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Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufnahme nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, wie sie aus der GB-PS 21 18 782 bekannt ist.
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Aus der DE-OS 15 91 189 ist eine Gestellanordnung für einen dichtgedrängten Aufbau bekannt, bei der die Bauelemente auf Baugruppenträgern untergebracht sind und die Baugrupptenträger über seitliche Führungschienen aus Einzelgehäusen eines Gestells bedarfsweise herausgezogen werden können. Die Baugruppenträger sind in den Führungsschienen über seitliche Führungsbolzen schwenkbar gelagert und können bei aus den Gehäusen herausgezogenen Führungsschienen in jede beliebige Position verschwenkt werden, so daß sie für Montage- und Wartungsarbeiten von jeder Seite her gut zugänglich sind.
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Die Aufhängung der Baugruppenträger über je einen Führungsbolzen zu beiden Seiten des Baugruppenträgers läßt zwar ein freizügiges Verschwenken der Baugruppen in den Führungsschienen zu; da die Lage der Baugruppenträger in den Führungsschienen jedoch völlig instabil ist, sind die notwendigen Wartungsarbeiten an den Baugruppenträgern außerordentlich erschwert, wenn nicht gesonderte Maßnahmen zum Festlegen der Baugruppenträger in bestimmten Schwenkpositionen vorgesehen sind. Einzelne als defekt erkannte Baugruppen lassen sich bei entsprechender Ausführung aus den Baugruppenträgern herausnehmen und durch Reservebaugruppen ersetzen. Bei umfangreichen Störungen, die sich nicht ohne weiteres lokalisieren lassen, wäre es wünschenswert, den von der Störung betroffenen Baugruppenträger insgesamt auszuwechseln, um so die Betriebsunterbrechnung zeitlich gesehen möglichst kurz zu halten. Dies ist bei der Gestellanordnung nach der DE-OS 15 91 189 nicht möglich. Zum einen lassen sich die Baugruppenträger schon alleine wegen ihres doch teilweise erheblichen Gewichtes nicht ohne weiteres von den sie haltenden Führungsschienen lösen, weil dazu die Führungsbolzen aus den Baugruppenträgern herausgeschraubt werden müssen und zum anderen ist die externe Beschaltung bis in die Baugruppenträger hinein geführt, so daß ein Auswechseln einer kompletten Baugruppe nur nach umfangreichen Kontaktierungsarbeiten möglich ist; dies wiederum läuft der angestrebten zeitlichen Begrenzung einer Störung zuwider.
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Der vorgenannte Nachteil einer festen Verdrahtung ist bei aus den US-PS 27 89 024 und US-PS 24 86 764 bekannten Baugruppenträgeranordnungen vermieden. Dort sind die Baugruppenträger mit Steckvorrichtungen versehen, welche die Verbindung herstellen zwischen der baugruppenträgerinternen und der externen Verdrahtung; diese Verbindung läßt sich zum Auswechseln kompletter Baugruppenträger durch Ziehen der entsprechenden Steckvorrichtungen leicht lösen. In beiden US-PS können die Baugruppenträger über seitliche Teleskopschienen aus den sie haltenden Gestellen herausgezogen werden, was sowohl Wartungsarbeiten ermöglicht als auch das Auswechseln der Baugrupptenträger erleichtet. Nach der US-PS 24 86 864 ist darüber hinaus auch vorgesehen, den Baugruppenträger in eine Wartungsposition zu verschwenken.
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Eine ähnliche Baugruppenträgeranordnung ist auch aus der GB-Patentschrift 21 18 782 bekannt. Auch hier kann der Baugruppenträger über seitliche Teleskopschienen aus einem Gehäuse herausgezogen und bedarfsweise verschwenkt werden. Die Anordnung nach der GB-Patentschrift bietet darüber hinaus die Möglichkeit, den aus einem Gehäuse herausgezogenen Baugruppenträger in bestimmten Wartungspositionen mechanisch zu arretieren, was die Wartungsarbeiten stark erleichtern kann.
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Bei den vorstehend angeführten Anordnungen sind die Baugruppenträger auf bzw. in Teleskopschienen gelagert bzw. geführt. Diese Teleskopschienen sind mit einem Trägerteil im Gestell bzw. in einem die Baugruppenträger aufnehmenden Gehäuse festgelegt; in den Trägerteilen sind Führungsschienen für den Baugruppenträger verschiebbar gelagert, wobei ggf. mehrere ineinandergreifende Führungsschienen vorgesehen sind, die sich teleskopartig aus dem Trägerteil herausziehen lassen. Derartige Teleskopschienen sind relativ aufwendig und sie erfordern für das Führen der Baugruppenträger während des Herausziehens aus einem Gehäuse zusätzliche Maßnahmen entweder an den Führungsschienen oder am Gehäuse. Entweder sind nämlich zusätzliche Sperren zur Führung des Baugruppenträgers vorzusehen, die zum Verschwenken des Baugruppenträgers von Hand zu lösen sind (US-PS 24 86 764) oder es sind kulissenartige Träger an den vorderen Enden der Teleskopschienen in Verbindung mit zusätzlichen Führungsschienen oberhalb des Baugruppenträgers im Gehäuse vorzusehen (GB-Patentschrift).
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufnahme für einen Baugruppenträger nach dem Obergegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, die ein Herausziehen des Baugruppenträgers aus einem Gehäuse ermöglicht, ohne daß hierzu Teleskopschienen erforderlich sind. Die Aufnahme soll in sich funktionsfähig sein, d. h. sie soll einerseits eine autonome Führung des Baugruppenträgers in den Schienen gewährleisten, andererseits aber auch ein Verschwenken des Baugruppenträgers in seine Wartungspositionen zulassen, ohne daß es hierzu irgendwelcher zusätzlicher Führungs- oder Verriegelungselemente bedarf.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So ist nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung vorgesehen, den über die Führungsschienen im Gehäuse horizontal verschiebbaren Baugruppenträger in bestimmten Lagen auf den Führungsschienen festzulegen. Dies geschieht durch Einfallen der Führungsbolzen in dafür vorgesehene Vertiefungen der Führungsschienen. Diese Ausbildung erleichtert die Ausführung von Wartungsarbeiten am Baugruppenträger.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch in
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Fig. 1 einen in einem Gehäuse untergebrachten Baugruppenträger, in
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Fig. 2 einen Baugruppenträger während des Herausziehens aus dem Gehäuse, in
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Fig. 3 die Festlegung des Baugruppenträgers in einer Montageposition und in
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Fig. 4 die Lage des Baugruppenträgers beim Herausnehmen aus den aus dem Gehäuse herausgezogenen Führungsschienen;
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Fig. 5 zeigt eine Modifizierung derAufnahme mit verkürzten Führungsschienen.
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Fig. 1 zeigt schematisch in einer Schnittdarstellung ein quaderförmiges, einseitig offenes Gehäuses 1, das über seine Rückwand an einer Wand 2 oder einem sonstigen Träger montiert ist. Zur Vorderseite hin ist das Gehäuse durch eine Blende 3 abgedeckt, die die Bauelemente des im Gehäuse untergebrachten Baugruppenträgers 4 gegen unzulässigen Zugriff schützt. Die Blende 3 besteht vorzugsweise aus einer Blechplatte, die beim Aufsetzen auf das Gehäuse mit dem Baugruppenträger elektrisch leitend verbunden wird und zusammen mit diesem einen faradayschen Käfig für die Baulemente des Baugruppenträgers bildet. Die Blende läßt sich gegen unzulässige Manipulationen am Baugruppenträger z. B. durch Plombieren oder Verschließen am Gehäuse festlegen. Der Baugruppenträger 4 weist auf jeder Seite mindestens zwei Führungsbolzen 5 und 6 auf, die von der Innenseite her in Führungen 7 von Führungsschienen 8 greifen. Diese Führungsschienen bestehen aus beidseits längsgeschlitzten Kastenprofilen und sind über in der Zeichnung durch Kreuze symbolisch angedeutete Führungsbolzen 9 und 10 an den Innenwandungen der Gehäuseseitenteile verschiebbar gelagert. Die Führungsbolzen sind vorteilhaft als Paßschrauben ausgebildet, die mit ihrem Kopf jeweils von innen her an den Führungen anliegen. Nach dem Abnehmen der Blende 3 ist der Baugruppenträger über die Führungsschienen aus dem Gehäuse herauszuziehen.
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Fig. 2 zeigt den Baugruppenträger während des Herausziehens. In der dargestellten Position hat sich die Führungsschiene 8 bezogen auf die Position der ortsfesten Führungsbolzen 9 und 10 in Zugrichtung bewegt und auch der Baugruppenträger 4 ist über seine Führungsbolzen 5 und 6 in der Führung 7 vorgerückt.
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Fig. 3 zeigt den Baugruppenträger in einer Montageposition, in der die Bauelemente des Baugruppenträgers für Wartungsarbeiten besonders gut zugänglich sind, der Baugruppenträger selbst aber festliegt. In diese Position gelangt der Baugruppenträger dadurch, daß er zunächst vollständig aus dem Gehäuse herausgezogen wird, wobei die Führungsbolzen 5 und 10 die maximale Ziehweite begrenzen und indem er dann einige Millimeter wieder in das Gehäuse hineingeschoben wird. Dabei fallen die vorderen Führungbolzen 5 des Baugruppenträgers in dafür vorgesehene Vertiefungen 16 in der Nähe der vorderen Enden der Führungen 7 ein, während die hinteren Führungsbolzen 6 noch in der Führung der Führungsschienen liegen.
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Fig. 4 zeigt die Position, in die der Baugruppenträger zu bringen ist, wenn er insgesamt ausgewechselt werden soll. Er ist dann um 90° nach unten verschwenkt. Das Auswechseln des Baugruppenträgers ist aber erst nach dem Abziehen eines gehäuseseitigen Steckers 12 von einem an der Rückseite des Baugruppenträgers angeordneten Steckkontaktfeld 13 möglich. Über dieses Steckkontaktfeld und den mit ihm zusammenwirkenden vorzugsweise codierten Stecker haben die Bauelemente des Baugruppenträgers Verbindung zu einer externen Beschaltung, die in der Zeichnung symbolisch durch die Leitungen 14 dargestellt ist. Diese Leitungen sind in ihrer Länge so bemessen, daß sie ein vollständiges Herausziehen des Baugruppenträgers aus dem Gehäuse zulassen; bei eingeschobenem Baugruppenträger bilden die Leitungen in einem dafür vorgesehenen Freiraum des Gehäuses eine Schlaufe.
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In die in Fig. 4 dargestellte Lage gelangt der Baugruppenträger, indem man ihn soweit wie möglich aus dem Gehäuse herauszieht und dann um die vorderen Führungsbolzen 5 schwenkt. Dabei gleiten die hinteren Führungsbolzen 6 aus dafür vorgesehenen, nach oben offenen Ausnehmungen 11 der Führungschienen 8 heraus. Anschließend wird der Baugruppenträger in den Führungen 7 der Führungsschienen 8 so weit in Richtung auf das Gehäuse verschoben bis seine vorderen Führungsbolzen 5 ebenfalls in den Bereich der nach oben offenen Ausnehmungen 11 der Führungsschienen gelangen. Der Baugruppenträger kann nun ohne Schwierigkeit aus den Führungschienen herausgehoben werden.
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Fig. 5 der Zeichnung zeigt eine Variante der Aufnahme, die mit kurzen Führungsschienen 15 auskommt und/oder weiter auseinanderstehende gehäuseseitige Führungsbolzen zuläßt. Die Führungsschienen 15 weisen neben der Ausnehmung 11 eine weitere Ausnehmung 17auf, die am vorderen Ende der Führung 7 angebracht ist. Zum Auswechseln des Baugruppenträgers wird dieser zunächst wieder so weit wie möglich aus dem Gehäuse herausgezogen und dann über die vorderen Führungsbolzen 5 verschwenkt. Er kann nun über die Ausnehmungen 17 aus den Führungsschienen 15 herausgehoben werden.
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Das Einsetzen eines neuen Baugruppenträgers erfolgt analog durch Einhängen des neuen Baugruppenträgers in die aus dem Gehäuse vollständig herausgezogenen Führungsschienen, Aufsetzen des Gegensteckers auf das Steckkontaktfeld des Baugruppenträgers, Verschwenken des Baugruppenträgers in etwa waagerechte Lage und Einschieben des Baugruppenträgers in das Gehäuse.
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Die Aufnahme für einen in einem Gehäuse angeordneten kastenförmigen Baugruppenträger ist insbesondere überall dort vorteilhaft anzuwenden, wo es darum geht, eine begrenzte Anzahl von Schaltmitteln in einem leicht montierbaren Gehäuse so unterzubringen, daß die Schaltmittel einerseits gegen unzulässigen Zugriff von außen und gegen elektrische Beeinflussung geschützt sind, die Schaltmittel andererseits aber zu Wartungsarbeiten gut zugänglich sind. Der besondere Vorteil der Aufnahme liegt darin, daß sie ein problemloses Auswechseln des gesamten Baugruppenträgers möglich macht und daß sie trotz Verwendung von Führungsschienen, in denen die Baugruppenträger beweglich gelagert sind, eine oder mehrere feste Montagepositionen vorgibt, in denen der Baugruppenträger so zu positionieren ist, daß an ihm hantiert werden kann, ohne daß er sich dabei in den Führungsschienen bzw. im Gehäuse bewegt. Umfangreiche Bauelementanordnungen lassen sich vorteilhaft in mehreren über- oder nebeneinander angeordneten Gehäusen unterbringen.