DE67603C - Vorrichtung zur Verhütung des Abtropfens von Kerzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 5. August 1892 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Schutzmantel zur Verhütung des Abtropfens von Stearin-, Wachs- etc. Kerzen. Sie beseitigt damit einen längst gefühlten Mifsstand, welcher in dem Beschmutzen von Fufsböden, Kleidern etc. beim Hantiren mit Kerzen besteht und schon sehr häufig der Ruin werthvoller Teppiche, Tischdecken, Kleidungsstücke etc. gewesen ist.

Durch die Anwendung des neuen Schutzmantels bei Kerzenhaltern wird dieser Uebelstand unbedingt vermieden, denn es werden selbst beim vollständigen Waagrechthalten des Kerzenhalters die von der Kerze abfliefsenden Tropfen von dem Schutzmantel aufgefangen.

Beiliegende Zeichnung stellt zwei verschiedene Ausführungen von Kerzenhaltern mit dem neuen Schutzmantel, und zwar in den Fig. 1 und 4 in senkrechten Längsschnitten, dar.

Die Fig. 2 veranschaulicht eine Seitenansicht und die Fig. 3 und 5 Aufsichten auf den Schutzmantel.

Wie zunächst aus der Zeichnung Fig. 1 bis 3 ersichtlich, besteht der mit dem neuen Schutzmantel versehene Kerzenhalter aus einer im Fufs α befestigten senkrechten, cylindrischen Röhre b, in deren Hohlraum die Kerze η eingeführt ist und durch eine in der Röhre b eingelegte Spiralfeder c, ihrem Abbrande entsprechend, nach oben gegen die Festhaltearme d gedrückt wird.

In einiger Entfernung von dem oberen Ende der Röhre b ist eine Tropfschale e befestigt.

Auf dieser wird vermittelst Bajonnet- oder eines anderen geeigneten, leicht zu lösenden Verschlusses der eigentliche Erfindungsgegenstand, der Schutzmantel f g zur Verhütung des Abtropfens, befestigt.

Wie aus Fig. 1 bis 5 ersichtlich, besteht der Schutzmantel vortheilhaft aus dem senkrechten, oben etwas nach innen gebogenen Cylinder/, welcher etwas über das obere Ende der Kerze emporragt, und dem Theil g, welcher sich an das untere Ende des senkrechten Theiles seitlich anschliefst und zur Befestigung des Schutzmantels fg auf der Tropfschale e dient, was in vorliegender Ausführung durch den aus Kopfstift i und Schlitzen k gebildeten Bajonnetverschlufs geschieht.

Bei Handhabung des vorbeschriebenen Leuchters läuft das überschüssige Material der Kerze in den zwischen Röhre b, Schutzmantel fg und Tropfschale e gebildeten Raum, wodurch ein Abtropfen von dem Kerzenhalter und damit das Beschmutzen von Fufsböden, Teppichen und Kleidern etc. unbedingt sicher vermieden wird.

Zum Reinigen des die Tropfen aufnehmenden Raumes kann der Schutzmantel/^· jederzeit leicht abgenommen werden.

In dem Ansatz g des Schutzmantels fg oder nahe dem oberen Rande der Tropfschale e sind eine gröfsere Anzahl Oeffnungen / angebracht, durch welche der Flamme ein gleichförmiger, ruhiger Luftstrom zugeführt wird, der eine intensiver leuchtende, ruhiger brennende Flamme als bei gewöhnlichen Kerzen hervorbringt.

Selbstverständlich sind die mit dem Schutzmantel fg zu versehenden Kerzenhalter, sowie der Schutzmantel selbst einiger Aenderungen

fähig, ohne aus dem Rahmen vorliegender Erfindung zu fallen.

Ferner kann, wie Fig. 4 und 5 zeigen, auch die Spiralfeder c weggelassen werden und die Kerze auf eine gebräuchliche Weise im Kerzenhalter in ihrer Höhe verstellbar angeordnet sein, wobei alsdann der auf der Röhre b frei verschiebbare und von dieser geführte Schutzmantel fg zusammen mit der Tropfschale e durch Vorsprünge m, welche am oberen Rande des Schutzmantels fg als Ersatz der Festhaltearme d der Fig. 1 angeordnet sind, auf der Kerze ruht.

Beim Abbrand der Kerze sinkt alsdann der Schutzmantel fg mit der Tropfschale e durch die Schwere herab, ähnlich wie dies bei gewissen Arten von Tropfenfängern der Fall ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zur Verhütung des Abtropfens von Kerzen, gekennzeichnet durch den die Kerze überragenden und diese in einigem Abstand umgebenden Schutzmantel (^,welcher entweder mit der an dem Kerzenträger (b) befestigten Auffangrinne (e) leicht lösbar verbunden ist oder mit dieser auf dem Kerzenträger (b), dem Abbrande der Kerze (n) entsprechend,, gerade geführt, auf diesem und der Kerze (η) nach unten gleitet, wobei durch Oeffnungen (I) am unteren Rande des Schutzmantels (f) oder am oberen Rande der Auffangerinne (e) Luft durch den Raum zwischen Schutzmäntel (f) und Kerze (n) der Flamme zugeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.