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Luftschiffgashülle Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung
der Gasbehälter für Starrluftschiffe. Es ist üblich, in Starrluftschiffe, deren
Inneres im allgemeinen durch Querträger in Abteilungen unterteilt ist, einzelne
Gasbehälter einzulegen, deren Wandungen aus faltbarem Material (sogenanntem Ballonstoff)
bestehen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, bei Starrluftschiffen mit starrer
Außenhülle, z. B. Metall, das Gas direkt zwischen den starren Wandungen aufzubewahren.
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Nach der vorliegenden Erfindung soll das Gas nun in Hüllen untergebracht
werden, die in ihrem oberen Teil starr sind, während die Wandungen des unteren Teils
schmiegsam und faltbar sind. Im weiteren Ausbau der Erfindung sollen dabei die Abmessungen
und das Verhältnis dieser verschiedenartigen Zellenteile so zueinander gewählt werden,
daß der schmiegsame Teil der Gashülle sich gegebenenfalls an den starren Teil im
Innern anlegen kann.
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Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Konstruktion bestehen vor allen
Dingen darin, daß die Wandungen im starren Teil, der vorzugsweise der obere Teil
der Gaszelle sein wird, unverrückbar fest liegen und somit dem gewöhnlichen Verschieben,
z. B auf den Drahtverspannungen des Schiffsgerüstes, nicht unterworfen sind. Es
ist also nicht zu befürchten, daß in dem oberen Teil, wo dieses von besonders schwerwiegenden
Folgen begleitet wäre, Risse entstehen, durch die das Gas entweichen könnte. Des
weiteren kann von Anfang an die Form der Gaszellenwandung im starren Teil bei der
erfindungsgernäßen Konstruktion viel genauer festgelegt werden, und sie ist viel
weniger veränderlich als bei der bisher bekannten Konstruktionsweise.
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Wird im oberen Teil des Schiffes auf einen Luft- oder Gasmantel, der
sich um die Zelle bis zur Außenhaut legt, verzichtet, so tritt bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion der weitere Vorteil in Erscheinung, daß obere Zellenwand und Außenhaut
in einer Wandung vereinigt werden können, .die nach innen gashaltend und nach außen
formgebend ist. Bei Luftschiffen, die eine feste Außenhaut, z. B. aus Sperrholzplatten
oder Metalltafeln, erhalten sollen, bietet die erfindungsgemäße Zellenkonstruktion
besonderen Vorteil. Es ist z. B. vorgeschlagen worden, bei Luftschiffen dieser Art
die Füllung,des Luftschiffinnern mit Gas in folgender Weise durchzuführen: das Luftschiff
soll mit seiner Längsachse vertikal gestellt werden, und dann soll vom oberen Ende
her Gas zugeführt werden, das die Luft abwärts aus einer Öffnung am unteren Ende
hinausdrücken soll. Hier bietet die Erfindung einen wesentlichen Vorteil. Selbst
wenn in der Längsrichtung keine Unterteilung des Schiffshohlkörpers vorgesehen sein
sollte, so könnte an dem Äquator des Schiffes (in der normalen Horizontallage betrachtet)
eine erfindungsgemäße
halbe faltbare Unterzelle angebracht werden,
die vor der Füllung sich gegen die innere Wand des oberen Teiles des Hohlkörpers
legt und dann von dem von oben her einströmenden Gas nach unten bewegt wird. Diese
faltbare Zellenwand könnte im späteren Betriebe das sowdeso notwendige Luftballonet
ersetzen. Natürlich ist die Erfindung bei solchem Schiff von noch größerer Bedeutung,
wenn eine Unterteilung- des Gasraumes durch vertikale Wände in mehrere Zellen vorgenommen
ist. Hier können dann die Trennschotten in ihrem oberen Teil ebenfalls feste Wandungen
sein.
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Auch bei starren Luftschiffen, wie sie bisher üblich: waren, kann
die erfindungsgemäße Konstruktion in der Weise Anwendung finden, daß der obere Teil
der Ringverspannung durch eine feste Trennwand ersetzt wird und an diese nach unten
zwei getrennte untere Zellenwände anschließen. Die aneinanderstoßenden Zellen haben
dann in ihrem oberen Teil nur eine einzige gespannte Trennwand, während sie im unteren
Teil, wie bisher, mit zwei verschiedenen faltbaren Wänden aneinanderstoßen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar, und zwar im Querschnitt
durch das Schiff. Um das Schiffsgerüst b ist die äußere Hülle gespannt. Der obere
Teil des Schiffsgerüstes hat im Innern die starre Zellenwandung c, an die der faltbare
Zellenwandungstäil a mit Laschen d befestigt ist. Die beiden strichpunktierten Linien
zeigen den Zustand geringerer Gasfüllung und den Zustand vollkommener Gasleere,
bei dem sich die untere schmiegsame Zellenwand a vollkommen an die obere starre
Zellenwand c anlegt.
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Das Eitifüllen-des Traggases kann z. B. in der Weise vor sich gehen,
,daß mittels einer am First angesetzten Absaugvorrichtung die Luft aus dein Innern
der Wandungen a und c entfernt wird, wobei sich der bewegliche untere Teil der Gashülle
in den oberen starren Teil hineinlegt. Danach ist ,dann zwischen .dem starren Teil
und dem schmiegsamen Teil der Gaszellen das Gas einzublasen.