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Luftschiff mit gasförmigem Brennstoff. Luftschiffe umfaßten bisher
in der Hauptsache auftrieberzeugende Traggasräume und daran angehängte Lasten. Es
ist früher schon vorgeschlagen worden, einen Teil des Traggases als Brennstoff für
die Antriebsmotoren zu gebrauchen. Neuerdings will man als Brennstoff für die Motoren
ein besonderes Brenngas verwenden, dessen spezifisches Gewicht annähernd gleich
dem der Luft ist. Es ist naheliegend, dieses Brenngas zusammen mit dem Traggas in
dem allgemeinen Gasraum des Luftschiffes unterzubringen, und zwar um so mehr, als
bei. Verwendung solchen Brenngases das Traggasvolumen bei gleicher Schiffsleistung
wesentlich kleiner sein wird. Da aber nun dieses Brenngas nicht auftrieberzeugend
ist, und da es auch keine Last darstellt, so wird das Kräftespiel in den Konstruktionsteilen
eines solchen Luftschiffes verschieden sein von dem eines Luftschiffes, dessen Gasraum
allein zur Aufnahme von Traggas diente und an dem Brennstofflasten angehängt waren.
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Aus dieser Erkenntnis heraus verbessert die vorliegende Erfindung
dadurch, daß sie die Konstruktionsteile zur Aufnahme des Traggases so bemißt, daß
durch sie hauptsächlich der Ausgleich der Auftriebs- und Lastenkräfte bewirkt wird,
während die den Brennstoffraum einschließenden Konstruktionsteile so gewählt sind,
daß sie hauptsächlich nur zur Formhaltung dienen. Auf diese Weise werden die Bauteile
des Luftschiffes bedeutend leichter, als wenn eine Konstruktion vorgesehen wird,
wie sie bisher für Luftschiffgasräume üblich ist. Natürlich können die formgebenden
Teile des Brenngasraumes, je nach der Form des Luftschiffes, mit zur Übertragung
von Lastenkräften -auf Auftriebskräfte, bzw. können solche Kraftübertragungsglieder
zur Formhaltung des Brenngasraumes herangezogen werden. So läßt sich z. B. zeigen,
daß der sonst bei Luftschiffen nicht besonders empfehlenswerte birnenförmige Querschnitt
unter diesen Verhältnissen vorteilhaft sein kann, indem der obere runde Teil von
der den Auftrieb aufnehmenden Tragekonstruktion umschlossen als Traggasraum dient,
während der untere dreieckige Teil, dessen Seiten zur Lastenübertragung auf die
obere Konstruktion dienen, zur Aufnahme des Brenngases benutzt wird. Es lassen sich
aber auch noch andere Formen ausführen, bei denen das erfindungsgemäße Prinzip zur
Anwendung kommt. Die den Brenngasraum einschließenden Konstruktionsteile können
auch lediglich aus Stoffwänden o. dgl. bestehen, bei denen die Formhaltung durch
inneren Druck erfolgt, der z. B. mittels eines Luftsackes aufrechterhalten wird,
während das Traggas z. B. innerhalb eines starren Gerüstes untergebracht ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung soll natürlich nicht ausgeschlossen
sein, daB Traggasraum
und Brenngasraum aneinander anschließen,
ja daß unter Umständen das Traggas einen Teil des Brenngasraumes mit einnehmen kann.
und umgekehrt. Lediglich sollen nach der Erfindung die eigentliche Tragkonstruktion
dem verkleinerten Traggasvolumen und den verringerten Lasten angepaßt und zur Begrenzung
des Brenngasraumes im wesentlichen nur formhaltende Elemente vorgesehen werden.
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Die Zeichnungen stellen- Ausführungsbeispiele der Erfindung im Querschnitt
dar, und zwar zeigt Abb. i ein Luftschiff mit in der Hauptsache rundem Gastragkörper
und im Querschnitt annähernd dreieckigem Brenngasraum.
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Abb. 2 zeigt einen hufeisenförmigen Querschnitt, von dem der obere
Teil ein starrer Gastragkörper ist, an dem unten zwei Brenngasräume hängen. Ähnlich
sind die Beispiele von Abb..3 und 4.
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In Abb. 5 sind zwei Gastragkörper von zylindrischer Form aneinander
anstoßend gezeigt, die durch einen oberen und unteren Brenngasraum zu einer geschlossenen
Querschnittsfigur miteinander verbunden sind.
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Abb. 6 zeigt eine ähnliche Ausführung, bei der die Brenngasräume Luftballonetts
erhalten haben.
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'In den Abbildungen bedeutet A den Traggasräum, B den Brenngasraum.
C ist in Abb. 6 das Luftballonett, das so weit aufgeblasen werden kann, daß der
ganze ursprüngliche Brennstoffraum von Luft eingenommen wird.
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Die Längsträger des starren Traggasgerippes sind mit a, seine
Querträger mit b bezeichnet. Die Wände c der Brenngasbehälter können von
einer Außenhäut d, die das Traggasgerippe umschließt, mitumschlossen werden. Diese
Außenhaut kann z. B. Längsversteifungen e erhalten. An dem Gastragkörper hängen
die Gondeln f, die in bekannter Weise angeordnet sein sollen.