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DE684908C - Saiteninstrument mit festen Buenden und natuerlicher, reinharmonischer Stimmung - Google Patents

Saiteninstrument mit festen Buenden und natuerlicher, reinharmonischer Stimmung

Info

Publication number
DE684908C
DE684908C DEW101999D DEW0101999D DE684908C DE 684908 C DE684908 C DE 684908C DE W101999 D DEW101999 D DE W101999D DE W0101999 D DEW0101999 D DE W0101999D DE 684908 C DE684908 C DE 684908C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
strings
frets
semitone
tones
natural
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEW101999D
Other languages
English (en)
Inventor
Rudolf Wetzel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEW101999D priority Critical patent/DE684908C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE684908C publication Critical patent/DE684908C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/06Necks; Fingerboards, e.g. fret boards
    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D1/00General design of stringed musical instruments
    • G10D1/04Plucked or strummed string instruments, e.g. harps or lyres
    • G10D1/05Plucked or strummed string instruments, e.g. harps or lyres with fret boards or fingerboards
    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D1/00General design of stringed musical instruments
    • G10D1/12Zithers, e.g. autoharps

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

  • Saiteninstrument mit festen Bünden und natürlicher, reinharmonischer Stimmung Durch die vorliegende Erfindung ist die Möglichkeit gegeben, auf allen gebräuchlichen Saitenmusikinstrumenten mit festliegenden Bünden, wie Gitarre, Laute, Konzertzither, Mandoline und ähnliche Instrumente, an Stelle der bisher üblichen :gleichschwebend temperierten Stimmung die natürliche, reinharmonische Stimmung einzuführen.
  • Während bei den Tasteninstrumenten zur Erreichung .dieses Zieles mehrere Lösungen :bestehen, unter denen sich auch einige brauchbare befinden, ist die Lösung bei den Saiteninstrumenten mit festen Tonstufen durch die wenigen bisherigen Vorschläge nur sehr unvollkommen gelungen.
  • Um auf einem Saiteninstrument die Intervalle und Akkorde aller gebräuchlichen Tonarten im natürlichen, reinen Schwingungsverhältnis ausführen zu können, muß die Anzahl der Töne innerhalb j eder Oktave gegenüber den üblichen zwölfstufigen, temperiert gestimmten Instrumenten erheblich vermehrt werden. Zur Erfüllung .dieser Forderung gibt es drei Möglichkeiten. Man kann erstens die Anzahl der Bünde etwa verdreifachen und innerhalb jeder Oktave in zwölf Gruppen anordnen. Ein solches Instrument ist aber nicht mehr spielbar wegen der erforderlichen kleinen Abstände von etwa 1/s Ganzton. Die zweite Möglichkeit ist, bei diesem Instrument mit -der größeren Zahl von Bünden einen Teil der Bünde durch Hebeleinrichtungen versenkbar und hochstellbar zu machen, so daß die in einer gewählten Tonart nicht benutzten jeweils tiefer liegen und nicht stören können: Eine solche Einrichtung verteuert aber den Aufbau wesentlich, sie erschwert die Handhabung, und die beweglichen Bünde ohne feste Unterlage bewirken eineVerschlechterung des absoluten Klanges. Die dritte Möglichkeit, von der die vorliegende Erfindung Gebrauch macht, ist die, daß die zwölfstufige Oktavteilung in bezug auf jede einzelne Saite beibehalten wird, aber die Bünde nach anderen Verhältnissen und Gesetzen angeordnet werden in Verbindung mit nötigenfalls abgeäu@; denen Grundstimmungen der Saiten. Dapn, sind in manchen Fällen zerteilte Bünde ü-nd versetzte Anordnung dieser kürzeren Bund= teile unvermeidlich. Werden aber nur die Bünde zerteilt und versetzt angebracht, wie es bereits bekannt ist, so erreicht man ohne klare Gesetzmäßigkeit nichts weiter als die Verbesserung eines Teiles der Intervalle und Akkorde auf Kosten der gleichwichtigen anderen, die dann in pythagoreischer Stimmung oder noch anders, jedenfalls unreiner als in temperierter Stimmung, entstehen. Dasselbe trifft bei einem anderen bekannten Instrument zu. Obgleich dort bereits höhere Erkenntnisse vorliegen, indem die Anordnung der Bünde in ungleichen Abständen mit zusätzlichen Bünden an einigen Stellen das Spielen von mehreren reinenTonl.eitern einstimmig ermöglicht, ist das Spielen von reinen Akkorden beschränkt.
  • Bei den Instrumenten nach der Erfindung werden die erwähnten Mängel dadurch vermieden, daß die zu jeder Saite gehörenden Bundteile die Saite unabhängig von den Nachbarsaiten fortlaufend in große, im Schwingungsverhältnis 8:9 stehende Ganztöne und diese Ganztöne regelmäßig in zwei ungleiche Intervalle teilen, so, daß' entweder der größere Abschnitt einen im Schwingungsverhältnis 15 : 16 stehenden diatonischen Halbton oder der kleinere Abschnitt einen im Schwingungsverhältnis 2o :2r stehenden kleinen Halbton bildet, derart, -daß entweder bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in Quinten oder Quarten auf allen Saiten gleich große Intervalle nebeneinanderliegen und die Bünde dann durchlaufend und für alle Saiten gemeinsam sind oder bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in verminderten Quinten und übermäßigen Quarten gemeinsame Bünde nur für eine fortlaufende Reihe von großen Ganztönen vorhanden sind und entweder die ,Zwischenbände regelmäßig um den Differenzbetrag zwischen dem diatonischen Halbton und,dem sich ergebenden chromatischen Halbton beziehungsweisezwischen dem imSchwingungsverhältnis 2o : 2r stehenden kleinen Halbton und dem sich ergebenden großen Halbton ,versetzt sind oder an Stelle dieser kurzen, gegeneinander versetzten Bünde j e zwei durchlaufende, in diesem entsprechenden Abstand stehende Bünde angebracht sind, die an den Stellen, wo die Saiten nicht aufliegen dürfen, ausgearbeitet sind, -oder daß schließlich bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in .unregelmäßigen Intervallen die Saiten teils gemeinsame und teils getrennte Bünde undBundteile haben, welche dieSaiten in den vorgenannten Verhältnissen unter-'teilen.
  • "-...,.-Bei den gebräuchlichen Saiteninstrumenten '-.war bisher in der Regel jede Oktave durch .elie Bünde in zwölf untereinander gleich große Halbtöne geteilt. Sie haben also, wie es auch bei den: Tasteninstrumenten bisher üblich ist, die gleichschwebende temperierte Stimmung. Der Vorteil dieser Stimmung ist, daß auf einem einfachen Musikinstrument .mit nur zwölf Tönen in jeder Oktave alle in der gebräuchlichen Notenschrift vorkommenden Tonarten und Tonverbindungen zur Verfügung stehen. Ihr Nachteil ist, daß alle Tonarten und Akkordverbindungen in gleicher Weise unrein sind und Fehler enthalten, die sich dem geübten oder unverdorbenen Gehör störend bemerkbar machen können oder aber, wenn sie nicht bewußt empfunden werden, die Klangschönheit und die ganze, durch die Musik erstrebte Wirkung doch sehr nachteilig beeinflussen. Sie ist deshalb als ein ungenügendes-Kompromiß anzusehen.
  • Wie schon angedeutet, weichen die Töne und Intervalle der temperierten Tonleiter von denen der natürlichen Tonleitern ab. DieTöne der reinen Dur-Tonleiter, beispielsweise der C-dur-Tonleiter, sind durch die drei Durakkorde f-@a-c, c-,e-g, g->d genau festgelegt. _ Wenn für diese Altkorde das natürliche Schwingungsverhältnis q.:5:6 angenommen wird, dann ergibt sich für die reine Dur-Tonleiter das Schwingungsverhältnis ihrer Töne 24:27:30:32:36:40 -45 :48. In einer solchen Tonleiter sind nun zwar die genannten Durakkorde sehr rein und wohlklingend, und sie enthält auch die beiden ganz reinen Mollakkorde @a-c-@e und @e-g-@h, aber bei der praktischen Anwendung aller in dieser Tonart vorkommenden harmonischen Verbindungen und selbst beim Spielen einstimmiger Melodien hat man noch nicht die Empfindung der vollkommenen Reinheit. Der Ton @a erscheint manchmal auffällig zu tief, der Ton f ebenso zu hoch, und der Dominantseptimenakkord g-`h-d-f und der Septimenakkord 1h-d-f-@a, in denen dieseTöne vorkommen, klingen imVergleich zu den Durakkorden unrein. Der Grund dafür ist, daß in diesen Akkorden die Töne f und \a als Ersatz für andere nicht vorhandene natürliche Töne eintreten müssen. Im Dominantseptimenakkord ist die Subdominante f als Ersatz für die etwas tiefere natürliche Septime enthalten. Die Schwingungszahlen seiner Töne verhalten sich .dann wie 36: 45 : 54: 64 oder vereinfacht wie 4 : 5 : 6 71j9, während das vom Gehör verlangte natürliche Verhältnis 4: 5: 6: 7 ist. Der Altkord @h-d-f-ja enthält sogarzwei Ersatztöne. Das sich ergebende Verhältnis der Schwingungszahlen ist 45.: 54: 64: 8o oder 5 : 6 : 7119 : 88/a gegenüber dem natürlichen Verhältnis 5 :6:7 :9. Ändert man die Stimmung der beiden Töne f und `a so ab, wie es nötig ist, um die genannte Septime.nakkorde natürlich rein zu erhalten, so ergibt sich eine Tonleiter mit den Schwingungsverhältnissen 48: 54: 6o : 63 : 723: 8 1 go : 96, mach der diatonische Handharmoniken und Mundharmoniken gestimmt werden. Bei dieser Stimmung ist aber der Akkord @f-a-c, der dann den Durakkord der Subdominante f-a-c vertreten müßte, so schlecht, daß er vollkommen unbrauchbar ist. Um alle wichtigen Akkorde einer Tonart in reiner, natürlicher Stimmung zur Verfügung zu haben, müßten also der vierte und sechste Ton der, Tonleiter doppelt in verschiedener Stimmung vorhanden sein.Die sich dadurch ergebendeTonfolgehat in einer Oktave neunverschiedeneTöne mit dem Schwingungsverhältnis 48:54:60: 63 : 64 : 72 : 80 : 81 : go : 96, die bei mehrreihigen diatonischen Handharmoniken in zwei benachbarten Reihen vorhanden sind. Der Unterschied der beiden Töne @a und a, die zueinander im Schwingungsverhältnis 8o : 8 1 stehen, heißt syntonisches Komma und ist etwa 1/o eines Ganztones. Der Unterschied zwischen der natürlichen Dominantseptime @f mit dem Schwingungsverhältnis 4:7 und der Subdominante f ist nur wenig größer, etwa 1/, eines Ganztones, entsprechend dem Schwingungsverhältnis 63:64. Zur Kennzeichnung dieser Unterschiede sind in der vorliegenden Beschreibung und in den Zeichnungen die Tonnamen der tiefer liegenden Töne mit dem Vorzeichen @, das auch sonst schon in der Literatur verwendet wurde, versehen worden.
  • Bildet man innerhalb einer Oktave die reine Quinten- undQuartenfolge f-c-g-d-a-e-h, so erhält man eine pythagoreische Tonleiter, in der die Töne f, c, g, d, a mit den entsprechenden Tönen aus der natürlichen Dur-Tonleiter übereinstimmen. Dagegen liegen die Töne @a, @e, @h der natürlichen Dur-Tonleiter um das erwähnte Komma 81 -8o unter den Tönen a, e, h. Sie bilden unter sich eine zweite Quinten- und Quartenfolge, in der immer die großen Terzen der Durakkorde enthalten sind, während die Grund- und Quinttöne immer in der ersten Tonreihe, der Stammreihe, liegen. Da bei den beschriebenen .Instrumenten für die natürliche Dominantseptime meist ein Ton genommen wird, der etwa um ein Komma unter der Subdominante liegt und sich dem richtigen Ton bis auf etwa 1/s5 oder 1/2o Ganzton nähert, ist in diesem Fall auch für die natürlichen Septimen dasselbe Vorzeichen wie für die Terztöne benutzt worden. Das gesamte zur Verwendung kommende Tonmaterial wird so erklärt, daß alle vorkommenden Töne in den beiden folgenden Quint-Quarten-Reihen und deren tieferen und höheren Oktaven enthalten sind.
    des" as es b f c g d a e h
    !f \c jg \d @a \e @h \fis \cis l,gis dis
    In .diesen Tonreihen liegen nebeneinander Quinten und Quarten, übereinander große Terzen und kleine Sexten und in schräger Richtung kleine Terzen und große Sexten. Sie können in beiden Richtungen beliebig weit fortgesetzt werden. Die stark gedruckten Töne werden für die C-dur-Tonleiter benötigt, unter diesen der bisher noch nicht berücksichtigte Ton @d für den Parallel-Mollakkord der Subdominante f-@a-@d. Die Töne jeder anderen Tonart sind von dem entsprechendenGrundton aus immer in derselben Verteilung zu finden.
  • Um ein anschauliches Maß für die Intervallgrößen zu erhalten, setzt man zweckmäßig für die relativen Schwingungszahlen der Tonleiter die Logarithmen ein, die um den Logarithmus des Grundtones verringert und mit 39 863 multipliziert werden, und für die Intervalle die Differenzen der- erhaltenen Zahlen. Dann ergeben sich für die Oktave i2oo Cents, und die Zahlen für die übrigen Töne der Tonleiter liegen in der Nähe ganzer Hunderter. Bei der zwölfstufigen gleichschwebend temperierten Stimmung entsprechen alle Töne genau den Hundertern. Die Bezeichnung Cents ist gebräuchlich, weil der Halbton der temperierten Stimmung bei diesem Verfahren in ioo Teile geteilt wird. Reine und temperierte Stimmung lassen sich bei der Angabe in Cents durch Gegenüberstellung leicht vergleichen. In der folgenden Tabelle sind als Beispiel die Töne der reinen und temperierten C-dur-T on:-leiter in Cents angegeben und die Fehler der letzteren in Cents und ungefähren Bruchteilen von temperierten Ganztönen festgestellt.
    rein temp. Fehler
    Ton Cents Cents
    Cents Ganzton
    C o 0 0 0
    @d 182 200 -j-18 -i-1/11
    d 204 200 - 4 --1/5n
    @e 386 400 +14 -I-1/15
    1f 471 500 -f-29 -I-1/7
    f 498 500 -I- 2 -I-1/100
    9 702 700 - 2
    100
    ' \a 884 900 --f-16 +1/12
    a g06 goo - 6 -1/14
    @h 1o88 iloo -I-12 -j
    C 1200 1200 0 0
    Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die Ab- weichung der temperierten Quinte und Quarte unbedeutend und die der Sekunde auch noch nicht erheblich ist. Die Ersatztöne für @e, @a, @h liegen dagegen bedenklich zu hoch. Es sind das immer die großen Terzen der Durakkorde. Der Hauptmangel der temperierten Stimmung sind auch diese zu großen Terzen und die dadurch bedingte schlechteHarmonie.
  • Von einem idealen Saiteninstrument mit festen Tonstufen muß verlangt werden, daß es reine, natürliche Stimmung hat, daß eine möglichst große Anzahl von Tonarten ohne irgendeine mechanische Umschaltung in möglichst einheitlicher Spielweise benutzbar ist und daß die Abstände der Bünde so groß sind, daß das Greifen .der Töne auf .den Saiten gegenüber anderen Instrumenten nicht erschwert wird. Diese Forderungen sind bei den Instrumenten nach -der Erfindung erfüllt.
  • Wie bereits erwähnt, müssen im Vergleich zu einem temperierten Instrument die Töne in jeder Oktave erheblich vermehrt werden. Für eine in .den meisten Fällen ausreichende Anzahl von 13 Dur- und 13 Moll-Tonarten sind in jeder Oktave 36 Töne erforderlich, wenn die Abweichung der kleinen Septimen q.:7 um 1/s5 Ganzton zugelassen wird. Die Vermehrung der Töne ist dadurch erreicht, daß die Töne, die bei den Instrumenten mit temperierter Stimmung auf benachbarten Saiten gleich sind, hier verschiedene Höhe haben.
  • Abb. i erläutert das Griffbrett einer Konzertzither. Die benachbarten Saiten können in Quinten oder Quarten gestimmt werden. Die Stimmung in Quarten ist aber vorzuziehen und hier gewählt, weil dann die zu Tonleitern gehörenden Töne dichter beieinander liegen. Die Quintenstimmung hat außerdem den Nachteil, daß sich bei Tonarten, die in tiefen Lagen gespielt werden, Tonlücken ergeben. Der kleinere Umfang bei Quartenstimmung kann durch Anbringen einer sechsten Saite ausgeglichen werden. Die Bundverteilung des ganzen Griffbrettes ergibt sich durch dieLage der Töne einer einzigen Dur-Tonleiter. Da es nicht möglich ist, auf dieselbe Saite Töne im Verhältnis einer großen Terz zu legen, muß man immer dann, wenn beim Spielen derTonleiter Töne an die Reihe kommen, die zu vorhergehenden Tönen große Terzen bilden, auf die nächstfolgende Saite übergehen. Die Töne der C-dur-Tonleiter verteilen sich dann so, daß auf einer Saite c und d liegen, auf der benachbarten Saite \d, \e, f, g, a und auf der folgenden @a, @h, c. Durch die Töne c, d, f, g, a, c sind drei Bünde im Abstand großer Ganztonintervalle 8:9 festgelegt und durch die Töne @d, @e, \a, jh ebenfalls drei Bünde im gleichen Abstand, die die zuerst festgelegten Ganztöne in einen diatonischen Halbton 15 : 16 und die verbleibende Differenz unterteilen. Wird diese begonnene Teilung fortlaufend über das ganze Griffbrett durchgeführt, so ergibt sich die in Abb. i gezeichnete Einteilung. Um die reinen Tonleitern nach oben möglichst weit fortzusetzen und um vollstimmige Akkorde zu erhalten, ist es zweckmäßig, die äußere, sechste Saite um einen Halbton höher als die vorletzte Saite zu stimmen. Die Töne der C-dur-Tonleiter liegen dann auf den sechs Saiten so, wie sie eingezeichnet sind. Die für die F-dur-Tonleiter hinzukommenden Töne sind hier und auch in den anderen Abbildungen punktiert eingezeichnet. In gleicher Weise wie die C-dur-Tonleiter sind alle anderen gebräuchlichen Tonarten in natürlicher Stimmung greifbar, nur beim übergang auf die äußerste hohe Saite ergibt sich bei der Hälfte der Tonarten eine andere Folge der Töne, nämlich die der F-dur-Tonleiter. Ebenso sind.alle Moll-Tonarten in natürlicher Stimmung vorhanden.- Die Grundtöne der Dur-Tonleitern liegen immer über den größeren Bundabständen und die Grundtöne der Moll-Tonleitern über- den kleinen Bundabständen. Wird als Grundstimmung -der Saiten die angegebene Tonfolge H, E, A, D, G, As gewählt, dann liegen die Tonarten,As-, Es-, B-, F-dur auf dem unteren Teil des Griffbrettes und die Tonarten; C-, G-, D-, A-, E-dur und weitere mehr in der Mitte und darüber. Dadurch, .daß bei einer Grundstimmung der Saiten in Quarten oder Quinten auf den benachbarten Saiten immer Intervalle von gleicher Größe nebeneinanderzuliegen kommen, ist es möglich, für alle Saiten gemeinsame, durchgehende Bünde anzubringen. Die Töne mit dem Unterschied von einer oder zwei Oktaven liegen hier in verschiedener Höhe auf dem Griffbrett.
  • Da es vorteilhaft erscheint, wenn diese Töne in gleicher Höhe liegen, können die Saiten auch in übermäßigen Quarten und verminderten Quinten gestimmt werden, so, daß die erste, dritte und fünfte Saite und die zweite und vierte Saite untereinander reine Oktaven ergeben. Dann liegen aber auf den verschiedenen Saiten nicht mehr gleich große Intervalle nebeneinander, und es wird eine andere Anordnung der Bünde erforderlich.
  • In Abb. z ist das Griffbrett einer Mandoline mit sechs Saitenpaaren gezeichnet, die in dieser Weise auf die Töne C, Ges, C, Ges, C, C gestimmt sind. Hierbei darf dann nur noch jeder zweite Bund durchgehend sein, und für die Zwischentöne muß jede Saite einen eigenen kurzen Bund erhalten. Diese kurzen Bünde müssen regelmäßig abwechselnd um den Betrag nach oben und unten versetzt sein, um den zwei diatonische Halbtöne 15 : 16 größer sind als der Ganzton 8 : 9. Es empfiehlt sich jedoch, an Stelle der kurzen Bünde in demselben Abstand je zwei durchgehende Bünde anzubringen, die an den Stellen, wo .die Saiten nicht aufliegen sollen, ausgearbeitet werden. Auch die Verdopplung des äußeren Saitenpaares ist vorteilhaft. Die Unterteilung der Saiten durch die Bünde ist genau die gleiche wie vorher, nur sind die Teilungen der nebeneinanderliegenden Saiten regelmäßig abwechselnd um einen. Halbton in der Längsrichtung verschoben. Die Verteilung der Töne der Tonleitern bleibt wie vordem, und an der Spielweise ändert sich nichts wesentlich.
  • Sollen auf einem Saiteninstrument vollstimmige Akkorde reinstimmend gegriffen werden, so ist bei der gleichzeitigen Forderung, daß die Griffe mit der Hand ohne Schwierigkeit. ausführbar sein müssen, eine besondere Anordnung der Bünde und Stimmung der Saiten erforderlich. Abb.3 zeigt das Griffbrett einer siebensaitigen Gitarre oder Laute. Die Saiten D, As, C, D, Ges, As sind, wie beschrieben, unterteilt. Bei der äußeren C-Saite ist vom Ton @d an jedes Ganztonintervall zweimal unterteilt durch Abteilen des diatonischen Halbtones von unten herauf und von oben herab. Auf diesem Instrument sind nun alle natürlichen Akkorde vielstimmig und gut greifbar vorhanden. Es gibt nur zwei Griffe für Durakkorde, nämlich den für die Tonfolge g-c-@e-g-c-@e und g-d-g-@h-d-g. Bei dem oberen Ton g des letzten Akkordes muß der kleine Finger zwischen die beiden engliegenden Bünde greifen. Wird der erste Akkord durch den Zwischenton @b erweitert und im zweiten statt des oberen Tones g der Ton @f gegriffen, so erhält man zwei Griffe für Dominantseptimenakkorde. Die angegebenen Akkorde sind durch punktierte Linien angedeutet. Außerdem sind noch ®zwei Griffe für Mollakkorde und für andere, weniger oft,vorkommende Akkorde, wie @e-g-jb-d, möglich. Alle anderen in den übrigen Tonarten vorkommenden Akkorde werden mit der gleichen Fingerstellung wie die angeführten gegriffen, die für die b-Tonarten wieder auf dem unteren Teil und die für die Kreuztonarten auf dem oberen Teil des Griffbrettes. Die engliegenden Bünde mit dem Unterschied \f-f und weitere können nach oben nur so weit angebracht werden, wie das Greifen dazwischen noch möglich ist. Darüber hinaus müssen die tieferen dann fortgelassen werden. Für einen Teil .der Tonarten lassen sich die Umlagerungen der Dur-und Mollakkorde in höheren Lagen des Griffbrettes, soweit es hierfür zugänglich ist, spielen. Für die angenäherten natürlichen Dominantseptimen sind aber hier nur die Subdominanten vorhanden. Bei einer in der beschriebenen Art hergerichteten Gitarre mit einer üblichen Saitenlänge von etwa 64 cm sind die Töne und Akkorde für i i Dur- und i i Moll-Tonarten gut greifbar vorhanden. Diese Anzahl ist in den meisten Fällen ausreichend. Sie kann durch Verlängern des Halses und der Saiten um einen Ganzton auf 13 vermehrt werden. Das gleiche gilt auch für die anderen Saiteninstrumente, wenn die Anzahl der Tonarten nicht ausreicht.
  • Die Beschreibung .der Erfindung zeigt, daß es mit verhältnismäßig einfachen Mitteln möglich ist, Saitenmusikinstrumente mit natürlicher, reiner Stimmung herzustellen. Die Vorteile der beschriebenen Instrumente sind zusammengefaßt folgende: Sie haben bei unwesentlich höheren Herstellungskosten gegenüber den Saiteninstrumenten mit temperierter Stimmung reine harmonische Stimmung für eine große Anzahl von Tonarten, deren Töne sowohl melodisch wie auch harmonisch zusammenklingend benutzt werden können.
  • Neben den reinen Oktaven, Quinten, Terzen und allen Intervallen, die sich daraus herleiten lassen, sind auch die auf den meisten Musikinstrumenten fehlenden natürlichen kleinen Septimen im genauen oder angenäherten Verhältnis q. : 7 zum Teil vorhanden.
  • Sie enthalten gegenüber anderen schon versuchten Konstruktionen keine mechanischen Umschaltorgane oder sonstige umständliche Einrichtungen.
  • Die Formen ' der Instrumente gleichen äußerlich denen der üblichen bekannten Instrumente; die Bünde sind für das leichte Greifen genügend weit voneinander entfernt.
  • Die Spielweise ist nicht schwieriger als bei den bisherigen Instrumenten, teilweise ist sie sogar erheblich leichter, weil nur wenige Griffe einzuüben sind, .die in allen Tonarten immer wiederkehren, und weil die Einteilung des Griffbrettes durch die Bünde dem Auge eine gute Übersicht bietet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Saiteninstrument mit festen Bünden und natürlicher, reinharmonischer Stimmung, dadurch gekennzeichnet, daß die zu jeder Saite gehörenden Bundteile die Saite unabhängig von den Nachbarsaiten fortlaufend in große, im Schwingungsverhältnis 8:9 stehende Ganztöne und diese Ganztöne regelmäßig in zwei ungleiche Intervalle teilen, so, daß entweder der größere Abschnitt einen im Schwingungsverhältnis 15 : 16 stehenden diatonischen Halbton oder der kleinere. Abschnitt einen im Schwingungsverhältnis 2o :21 stehenden kleinen Halbton bildet, derart, .daß entweder bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in Quinten oder Quarten auf allen Saiten gleich große Intervalle nebeneinanderliegen und die Bünde dann durchlaufend und für alle Saiten gemeinsam sind (A.bb. i) öder bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in verminderten Quinten und übermäßigen Quarten gemeinsame Bünde nur für eine fortlaufende Reihe von großeri Ganzfönen vorhanden sind und entweder die Zwischenbünde regelmäßig um den- Differenzbetrag zwischen dem diatonischen Halbton und dem sich ergebenden chromatischen Halbton beziehungsweise zwischen dem im Schwingungsverhältnis 20:2i stehenden kleinen Halbton und dem sich ergebenden großen Halbton versetzt sind oder an Stelle dieser kurzen, gegeneinander versetzten Bünde je zwei durchlaufende, in diesem entsprechenden Abstand stehende Bünde angebracht sind, die an den Stellen, wo die Saiten nicht aufliegen dürfen, ausgearbeitet sind (Abb. 2); oder daß schließlich bei einer Grundstimmung der aufeinanderfolgenden Saiten in unregelmäßigen Intervallfolgen. die Saiten teils gemeinsame und teils getrennte Bünde und Rundteile haben, welche die Saiten in den vorgenannten Verhältnissen unterteilen (Abb. 3).
DEW101999D 1937-09-24 1937-09-24 Saiteninstrument mit festen Buenden und natuerlicher, reinharmonischer Stimmung Expired DE684908C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007014928A1 (de) * 2007-03-22 2008-09-25 Jan Krukow Vorrichtung zur Klangerweiterung von Saiteninstrumenten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007014928A1 (de) * 2007-03-22 2008-09-25 Jan Krukow Vorrichtung zur Klangerweiterung von Saiteninstrumenten

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