DE412236C

DE412236C - Verfahren zur Herstellung von gepraegtem, geformtem und gefaerbtem Pergamentpapier

Info

Publication number: DE412236C
Application number: DEM84569D
Authority: DE
Original assignee: MUELLER KASPER
Current assignee: MUELLER KASPER
Priority date: 1924-04-10
Filing date: 1924-04-10
Publication date: 1925-04-15

Description

Verfahren zur Herstellung von geprägtem, geformtem und gefärbtem Pergamentpapier. Pergamentpapier ist bekanntlich im Augenblicke der Entstehung gallertartig, nachgiebig und in großem Maße formbar. Diese Tatsache wird gemäß der Erfindung in der Weise ausgcntit7t, daß Prägung, Formung und Färbung des pergamentartigen Papieres während des Pergamentierungsverfahrens erfolgt. -Nachdem das zu pergamentfierende Papier nach dem bekannten Verfahren das Schwefelsäurebad verlassen hat, wird es, statt durch glatte Walzen, die nur die überschüssige Schwefelsäure entfernen sollen, durch entsprechend gekerbte Walzen geleitet, die gleichzeitig die Oberfläche einer oder der beiden Seiten des Papiers prägen.
Für die Herstellung von plastischen Erzeugnissen wird das frisch gewonnene perganientierte Papier durch eine Stanze gezogen, mit welcher die gewünschten Formen herausgepreßt werden. Diese Formen werden durch ein gelochtes, endloses Förderband weitergeleitet. Die zu fertigenden Erzeugnisse werden alsdann genau, wie bisher üblich, von den anhaftenden schädlichen Bestandteilen befreit. In diesem Zustande ist das Erzeugnis noch naß oder wenigstens feucht.
Bevor nun die Trocknung erfolgt, wird die Färbung in der Weise durchgeführt, daß die Erzeugnisse durch ein oder mehrere Bäder, welche Farblösungen enthalten, gezogen werden. Farbmuster werden dadurch hergestellt, (-laß konzentrierte Farblösung durch Walzen aufgetragen wird. Die Tiefe des 1-'arbtoiies ist bekanntlich abhängig von der Zeit, in welcher die Farblösung auf das peramentierende Papier einwirken kann; d. h. j(° länger die Einwirkung, um so tiefer der Farbton. Ist nun die gewünschte Tiefe des Farbtones erreicht, so werden die überschüssigen Farbreste in einem nochmaligen Waschprozesse abgespült, nachdem nötigenfalls die iieiste überschüssige Farblösung abgepreßt ist, und dann erst wird das fertige Pergainentpapier in der wie bisher üblichen Weise getrocknet.
Für das neue Verfahren kommen somit zwei Ilauptpunkte mit je zwei 'Nebenpunkten in Betracht I. Das pergamentierte Papier wird in seiner Form verändert: _ a) Seine Oberfläche wird geprägt. b) Seine Gestalt wird geformt.
11. Das pergamentierte Papier wird mit beträchtlicher Kraft- und Wärmeersparnis ge-@ärbt: a) Färben durch Ziehen durch ein oder mehrere Farbbäder (die Aufnahmefähigkeit der während der Formgestaltung verschieden Mark gepreßten Stellen in bezug auf Farblösung ist unterschiedlich).
b) Färben durch Auftragen von Farbmustern mittels Walzen.
Wird demnach beispielsweise nach einem bekannten Verfahren dem Schwefelsäurebad ein Produkt zugesetzt, wodurch das entstehende Pergamentpapier keine Feuchtigkeit aufnimmt, wird die eine Prägewalze glatt, die zweite gekerbt gewählt .und nachher (las Erzeugnis erst durch ein elbes, dann durch ein blaues Farbband -gew ä'n., dann entsteht (furch diesen einen Arbeitsgang eine wasserlichte, abwaschbare, zwiefach grün getönte, auf der zu klebenden Seite vollkommen glatte Linkrustatapete.

Claims

P:iTENT-ANSPRUCfi: Verfahren zur Herstellung von geprägtem, geformtem und gefärbtem Pergamentpapier, dadurch gekennzeichnet, daß das das Pergamentierbad verlassende Papier noch im nassen Zustand unmittelbar geprägt, geformt und gefärbt wird.