DE34671C - Neuerung an Reinigungsvorrichtungen für Bierleitungen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Juli 1885 ab.

Unter den bisher bekannt gewordenen Reinigungsapparaten für Bierdruckleitungen haben sich in Bezug auf die Gründlichkeit der· Reinigung und in Bezug auf Einfachheit des Betriebes diejenigen am besten bewährt, bei welchen ein heifses Quantum Sodalösung oder andere geeignete Flüssigkeit in der Rohrleitung mittelst einer Pumpe hin- und herbewegt und zum Schlufs die Leitung mittelst kalten Wassers nachgespült wird.

Zur Benutzung dieses allgemein bekannten Reinigungsverfahrens ist beispielsweise in dem Patent No. 22521 eine Einrichtung angegeben.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ■ eine solche Einrichtung, weicht aber sowohl in der Construction, als auch in der Handhabung wesentlich von der genannten ab. Sie besteht darin, dafs durch einen Stellhebel h am Ventilkasten ν dec Pumpe P das Sauge- - ventil s gegen den Sitz gedrückt und gleichzeitig das Druckventil d vom Sitz gehoben wird, so dafs die über dem Saugeventil s befindliche Reinigungsflüssigkeit entsprechend der Kolbenbewegung in der zu reinigenden Rohrleitung hin- und hergeschoben und diese dadurch gründlich gereinigt wird.

Durch diese einfache Anordnung werden die im Patent No. 22521 angegebenen besonderen Abschlufsorgane h und f, sowie die Leitungen e und g vollkommen vermieden, und es kann jede beliebige Sauge- und Druckpumpe ohne Weiteres dahin umgeändert und benutzt werden.

In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein derartiger Apparat im Verticalschnitt dargestellt. Fig. 2 bis 5 zeigen den Ventilkasten ν in den verschiedenen Schnitten und Stellungen des Hebels h.

Die Construction des Apparates ist aus der Zeichnung ohne Weiteres ersichtlich.

Will man den Apparat'.in Thätigkeit setzen, so wird der Kessel A mit heifser Sodalauge oder anderen geeigneten Reinigungsflüssigkeiten angefüllt und durch Verschraubung α mit der Bierleitung an geeigneter Stelle verbunden. Der Hebel h hat * jetzt die in Fig. 3 und 4 dargestellte Stellung, beeinflufst also die Ventile s und d nicht.

Durch Arbeiten an der Pumpe wird ein Theil der Sodalauge in die Leitung gedrückt, so lange, bis dieselbe am anderen Ende der Leitung zum Vorschein kommt. Hiernach legt man den Hebel h nieder, Fig. 2, wodurch das Saugeventil s angedrückt und das Druckventil d gehoben wird. Durch Arbeiten an der Pumpe wird nunmehr die Sodalauge in der Leitung entsprechend dem Kolbenwege hin- und hergeschoben. Es entsteht dadurch eine starke Reibung der Reinigungsflüssigkeit an den inneren Wandungen der Leitung, und es wird durch den schnellen Auf- und Niedergang der Sodalauge eine vollständige, saubere Reinigung der Leitung erreicht. Hierauf wird der Hebel h wieder niedergelegt, die noch im Kessel befindliche Sodalauge und zum Schlufs frisches Wasser durch die Leitung gedrückt.

Claims (1)

1. Auch kann man, wo es zweckmäfsig erscheint, die Reinigung, anstatt vom Keller aus, umgekehrt auch vom Schankhahn aus vornehmen.

   • . Patent-Anspruch:
   An Reinigungsvorrichtungen für Bierleitungen die Einschaltung eines An- und Abdrückhebels h mit den Ansätzen m und η zwischen Sauge- und Druckventil s bezw. d zu dem Zwecke, um gleichzeitig das Saugeventil s an- und das Druckventil d vom Sitze abzudrücken, so dafs mittelst der Pumpe eine Quantität Reinigungsflüssigkeit in der Leitung hin- und herbewegt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.