DE4203554A1 - Verfahren zur filmlosen herstellung von flexiblen druckformen - Google Patents
Verfahren zur filmlosen herstellung von flexiblen druckformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
flexiblen Druckformen aus Druckplatten, die im wesentlichen
bestehen aus einem formstabilen Träger, einer lichtempfind
lichen Aufzeichnungsschicht und einer eingefärbten Deck
folie. Die nach diesem Verfahren hergestellten flexiblen
Druckformen eignen sich sowohl zur Herstellung von Flexo
druckerzeugnissen als auch zum Lackieren von Offsetdrucker
zeugnissen, beispielsweise als Lackierplatte zur Veredelung
von Offsetdruckerzeugnissen.
Die Herstellung eines photopolymeren Flexoklischees umfaßt
die Schritte
- - Herstellung des Negativs von der Druckvorlage,
- - Abziehen der Schutzfolie von der Flexodruckplatte,
- - Auflegen des Negativs,
- - Belichten der Druckplatte durch das Negativ hindurch,
- - Auswaschen der nichtbelichteten Teile der Druckplatte, Erzeugen des Klischees,
- - Trocknen des Klischees und
- - Nachbehandlung.
Der hierfür erforderliche Zeitaufwand und die teuren Verar
beitungsgeräte schränken die Einsatzbreite photopolymerer
Flexodruckplatten erheblich ein. Insbesondere die zeitauf
wendige und teure Herstellung des Negativs ist ein Grund da
für, daß in zahlreichen Anwendungen, wo es nicht so sehr auf
hohe Auflösung, sondern auf eine einfache und kostengünstige
Herstellung der Druckform ankommt, immer noch von Hand zuge
schnittene Gummis als Druckformen eingesetzt werden. Dies
gilt beispielsweise für die Anwendung in der Offsetlackie
rung.
Offsetdrucke werden lackiert, um die Stapelfähigkeit der
Druckbögen zu verbessern, um höheren Glanz zu erzielen, um
schlechtere Papier- und Kartonqualitäten scheuerfest zu ma
chen oder um aus hygienischen Gründen den Hautkontakt zur
Offsetfarbe (Abrieb, farbige Finger o. ä.) zu unterbinden.
Falls im Verpackungsdruck Schachteln mit bis zu 64 Nutzen
gedruckt werden müssen, die anschließend auszustanzen, zu
befüllen und zu verkleben sind, ist es üblich, die Klebe
stellen nicht zu lackieren, um die Haftung des Klebers zu
verbessern. Die auszusparenden Klebestellen werden von Hand
mit einem Messer aus dem Gummituch herausgeschnitten. Je
komplizierter und zahlreicher diese Schnittarbeiten sind, um
so riskanter sind sie in bezug auf Zeitbedarf und Genauig
keit. Eine möglichst werbewirksame Darstellung der Produkte
läßt sich mit der Spotlackierung erzielen. Mit ihr werden
nur wenige gewünschte Details eines Textes, Bilder oder Bal
ken in Diagrammen lackiert und damit verstärkt aus dem Um
feld herausgehoben.
In der Offsetlackierung werden Offsetdruckerzeugnisse in
line mit einem transparenten Decklack (Wasserlack oder UV-
Lack) überzogen. Der Decklack erhöht den Glanz des Drucker
zeugnisses und schützt dieses auch vor Beschädigungen, Ab
rieb, etc. Der Decklack wird entweder mit photopolymeren
Flexoklischees oder mit von Hand zugeschnittenen Gummikli
schees im Lackierwerk der Offsetdruckmaschine aufgetragen.
In zunehmendem Maße wird der Lack nicht mehr vollflächig
aufgetragen. Gewünscht werden Aussparungen, d. h. nicht glan
zende Stellen, oder bestimmte geometrische Muster zum Erzie
len spezieller Glanzeffekte. Raster werden dabei nicht ver
langt, allenfalls Linien und Punkte bis zu 1 mm Breite. Dies
ist mit von Hand zugeschnittenen und von Hand montierten
Gummis nicht mehr zu bewerkstelligen. Photopolymere Flexo
klischees haben hier naturgemäß Vorteile (hohe Auflösung,
Passergenauigkeit), sind aber zu teuer und umständlich her
zustellen. Ein weiterer Nachteil der im Markt erhältlichen
Flexodruckplatten ist, daß zu ihrer Entwicklung organische,
brennbare Entwickler benötigt werden.
Ein Nachteil beider Druckformen (Gummi und Photopolymer) ist
ihre geringe Affinität zum Lack. Während des Druckvorgangs
gelangt die noch feuchte Offsetfarbe auf die Oberfläche der
Lackplatte, setzt sich dort fest und baut auf. Die Übertra
gung des Lackes wird gestört. Der Druckvorgang muß nach kur
zer Zeit unterbrochen, und die Druckform gereinigt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein einfa
ches und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer
flexiblen Druckform, die keinen Farbaufbau während des
Druckvorgangs zeigt, aufzufinden.
Überraschenderweise läßt sich diese Aufgabe sehr vorteilhaft
durch das erfindungsgemäße Verfahren lösen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von flexiblen Druckformen aus Druckplatten, die
im wesentlichen bestehen aus einem formstabilen Träger (1)
einer lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht (2) und einer
eingefärbten Deckfolie (3), das dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Strukturierung der Druckplatte filmlos erfolgt, wo
bei,
die eingefärbte, aktinisches Licht absorbierende Deckfo lie (3) bildmäßig geschnitten wird,
die ausgeschnittenen Bildstellen der eingefärbten Deckfo lie (3) abgezogen werden,
die Druckplatte anschließend belichtet wird,
die eingefärbte Deckfolie (3) entfernt wird
und schließlich die nichtbelichteten Teile der Aufzeich nungsschicht (2) in einem geeigneten Entwickler ausgewaschen werden.
die eingefärbte, aktinisches Licht absorbierende Deckfo lie (3) bildmäßig geschnitten wird,
die ausgeschnittenen Bildstellen der eingefärbten Deckfo lie (3) abgezogen werden,
die Druckplatte anschließend belichtet wird,
die eingefärbte Deckfolie (3) entfernt wird
und schließlich die nichtbelichteten Teile der Aufzeich nungsschicht (2) in einem geeigneten Entwickler ausgewaschen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens bestehen auch darin, daß sich zwischen der eingefärb
ten, aktinisches Licht absorbierenden Deckfolien (3) und der
lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht (2) eine für aktini
sches Licht transparente Folie (3a) befindet, die nach der
Belichtung zusammen mit der eingefärbten Deckfolie (3) abge
zogen wird, bzw. daß sich zwischen der für aktinisches Licht
transparenten Folie (3a) und der lichtempfindlichen Auf
zeichnungsschicht (2) eine dünne Entklebungsschicht (2a) be
findet.
Vorzugsweise wird für das erfindungsgemäße Verfahren als
formstabiler Träger (1) eine maßhaltige Kunststoffolie ein
gesetzt, wobei sich zwischen formstabilem Träger (1) und
lichtempfindlicher Aufzeichnungsschicht (2) eine Haft
schicht (1a) befinden kann.
Als erfindungsgemäß zu verwendende eingefärbte aktinisches
Licht absorbierende Deckfolien (3) werden solche bevorzugt,
die mehr als 99% des eingestrahlten aktinischen Lichtes ab
sorbieren.
Das Schneiden der eingefärbten, aktinisches Licht absorbie
renden Deckfolie (3) kann sowohl manuell als auch mittels
eines computergesteuerten Messers erfolgen.
Von besonderem Vorteil für das erfindungsgemäße Verfahren
ist es für die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (2)
ein Gemisch aus einem hydrophoben und einem hydrophilen Bin
demittel in solchen Anteilen einzusetzen, daß die belichtete
und mit Entwickler ausgewaschene Aufzeichnungsschicht (2)
nach 24 Stunden Lagerung in Wasser bei Raumtemperatur eine
Gewichtszunahme von < 1 Gew.-% und < 30 Gew.-% aufweist.
Als Entwickler für die Aufzeichnungsschicht werden vorzugs
weise Wasser oder wäßrige Lösungen verwendet. Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstel
lung von Flexodruckerzeugnissen, wobei als Druckformen sol
che eingesetzt werden, die nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellt wurden, sowie ein Verfahren zur Lackie
rung von Offsetdruckerzeugnissen, wobei die Lackübertragung
durch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Druckformen erfolgt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, kostengün
stig und auf einfache Weise flexible Druckformen herzustel
len, bei welchen kein Farbaufbau während des Druckvorgangs
zu beobachten ist, die sich daher vorzüglich für den Flexo
druck und die Lackierung von Offsetdruckerzeugnissen eignen.
Zu dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie den dafür in Frage
kommenden Aufbaukomponenten ist im einzelnen folgendes zu
auszuführen.
Als formstabile Träger (1) kommen dimensionsstabile Träger
folien, beispielsweise Polyethylen- oder Polyesterfolien,
insbesondere Polyethylenterephthalatfolien in Frage. Diese
Trägerfolien sind im allgemeinen zwischen 50 und 500 µm,
vorzugsweise 125 bis 400 µm, beispielsweise ca. 300 µm
dick.
Diese Trägerfolien (1) können mit einer dünnen haftvermit
telnden Schicht (1a), beispielsweise einer 1 bis 5 µm dic
ken Schicht auf der der lichtempfindlichen Aufzeichnungs
schicht zugewandten Seite der Trägerfolie beschichtet sein.
Diese Haftschicht (1a) kann beispielsweise aus einem Gemisch
aus einem Polycarbonat, einem Phenoxyharz und einem multi
funktionellen Isocyanat bestehen.
Als lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (2) kommen prin
zipiell alle für Flexodruckplatten bekannten Formulierungen
in Frage.
Einige in organischen Entwicklern auswaschbare Formulierun
gen sind beispielsweise in der EP-A 3 22 585 oder in der
US-A 49 94 344 genannt. Besonders einfach gestaltet sich die
Herstellung der Druckform jedoch dann, wenn wäßrige Entwick
ler eingesetzt werden können. Geeignete derartige Zusammen
setzungen sind beispielsweise in der EP-A 2 73 393, in der
EP-A 2 61 910 und in der EP-A 2 23 114 beschrieben.
Eine wichtige Eigenschaft ist die Härte der aus den licht
empfindlichen Aufzeichnungsmaterialien hergestellten Druck
formen. Die Härte der Druckform bestimmt die Gleichmäßigkeit
des übertragenen Lackfilms. Klischeehärten unter 50 Shore A
Einheiten ergeben gleichmäßige Lackfilme mit hohem Glanz und
einem randscharfen Ausdruck ohne Quetschrand.
Die Zusammensetzung der lichtempfindlichen Schicht kann fer
ner entscheidend dafür sein, ob sich die Offsetfarbe während
des Druckes auf der Druckform aufbaut oder nicht.
Für die Anwendung als Lackplatte stellten sich die in der
EP-A-03 86 514 beschriebenen lichtempfindlichen Materialien
als besonders vorteilhaft heraus. Hier werden optisch trans
parente Polymerlegierungen und ihre Verwendung als Flexo
druckplatte beschrieben. Ein hydrophiles Ethylen-Acrylsäure
copolymer wird mit einem hydrophoben, weichelastischen Ethy
len-Propylen-Dien-Kautschuk gemischt und mit Monomer und
Photoinitiator zu transparenten lichtempfindlichen Schichten
verarbeitet.
Das hydrophile Ethylen-Acrylsäure-Copolymer ermöglicht die
Entwicklung in wäßrigen Lösungen oder in reinem Wasser. Die
Polarität dieses Bindemittels stellt eine hohe Affinität zum
Wasserlack sicher und verhindert so den Aufbau der Offset
farbe auf der Druckform. Der hydrophobe Ethylen-Propylen-
Dien-Kautschuk verleiht dem Klischee die notwendige Quellbe
ständigkeit gegenüber dem Lack, erniedrigt die Härte der
Druckform und sorgt zusätzlich für eine gute Anbindung des
lichtempfindlichen Materials zum Träger.
Beispiele für besonders vorteilhafte lichtempfindliche Auf
zeichnungsschichten sind Gemische aus einer Kombination aus
Ethylen/Acrylsäure/Acrylat-Copolymer und etwa der gleichen
Mengen eines Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuks als Bindemit
tel und funktionellen monomeren Acrylaten wie z. B. Estern
ein- und/oder mehrwertiger Alkohole mit Acrylsäure oder
Methacrylsäure, wie z. B. Butylacrylat, Butylmethacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Lauryl(meth)acrylat, Hexandioldiacry
lat, Hexandioldimethacrylat, Ethylenglykol-di(meth)acrylat,
Butandiol-1,4-di(meth)acrylat, Neopentylglykol-di(meth)acry
lat, 3-Methylpentandiol-di(meth)acrylat, 2-Hydroxipro
pyl(meth)acrylat, 2-Hydroxiethyl(meth)acrylat, 1,1,1-Trime
thylolpropantri(meth)acrylat, Di-, Tri- und Tetraethylengly
koldi(meth)acrylat, Tripropylenglykol-di(meth)acrylat oder
Pentaerythrit-tetra(meth)acrylat, des weiteren Poly(ethyle
noxid)di(meth)acrylat, ω-Methylpoly(ethyleno
xid)-α-yl-(meth)acrylat, N,N-Diethylaminoethylacrylat, ein
Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Glycerin, 1 Mol Epichlorhydrin
und 3 Mol Acrylsäure sowie Glycidylmethacrylat, wobei poly
mere Bindemittelkomponenten und funktionelle Acrylate im Ge
wichtsverhältnis von 20 : 1 bis 2 : 1, vorzugsweise etwa 10 : 1
miteinander kombiniert werden können.
Neben polymeren Bindemittel und photopolymerisierbaren mono
meren Verbindungen enthalten die lichtempfindlichen Auf
zeichnungsschichten einen oder mehrere Photoinitiatoren, wie
z. B. Benzoin oder Benzoinderivate, wie Benzoinether gerad
kettiger oder verzweigter Monoalkohole mit 1 bis 6 Kohlen
stoffatomen, z. B. Benzoinmethyl-, -ethyl-, -isopropyl-,
-n-butyl-, -isobutylether, symmetrisch oder unsymmetrisch
substituierte Benzilacetale, wie Benzildimethylacetal, Ben
zil-1-methyl-1-ethylacetal oder Acyldiarylphosphinoxide ge
mäß DE-OS 29 09 992; oder substituierte und unsubstituierte
Chinone, wie Ethylanthrachinon, Benzanthrachinon, Benzophe
non oder 4,4′-Bis(dimethylamino)benzophenon. Sie können al
lein oder im Gemisch miteinander oder in Verbindung mit Co
initiatoren verwendet werden, z. B. Ethylanthrachinon mit
4,4′-Bis(dimethylamino)benzophenon, Benzoinmethylether mit
Triphenylphosphin, Diacylphosphinoxide mit tertiären Aminen
oder Acyldiarylphosphinoxide mit Benzildimethylacetal. In
den Gemischen werden sie in einer Menge von 0,001 bis 10,
vorteilhaft 0,1 bis 5 und insbesondere 0,3 bis 2 Gew.-%, be
zogen auf die Gesamtmenge der lichtempfindlichen Aufzeich
nungsschicht (2), verwendet, wobei die Menge mitbestimmt
wird von der Mitverwendung photopolymerisierbarer Monomerer.
Außerdem können der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht
im allgemeinen in einer Menge von 0,001 bis 2 Gew.-%, bezo
gen auf die Gesamtmenge der lichtempfindlichen Aufzeich
nungsschicht (2) Inhibitoren gegen die thermische Polymeri
sation, die keine nennenswerte Eigenabsorption in dem akti
nischen Bereich, in dem der Photoinitiator absorbiert, auf
weisen, zugesetzt werden, wie z. B. 2,6-D-tert.-butyl-p-kre
sol, Hydrochinon, p-Methoxiphenol, β-Naphthol, Phenothiazin,
Pyridin, Nitrobenzol, m-Dinitrobenzol oder Chloranil; Thia
zinfarbstoffe, wie Thioninblau G (C.I. 52025), Methylen
blau B (C.I. 52015) oder Toluidinblau (C.I. 52040); oder N-
Nitrosamine, wie N-Nitrosodiphenylamin, oder die Salze, bei
spielsweise die Kalium-, Calcium- oder Aluminiumsalze, des
N-Nitrosocyclohexylhydroxylamins.
Auch geeignete Farbstoffe, Pigmente oder photochrome Zusätze
können dem lichtempfindlichen Gemisch der Aufzeichnungs
schicht (2) in einer Menge von 0,0001 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf das Gemisch, zugesetzt werden. Die dienen der Steuerung
der Belichtungseigenschaften, der Identifizierung, der di
rekten Kontrolle des Belichtungsergebnisses oder ästheti
schen Zwecken. Voraussetzung für die Auswahl und die Menge
solcher Zusätze ist, daß sie ebenso wenig wie die Inhibito
ren der thermisch initiierten Polymerisation die Photopoly
merisation der Gemische stören. Geeignet sind z. B. die lös
lichen Phenazinium-, Phenoxazinium-, Acridinium- und Pheno
thiaziniumfarbstoffe, wie Neutralrot (C.I. 50040), Safra
nin T (C.I. 50240), Rhodanilblau, dem Salz bzw. Amid aus
Rhodamin D (Basic Violett 10), Rhodanilblau, dem Salz bzw.
Amid aus Rhodamin D (Basic Violett 10, C.I. 45170), Methy
lenblau B (C.I. 52015), Thioninblau G (C.I. 52025), Thionin
blau G (C.I. 52025) oder Acridinorange (C.I. 46005); sowie
auch Solvent Black 3 (C.I. 26150). Diese Farbstoffe können
auch zusammen mit einer hinreichenden Menge eines Reduk
tionsmittels verwendet werden, welches den Farbstoff in Ab
wesenheit von aktinischem Licht nicht reduziert, bei Belich
tung jedoch den Farbstoff im angeregten Elektronenzustand
reduzieren kann. Beispiele solcher milden Reduktionsmittel
sind Ascorbinsäure, Anethol, Thioharnstoff, z. B. Diethylal
lylthioharnstoff, insbesondere N-Allylthioharnstoff, sowie
Hydroxylaminderivate, insbesondere Salze des N-Nitrosocyclo
hexyl-hydroxylamins, vorzugsweise die Kalium-, Calcium- und
Aluminiumsalze. Letztere können, wie erwähnt, zugleich als
Inhibitoren der thermisch initiierten Polymerisation dienen.
Die Reduktionsmittel können im allgemeinen in Mengen von
0,005 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, zugesetzt wer
den, wobei sich in vielen Fällen der Zusatz eines 3- bis
10fachen der Menge an mitverwendetem Farbstoff bewährt hat.
Zusätzlich können die Rezepturen noch in Mengen von 1 bis
20, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-% Basen enthalten, die die
Säurefunktionen des Ethylen-Acrylsäure-Copolymers teilweise
oder vollständig neutralisieren. Gut geeignete Basen sind
beispielsweise Alkalihydroxide, Alkalialkoholate, sowie
Amine und Alkanolamine. Besonders gut geeignete Basen sind
Monoethanolamin, Diethanolamin, Butylethanolamin und Trie
thanolamin.
Die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht weist im allge
meinen eine Dicke von 200 bis 8000, insbesondere ca.
1000 µm auf. Auf der lichtempfindlichen Aufzeichnungs
schicht (2) kann eine weitere dünne Schicht (2a), die eine
Dicke zwischen 1 und 5 µm aufweisen kann, angebracht sein,
die die Oberfläche der lichtempfindlichen Aufzeichnungs
schicht entklebt. Auf letzterer oder direkt auf der licht
empfindlichen Aufzeichnungsschicht (2) kann noch eine für
aktinisches Licht transparente Folie (3a), eine Deckfolie,
die eine Dicke von 5 bis 300 µm, insbesondere ca. 125 µm,
die beispielsweise aus Polyethylen oder Polyethylentereph
thalat besteht, angebracht sein. Auf dieser oder direkt auf
der Schicht (2a), bzw. direkt auf der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschicht (2) befindet sich die eingefärbte Deck
folie (3), die vorzugsweise mehr als 99% des eingestrahlten
aktinischen Lichtes absorbiert.
Als eingefärbte Deckfolie (3) kommen Folien aus Polyethylen,
Polyester oder anderen filmbildenden Kunststoffen, die
Farbstoffe oder Pigmente als Farbstoffe enthalten, und zwar
in solchen Mengen, daß das eingestrahlte aktinische Licht
größtenteils, vorzugsweise zu mehr 99% absorbiert wird, in
Frage.
Eine erfindungsgemäß hergestellte Druckplatte besteht also
beispielsweise aus einer dimensionsstabilen Trägerfolie (1)
(Dicke ca. 300 µm), auf der eine lichtempfindliche
Schicht (2) (Dicke ca. 1000 µm) aufgebracht wurde. Zwischen
Trägerfolie und lichtempfindlicher Schicht befindet sich
eine Haftschicht (1a) (Dicke 1-5 µm), die für eine gute
Anbindung der lichtempfindlichen Schicht zum Träger sorgt.
Auf der lichtempfindlichen Schicht befindet sich als Option
eine weitere dünne Schicht (2a) (1-5 µm), die die Ober
fläche der lichtempfindlichen Schicht entklebt. Auf der Ent
klebungsschicht befindet sich die transparente Deckfo
lie (3a) (Dicke ca. 125 µm), auf der sich die eingefärbte
Folie (3) (Dicke ca. 20 µm) befindet.
Bei der Klischeeherstellung kann man wie folgt vorgehen: Die
in einem Rechner gespeicherten Daten der Bildvorlage werden
mit dem sogenannten CAC-System (Computer-Aided-Cutting) auf
die eingefärbte Schicht der Rohplatte (= oberste Schicht)
übertragen. Das System funktioniert in der Art, daß ein vom
Rechner gesteuertes Messer die Konturen der Bildelemente auf
der Rohplätte abfährt und dabei die eingefärbte, oberste
Schicht zerschneidet. Die ausgeschnittenen Folienstücke kön
nen anschließend manuell von der transparenten Deckfolie ab
gezogen werden. Das Negativ wird so in situ auf der Druck
platte erzeugt. Schneidbare mehrschichtige Folien, die z. B.
aus einer transparenten Polyesterfolie als Träger und einer
verfilmten Dispersionsschicht als zu schneidende Schicht be
stehen, sind beispielsweise unter dem Handelsnamen
Rubylith® und Amberlith® der Fa. Ulano erhältlich.
Das Strukturieren der Platte kann natürlich auch manuell
mittels eines scharfen Messers durchgeführt werden. Von ei
nem Rechner gesteuerte Schneidgeräte sind auch im Handel
erhältlich, beispielsweise das von der Firma Marbach angebo
tene Gerät Marbaplot®, mit dem nahezu beliebige Materialien
bildmäßig gestanzt bzw. geschnitten werden können. Selbst
verständlich ist darauf zu achten, daß beim Schneiden keine
Eindrücke auf der lichtempfindlichen Schicht zurückbleiben.
Der mechanische Druck des Schneidmessers muß von der Deckfo
lie aufgenommen werden. Die Auflagekraft des Schneidmessers
kann naturgemäß in einer automatischen Schneidvorrichtung
sehr viel genauer geregelt werden, als dies beim manuellen
Zuschneiden möglich ist.
Nach der Strukturierung wird die Druckplatte durch die
transparente Deckfolie belichtet. Hierbei muß sichergestellt
sein, daß durch die mit der eingefärbten Folie bedeckten
Flächen möglichst kein aktinisches Licht (Wellenlänge
300-450 nm) gelangt. Die optische Dichte der eingefärbten
Folie sollte daher mindestens 2, noch besser 3 betragen
(Transmission 1/1000 des eingestrahlten Lichts). Nach der
Belichtung wird die Deckfolie abgezogen (die eingebaute Ent
klebungsschicht gewährleistet ein leichtes Abziehen der Fo
lie) und die Druckplatte in einem geeigneten Entwickler aus
gewaschen. Danach folgen die Arbeitsschritte Trocknung,
Nachbelichtung und gegebenenfalls eine Nachbehandlung, in
der die Druckform entklebt wird.
Die mit diesem Verfahren mögliche Auflösung liegt bei ca.
1 mm. Für feinere Details ist das Verfahren nicht vorgese
hen. Bildelemente in dieser Größe sind für die Anwendung als
Lackplatte völlig ausreichend. Ebenso kann dieses Verfahren
zur Strukturierung von gewöhnlichen Flexoplatten eingesetzt
werden, beispielsweise wenn grobe Kartonagen bedruckt werden
sollen.
Im Vergleich zur konventionellen Klischeeherstellung ist das
erfindungsgemäße Verfahren sehr viel kostengünstiger und
schneller. Die Herstellung eines Negativs entfällt. Die Be
lichtung kann ohne Vakuum erfolgen, da sich die Deckfolie
bei der Belichtung noch auf der Druckplatte befindet.
Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen genannten
Teile und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben, Ge
wichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
Eine lichtempfindliche Mischung wurde auf einem Zweischnec
kenextruder (z. B. ZSK 53 der Fa. Werner und Pfleiderer) ver
arbeitet. Die Formulierung für die lichtempfindliche Auf
zeichnungsschicht (2) enthielt die folgenden Bestandteile:
40 Teile Ethylen-Acrylsäure-Acrylat-Copolymer aus
60 Gew.-% Ethylen, 20 Gew.-% Acrylsäure,
20 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat (Melt-Flow-Index
MFI (160°C, 325 g) = 15)
40 Teile Ethylen-Propylen-Dienkautschuk (z. B. Buna AP 251 der Fa. Hüls, 50 Gew.-% Ethylen, 14 Doppelbindungen pro 1000 C-Atomen) (Mooney Viskosität ML (1+4)/100°C=45)
3,0 Teile Glycidylmethacrylat
5,0 Teile Hexandioldiacrylat
1,0 Teile Benzildimethylketal
1,0 Teile 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol (Kerobit® TBK)
9,0 Teile Butylethanolamin
1,0 Teile N-nitroso-N-cyclohexylhydroxylamin (Kaliumsalz)
0,004 Teile Safranin T (C.I. 50 240).
40 Teile Ethylen-Propylen-Dienkautschuk (z. B. Buna AP 251 der Fa. Hüls, 50 Gew.-% Ethylen, 14 Doppelbindungen pro 1000 C-Atomen) (Mooney Viskosität ML (1+4)/100°C=45)
3,0 Teile Glycidylmethacrylat
5,0 Teile Hexandioldiacrylat
1,0 Teile Benzildimethylketal
1,0 Teile 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol (Kerobit® TBK)
9,0 Teile Butylethanolamin
1,0 Teile N-nitroso-N-cyclohexylhydroxylamin (Kaliumsalz)
0,004 Teile Safranin T (C.I. 50 240).
Die beiden Bindemittel wurden in den Zweischneckenextruder
dosiert.
Nach der Aufschmelzzone wurden Glycidylmethacrylat und die
Mischung aus Hexandioldiacrylat, Benzildimethylketal,
2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol und danach Butylethanolamin zu
dosiert. Schließlich wurde eine 30%ige wäßrige Lösung aus
Safranin T und dem N-nitroso-N-cyclohexylhydroxylamin K-Salz
zudosiert. Der Gesamtdurchsatz betrug 20 kg/h. Die Tempera
turen lagen in der Aufschmelzzone bei ca. 150°C, in der
Mischzone bei ca. 130°C und in der Austragszone bei ca.
115°C.
Die Lösungsmittel wurden in einem Entgasungsdom wieder aus
der Schmelze abgezogen. Die Schmelze wurde dann aus einer
Breitschlitzdüse ausgetragen und in einem Kalander zu einer
Schicht (Dicke ca. 1 mm) geglättet. Über die Kalanderwalzen
wurden die Deckfolie und die Trägerfolie eingeführt und beim
Kalandrieren mit der Schmelze des lichtempfindlichen Auf
zeichnungsmaterials verbunden.
Als Deckfolie wurde eine Rubylith-Folie (Typ 5 DM-Red) ein
gesetzt (125 µm dicke Folie, auf der eine ca. 30 µm dicke
rot eingefärbte Schicht aufgebracht ist). Die Rubylithfolie
wurde vor dem Kalandrieren auf der Rückseite mit einer 5 µm
dicken Entklebungsschicht aus einem Polyvinylalkohol/Ethyle
noxid-Blockcopolymeren (z. B. Mowiol® 04/86 der Hoechst AG)
beschichtet.
Als Trägerfolie wurde eine 300 µm dicke Polyethylentereph
thalatfolie verwendet, auf der zuvor eine ca. 2 µm dicke
haftvermittelnde Schicht eines Gemisches aus gleichen Teilen
Polycarbonat (z. B. Makrolon® 2800 der Fa. Albis Plastic
GmbH), Phenoxyharz (z. B. PKHH der Fa. Brenntag, Mülheim/
Ruhr) und Vernetzer auf Isocyanatbasis (z. B. Desmodur® L der
Fa. Bayer A.G.) aufgebracht worden war.
Die Folien wurden so in den Kalander eingefahren, daß die
Haftschicht und die Entklebungsschicht mit der lichtempfind
lichen Schmelze verbunden wurden. Der mehrschichtige Verbund
wurde nach dem Kalandrieren auf einem Vakuumsaugband abge
kühlt und zu dem gewünschten Format zugeschnitten. Die Haf
tung der einzelnen Schichten zueinander war ausreichend, so
daß keine Ablösungen der Folien durch das Zuschneiden be
obachtet wurden.
Aus der Druckplatte wurde anschließend die Druckform herge
stellt.
Zunächst wurde die Rohplatte auf den Schneidtisch eines
Rechner-gesteuerten Schneidgerätes (Marbaplot der Fa. Mar
bach) gelegt. Nach dem Anlegen von Vakuum wurden mit dem
Messer verschiedene Formen mit verschiedenen Abmessungen in
die oberste Schicht der Druckplatte geschnitten. Die ausge
schnittenen Formen wurden danach entweder mit einem Skalpell
oder durch Auflegen eines Klebfilms abgezogen. Ausgeschnit
tene Formen mit Abmessungen < 1 mm konnten so problemlos ab
gezogen werden. Danach wurde die Platte vollflächig 10 Minu
ten in einem 70-Watt-Belichter mit aktinischem Licht (350
bis 400 nm) ohne Vakuum belichtet.
Anschließend wurde die Deckfolie mitsamt der strukturierten
roten Folie von der belichteten Schicht abgezogen. Auf der
lichtempfindlichen Schicht waren keinerlei Abdrücke des
Schneidmessers zu erkennen. Die Druckplatte wurde dann in
einem Trommelbürstenwascher ausgewaschen. Als Entwickler
wurde VE-Wasser (= vollentsalztes Wasser) bei einer Tempera
tur von 50°C verwendet. Nach einer Auswaschzeit von 12 Minu
ten war die Druckplatte bis auf die mit Haftlack beschich
tete Trägerfolie ausgewaschen. Die Druckform wurde 2 Stunden
bei 60°C getrocknet und anschließend 10 Minuten nachbelich
tet.
Die Druckform hatte eine Reliefhöhe von 1 mm. Die Härte der
Reliefschicht (gemessen an einem 6 mm dicken Prüfkörper) lag
bei 39 Shore A. Die Auflösung der Druckform war für eine An
wendung als Lackplatte ausreichend, d. h. positive und nega
tive Elemente mit Abmessungen < 1 mm waren auf der Druckform
einwandfrei abgebildet.
Die Druckform wurde in das Lackierwerk einer Bogen-Offset
druckmaschine mit in-line Lackiervorrichtung eingespannt.
Gedruckt wurde ein Vierfarbdruck in einer Auflage von
5000 Bogen.
Die Druckform übertrug den Wasserlack über die gesamte Auf
lage in einer ausgezeichneten Qualität. Der Lackfilm war
gleichmäßig und zeigte einen hohen Glanz. An den Rändern der
lackierten Vollflächen wurden keinerlei Lackfehlstellen
(Quetschränder) beobachtet. Nach dem Druck war auf der
Druckform keine Offsetfarbe vorhanden. Die Druckform zeigte
keinen Farbaufbau.
Die folgende Mischung wurde entsprechend Beispiel 1 auf ei
nem Zweischneckenextruder verarbeitet.
83 T. Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymer (Cariflex ® 1107 von Shell),
5 T. Hexandioldiacrylat,
5 T. Hexandioldimethacrylat,
5 T. Paraffinöl (Weißöl S 5000),
1 T. Benzildimethylketal,
1 T. 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol,
0,006 T. Sudantiefschwarz BB (C.I. 26150).
83 T. Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymer (Cariflex ® 1107 von Shell),
5 T. Hexandioldiacrylat,
5 T. Hexandioldimethacrylat,
5 T. Paraffinöl (Weißöl S 5000),
1 T. Benzildimethylketal,
1 T. 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol,
0,006 T. Sudantiefschwarz BB (C.I. 26150).
Wie in Beispiel 1 wurde die Schmelze im Kalander mit
Deck- und Trägerfolie haftfest verbunden.
Als Deckfolie wurde eine gewöhnliche 125 µm dicke Polyethy
lenterephthalatfolie (Mylar) eingeführt, die zuvor auf einer
Seite mit einer 5 µm dicken Entklebungsschicht eines Poly
amids (Makromelt® 6900 der Fa. Henkel) beschichtet worden
war.
Aus der Rohplatte wurde eine Druckform hergestellt. Hierzu
mußte zunächst aus der Bildvorlage ein Negativ hergestellt
werden. Danach wurde die Deckfolie abgezogen und das Negativ
auf die Druckplatte aufgelegt. Der Verbund wurde mit einer
transparenten Vakuumfolie überzogen und unter Vakuum 10 Mi
nuten bildmäßig belichtet.
Die belichtete Druckplatte wurde anschließend in einem Trom
melbürstenwascher entwickelt. Als Auswaschlösung wurde eine
Mischung aus 80 Vol.-Teilen Exxsol D 60 und 20 Vol.-Teilen
n-Pentanol verwendet. Die Temperatur der Auswaschlösung be
trug 30°C. Nach einer Auswaschzeit von 15 Minuten war die
Druckplatte bis auf die Trägerfolie ausgewachen. Die Druck
form wurde 2 Stunden bei 60°C getrocknet und nach einer Ru
hezeit von 24 Stunden 10 Minuten nachbelichtet. Durch 5mi
nütiges Tauchen in eine wäßrige Bromlösung wurde das Kli
schee entklebt.
Die Druckform hatte eine Reliefhöhe von 1 mm. Die Klischee
härte lag bei 46 Shore A. Die Auflösung des Klischees war
gut.
Die fertige Druckform wurde ebenfalls in das Lackierwerk ei
ner Bogen-Offsetdruckmaschine eingespannt und unter identi
schen Bedingungen wie in Beispiel 1 gedruckt. Schon nach ei
ner Auflage von ca. 1000 Bogen zeigte die Druckform einen
Aufbau der Offsetfarbe, der sich zuerst an den Rändern der
zu lackierenden Elemente zeigte. Der Druckvorgang mußte un
terbrochen, und die Druckform mit Lösungsmittel gereinigt
werden.
Auf einem handelsüblichen Gummituch wurden mit einem Skal
pell Vollflächen mit den Maßen 5 auf 10 cm umrissen. Die
oberste Schicht des Gummituches wurde danach so abgezogen,
daß die umrissenen Vollflächen stehen blieben, und so ein
Relief (Höhe ca. 1 mm) erzeugt wurde.
Das Gummituch wurde in das Lackierwerk der Druckmaschine
eingespannt und unter den Bedingungen von Beispiel 1 und 2
gedruckt. Wiederum baute die Offsetfarbe nach einer Auflage
von wenigen Bogen auf der Druckform auf. Der Druckvorgang
mußte unterbrochen, und die Gummivollflächen gereinigt wer
den.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von flexiblen Druckformen aus
Druckplatten, die im wesentlichen bestehen aus einem
formstabilen Träger (1), einer lichtempfindlichen Auf
zeichnungsschicht (2) und einer eingefärbten Deckfo
lie (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Strukturierung
der Druckplatte filmlos erfolgt, wobei
die eingefärbte, aktinisches Licht absorbierende Deckfo lie (3) bildmäßig geschnitten wird,
die ausgeschnittenen Bildstellen der eingefärbten Deck folie (3) abgezogen werden,
die Druckplatte anschließend belichtet wird,
die eingefärbte Deckfolie (3) entfernt wird
und schließlich die nichtbelichteten Teile der Aufzeich nungsschicht (2) in einem geeigneten Entwickler ausgewa schen werden.
die eingefärbte, aktinisches Licht absorbierende Deckfo lie (3) bildmäßig geschnitten wird,
die ausgeschnittenen Bildstellen der eingefärbten Deck folie (3) abgezogen werden,
die Druckplatte anschließend belichtet wird,
die eingefärbte Deckfolie (3) entfernt wird
und schließlich die nichtbelichteten Teile der Aufzeich nungsschicht (2) in einem geeigneten Entwickler ausgewa schen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen der eingefärbten, aktinisches Licht absor
bierenden Deckfolie (3) und der lichtempfindlichen Auf
zeichnungsschicht (2) eine für aktinisches Licht trans
parente Folie (3a) befindet, die nach der Belichtung zu
sammen mit der eingefärbten Deckfolie (3) abgezogen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen der für aktinisches Licht transparenten
Folie (3a) und der lichtempfindlichen Aufzeichnungs
schicht (2) eine dünne Entklebungsschicht (2a) befindet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als formstabiler Träger (1)
eine maßhaltige Kunststoffolie eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich zwischen formstabilem
Träger (1) und lichtempfindlicher Aufzeichnungs
schicht (2) eine Haftschicht (1a) befindet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die eingefärbte, aktinisches
Licht absorbierende Deckfolie (3) mehr als 99% des ein
gestrahlten aktinischen Lichtes absorbiert.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Schneiden der eingefärb
ten, aktinisches Licht absorbierenden Deckfolie (3) ma
nuell oder mittels eines computergesteuerten Messers er
folgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Auf
zeichnungsschicht (2) ein Gemisch aus einem hydrophoben
und einem hydrophilen Bindemittel in solchen Anteilen
enthält, daß die belichtete und mit Entwickler ausgewa
schene Aufzeichnungsschicht (2) nach 24 Stunden Lagerung
in Wasser bei Raumtemperatur eine Gewichtszunahme von
< 1 Gew.-% und < 30 Gew.-% aufweist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Entwickler für die Auf
zeichnungsschicht Wasser oder wäßrige Lösungen verwendet
werden.
10. Verfahren zur Herstellung von Flexodruckerzeugnissen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Druckformen solche ein
gesetzt werden, die nach einem Verfahren gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche hergestellt wurden.
11. Verfahren zur Lackierung von Offsetdruckerzeugnissen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lackübertragung durch
die nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9 hergestellten Druckformen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924203554 DE4203554A1 (de) | 1992-02-07 | 1992-02-07 | Verfahren zur filmlosen herstellung von flexiblen druckformen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924203554 DE4203554A1 (de) | 1992-02-07 | 1992-02-07 | Verfahren zur filmlosen herstellung von flexiblen druckformen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4203554A1 true DE4203554A1 (de) | 1993-08-12 |
Family
ID=6451188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924203554 Withdrawn DE4203554A1 (de) | 1992-02-07 | 1992-02-07 | Verfahren zur filmlosen herstellung von flexiblen druckformen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4203554A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19747877A1 (de) * | 1997-10-21 | 1999-04-29 | Rainer Eissing | Stempel, Verpackungsmittel für einen Stempelrohling und Vorrichtung sowie Verfahren zur Herstellung einer Stempelfläche |
EP0913730A1 (de) * | 1997-11-03 | 1999-05-06 | Schablonentechnik Kufstein Aktiengesellschaft | Verfahren zum Herstellen einer Druckform |
DE10124630A1 (de) * | 2001-05-18 | 2002-11-21 | Giesecke & Devrient Gmbh | Wertpapier und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE102005012801A1 (de) * | 2005-03-19 | 2006-09-21 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Verfahren zur Herstellung einer Druckform zum Auftragen von Lack auf einen Bedruckstoff |
-
1992
- 1992-02-07 DE DE19924203554 patent/DE4203554A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1860499A2 (de) | 1997-11-03 | 2007-11-28 | Stork Prints Austria GmbH | Verfahren zum Herstellen einer Druckform |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |