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Lehrmittel fair Saiteninstrumente. Es ist für -die Lehrer wie Schüler
beim Unterricht im Violine-, Viola-, Cello-, Baßgeigen-, Mandolinen- wie Mandolaspiel
stets mißlich, kein Hilfsmittel zu haben, mit dessen Hilfe es leicht, rasch und
zuverlässig möglich ist, zu bestimmen: a) für jeden Ton, auf welcher Saite es möglich
ist, ihn überhaupt in einer bestimmten Lage zu spielen, b) mit welchem der vierte
Spielfinger der linken Hand der bestimmte Ton in einer bestimmten Lage auf einer
bestimmten Saite gegriffen werden muß, c) welche Lage vorliegt, wenn für einen
bestimmten
Ton ein Fingersatz auf einer bestimmten Saite vorgeschrieben ist, d) auf welcher
Saite ein der Höhe nach bestimmter Ton liegt, wenn Fingersatz und Lage vorgeschrieben
sind.
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Sind Spielsaite oder Lage oder Fingersatz vom Tonsetzer nicht angegeben,
so ist es, besonders wenn es sich um weit auseinanderliegende Tonabstände (Intervalle)
handelt, dem Schüler nur möglich, im Wege der Berechnung, des Abtastens des Griffbrettes
und des Zählens der 'Fingeraufeinanderfolge den richtigen Fingersatz zu treffen
und die Lageuzahl festzustellen, eine zeitraubende Arbeit mit oft unzuverlässigem
Endergebnis.
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Die Erfindung bezweckt die aufgeführten Aufgaben auf mechanischem
Wege zu lösen. Sämtliche gebräuchlichen Streichinstrumente (Violine, Schoßgeige,
Viola, Violincello, der viersaitige Baß), ferner Mandoline und Mandola sind mit
vier Saiten bespannt, die in Quinten zueinander gestimmt sind. Da der Spieler in
allen diesen Fällen die Saiten mit jeweils einem der vier Finger der linken Hand
greift, so sind stets vier feststehende Größen gegeben, nämlich: i. das Saitenverhältnis
untereinander (Quinten), 2. vier Finger der linken Hand in regelmäßiger Aufeinanderfolge
bei aufsteigender bzw. absteigender Tonleiter, 3. die gewünschte absolute Tonhöhe,
q.. auf und ab steigende Lagenzahl. Werden nun diese vier Größen graphisch dargestellt
und entsprechend dem technischen Vorgang beim Lagenspiel zueinander in Beziehung
gebracht - sei es auf einer in gerader Richtung nach Art der Rechenschieber hergestellten
Vorrichtung, sei es in Form eines in Sektoren geteilten. Kreises mit beweglicher
zweiten Kreisscheibe -, so ist es bei der den technischen Spielvorgang bildlich
,darstellenden Verschiebung des beweglichen Lineals bzw. Innenkreises möglich, auf
einen Blick zu bestimmen, a) ob der betreffende Ton in einer bestimmten Lage auf
einer bestimmten Saite überhaupt vorhanden ist, .
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b) auf welcher Saite ein Ton von bestimmter Höhe bei angegebenem Fingersatze
und gegebener Lagenbezeichnung liegen. muß, e) welcher Finger auf einer bestimmten
Saite den angegebenen Ton greifen muß, wenn die Lage vorgeschrieben ist, <l)
welche Lage (Position) vorliegt, wenn ein bestimmter Ton gegeben, die Saite, auf
der gespielt werden muß, bekannt, und- der Fingersatz bezeichnet ist.
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Beide Anordnungen des Lagenbestimmers, sowohl die in linearer wie
die in Kreisform, zeigen, wie die Zeichnung erkennen läßt, die vier Saiten mit den
auf ihnen spielbaren Tönen (ohne Rücksicht auf die hier praktisch gleichgültige
Tonart und die Halbtöne) in Sekundenfolge eingezeichnet, bei der kreisförmigen Anordnung
untereinanderliegend und konzentrisch, bei der linearen die zwei oberen Saiten von
den beiden unteren durch ein verschiebbares Lineal getrennt, auf dem sich, ebenso
wie auf den Kreissektoren des beweglichen Kreises bei der Kreisanordnung, in arabischen
Zahlen die Fingerbezeichnung und daran anschließend in römischen Zahlen die Lagenziffern,
je in arithmetischer Reihenfolge, angeordnet finden.
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Die vier leeren Saiten, im Modell für die Violine gedacht, e=, a1,
dl und g, können nur in der ersten Lage ohne Inanspruchnahme der Finger der linken
Hand gespielt werden und sind deshalb ohne Fingerbezeichnung geblieben. Wird nun
die Lagenbezeichnung (I., II., III. usw. Lage) des linearen Schiebers oder der Kreisscheibe
auf die mit »Lagenzahl« bezeichnete Stelle eingestellt, so .ist es, möglich, auf
jeder Saite des Instrumentes zu finden, ob ein gesuchter Ton auf ihr in der festgestellten
Lage vorhanden ist, und mit welchem Finger er gegriffen werden muß; umgekehrt ergibt
sich die Lagenzahl ohne weiteres, wenn die Fingerbezeichnung einem bestimmten Ton
gegenübergestellt wird an der mit »Lagemahl« bezeichneten Stelle der Vorrichtungen.'