DE344668C - Aufnahmekinematograph mit einem zweiten Objektiv fuer Textzusaetze - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 26. NOVEMBER 1921

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 344668 - ^ KLASSE 57a GRUPPE 37 Ϋ

Woldemar Siewerssen in Berlin-Lichterfelde.

Aufnahmekinematograph mit einem zweiten Objektiv für Textzusätze. Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1921 ab.

Die Erfindung bezieht sich- auf eine Vorrichtung an kinematographischen Aufnahmekameras zur Aufnahme von Textzusätzen auf den Film vermittels eines zweiten Objektivs nach einem vor der Kamera befestigten RoIl-. band.

Das Neue besteht in einem sowohl das Bildfenster wie den Schlitz für die Textzusätze beherrschenden Schieber, dessen Schlitze für das Bildfeld und für das Textfeld so liegen, daß, wenn das Textfeld freigegeben ist, ein diesem entsprechender Streifen im

Bildfeld abgedeckt ist; weiterhin darin, daß das die Textzusätze tragende, von einem an der Kamera befestigten Gestell abgestützte Rollband vollkommen freiliegt, so daß bei gleichmäßiger Belichtung eine direkte Aufnahme von der Vorderseite der Kamera auf die Schichtseite des Films stattfindet.

Auf der Zeichnung ist 'der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsart dargestellt, es zeigt:

Abb. ι einen Längsschnitt durch eine schematisch dargestellte Aufnahmekamera mit dem Schieber in Offenstellung, Abb. 2 die Bildfensterabdeckung, bei geschlossenem Schieber,

Abb. 3 eine schaubildliche Darstellung der Aufnahmekamera mit dem Gestell für das Rollband,

Abb. 4 das Filmband mit und ohne Schriftfelder in der Bildfläche.

Unter dem Bildaufnahmeobjektiv α der Aufnahmekamera wird ein zweites Textaufnahmeobjektiv b angebracht und" die Bildfensterwand c im Apparat in der Entfernung einer Bildlänge vom Bildfenster d mit einem schmalen Schlitz e in gleicher Länge wie das Bildfenster versehen. Vor der Bildfensterwand c ist im Apparat ein Schieber / geführt, ,der einen der Schlitzöffnung 0 in derFensterwand angepaßten Schlitz g und einen dem Bildfenster d angepaßten Schlitz h besitzt und durch eine 'Feder hochgehalten wird. Die Entfernung dieser beiden Schlitze g und h im Schieber ist ungefähr um die Breite des Schlitzes e geringer als die Entfernung des Schlitzes e vom Bildfenster d in der Fensterwand c, so daß bei Decklage des Schieberschlitzes g mit dem Fensterwandschlitz e_; also bei niedergedrücktem Schieber, das Bildfenster von dem Schieber in Breite des Schlitzes g· abgedeckt ist. Hierdurch verbleibt unter dem Bilde in der Bildfläche ein unbelichteter Raum, auf dem der Titeltext oder die Musiknoten aufgenommen werden. Der Schieber / besitzt einen aus dem Aufnahmeapparat herausstehenden Druckknopf i, der während der Text- oder Notenaufnahme mittelbar oder unmittelbar von Hand niedergedrückt wird. In geeigneter Entfernung vor dem Objektiv b sind am Aufnahmeapparat an einem ausladenden Gestell I zwei Wickelrollen m, vri drehbar befestigt, auf welche ein Rollstreifen η mit weißen Schrift- bzw. Notenzeichen auf schwarzem Grunde vermittels Handkurbel c auf- bzw. abgewickelt und am Objektiv b vorbeibewegt wird. Zwischen den Wickelrollen ist eine Führung für den aus Papier oder Stoff bestehenden Rollstreifen vorgesehen. Der Film wird in bekannter Weise mittels Zahnrollen und Greifern am Bildfenster d und der Schlitzöffnung e vorbeibewegt.

Während der Aufnahmeoperateur die Bildszenen aufnimmt, wird von einem Hilfsoperateur der erläuternde Text oder die Musiknoten zu den einzelnen Handlungen durch Abku-rbeln des Rollstreifens vor das zweite Objektiv des Apparates gebracht und durch Fingerdruck auf den Schieberverschluß und dadurch erfolgtes Öffnen des Lichteinfall-Schlitzes unter gleichzeitiger Teilabdeckung des Bildfensters in der Breite des Schlitzes aufgenommen.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Vorrichtung-an kinematographischen Aufnahmekameras zur Aufnahme von Textzusätzen auf den Film vermittels eines zweiten Objektivs nach einem vor der Kamera befestigten Rollband, gekennzeichnet durch einen sowohl das Bildfenster {d). wie den Schlitz (e) für die Textzusätze beherrschenden Schieber (/), dessen Schlitze (K) für das Bildfeld und (g) für das Textfeld so liegen, daß, wenn das Textfeld freigegeben ist, ein diesem entsprechender Streifen im Bildfeld abgedeckt ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Textzusätze tragende, von einem an der Kamera befestigten Gestell (Z) abgestützte Rollband (η) vollkommen freiliegt, so daß bei gleichmäßiger Belichtung eine direkte Aufnahme von der Vorderseite der Kamera auf die Schichtseite des Films stattfindet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.