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Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Geweben in Tuch-Spann-
und -Trockenmaschinen und ähnlichen Maschinen. Bei der Verarbeitung von Wolle bis
zum fertigen Gewebe, besonders bei der Herstellung von Bekleidungsstoffen im Tuchgewerbe,
unterliegt die Wollfaser vielen für sie ungünstigen Wärmeeinwirkungen. Wenn diese
zu Mark sind, bewirken sie leicht ein Ausdörren der Wollfaser und verringern deren
Leben bzw. Elastizität, sei es nun im losen vorbereiteten oder im verwebten Zustand.
I Gegenstand. der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung
von Geweben in Tuch-Spann- und -Trocken- i Maschinen und ähnlichen Maschinen, bei
welchen die Trocknung derart verläuft, daß die ibluft mit dem der richtigen Warengeschwindigkeit
angepaßten Sättigungsgrad abgeleitet wird und das Trockengut hierbei nicht leidet
sowie außerdem eine Mehrleistung des Trockners erzielt wird. Das Neue des Verfahrens
besteht darin, daß der Unterschied der Temperaturen der zur Trocknung zu erhitzenden
Misch- oder Frischluft und derjenigen der Abluft oder nur allein die Temperatur
der Abluft unter Verwendung von Wärmeaufnehmern zur Regelung der Geschwindigkeit
des Warenlaufes dient. Dazu kann die Bewegung der Trockenware von einem mittels
eines Polwenders geschalteten Elektromotor erfolgen, wobei der Polwender durch ein
Getriebe beeinflußt wird, das durch i an sich bekannte, in der Zufuhrleitung für
die heiße Luft bzw. in deren Abzugleitung eingebaute Wärmeaufnehmer betätigt wird,
deren Ausdehnungsflüssigkeit auf Membranen einwirkt.
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Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. i eine Trockenmaschine mit den
Wärmeaufnehmern, in Abb.2 einen beispielsweisen i mechanischen Antrieb, in Abb.3
einen solchen mit hv draulischer Steuerung.
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Die zu behandelnde Ware i wird in bekannter Weise in die Trockenmaschine
2 eingeführt und durchläuft z. B. fünf Etagen, um bei 3 getrocknet die Maschine
zu verlassen und von Tisch d. entnommen zu werden. Gebliise 5 bläst (lauernd die
Luft in Richtung der Pfeile durch den Lufterhitzer 6, wobei ein Teil Frischluft
durch 7, ein Teil warmer Umluft (Pfeil 8) in das Gebläse 5 als Mischluft von einer
Temperatur von etwa 45 bis 5o° C eintritt.
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Die Abluft (Pfeil g) wird durch die Umführung i o abgesaugt und durch
die Rohrleitung ii ins Freie befördert.
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Zwischen Gebläse 5 und Lufterhitzer 6 ist ein Wärmeaufnehmer 12 im
Luftstrom angeordnet, ebenso ein solcher 14 in der Abluftleitung i i. Beide Wärmeaufnehmer
haben Übertragungsleitungen 12-13 und 14-15 und stehen mit diesen in Verbindung
mit den Druckräumen der Membranen 16 und 17. Die Hohlräume der Wärmeaufnehmer 12
und 14., der Verbindungsleitungen 13 und 15 sowie die Räume unterhalb der Membranen
16 und 17 sind in bekannter Weise mit einer Ausdehnungsflüssigkeit gefüllt, die
sich beim Steigen der Wärme in den Leitungen 6 bzw. i i ,aus-dehnt und die Membranen
nach oben drückt, während beim Sinken der Wärme ein Zusammenziehen der Flüssigkeit
stattfindet, worauf die Membranen mittels einer auf sie wirkenden Schraubenfeder
wieder nach unten gedrückt werden. Die Membranen sind mit Stangen versehen, die
an Hebeln i9 bzw. 2o angelenkt sind, so daß also die Bewegungen der Membranen kraftschlüssig
auf die Hebel i g, 2o übertragen werden.
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Beide Membranen wirken im entgegengesetzten Sinne zueinander mittels
ein- und verstellbarer Drehlager 18 nebst Hebeln i9, 2o je auf ein Gesperre 21,
22 oder ähnliche Mittel ein, durch die mittels einer Übersetzung 23, 24 eine Drehung
des Mittelrades 25 erfolgt. Auf der Achse 25' von 25 ist ein stets in Nullstellung
zurückgehender Stromwender und Kontaktgeber 26 angebracht, welchem der Strom vom
Netz 27, 28 zugeführt wird, um über den Kontakt 26 mittels Leitung 29,
30 zum Motor 31 geführt zu werden. Der Motor treibt eine Gewindespindel 32
an, welche eine Riemengabel 33 führt. Die letztere faßt den Riemen 3d., der über
die konischen Riemenscheiben 35, 36 läuft" und von der Antriebsscheibe 35 aus die
Gegen-@cheibe 36 antreibt. Die angetriebene Scheibe 36 überträgt die Bewegung mit
der Zahnradiibersetzung 37 auf die Maschinen-welle 38. Das Ganze ist noch durch
ein Signallicht 39 und eine Alarmglocke 4.o ergänzt, welche beide in Tätigkeit treten,
-sobald eine Geschwindigkeitsänderung eintritt.
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Der Arbeitsvorgang ist folgender Die günstigste Warengeschwindigkeit
wird für die schwerste Ware eingestellt, derart,
daß die Abluft
gesättigt und mit möglichst hohem Wärmegrad die Maschine verläßt. Der Wärmeaufnehmer
12, welcher in der 1lischluft von etwa d.5° C .angeordnet ist, wird in Beziehung
zum Druckraum der 'Membran 10 mit der Hebelanordnung i8-2o so eingestellt, daß mittels
des Gesperres 22, Stromgebers 26 der Motor 3i die Einstellung der erforderlichen
Riemenstellung für die verlangte Warengeschwindigkeit bewirkt (Pfeilrichtung 44
des Antriebriemens 3:M:.
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Wird nun leichtere Ware in die -Maschine eingeführt, dann ist -weniger
Wasser zu verdampfen; es -wird dann von der vorhergehenden Einstellung die Abluft
zu heiß, der Wärmeaufnehmer 14 erfährt eine stärkere Ausdehnung, -welche auf den
Druckraum der Membran i; durch Leitung 15 übertragen wird. Hierdurch -wird
mittels Gesperres 21 und Rades 2,4 eine entgegengesetzte Drehung von 25 bewirkt,
der 'Motor 31 erhält Strom für entgegengesetzte Drehung der Spindel 32 und verschiebt
die Riemengabel 33 in Pfeilrichtung 43, -wodurch die 'Maschinen- bzw. Warengeschwindigkeit
vergrößert -wird. Die Abluftwärme sinkt, der Stromgeber 26 ist in die K ullstellung
zurückgekehrt, der 'Motor steht.
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Außer dieser elektrischen Steuerung der Geschwindigkeiten und deren
Änderungen im Antrieb kann diese auch im Anschluß an die Wasserleitung durch Druckwasser
hydraulisch geschehen (Abb. 3). Statt der Verwendung von elektrischem Strom und
eines Stromwenders 26 wird auf der Welle 25' eine Hahnsteuerung a angeordnet, welcher
Druckwasser durch die Leitung h zufließt. Wird (las Druckmittel durch Drehung der
Welle 25' und mit ihr des Steuerkörpers in a beispielsweise zu einem Servomotor
c geleitet, so senkt sich dessen Kolben, und durch dessen Stange f und die Kette
g wird die Bewegung auf Rolle lt. übertragen, -wodurch deren Welle i. eine Drehung
erfährt, die nutzbar auf einen Anlasser oder sonstige Schaltvorrichtung für einen
Elektromotor, der die Trockenmaschine antreibt, verwertet werden kann ( Pfeil i
i.
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Die umgekehrte Schaltbewegung der Rolle Ma tritt ein, wenn der Steuerschieber
durch Leitung d nach Leitung c das Wasser entläßt. Dies geschieht, wenn der Wärmeaufnehmer
z. B. von der Abluft her auf Welle 25' ini entgegengesetzten Sinne einwirkt. Ir.
diesem Falle steigt der Kolben des Servoniotors infolge des abwärts gehenden Gegengewichtes
k ; es dreht sich die Rolle h diesmal umgekehrt und erfolgt jetzt eine Umschaltung
des Elektromotors im entgegengesetzten Sinne, wodurch der Riemen 34 eine Verschielaing
erfährt. -Die Wärmeaufnehmer 12, -a. sind in bekannter Weise mit Ausdehnungsflüssigkeit
gefüllt; es können aber auch anders geartete, z. B. Ouecksilber-Kontaktthermometer,
Anivendung finden, -welche durch elektrischen Strom auf ein Relais oder sonstigen
Verstärker einwirken. Dieser Stromverstärker schließt oder öffnet dann den Arbeitsstrom,
welcher in vorbeschriebener Weise zur Geschwindigkeitsregelung der zu trocknenden
Ware benutzt wird.