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Gasdruckwellen-Fernzünder Das Zünden und Löschen der Straßengaslaternen
geschieht heutzutage meist. mittels eingebauter Fernzündapparate, welche durch Gasdruckwellen
betätigt werden. Hierbei ist es üblich, daß das Gaswerk an einem Abend bzw. in einer
Nacht drei Druckwellen gibt, und zwar eine erste Welle bei Einbruch der Dunkelheit,
durch welche sämtliche Laternen angezündet werden, dann eine zweite Welle etwa gegen
Mitternacht, um diejenigen Flammen auszulöschen, die in Abendschaltung geschaltet
sind, und schließlich bei Tagesanbruch eine dritte Welle, welche die in Nachtschaltung
befindlichen Flammen auslöscht.
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Es ist weiterhin bekannt, bei mehrflammigen Laternen einen Teil der
Flammen in Abendschaltung zu schalten, so daß die zweite Druckwelle einen Teil der
Flammen auslöscht, während die übrigen Flammen in i\ achtschaltung geschaltet werden,
so daß sie erst durch die dritte Druckwelle am Morgen ausgelöscht werden. Zur Steuerung
der Gaslampen der letztgenannten Art sind auch bisher schon Fernzündungsventile
mit drehbaren Hahnküken benutzt worden. Bei den bekannten Fernzündern weist das
Hahnküken zwei in parallelen Ebenen nebeneinanderliegende Reihen von Durchbrechungen
auf, und zwar arbeitet die eine Reihe der Kükendurchbrechungen mit der zu den Abendflammen
und die andere Reihe mit der zu den Nachtflammen führenden Leitung zusammen. Entsprechend
den verschiedenen Ebenen, in denen die beiden Durchbrechungsreihen liegen, sind
auch die Mündungen der zu den Abend- und Nachtflammen führenden Gasleitungen in
verschiedenen Ebenen angeordnet. Der Nachteil der bekannten Fernzünderbauart besteht
darin, daß diese Bauart verhältnismäßig viel Platz beansprucht und daher die Unterbringung
der bekannten Fernzünder der genannten Art häufig schwierig, wenn nicht unmöglich
ist.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen durch
Gasdruckwellen betätigten Hahnkükenfernzünder zu schaffen, der für die Steuerung
von Lampen mit Nacht-und Abendflammen geeignet ist und dabei eine gedrängte Bauart
aufweist, so daß seine Anbringung keinerlei Schwierigkeiten begegnet. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß sowohl die Mündung der Gaszuleitung als auch
die Mündungen der zu den Abend- und Nachtflammen führenden Gasableitungen in der
gleichen Ebene des Druckwellenfernzünders liegen und daß das Hahnküken, welches
den Gasdurchtritt steuert, mit mindestens drei ebenfalls in einer Ebene liegenden,
unter sich gleichen Durchbrechungen versehen ist. Weiterhin sind die Größen der
Mündungen der Gaszuleitung einerseits und der zu den Nachtflammen führenden Gasableitung
andererseits so groß gestaltet, daß die einzelnen Durchtrittsöffnungen des Hahnkükens
während zweier aufeinanderfolgender Drucl@stöße mit den genannten Mündungen in Verbindung
bleiben, während die Durchbrechungen
des Hahnkükens von der Mündung
der zu den Abendflammen führenden Gasableitung durch denjenigen Druckstoß wieder
getrennt werden, welcher unmittelbar auf den die Verbindung der Abendflaimnen mit
der Gaszuleitung herstellenden Druckstoß folgt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch das Halmküken und das Ventilgehäuse. Die
Stellung des Hahnkükens zu dem Ventilgehäuse ist derart, daß die Gaszuleitung sowohl
mit den Abendflammen als auch mit den Nachtflammen in Verbindung steht.
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In Abb.2 ist ebenfalls ein Schnitt durch das Hahnventil dargestellt,
jedoch besteht bei der in dieser Abbildung gezeigten Stellung nur eine Verbindung
zwischen der Gaszuleitung und den Nachtflammen, während die Abendlampen abgeschaltet
sind.
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Abb.3 veranschaulicht schließlich eine Stellung des Hahnkükens, bei
der sowohl die Abendflammen als auch die Nachtflammen von der Gaszuleitung getrennt
sind.
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In den Abbildungen bedeutet i das Ventilgehäuse, in dem die Mündung
:2 für die Gaszuleitung, die 'Mündung 3 für die zu den Abendflammen führende Leitung
und die 1,Zündung 4. für die zu den Nachtflammen führende Leitung vorgesehen ist.
Die Mündungen sind, wie aus den Abbildungen hervorgeht, gegeneinander um i-,o` versetzt.
Im Innern des Gehäuses ist drehbar das Halmküken 5 gelagert, welches in dem Ausführungsbeispiel
als Hohlkörper ausgebildet ist. Die Wandung des Hahnkükens 5 ist mit drei Durchbrechungen
6, 7 und 8 versehen. Auch diese Durchbrechungen sind gegeneinander um i2o° versetzt.
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Zur Schaltung des Hahnkükens dient zweckinäßigerweise ein Zahnrad
mit neun Zähnen. Das Schaltwerk des Fernzünders bewegt dieses Zahnrad bei jeder
Druckwelle um einen Zahn weiter, so daß das Hahnküken um einen Winkel von 4.o° gedreht
wird.
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Die Mündungen der Kanäle 2 und 4. sind so breit ausgeführt, daß sie
bei zwei Schaltbewegungen des Halmkükens um je 4.o° mit der gleichen Durchbrechung
im Hahnküken in Verbindung bleiben. Dagegen ist die Mündung der zu den Abendflammen
führenden Leitung 3 nicht größer als die Durchbrechungen in dem Halmküken 5, so
daß eine öffnung, die bei einer Schaltbewegung vor die Mündung der Leitung 3 gebracht
ist, bei der nächsten Schaltbewegung von der Mündung des Kanals 3 wieder abgeschaltet
wird..
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist die folgende: Es
sei angenommen, daß das Hahnküken zu Beginn die in Abb. 3 dargestellte Stellung
hat. Bei dieser Stellung sind sämtliche Kanäle 2, 3 und 4. von den öffnungen 6,
7 und 8 im Hahnküken 5 getrennt. Es brennt also keine der Flammen. Wird jetzt bei
Eintritt der Dunkelheit von den Gaswerken eine Druckwelle gegeben, so wird das Zahnrad
um einen Zahn und damit das Hahnküken um 4.o° gedreht. Das Hahnküken gelangt hierdurch
in die in Abb. i dargestellte Stellung. In dieser Stellung steht die Gaszuleitung
2 sowohl mit der zu den Abendflammen führenden Leitung als auch mit der zu den Nachtflammen
führenden Leitung .4 in Verbindung, so daß die Abendflammen und die Nachtflammen
brennen. Wird jetzt unter der Wirkung einer zweiten, beispielsweise gegen Mitternacht
gegebenen Druckwelle das Zahnrad um einen Zahn und dementsprechend das Hahnküken
um 4o° fortgeschaltet, so bleibt die Zuleitung 2 infolge der an ihrem Ende vorgesehenen
Verbreiterung 2' mit der Durchbrechung 6 des Hahnkükens in Verbindung. Ebenso bleibt
auch die zu den Nachtflammen führende Leitung q. infolge der an ihrer Mündung vorgesehenen
Verbreiterung .l' mit der Durchbrechung 8 in Verbindung. Dagegen wird die Durchbrechung
7 des Hahnkükens 5 von der zu den Abendflammen führenden Leitung 3 getrennt. Die
Stellung, welche das Hahnküken nach der zweiten Schaltung um q.o° einnimmt, ist
in Abb. 2 dargestellt. Erfolgt jetzt bei Tagesanbruch eine dritte Welle, so gelangt
das Hahnküken wieder in die in Abb. 3 dargestellte Stellung, bei welcher die Gaszuleitung
sowohl von den Abendflammen als auch von den Nachtflammen getrennt ist. Durch diese
dritte Druckwelle gelangen also auch die Nachtflammen zum Verlöschen, während die
Abendflammen schon durch die zweite Druckwelle ausgelöscht worden sind.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wird dem Strömen des Leuchtgases
durch das Wechselschaltventil kein zusätzlicher Widerstand geboten, so daß irgendein
ins Gewicht fallender Druckverlust durch den Erfindungsgegenstand nicht herbeigeführt
wird.