DE45456C - Kerzenhalter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

bei PARIS.

Kerzenhalter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1888 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kerzenhalter, welcher zugleich als Lichtsparer dient und im wesentlichen aus einer für verschiedene Leuchter passenden Manschette und einer in letzterer festzuspannenden Klemmvorrichtung für Kerzen von verschiedener Dicke besteht.

Die anliegende Zeichnung veranschaulicht den Kerzenhalter in Fig. 1 in Seitenansicht, in Fig. 2 in oberer Ansicht, in Fig. 3 im Verticalschnitt; Fig. 4 zeigt die Klemmvorrichtung für die Kerze für sich.

An der Manschette sind drei Theile zu unterscheiden; die eigentliche teller- oder becherförmige Manschette α, der konische Zapfen b, welcher im Innern hohl ist, um in diesem Hohlraum b' Abtropfungen der Kerze aufzufangen, und der unterschnittene ringförmige Steg c auf der Oberseite des Tellers a.

Die Manschette kann aus Porcellan, Glas, Metall oder jedem anderen geeigneten Material bestehen. Zufolge der Verjüngung des Zapfens b läfst sich dieselbe auf verschiedene Leuchter aufstecken. In dem unterschnittenen Ringsteg c wird die Klemmvorrichtung festgespannt, welche zur Befestigung der Kerze dient.

Die Klemmvorrichtung besteht aus einem federnden, an einer Stelle aufgeschnittenen Ringe d, Fig. 4, mit Vorsprüngen e, welche beim Einfügen des Ringes in den Ringsteg c in die Unterschneidung des letzteren eindringen und hierdurch die Lage der Klemmvorrichtuug sichern. An dem Ringe d der letzteren sitzen die Federn f, welche mit dem Ring d aus einem Stück Kupferblech oder dergleichen bestehen können und in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise an den inneren Enden derart gebogen sind, dafs die Kerze nicht nur seitlich festgeklemmt, sondern auch am unteren Ende gestützt wird.

Die inneren, etwas verbreiterten Enden der Federn kufen spitz aus und sind derart nach abwärts gerichtet zusammengeführt, dafs sie zusammen eine Art Becher bilden, in welchem der letzte Rest der Kerze, insbesondere das übrig bleibende Stückchen Docht liegen bleibt.

Je nach der gröfseren Stärke der Kerze spreizen sich die Federn f beim Einfügen derselben mehr oder minder aus einander; dieselben gestatten jedoch in jedem Falle ein vollständiges Herabbrennen der Kerze, wobei die abtropfenden Kerzenthränen zwischen den Klemmfedern f hindurch in den Hohlraum b^l der Manschette hinabfallen.

Sobald die Kerze bis unter die eigentliche Klemmstelle der Federn f herabgebrannt ist, treten dieselben nach und nach näher zusammen, bis sich die freien inneren Enden berühren und zu dem becherförmigen Behälter schliefsen, in welchem das Dochtende liegen bleibt und erlischt, während der letzte flüssige Rest des Kerzenmaterials in den Hohlraum b¹ hinabfliefst. Hierdurch wird verhütet, dafs das von den Abtrapfungen im Hohlraum b^l sich ansammelnde Kerzenmaterial in Brand geräth, so dafs niemals ein Springen der Manschette zu befürchten ist, wie dies bei der jetztigen Einrichtung der Leuchter, wo das Licht bis unter die Manschette herabbrennen kann, so leicht eintritt.

Selbstredend könnte bei vorbeschriebener Einrichtung die mit dem Abtropfraum verbundene Manschette auch mit dem Leuchter aus einem Ganzen bestehen. Ebenso läfst sich die Form der eigentlichen Klemmvorrichtung, sowie die Befestigung derselben an der Manschette vielfach abändern, ohne dadurch von dem eigentlichen Wesen der Erfindung abzuweichen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ·
   Ein Kerzenhalter, charakterisirt durch eine mit Abtropfraum b¹ und Ringsteg c versehene Manschette α und eine zum Festklemmen der Kerze dienende, aus dem Spannring d und den Klemmfedern / bestehende Krone, welche mit den beim Abbrennen der Kerze sich zu einem Becher schliefsenden inneren Enden der Federn f den Dochtrest aufhält.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.