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Hintermesser für Doppelmesserkästen von Rübenschnitzelmaschinen In
den für die Gewinnung des Rohsaftes nach dem Diffusionsverfahren arbeitenden Zuckerfabriken
werden im allgemeinen Rühenschnitzehnaschinen verwendet, die mit einer an einer
senkrecht gelagerten Welle befestigten Scheibe versehen sind, welche am Umfang eine
Anzahl öffnungen aufweisen, in denen Messerkästen eingesetzt sind. Die Messerkästen
enthalten zwei besonders geformte Messer, von denen das in der Drehrichtung vordere
eine nahezu radial gestellte Schneide. aufweist, während die .Schneide des hinteren
Messers mit derjenigen des vorderen Messers parallel verläuft und somit einen Winkel
mit dem durch die Mitte der Schneide des Hintermessers und die Mitte der Scheibe
gezogenen Radius bildet.
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Bisher waren die Vordermesser und Hintermesser im allgemeinen von
der gleichen Form und Ausführung. Es hat sich indessen erw iesen, daß es mit einer
derartigen gleichartigen. Anordnung der Messer nicht möglich ist, gleichförmige
Schnitzel herzustellen, was immer mehr als dringender Wunsch hervorsteht, und zwar
im Hinblick auf die großen Vorteile für das Diffusionsverfahren, die man durch eine
Verbesserung der Schnitzelherstellung in dem Sinne gewinnen könnte, daß alle Schnitzelstreifen
so weit wie nur möglich gleich groß und richtig geschnitten werden. Erhält der Schnitzel
teilweise zu große Abmessungen, so wird der Zucker nicht vollständig ausgelaugt,
und hat er teilweise zu kleine Abmessungen, so werden bei der Diffusion auch noch
Salze, Farbstoffe usw. ausgelöst, welche die Verarbeitung des Rohsaftes ersch-,veren
und den Reingewinn an Zucker sehr herabsetzen.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile bei den bekannten Schnitzelmaschinen
mit Doppelmesserkästen durch eine besondere Ausbildung der Hintermesser behoben,
wo durch das Zerschneiden der Zuckerrüben richtiger erfolgt, so daß Abweichungen
von einer Normalgröße der dachförmigen Schnitzel innerhalb enger Grenzen gehalten
werden können.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung darge stellt. Es zeigt Abb. i eine
Draufsicht eines Doppelmesserkastens mit gemäß der Erfindung verbessertem Hintermesser,
Abb. a eine Seitenansicht des Kastens, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie III-111
Abb. i, Abb. 4. eine Draufsicht in größerem Maßstab eines Bruchstückes eines Vordermessers,
Abb.5 einen Schnitt durch das letztere, Abb.6 die Form der Schneide der Messer Von
vorn gesehen, Abb.7 ähnlich wie Abb..l eine Draufsicht. des Hintermessers und Abb.8
einen Schnitt in ül)ergroleiii Maßstab eines mit den bisherigen Messern falsch geschnittenen
Schnitzels.
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Wie bereits oben angegeben. «var bisher das Hintermesser im allgemeinen
von gleicher Form und Ausführung wie das Vordermesser, weshalb im nachstehenden
Abb.-l auch für die Darstellung eines der bisher gebräuchlichen Hintermesser gelten
kann.
Der Aufbau des 1NIesserkastens z sowie die Befestigungsvorrichtungen
für das Vordermesser 2 und das Hintermesser 3 können in bis. her üblicher Weise
ausgeführt sein und brauchen daher nicht eingehend beschrieben zu werden. Die Auskehlungen
der Messer, so daß ihre Schneidlinie tt die in Abb.6 dargestellte Form erhält, können
ebenfalls die bisher üblichen sein. Zur be,;,erenErläuterung der Erfindung sei jedoch
noch hinzugefügt, daß zwischen der Vorderkante oder Schneide des Vordermessers 2
und der vor ihm angebrachten Vorlage 4. ein genügend großer Abstand oder Zwischenraum
a vorhanden zu sein pflegt, damit außer den Schnitzeln auch kleinere Steine, Wurzeln
usw. hindürchgelan.-gen können. An der Vorderkante oder Schneide des Hintermessers
3 und der zum Hochheben der Rüben auf geeignete Höhe dienenden, am Vordermesser
z angebrachten Schiene 5 ist dagegen der Abstand oder Zwischenraum b bisher und
sogar bei den allerneuesten Maschinen äußerst gering, was darauf beruht, daß die
bisherige Bauart des Hintermessers keinen größeren Abstand zuließ. -Die Schneide
des Vordermessers 2 ist nahezu radial in bezug auf den Mittelpunkt c der Messerscheibe,
d. h. parallel mit einem in geringem Abstand von der Schneide verlaufenden Radius
f, und :die Schneide des Hintermessers 3 ist parallel mit diesem Radius f und bildet
somit einen merkbaren, Winkel mit dem durch die Mitte der Schneide des Hintermessers
3 gehenden Radius ,d. Da unter diesen Umständen, wie @es bisher der Fall war, die
Auskehlungen g in beiden Messern rechtwinklig zum Radius f verlaufen und die gleiche
Teilung in (Abb.6) haben, so finden sich drei Ursachen dafür vor, daß die Schnitzel
nicht ganz richtig und gleichförmig geschnitten werden konnten. Die :erste Ursache
ist, daß infolge der verschiedenen Stellungen der einander gleichen Messer die Zähne
des Hintermessers mit den Enden der Zähne des Vordermessers nicht genau übereinstimmen,
weshalb die Zähne des Hintermessers nicht genau zwischen die vom Vordermesser gemachten
Einschnitte in die Rüben schneiden und die Schnitzel teilweise die in Abb.8 dargestellte
Form <erhalten werden. Diese Form ist natürlich falsch, denn die beiden Schenkel
in dem winkelförmigen Querschnitt sollten soweit wie möglich gleich dick sein. Die
andere der oben angegebenen Ursachen für die Mängel an der bisher gebräuchlichen
Messeranordnung ist in Abb. q. dargestellt, in welcher der Pfeilp die Bew egungsbahn
oder -richtung des Hintermessers angibt. Die schraffierten Flächen g der Messerzähne
werden bei den dargestellten Beziehungen zwischen Bewegungsrichtung und Zahnstellung
auf dieRüben in gewissem Maße seitlich verschiebend wirken, und diese Verschiebung
ergibt teils eine Vergrößerung des Fehlers des in Abb.8 dargestellten fehlerhaften
Querschnittes des Schnitzels und teils ein unerwünschtes Zermusen der Rüben oder
ein Ausdrücken von unregelmäßigen Stücken aus den Schnitzeln, sowie ein Zuspitzen
derselben. Die dritte Ursache ist der bisher übliche kleine Zwischenraum b. Bei
den bisher verwendeten Messeranordnungen tritt nämlich bei Vorhandensein .eines
größeren Zwischenraumes b der Nachteil auf, daß das Hintermesser nicht voll ausschneidet,
sondern den letzten Teil der Rübe abbricht, der dann in Gestalt eines Rückens an
den Schnitzeln festhängt und dessen Zuckerinhalt nicht vollständig ausgebeutet werden
kann. Der geringe Abstandb führt jedochwiederum den Nachteil mit sich, daß er oft
durch kleine Steine,Wurzeln usw. verstopft wird, so daß das Hintermesser überhaupt
nicht mehr schneiden kann, sondern die Rüben zermust, und hierdurch wird natürlich
die Leistungsfähigkeit der Schnitzelmaschine bedeutend. herabgesetzt.
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Gemäß der Erfindung werden nun .diese Nachteile vor allem dadurch
beseitigt, .daß die Zähne oder Auskehlungen g im Hintermesser 3 senkrecht oder nahezu
senkrecht zu dem durch die Mitte der Schneide gehenden Radius d verlaufen. Die schieden
Ebenen (vgl. g, Abb. q.) der Auskehlungen werden -daher die Rüben nicht zur Seite
schieben oder das - Bestreben haben die Rüben beim Schneiden zu heben, was auch
zu einem richtigeren und ruhigeren Schneideverlauf beiträgt. Gleichzeitig wird der
Vorteil gewonnen,, daß auch der Zwischenraum b zwischen der Schneide des Hintermessers
und der vor ihr befindlichen Schiene 5 ohne mitfolgende Nachteile größer gehalten
-werden kann, um auch hier außer den Schnitzeln kleinere Steine, Wurzeln usw. hindürchzulassen,
wodurch die Gefahr an Betriebsunterbrechungen vermindert wird. Diese guten Ergebnisse
werden gemäß der Erfindung noch weiter dadurch verbessert, insbesondere mit Rücksicht
auf das .Erhalten von möglichst gleichförmigen Schnitzeln, daß die Teilung m für
die Zähne des Hintermessers eine andere, und zwar größere ist als die der Vordermesser
z. Der kürzeste Abstand zwischen den äußeren und inneren Begrenzungslinieny und
i, Abb. t und 2, der ringförmigen Schnittbahn, ist natürlich der an einem Radius
entlang gemessene, so daß die Länge der Schneide des Hintermessers _3 etwas größer
ist als diejenige des Vordermessers z. Die Teilung m für das Hintermesser ist bei
natürlich derselben Zähnezahl um so viel größer, als die Teilung m für das Vordermesser,
als der auf jeden Zahn komitiende
Teil des Unterschiedes im Abstand
zwischen den Begrenzungslinien y und i,
gemessen an der Vorderkante
des Vordermessers bzw. des Hint:;rmessers, beträgt. Dieser Unterschied in der Teilung
ist numerisch natürlich unbedeutend, aber dennoch von gro-L')er Bedeutung, weil
durch diese Maßnahme sichergestellt wird, daß d'''e Zähne des Hintermessers mit
denjenigen des Vordermessers und sogar bis zu den hinteren Enden derselben genau
übereinstimmen, so daß die Schnitzel an allen Teilen dir Messer regelmäßiger geschnitten
werden. Daß die Herstellung dieser Messer eine Präzisionsarbeit bedeute:, dürfte
aus dem eben angeführten hervorgej2ngeii sein, und um die Herstellung zu erleichtern,
werden die Messer je für sich in zwei Teilen ausgeführt, wodurch ein Werfen beim
Härten u. dgl. leichter vermieden oder gegehenenfalls berichtigt werden kann.
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Die Erfindung umfaßt jedoch keine solche Maßnahmen, die für die Herstellung
oder Unterhaltung der Messer in Betracht kommen könnten.