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Zeitschalter. Elektrische Zeitschalter (Lichtausschalter, Lichteinschalter
usw.) mit und ohne Uhrwerke werden als bekannt vorausgesetzt, ebenso einschlägige
Erfindungen, die auf Verwendung sanduhrartiger Konstruktionen beruhen.
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Letztere passen sich der ursprünglichen Sanduhr in der Weise an, daß
oben und unten geschlossene Gefäße bestehen, die miteinander durch eine oder mehrere
enge Röhren oder öffnungen verbunden sind und nach dem Umdrehen, wenn der Sand oder
die Flüssigkeit von einem in das andere Gefäß abgelaufen ist, Kippbewegungen auslösen.
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Der nachstehende Apparat unterscheidet sich von den geschlossenen,
sanduhrartigen in wesentlicher Weise. Er hat innen keine geschlossenen Gefäße, so
daß bei Störungen nach öffnung des Deckels der Umhüllung ohne weiteres eingegriffen
werden kann, außerdem läßt sich im Gegensatz zu den geschlossenen Sanduhren jeweils
nach Bedarf eine größere oder kleinere Menge Sand oder Flüssigkeit einfüllen. Es
taucht dann auch der Auffangzylinder mehr oder weniger tief ein und nimmt dementsprechende
Mengen von Sand oder Flüssigkeit auf. Gegenüber den geschlossenen Apparaten ist
der Apparat außerdem einfacher und billiger herzustellen.
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Es ist ferner die Möglichkeit gegeben, ohne an der Gesamtkonstruktion
etwas zu ändern, den Auffangzylinder durch einen solchen von größerem oder kleinerem
Durchmesser zu ersetzen (auch rechteckiger usw. Querschnitt des Gefäßes kommt in
Betracht), so daß die Kippbewegung bzw. das Ausschalten oder Einschalten des Lichts
hinsichtlich der Zeit nach Belieben reguliert werden kann.
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Auch ist ein Apparat bekannt, dessen Konstruktion dahingeht, daß ähnlich
wie bei vorliegender Erfindung an einem Ende eines zweiarmigen Hebels sich ein trichterförmiges
Gefäß befindet, das in eine Flüssigkeit eingetaucht wird, an dem andern Ende ein
Gegengewicht angebracht ist, das den Trichter nach Ablaufen des Inhalts aus der
Flüssigkeit wieder herauszieht, wobei die Stromschlußstücke eines geschlossenen
Stromkreises getrennt werden.
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Von diesem Apparat unterscheidet sich der vorliegende ebenfalls und
bietet dabei große Vorteile. So eignet sich die bekannte Zeitschalteinrichtung nur
für Flüssigkeiten und kann für Sandfüllung überhaupt nicht Verwendung finden, da
der Trichter mit der Spitze nach abwärts in die Flüssigkeit eingetaucht wird, während
bei dem vorliegenden Apparat der Sand oder die Flüssigkeit von oben in das Gefäß
gefüllt wird. Nun ist aber gerade der Sand das einzige Material, das keine Substanzverminderung
erleidet gegenüber den mehr oder weniger rasch sich verflüchtigenden Flüssigkeitsfüllungen.
Auch macht der Sand den Trichterausfluß durch Verharzen nicht 'unbrauchbar, wie
es bei ölfüllungen usw. der Fall ist. Es wird deshalb der vorliegende Apparat voraussichtlich
nur mit Sandfüllungen verwendet werden, die selbst nach langer Zeit, wie Versuche
ergaben, keine Funktionsstörungen hervorrufen. Zum Eintauchen ist laut Anspruch
keine elektrische Kraft notwendig, sondern der neue Apparat wird mit der Hand mittels
eines Handgriffes usw. in Tätigkeit gesetzt, wobei er eine genau zu bestimmende
größere oder kleinere Menge Sand oder Flüssigkeit mit einem Ruck einfüllt.
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Ein größerer Apparat, der seine Wirkung eventuell erst nach Stunden
geltend macht, kann auch ohne Gehäuse benutzt werden. Der Sand bzw. die Flüssigkeit
kann in diesem Falle bei Bedarf jeweils nachgefüllt werden. Der Sand kann auf ein
daruntergelegtes Papier in eine Pappschachtel usw. fallen, während bei einem Apparat,
der nur für Flüssigkeiten bestimmt ist, ein wasserundurchlässiges Gefäß nötig ist.
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Abb. i zeigt die Innenkonstruktion, Abb. a die Ansicht des Apparates
mit Umhüllung und Abb. 3 die Draufsicht auf den Apparat nach Abb. a.
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An einem Doppelhebel, der auf einer durch die Seiten der Umhüllung
(zugleich Sand-oder Flüssigkeitsvorratsbehälter) gehenden
Achse
drehbar befestigt ist, befindet sich an dem einen Ende ein zylindrisches (oder rechteckiges
usw.), oben offenes Gefäß -a (Abb. i), das unten trichterförmig zuläuft und an der
Trichterspitze eine kleine Üffnung zum Auslaufen des Sandes besitzt. Am anderen
Ende des Hebels ist ein Bleigewicht b angebracht, das als Gegengewicht für den Auffangzylinder
a dient.
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An der Achse des Hebels, die zugleich zur Stromzuführung benutzt wird,
ist ein Ansatz d angebracht, der den Kontakt- mit der stromleitenden Feder e herstellt.
-Der Strom wird also durch die Feder e in den Apparat geleitet, geht über den Kontakt
c und den Ansatz c1 in die Achse des Hebels und wird hier durch einen Schleifkontakt
oder eine ähnliche Vorrichtung abgenommen.
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Im Ruhezustande liegt das am Hebel befestigte trichterförmige Gefäß
so, daß die Üffnung des Gefäßes. an den im Gehäuse befindlichen Sand anstößt. Eine
ungefähre 3/"-Drehung am Handgriffe f in Richtung eines Uhrzeigers füllt den Trichter
mit Sand und bringt zugleich den Hebel mit Trichter in eine horizontale Lage, in
der durch Kontakt c der elektrische Strom eingeschaltet wird. Ein Zurückfallen wird
dadurch verhindert, daß während der %ä Drehung der am Handgriffe angebrachte Zapfen
g über das gebogene federnde Blech 1a gleitet und darauf zu liegen kommt (Abb. 2
). Vom Beginn der Drehung der Achse mittels des Handgriffes bis zum Ende der Kippbewegung
(nach Ablaufen des Sandes) beschreibt also die Achse eine volle Drehung von 36o°
in Richtung eines Uhrzeigers.
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Der Apparat kann auch zur Dauerbeleuchtung verwendet werden, wenn
nach Einschalten des Kontaktes ein am Handgriffe angebrachter, jeweils zu stellender
Sperrhebel die Kippbewegung nach Ablaufen des Sandes usw. verhindert.
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DieVerwendung desApparates ist eine vielseitige. Er ermöglicht die
zeitweise Abgabe von Elektrizität, Gas, Wasser usw. auf elektrischem Wege. Besonders
zur Beleuchtung von Stiegenaufgängen ist er geeignet. Er kann auch in Häusern, die
keinen Stromanschluß haben, Verwendung finden, wenn elektrische Elemente oder Akkumulatorenbatterien,
die sich im Apparat oder in dessen Nähe befinden, angebracht werden. Er dient ferner
zur Beleuchtung von Kellern, Toiletten, T elephonzellen usw. und erspart durch die
automatische Ausschaltung des Lichtes Beleuchtungskosten. In größeren Ausmaßen hergestellt,
kann der Apparat auch dazu benutzt werden, nach kürzerer oder längerer Zeit, eventuell
nach Stunden,--das Licht in Läden bzw. Schaufenstern, die sehr oft nach Geschäftsschluß
noch beleuchtet werden, auszulöschen.
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Ebenso wie der Apparat einschaltet oder nach einiger Zeit automatisch
ausschaltet, kann er auch in umgekehrter Weise Verwendung finden, indem er zuerst
ausschaltet und nach einiger Zeit wieder einschaltet, was z. B. zur zeitweisen Außerbetriebsetzung
von Maschinen zu verwerten ist. Der Kontakt c ist in diesem Falle so anzubringen,
daß er nach der Kippbewegung in Tätigkeit tritt.
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Der Hebelgriff f (Abb. z und 3) kann auch durch eine Ziehvorrichtung
und ein mit Kerben versehenes Rad mit einer Sperrfeder, das mit Hilfe einer aufgerollten
Schnur oder Kette gedreht wird, ersetzt werden. Durch eine auf der Achse sitzende
Spiralfeder wird das Rad dann wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht.