DE346955C

DE346955C - UEberstromschalter mit einer Hauptstromwicklung und einer dieser entgegenwirkenden Spannungswicklung

Info

Publication number: DE346955C
Application number: DE1919346955D
Authority: DE
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1919-07-25
Filing date: 1919-07-25
Publication date: 1922-01-09

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Uberstromschalter mit einer Hauptstromwicklung und einer dieser entgegenwirkenden, durch einen Vorschaltwiderstand geschwächten Spannungswicklung, die den Schalter bei normalem Betriebsstrome geschlossen zu halten vermag. Gemäß der Erfindung ist .im Zuge einer zum Kurzschließen des Vorschaltwiderstandes mittels eines Druckknopfschalters bestimmten Leitung eine Unterbrechungsstelle vorgesehen, die in der öfmungsstellung des Uberstromschalters von diesem überbrückt wird. Diese Anordnung ermöglicht ein, Schließen des Schalters. Sein öffnen von Hand erfolgt durch Kurzschließen der Spannungswicklung.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Mit dem an eine Gleichstromquelle E angeschlossenen Anker A des durch den Überstromschalter zu schützenden Gleichstrommotors ist die um einen verschiebbaren Magnetkern B gewickelte Hauptstromwicklung δ¹ des Uberstromschalters in Reihe geschaltet. Im Zuge der

as Hauptstromwicklung b¹ liegt die durch zwei Stromschlußklötze δ³ und δ* gebildete Unterbrechungsstelle des Uberstromschalters, die durch ein am Magnetkerne B befestigtes StromschluBstück b^B überbrückt werden kann. An dem Stromschlußstücke δ⁵ greift eine Zugfeder δ^β an, welche den Überstromschalter in der gezeichneten Öffnungsstellung zu halten sucht. Um den Magnetkern B ist noch eine zweite Wicklung W- gewickelt, die unter Vorschaltung eines Widerstandes C .an die Klemmen der Gleich-Stromquelle E angeschlossen ist und im folgenden als Spannungswicklung bezeichnet werden soll.

Am Überstromschalter sind zwei weitere Stromschlußklötze g¹ und g² so angeordnet, daß sie in der Öffnungsstellung des Uberstromschalters durch das Stromschlußstück δ⁵ überbrückt werden. Die Stromschlußklötze g\ g^z liegen im Zuge einer Leitung G, deren Enden an die Enden des Vorschaltwiderstandes C angeschlossen sind. Die Leitung G enthält noch zwei weitere Unterbrechungsstellen, von welchen die eine durch Stromschlußklötze g^s, g⁴ und die andere durch Stromschlußklötze g^s, g^s gebildet wird. Diese Unterbrechungsstellen sind durch Druckknopf-Schalter / bzw. K überbrückbar.

Von den beiden Stromschlußklötzen δ³, δ⁴ des Uberstromschalters ist der eine, δ³, mit dsm einen Ende des Widerstandes C durch eine Leitung H verbunden, die eine durch zwei Stromschußklötze h¹, h? gebildete Unterbrechungsstelle enthält. Diese Unterbrechungsstelle kann von dem schon erwähnten Druckknopfschalter/ in einer zweiten Schaltstellung überbrückt werden.

Die Hauptstromwicklung b¹ und die Spannungswicklung δ² sind so gewickelt, daß die erste im Sinne der Feder δ⁶, die zweite im entgegengesetzten Sinne zu wirken vermag. Der Wider-

Claims

stand C und die beiden Magnetwicklungen δ¹ und δ² sind so bemessen, daß, wenn die Hauptstromwicklung δ¹ stromlos ist, die durch die Spannungswicklung δ² erzeugte Zugkraft bei . 5 vorgeschaltetem Widerstände C nicht imstande ist, die Zugkraft der Feder δ⁶ zu überwinden. Fließt dagegen bei geschlossenem Uberstromschalter im Hauptstromkreise ein der normalen Belastung des Motors entsprechender Strom, ίο so reicht die Zugkraft der Spannungswicklung δ² trotz der sie schwächenden Wirkung der Hauptstromwicklung δ¹ aus, das angezogene Stromschlußstück δ⁵ in Berührung mit den Stromschlußklötzen δ³ und δ⁴ zu erhalten. Steigt nun aus irgendeinem Grunde die Stromstärke im Hauptstromkreise auf eine unzulässige Höhe an, so wird die Wirkung der Spannungswicklung δ² durch die Hauptstromwicklung δ¹ derart geschwächt, daß der Uberstromschalter sich unter der Wirkung der Feder δ⁶ öffnet.

Es sei angenommen, daß alle Teile die aus der Zeichnung ersichtliche Stellung einnehmen, wobei insbesondere durch das Stromschlußstück δ⁵ des geöffneten Uberstromschalters die Unterbrechungssteile g¹, g² und durch den Druckknopfschalter / die Unterbrechungsstelle g^s, g⁴ der Leitung G überbrückt werden, während der Druckknopfschalter K in einer Stellung verharrt, bei welcher die Überbrückung der Unterbrechungsstelle g^s, g⁸ der Leitung G aufgehoben ist.

Soll nun der Uberstromschalter geschlossen werden, so wird durch einen Druck auf den Schalter K die Unterbrechungsstelle g⁵, g⁶ überbrückt und der Vorschaltwiderstand C kurzgeschlossen, worauf infolge der Verstärkung des Stromes in der Spannungswicklung δ² der'Uberstromschalter sich schließt. Gleichzeitig wird die bisher durch das Stromschlußstück δ⁵ bewirkte Überbrückung der Unterbrechungsstelle g\ g^z und dadurch die Kurzschließung des Vor- i Schaltwiderstandes C wieder aufgehoben. !

Soll anderseits der Ülrerstromschalter, z. B. ' zwecks Stillsetzung des Motors A, willkürlich geöffnet werden, so genügt es, den Druckknopf/ aus der gezeichneten Schaltstellung vorübergehend in seine andere Schaltstellung zu bringen, bei der er die Unterbrechungsstelle h¹, W· der Leitung H überbrückt. Dadurch wird nämlich ein Stromkreis δ², δ⁴, δ⁵, δ³, Η, h\ J, h^z, δ² geschlossen, so daß die Spannungswicklung δ² kurzgeschlossen ist und der Magnetkern B unter der Wirkung der Feder δ⁶ in die Öffnungsstellung des Uberstromschalters' gelangt. Durch die hierbei erfolgende Öffnung der Unterbrechungsstelle δ⁴, δ³ im Zuge der zum Kurzschließen der Spannungswicklung δ² bestimmten Leitung H wird die Kurzschließung aufgehoben und die normale Erregung der Spannungswicklung wieder hergestellt.

Da die Aufhebung des beim Schließen bzw. beim. Öffnen des Uberstromschalters erfolgenden Kurzschlusses des Widerstandes C bzw. der Wicklung δ² an den von dem Stromschlußstücke δ⁵ überbrückbaren Unterbrechungsstellen δ³, δ⁴ und g¹, g², also am Uberstromschalter selbst erfolgt, so schalten die Druckknopfschalter / und K praktisch funkenfrei.

Die beschriebene Schaltung bietet den weiteren Vorteil, daß ein absichtliches oder unabsichtliches dauerndes Drücken der Druckknopfschalter / oder K keine störenden Erscheinungen hervorrufen kann, da die Kurzschließung des Widerstandes C durch den Druckknopf schalter if außer der Schließung des Uberstromschalters auch die gleichzeitige Unterbrechung der Leitung G bei g¹, g² zur Folge hat. Eine unzulässige Dauerbelastung der Spannungswicklung δ² mit einer zu hohen Stromstärke kann daher nicht eintreten. Daß ein dauernder Druck auf den Druckknopfschalter / keinen schädlichen Einfluß haben kann, ist ohne weiteres j klar.

' Die Ausbildung des zweiten Druckknop'fj schalters / als Schalter mit zwei Schaltstellungen bringt den Vorteil mit sich, daß auch eine mißbräuchliche Benutzung der Schaltung durch ^gleichzeitiges Drücken der beiden Druckknöpfe/ und K keine schädlichen Folgen haben kann. Während nämlich durch Drücken des Druckknopfes K eine Unterbrechungsstelle g⁵, g⁶ der Leitung G überbrückt wird, wird bei gleichzeitigem Drücken des Druckknopfes / die Überbrückung einer anderen Unterbrechungsstelle (g³, g⁴) derselben Leitung aufgehoben. Eine unzulässige Dauerbelastung der Spannungswicklung δ² mit einer zu hohen Stromstärke kann daher auch hierbei nicht eintreten.

Paten τ-Ansprüche:

i. Uberstromschalter mit einer Hauptstromwicklung und einer dieser entgegenwirkenden, durch einen Vorschaltwiderstand geschwächten Spannungswicklung, die den Schalter bei normalem Betriebsstrome geschlössen zu halten vermag, dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge einer zum Kurzschließen des Vorschaltwiderstandes (C) mittels eines Druckknopfschalters (K) bestimmten Leitung (G) eine Unterbrechungsstelle (g\ g²) vorgesehen ist, die in der Öffnungsstellung des Uberstromschalters (B₁ δ⁸) von diesem überbrückt wird.

z. Uberstromschalter nachAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungswicklung (δ²) des Uberstromschalters durch eine Leitung (H) kurzschließbar ist, die eine mittels eines Druckknopfschalters (J) überbrückbare Unterbrechungsstelle (A¹, W) enthält. iao

3. Uberstromschalter nach Anspruch' 2, dadurch gekennzeichnet, daß der das Kurz-

schließen der Spannungswicklung (δ²) ermöglichende Druckknopfschalter (J) zwei Schaltstellungen besitzt, in deren einer er die Unterbrechungsstelle (A¹, A²) der zum Kurzschließen der Spannungswicklung (δ²) bestimmten Leitung (H) und in deren anderer er eine weitere Unterbrechungsstelle (g⁸, g⁴) der zum Kurzschließen des Vorschaltwiderstandes (C) bestimmten Leitung (G) überbrückt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.