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Elektrischer Aufzug. Die Erfindung bezieht 'sich auf elektrisch betriebene
Aufzugsanlagen, bei denen das Einfahren des Förderkorbes in die Haltstelle durch
einen Hilfsantrieb geschieht, welcher in der Nähe der Haltstellen selbsttätig in
Wirksamkeit tritt und entweder unter Vollendung der Wirkung des Hauptantriebes oder
unter Ausgleich dieser Wirkung (beim Über- oder Unterfahren der Haltstelle) die
Last mit verringerter Geschwindigkeit genau in die vorbestimmte Haltstelle bringt.
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Bei den bisher bekannten derartigen Anlagen
wird
entweder durch allmähliche stufenweises Abschalten des Motors die Geschwindigkeit
verringert, oder es wird die Last in der Nähe der Hältstelle vom Hauptmotor auf
einen Hilfsmotor übertragen. Dem. gegenüber besteht die Erfindung darin, daß der
Aufzugsmotor, nachdem er den Förderkorb unter normaler Stromspannung (z. B. 22o
oder 440 Volt) bis nahe an die Haltstelle gebracht hat, selbsttätig auf einen Strom
niederer Spannung (z. B. 2o oder 40 Volt) umgeschaltet wird, mit dem er die Bewegung
des Korbes vollendet, oder das überfahren der Haltstelle wieder ausgleicht. Der
Aufzugsmotor wird also gemäß der Erfindung für seine beiden Aufgaben: Förderkorbbewegung
bis in die Nähe der vorbestimmten Haltstelle, und genaues Einfahren in diese, von
zwei verschiedenen Stromquellen mit verschieden starken Spannungen gespeist. Die
beiden Stromquellen können getrennt voneiinander außerhalb der Aufzugsanlage liegen,
die Einrichtung kann aber auch so sein, daß der Strom geringerer Spannung für die
Endbewegung des Fahrkorbes innerhalb der Anlage aus dem Strom höherer Spannung für
die Fahrt zwischen den Haltstellen durch Trans. formation erzeugt wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Abb. i veranschaulicht die Anlage mit Druckknopfsteuerung, Abb. 2
mit Steuerung durch einen Schalthebel im Förderkorb.
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Die allgemeine Anordnung der Aufzugsanlage ist die bekannte. Hiernach
ist C (Abb. i) der Förderkorb, der in üblicher Weise mit der durch den Motor M angetriebenen
Winde verbunden ist; B ist die Elektromagnetbremse mit den unter dem Druck der Feder
.2 stehenden Bremsbacken i und dem Elektromagneten 3 ; D und U sind die elektromagnetischen
Umkehrschalter für den Abwärts- und Aufwärtsgang des Förderkorbes; F ist ein Beschleunigungsmagnet
für die Ausschaltung des Anlaßwiderstandes E und der Reihenfeldwicklung S;
L, L` und L" sind die Haltstellen, 4, 4' und q." die Kabinendruckknöpfe,
5, 5' und 5" die Stockwerksdruckknöpfe, d, d' und d" die Türkontakte, 6,
6' und 6" die Stockwerksrelaisschalter, 8, 8', 8" und 8"' die Stockwerkskontrollschalter.
Die Leitung für den Normal- oder Hauptstrom mit normaler Spannung (d. i. z. B. 22o
oder 44o Volt) ist mit -f- und - bezeichnet.
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Mit dieser Einrichtung wird das Heben und Senken des Förderkorbes
in bekannter Weise bewirkt. Damit das Einfahren in die Haltstelle ohne Stoß und
so geschieht, daß der Korb mit dem betreffenden Stockwerks-Boden bündig hält, wird
gemäß der Erfindung die Förderbewegung in der Nähe der Haltstelle selbsttätig durch
Abschalten des Stromes normaler Spannung und Einschalten eines Stromes von verminderter
Spannung für den Aufzugsmotor verlangsamt, wobei zugleich, wie im Falle des Überfahrens
der Haltstelle, eine korrigierende Bewegung des Förderkorbes veranlaßt wird, welche
sich ebenfalls selbsttätig einstellt.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
der gemäß der Erfindung vorgesehene Hilfsantrieb aus einem Motorgenerator G von
an sich bekannter Bauart (Motor und Generator) mit zwei getrennten Wicklungen, unabhängigen
Stromwendern und einer Feldwicklung G'. Er läuft nur nach einer Richtung; seine
Motorwicklung wird durch die Bürsten io und iö von der Hauptstromleitung + und -
mit normalgespanntem Strom (z. B. 22o oder 44o Volt) gespeist, seine Generatorwicklung
gibt durch die Bürsten g und g' verhältnismäßig niedriggespannten Strom (z. B. 2o
oder 4o Volt) für den Aufzugsmotor M ab. Durch einen Wechselschalter A werden die
Kontakte der Umkehrschalter D und U des Motors i11 selbsttätig mit
dem Normal- oder mit den Niederspannungsleitungen verbunden. An den Haltstellen
sind im Förderschacht j e zwei Daumen oder Auflaufschienen 12 und 13 in verschiedenen
Vertikalebenen vorgesehen; mit ihnen wirken Schalter 1ä und 13' zusammen, die an
einem sich bewegenden Teil der Aufzugsanlage (hier am Förderkorb C) angebracht sind,
um im gegebenen Zeitpunkte den Wechsel der Speisung des Motors ill vorn normalen
zum niedriggespannten Strom zu veranlassen. Die Stockwerkskontrollschalter8, 8',
8" und 8"' können so eingestellt sein, daß sie sich entweder öffnen, bevor der Korb
die Haltstelle erreicht, oder wenn er sie erreicht hat. Im ersteren Falle tritt
die Hilfsvorrichtung j edesmal in Wirksamkeit und vollendet das Einfahren des Korbes
mit verringerter Geschwindigkeit, im anderen Falle wird der Korb ohne Hilfsvorrichtung
in die Haltstellung eingefahren, und die Hilfsvorrichtung tritt nur in dem Falle
in Tätigkeit, wenn der Korb die Haltstelle unter- oder überfahren hat, um dann die
unzulängliche Bewegung entsprechend auszugleichen.
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Der Arbeitsvorgang der Aufzugsanlage ist zunächst der bekannte. Soll
der Förderkorb, welcher sich nach Abb. i in der Haltstelle L' des zweiten Stockwerkes
befindet, zur Haltstelle L des ersten Stockes gesenkt werden, wird auf den Kabinendruckknopf
4 gedrückt. Hierdurch wird für die Wicklung 14 des Umkehrschalters D folgender Stromkreis
geschlossen: ---Hauptleitung, Türkontakte,
Leitung 16, die eine
Magnetwicklung 7, Leitung 17, Magnetwicklung i8', Leitung 18,
Druckknopf 4,
Leitung 6o, Relais 6, Stockwerkskontrollkontakte 8, Umkehrschalterwicklung 14, --Leitung,
-,vobei das Relais 6 seine Kontakte schließt und geschlossen hält, auch wenn der
Druckknopf losgelassen wird.
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Sobald die Wicklung 14 Strom erhält, schließt der Umkehrschalter D
seine Kontakte, der Wechselschalter A bleibt in der gezeichneten Stellung, und der
Motor M, Feldwicklungen S und S' und Bremswicklung 3 sind mit der Normalstromleitung
-f- und -verbunden. Der Motorstrom läuft: +-Lei. tung, Kontakte ig, Leitung 2o,
Kontakte 21, Leitung 22, Motor M, Leitungen 23, 24, Kontakte 25, Leitungen 26, 27,
Kontakte 28, Leitung 29, Anlaßwiderstand E, Reihenfeldwicklung S, --Leitung. Die
Nebenschlußfeld-und Bremsstromkreise sind durch Hilfskontakte 3o der Umkehrschalter
geschlossen. Durch den Magnet 3 wird jetzt die Bremse gelöst, der Motor M läuft
an, steigt unter allmählichem Abschalten des Anlaßwiderstandes E und der Reihenfeldwicklung
S durch den Beschleunigungsmagneten F zur vollen Geschwindigkeit an, und der Förderkorb
C senkt sich. Die Wirkung der Stockwerksdruckknöpfe ist hierbei in üblicher Weise
ausgeschaltet, bis der Korb hält und die Stockwerkstür geöffnet und wieder geschlossen
wurde.
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Wenn der Korb in die Nähe der Haltstelle gekommen ist, tritt die Hilfsvorrichtung
in Tätigkeit. Durch Auflaufen auf die Kurvenschiene oder den Daumen 13 im Förderschacht
schließt sich der am Förderkorb vorgesehene Schalter 13' und schließt dadurch für
die Wicklung 14 des Umkehrschalters D einen anderen Stromkreis, welcher die Wicklung
i i des Wechselschalters A einschließt und unabhängig ist von den Stockwerksrelais-
und Stockwerkskontrollkontakten, die so eingestellt sind, daß sie ihre Kontakte
beim Schließen der Schalter 12' oder 13' durch die betreffenden Daumen 12
oder 13 öffnen. Der zweite Stromkreis verläuft wie folgt: vom Anschlußpunkt i6',
Leitung 31, über Hilfskontakte 33, zur Leitung 32, Wicklung i i des Wechselschalters
A, Leitung 34, Schalter i3', Leitung 34', Wicklung 14 des Umkehrschalters D, zur
--Leitung, und bewirkt, daß der Umkehrschalter D, trotz geöffneten Stockwerkskontrollschalters
8, geschlossen, das Nebenschlußfeld S1 des Motors M erregt und die Bremse 13 gelöst
bleiben, während durch den Wechselschalter A die Umstellung des Motors vom normalen
auf den niedriggespannten Strom erfolgt. Der Wechselschalter A stellt sich nämlich,
da die Wicklung i i Strom erhalten hat, um, trennt dadurch den Uml. ehrschalter
D von der +- und --Leitung mit normaler Spannung, und verbindet ihn, und dadurch
den Motor M, mit der Leitung +' und = von niederer Spannung durch folgenden Stromverlauf:
Bürste des Motorgenerators G, --'-Leitung, Widerstand 35, Leitung 36, Kontakte 2r,
Leitung 22, Motor ibT, Leitungen 23, 24, Kontakte 25, Leitungen 26,:27, Wechselschalter
A (der sich jetzt in gehobener Stellung befindet, entgegen der in Abb. i gezeichneten),
-'-Leitung, Bürste g' des Motorgenerators.
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Die Bürsten io, iö des Motorgenerators und der Feldwicklung G1 sind
mit der Normalspannungsleitung -f- und - durch folgenden Strom verbunden: ---Leitung,
linke Kontakte i9 des (gehobenen)' Wechselschalters A, Leitung 37, Bürste io', Motorwicklung
des Motorgenerators, Bürste io, Leitung 39, Widerstand 4o, Leitung 41, --Leitung.
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Der Motorgenerator ist also in Tätigkeit gesetzt und speist den von
der N ormalspannungsleitung abgeschalteten Motor M mit dem niedriggespannten Hilfsstrom,
so daß die Last mit einer gewissen Mindergeschwindigkeit weiterbefördert wird, bis
sie die Haltstelle L genau erreicht hat, der Schalter 13'
von dem Daumen oder
der Schiene 13 abläuft und durch eine Feder geöffnet wird. Der Wechselschalter A
fällt dadurch wieder in die gezeichnete Stellung zurück, der Umkehrschalter D und
damit alle Stromkreise für den Motor M, die Bremswicklung, Motorgenerator usw. werden
geöffnet, die Bremse wird durch ihre Feder 2 angedrückt, und der Korb kommt zum
Stehen.
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Während der Umstellung des Motors 11.l von dem normalen auf den niedriggespannten
Strom übt der Widerstand 35, der mit dem Motorgenerator G und dem Motor 11i1 sich
in einem geschlossenen Stromkreis befindet, so lange eine Bremswirkung auf den Motor
111 aus, bis dessen Geschwindigkeit genügend abgemindert ist und der Beschleunigungsmagnet
F den Schalter a losläßt, wobei durch Schließen der Hilfskontakte 42 der Widerstand
35 über die Leitungen 42', 4ä' kurzge-. schlossen wird.
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Hat der Korb C (infolge Überlastung o. dgl.) die Haltstelle überfahren,
so wird der Schalter i2' durch den Daumen i2 geschlossen; es schließt sich der Umkehrschalter
U, der Wechselschalter A wird gehoben, der Mo.. torgenerator G tritt in Wirksamkeit,
und der Motor M hebt den Korb mit verringerter Geschwindigkeit in die überfahrene
HaltstellE zurück, wo dann der Schalter 12' wieder vom Daumen i2 abgleitet und durch
seine Feder geöffnet wird, worauf der Korb in gleicher Weise, wie vorbeschrieben,
zum Halten gebracht wird.
Für die Aufwärtsbewegung des Korbes ist
der Arbeitsvorgang sinngemäß der gleiche.
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Die in Abb.2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der
nach Abb. i dadurch, daß der Aufzug statt durch Druckknöpfe durch einen in der Kabine
angeordneten Handschalthebel H gesteuert wird und .daß der Stromkreis für die Motorwicklung
des Motorgenerators geschlossen wird, wenn der Stromkreis für den Motor M geschlossen
ist. Es geschieht dies durch die Ausstattung der Umkehrschalter D und
U mit Hilfskontaktpaaren .a.3, die einerseits durch Leitung q.-1. unmittelbar
mit der ---Leitung, anderseits durch Leitungen .45, d.6 mit der Bürste zo' des Motorgenerators
verbunden sind, während Bürste zo durch Leitung 47, Widerstand qo, Leitung 49 mit
der --Leitung verbunden ist.
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Der Schalthebel H besteht aus einem vermittels Handgriff 5 i drehbaren
Segment So, das in seiner Mittelstellung (wie gezeichnet) auf Kontakten 52 liegt,
die durch Leitung 53 mit der +-Leitung verbunden sind. Wird der Hebel nach rechts
umgelegt und werden dadurch die Kontakte 52 und 54 verbunden, so wird ein Stromkreis
für die Wicklung 1d. des Umkehrschalters D geschlossen; wird der Hebel nach links
umgelegt und ein Kontakt 52 mit 55 verbunden, so wird ein Stromkreis für die Wicklung
i-t' des Umkehrschalters (j geschlossen. In seiner MittelsteIlung schließt der Schalthebel
H einen Kontakt 56, 57 des Stromkreises: -[--Leitung, Wicklung zz des Wechselschalters
A, Leitung 58, Kontakt 56, 57, Schalter 1ä, i3'. Hierdurch wird eine Verbindung
des Motors M mit der Leitung niederer Spannung beim Auflaufen der Schalter 1ä oder
13' auf die Daumen 12 oder 13 nur dann zugelassen, wenn der Schalthebel H sich in
seiner Mittelstellung befindet. Anlaßwiderstand E und Reihenfeldwicklung S des Motors
31 werden, wenn der Motor mit der Leitung niederer Spannung verbunden ist, beim
Heben des Wechselschalters A und öffnen der Kontakte 28, abgeschaltet.