitig angebracht sind, verhütet wird.

Die in A₁ dargestellte Ausführungsform des Relais ist für Kontaktgabe in nur einer Bewegungsrichtung, d.h. also für Steuerung nur eines Zwischenrelais i und nur einer Filmkamera f-g bestimmt. (Soll ein und dieselbe Kamera sowohl beim Erscheinen als auch beim Verschwinden der Signale ausgelöst werden, so kommen die Isolierstücke η in Fortfall, was zur Folge hat, daß das Relais A₁ j in beiden Bewegungsrichtungen Kontakt macht.) Die in A₂ dargestellte Ausführungs- go form des Relais ist dagegen so eingerichtet, daß in der einen Bewegungsrichtung ein erstes Kontaktfederpaar und in der anderen Bewegungsrichtung ein zweites Kontaktfederpaar überbrückt wird, wodurch in der einen Bewegungsrichtung das Zwischenrelais i, in der anderen Bewegungsrichtung aber ein zweites Zwischenrelais/' Strom erhalt und somit eine Kamera/-«· beim Erscheinen und eine zweite Kamera f'-g' beim Verschwinden i_Oc der Signale zur Auslösung gebracht wird. Je nachdem, ob Registrierung durch eine oder zwei Kameras gewünscht wird, sind die den Signalen zugeordneten Relais entweder nach Ausführung A₁ oder nach Ausführung A₃ zu i_Oj wählen.

Die Einschaltung der Signale O₁, b», O₃... und der zugehörigen ReIaIsA₁JA₂)Ag... erfolgt dutch die Kontakte o_u o.₂,0₃..., die von den einzelnen Organen (z. B. Schalter, Kon- ₁₁₍ taktvoltmeter, Kontaktmanometer, Kontaktthermometer usw.) betätigt werden, deren Funktion oder Znstand durch die Signale gemeldet werden soll.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ergibt iij sich somit wie folgt: Wird z.B. der Kontakt O₁ durch das zügehörige zu überwachende Organ geschlossen, so fließt vom -J--Pol der Stromquelle ein Strom über den Kontakt O₁ einerseits durch das Signal O₁ und anderseits durch die Spule des Relais A₁ zum —Pol der Stromquelle, das Signal b_i leuchtet auf, das

Relais Ii₁ spricht an und schließt für kurze Zeit seinen Kontakt, wodurch das Zwischenrelais / ebenfalls Strom erhält 'und durch Schließen seines Kontaktes das akustische Signal h zum Ansprechen und die Filmkamera f-g zur Auslösung bringt, die von der Signaltafel mit dem Signal O₁ eine photographische Aufnahme macht und unmittelbar darauf den Filmstreifen für die nächste

ίο Aufnahme vorschiebt. Bei Verschwinden des Signals O₁ fällt das Relais Ze₁ in seine Ruhestellung zurück, macht hierbei aber keinen Kontakt, so daß in diesem Falle das Ansprechen des akustischen Signals und das Auslösen der Filmkamera unterbleibt. Sind dagegen die den Signalen zugeordneten Relais nach der Ausführungsform k₂ gewählt, so wird beim Verschwinden des Signals und Zurückfallen des den letzteren zugeordneten Relais in seine Ruhestellung eine zweite Filmkamera f-g' über ein ihr zugehöriges Zwischenrelais /' ebenfalls zur Auslösung gebracht, so daß in diesem Falle also auch beim Verschwinden des Signals eine photographische Aufnahme von der Signaltafel gemacht wird.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Fernmeldeeinrichtung mit elektrischer Übertragung der Signale dargestellt, die sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß hier nicht zu jedem Signal ein besonderes, die Auslösung der Kamera bewirkendes Relais zugeordnet ist, sondern daß ein für mehrere Signale gemeinschaftliches Relais die Auslösung bewirkt. Zu diesem Zweck ist die den Summenstrom der Signale b_u O₂, b_;j ... führende Leitung über die Primärspule eines Transformators ρ geführt, an dessen Sekundärspule ein polarisiertes Relais q angeschlossen ist. Sobald ein oder mehrere Signale zu- oder abgeschaltet werden, entstehen in der Sekundärspule des Transformators ρ Induktionsstromstöße, die je nach ihrer Richtung das polarisierte Relais q nach der einen oder anderen Seite stoßweise bewegen. Durch das Relais q wird somit beim Zuschalten von Signalen beispielsweise der Kontakt r, beim Abschalten von Signalen dagegen der Kontakt s kurzzeitig geschlossen, wodurch alsdann entweder das Zwischenrelais / oder das Zwischenrelais /' zum Ansprechen und weiterhin die zugehörige Filmkamera f-g bzw. f-g' zur Auslösung gebracht werden. Im übrigen ist die Wirkungsweise der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform die gleiche wie bei der in Fig. ι dargestellten.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Registriervorrichtung für die Überwachung einer Gruppe von optischen Signalen mittels selbsttätig erfolgender photographischer Aufnahmen, dadurch gekennzeichnet, daß die photographische Kamera beim Erscheinen oder Verschwinden eines Signals ausgelöst wird.

2. Registriervorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung der photographischen Kamera auf elektrischem Wege durch Relais bewirkt wird, die beim Erscheinen oder Verschwinden eines Signals ansprechen und den Stromkreis eines auf den Verschluß und den Filmvorschub der Kamera wirkenden Auslösemagneten o. dgl. schließen.

3. Registriervorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Signal ein die Auslösung der Kamera bewirkendes Relais zugeordnet ist.

4. Registriervorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch, gekennzeichnet, daß mehreren Signalen ein gemeinsames, die Auslösung der Kamera bewirkendes Relais zugeordnet ist, welches durch die beim Zu- oder Abschalten von Signalen in einem Transformator entstehenden Induktionsströme zum stoßweisen Ansprechen gebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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