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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
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zum Entrinden oder Abschälen von aus elastischem Material bestehenden
Körpern, wobei die Rinde bzw. die Schale durch Fräsen oder Schaben entfernt wird.
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Die Erfindung betrifft insbesondere das Entrinden von Käse.
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Die meisten Käsearten vom Hartkäse- oder Halbhartkäse-Typ besitzen,
wenn sie gebrauchsfertig sind, eine Rinde, die nicht für Konsum geeignet ist.
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Bei Käsearten, wie Gouda-Käse, wird während der Reifung die Rinde
regelmässig mit Kunststoff behandelt, gegebenenfalls versehen mit einem schimmelhemmenden
Mittel.
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Käse, der in Schnitten oder als direkt konsumfertige Böckchen verpackt
wird, oder Käse, der schneidfertig in den Handel gebracht wird, z.B.
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zur Lieferung an Krankenhäuser, Hotels, Restaurants, Gaststätten,
Geschäften u.dgl., wird daher oft entrindet.
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Es ist dabei erforderlich, dass die Rindeteile völlig entfernt werden,
aber mit einem möglichst geringen Verlust an essbarem Material. In machen Betrieben
wird der Käse dabei von Hand abgeschabt, was eine monotone, schwere und viel Zeit
in Anspruch nehmende Arbeit mit sich bringt. Auch werden wohl elektrisch angetriebene
Handschaben angewendet. Dies erfordert für die Bearbeitung einer gleichen Menge
Käse zwar eine erheblich kürzere Arbeitszeit, aber auch mit diesem Verfahren ist
nach wie vor der Nachteil der monotonen Arbeit verbunden, während ausserdem das
von der Maschine verursachte Geräuschdruckniveau die Arbeitsumstande beeinträchtigt.
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Ein grosser Nachteil der manuellen Bearbeitung ist der verhältnismässig
grosse Verlust an essbarem Käse. Dies gilt auch, sei es in geringerem Masse, für
die Anwendung von elektrisch angetriebenen Handschaben. Bei beien Verfahren ist
die Wirksamkeit der Bearbeitung in bezug auf die Beschrankung des Käseverlustes
in starkem Masse von der Gewandtheit des Bearbeiters abhängig.
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Die niderländische Patentanmeldugn Nr. 77.13110 beschreibt eine Maschine
zum Entrinden von Käse,wobei über einem Tisch zwei im wesentlichen
horizontale,
parallele flexible Wellen rotierend antreibbar unterstützt in Endlagern angeordnet
sind, welche Wellen in der Käsedurchfuhrrichtung hintereinander liegen und auf jeder
Welle eine Reihe Messerköpfe befestigt ist, deren Messerkanten parallel zu der Wellenrichtung
laufen, wobei zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Messerköpfen ein um einen festen
Punkt schwenkbarer, vertikal nach unten belasteter Andrückarm mittels eines selbsteinstellenden
Lagers mit einem Ende die Welle umgreift, und die Messerköpfe auf den beiden Wellen
derart angeordnet sind, dass der Zwischenraum zwischen zwei Messerköpfen auf der
vorderen Welle von einem Messerkopf auf der hinteren Welle überlappt wird. Die Anwendung
dieser Maschine kann zwar eine deutliche Verbesserung in bezug auf das gegebenenfalls
elektrische Handschaben liefern, aber es zeigt sich, dass auch mit dieser Maschine
noch immer eine nicht vernachlässigbare Menge Käse verlorengeht.
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Die Aufgabe der Erfindung ist das Erhalten eines wirtschaftlich verantwortbaren
Verfahrens zum Entfernen von Rinde oder Schale von Körpern aus elastischem Material,
insbesondere von essbarem elastischem Material.
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Der Zweck der Erfindung ist insbesondere das Erreichen einer wirtschaftlich
verantwortbaren Weise zum Entrinden von Käse,wobei möglichst wenig Käse verlorengeht
und welches Verfahren gleichfalls gute Arbeitsumstände schafft..
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Die Erfindung bezweckt auch das Erhalten einer Vorrichtung, die zur
Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung geeignet ist.Es wurde nun gefunden,
dass das Entrinden bzw. Abschälen von aus elastischem Material bestehenden Korpern
durch Fräsen und/oder Schaben in einer dem bezweckten Ziel entsprechenden Weise
durchgeführt werden kann, wenn diese Körper direkt vor dieser Bearbeitung einer
Zusammendrückung senkrecht zu der Bearbeitungsrichtung unterzogen werden. Es hat
sich nämlich gezeigt, dass Käse und anderes ähnliches Material, wenn sie in dieser
Weise eingedrückt werden, auch nachdem der Druck weggenommen wurde, während einer
verhaltnismassig kurzen Zeit die angenommene Form beibehält, so dass es in dieser
Weise moglich ist, die Dicke der abzuschälenden Rinde genau einzustellen.
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Dieses Verfahren eignet sich besonders zum Entrinden von Käse.
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Eine Vorrichtung, geeignet zur Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens
enthalt Mittel, welche den Käse oder aus anderem elastischem Material bestehende
Körper zwingend weiterbewegen, Mittel, die auf den zwischen diesen hindruch geführten
Käse oder andere Körper einen Druck senkrecht
zu der Bearbeitungsrichtung
ausüben, sowie Mittel, wie Fräsen, Schaben oder Messer, welche die bezweckte Bearbeitung
durchführen.
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Eine solche Vorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Bearbeitung
gleichzeitig auf zwei, drei oder vier Flächen des Käselaibs oder der aus anderem
elastischem Material bestehenden Körper erfolgt.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht aus einer Vorrichtung,
die besonders geeignet ist zum Entrinden von zylindrischem Käse, Mitteln, durch
welche der Kase gezwungen um die Zylinderachse dreht und Mitteln, durch welche gleichzeitig
die Rinde der runden hochstehenden Seite weggenommen wird.
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Schliesslich wurde gefunden, dass eine gut arbeitende Vorrichtung
für das bezweckte Ziel konstruiert werden kann, wenn diese Vorrichtung mit einem
Fördermittel versehen wird, das aus einer Führungsbahn in Kombination mit einer
Fordereinrichtung bestehen kann, welche mit Mitnehmern versehen ist, oder aus einer
Führungsbahn, die versehen ist mit oder besteht aus Förderrollen, versehen mit Mitteln,
wodurch Druck senkrecht zu der Bearbeitungsrichtung ausgeübt werden kann, welche
Mittel aus Einführ- oder Führungsrollen under/oder Druckplatten bestehen können,
sowie einer Fräsrolle oder einer Zusammensetzung von in verschiedenen Ebenen angeordneten
Fräsrollen, als auch versehen ist mit an sich bekannten Mitteln zum Regeln der Durchführgeschwindigkeit
der Käsestücke, zum Einstellen der Druckes senkrecht zu der Bearbeitungsflächen
und zum Einstellen der Frastiefe.
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Bei dem Verfahren gemass der Erfindung verfügt man über die folgenden
Steuermöglichkeiten: o Einstellen des Druckes auf den Käse o Einstellen der Frästiefe
o Regeln der Durchführgeschwindigkeit der Käselaibe.
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Die Erfindung wird im Nachstehenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ubersicht einer Ausführungsform
einer Vorrichtung gemass der Erfindung, die zum Entrinden quadratischer Kaselaibe
geeignet ist, und in der Kaselaibe (1) zwingend durch die Vorrichtung transportiert
werden unter Benutzung einer Kombination von Rollensystemen (2,10) und Kratzbandforderern
(3,11); Fig. 2 eine Draufsicht des Transportteiles derselben Ausfuhrungsform der
Erfindung; Fig. 3 eine Seitenansicht desselben Transportteiles; Fig. 4 eine Draufsicht
des Teiles der Vorrichtung, in dem das Entrinden der Kaselaibe auf zwei Seiten und
der Oberseite erfolgt. Ein Teil der Vorrichtung wurde hier weggelassen, um die Wirkung
deutlicher wiedergeben zu konnen; Fig. 5 eine Seitenansicht desselben Teiles der
Vorrichtung, wie in Fig. 4 gezeigt; Fig. 6 als Einzelheitzeichnung die Draufsicht
(mit partieller Weglassung) des Teiles der Vorrichtung, wo die Unterseite des Käselaibs
und zwei andere Seiten von der Rinde befreit werden; Fig. 7 denselben Teil der Vorrichtung
wieder in Seitenansicht; Fig. 8 schematisch in Draufsicht eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung, bei der die Kaselaibe über eine flache Bahn mittels einer Stosseinrichtung
mit einer flachen Schubseite zwingend durch die Vorrichtung transportiert werden;
Fig. 9 die Ausführungsform nach Fig. 8 in Seitenansicht.
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In der Vorrichtung gemäss der Erfindung, wie in den Figuren 1 bis
7 wiedergegeben, erfolgt das Entrinden von Blockkäse in zwei Stufen.
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Die Käselaibe (1) werden mittels des zwingenden Transportsystems,
bestehend aus einem Rollensystem (2) und einem die Käselaibe weiterschiebenden Kratzbandforderer
(3), zwischen zwei Reihen vertikal aufgestellter Einführrollen
(4)
gebracht, die zu zweit einen sich kontinuierlich verengenden Durchgang für die Käselaibe
bilden. An der Stelle dieser vertikalen Einführrollen (4) sind an der Oberseite
horizontale Einführrollen (5) angebracht, die mit dem Kratzbandförderer (3) und
dem Rollensystem (2) gleichfalls einen sich kontinuierliche verengenden Durchgang
bilden. Am Ende der beiden Reihen vertikal aufgestellter Einführrollen (4) sind
einstellbare Druckplatten (6) angebracht, welche Druckplatten eine ausgesparte Oeffnung
aufweisen, inder vertikale Seitenfräsrollen (7) angeordnet sind.
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Diese vertikalen Seitenfräsrollen (7) arbeiten in einer vorher eingestellten
Tiefe um die zusammengedrückten Käselaibe von ihrer Seitenrinde zu befreien.
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Bei der hier wiedergegebenen Vorrichtung befindet sich die horizontale
Oberfräsrolle (9) in einer Aussparung der zu dieser gehörenden Druckplatte (8).
Diese Druckplatte (8) mit Fräsrolle (9) sind etwas nach den beiden vertikalen Seitenfräsrollen
(7) angeordnet, aber es sind auch Konstruktionen möglich, bei denen die Oberdruckplatte
(8) mit Fräsrolle (9) anders in bezug auf die Seitenfräsrollen (7) angebracht sind.
Gegebenenfalls kann in Hohe der Oberdruckplatte (8) eine mit dieser zusammenarbeitende
Druckplatte (30) unter dem oberen Teil des Kratzbandforderers (3) angeordnet sein.
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Nach dem Passieren dieses ersten Fräser-Satzes (7 und 9) wird der
Käse durch den Kratzbandförderer (3) auf ein zweites Rollensystem gebracht, über
welches die Käselaibe durch einen zweiten Kratzbandförderer (11) in uerrichtung
befördert werden und zwischen die beiden Reihen vertikal aufgestellter Einführrollen
(13) und die zwei vertikalen Druckplatten (14) mit einer ausgesparten Offnung, in
der sich die vertikalen Seitenfräsrollen (15) befinden, gebracht. Gleichzeitig werden
die Käselaibe geführt durch in dem Rollensystem (10) angebrachte horizontale Einführrollen
(16) und untere Druckplatte (18) mit Unterfräsrolle (19), die mit einer oberen Druckplatte
(31) zusammenarbeiten, welche sich zwischen dem Unterteil und dem Oberteil des Kratzbandförderers
(11) befindet. Beide Bandsysteme (3 und 11) sind derart aufeinander eingestellt,
dass das erste Band (3) stillsteht in dem Augenblick, dass der Käselaib (1) auf
dem zweiten Stützrollensystem (10) in die richtige Stellung gebracht ist und stilliegen
bleibt, bis der Kselaib (1) durch den Kratzbandförderer (11) ausserhalb des Bereichs
des
Kratzers des ersten Kratzbandförderers (3) gebracht worden ist.
Dies alles wird mittels eines an sich bekannten Regelsystems gesteuert.
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In der Vorrichtung gemäss der Erfindung, wie diese schematisch in
den Figuren 8 und 9 wiedergegeben ist, wird der Käse (1) in der Käseauflagestation
auf einem Fördersystem gebracht, bestehend aus einer festen Bahn (20) und einem
Stöpsel (21) mit einer flachen Schubseite (22), der den Käselaib vorwärtsschiebt.
Die Käselaibe kommen dadurch gleichfalls zwischen zwei Reihen vertikal aufgestellter
Einführrollen (4) und zwischen horizontal aufgestellte Einführrollen (5) und die
tragende Bahn (20). Nach der ersten Fräsbearbeitung gelangt der Käselaib auf das
zweite F6rdersystem, das mit dem ersten Fördersystem einen Winkel von 900 einschliesst
und das aus einer festen Bahn (23) und einem Stöpsel (24) mit einer flachen Schubseite
(25) besteht. In der zweiten festen Bahn (23) ist eine Aussparung vorgesehen, in
der sich die untere Fräsrolle (19) befindet. Fürs Dbrige ist die Vorrichtung gemäss
den- Figuren 8 und 9 in bezug auf die Ausstattung mit Einführrollen, Druckplatten
und Fräsrollen völlig analog mit der Ausführungsform der Vorrichtung gemäss den
Figuren 1 bis 7. Es kann leicht eingesehen werden, dass sowohl für die Ausfuhrungsform
gemäss den Figuren 1 bis 7 als auch für die gemäss den Figuren 8 und 9 auch Konstruktionen
möglich sind, bei denen das zweite Fördersystem und das erste in einer Flucht liegen,
wobei Mittel vorhanden sind, die Käselaibe über einen Winkel von 900 in der Horizontalebene
drehen zu lassen und Mittel, durch welche die Käselaibe auch über einen Winkel von
1800 in-der Vertikalebene gedreht werden, wodurch der zweite Teil der Vorrichtung
mit dem ersten Teil identisch sein kann.
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Auch ist es möglich, die Vorrichtung direkt mit einer Fördervorrichtung
zu kuppeln, mit welcher der völlig entrindete Käse weiter den Schneidmaschinen und/oder
den Verpackungsmaschinen zugeführt werden.
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Im Nachstehenden wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele der
Durchführung der Bearbeitung noch naher erläutert.
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Beispiel I Eine Anzahl Käselaibe von Gouda-Rãse-Typ in Blockform mit
einem mittleren
Gewicht von 15,5 kg und Durchschnittsabmessungen
von 37,5 cm x 37,5 cm x 10,5 cm wurde in verschiedenen Weisen dem Entrinden unterzogen.
Dabei wurden nur die zwei Seitenflächen bearbeitet (zweiseitige Entrindung).
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Es wurden dabei die nachstehenden Resultate erhalten:
Verlust an Gewicht |
pro 15,5 kg Käse |
Handschaben 160 g |
mit elektrisch |
angetriebener Handschabe 135 g |
Verfahren gemäss der |
. Erfindung 100 g |
Beispiel II Eine Partie von etwa 300 kg Käse in Blockform mit einem durchschnittlichen
Kasegewicht von 15,5 kg wurde in einer Versuchsaufstellung einer gemäss dem Prinzip
des Verfahrens nach der Erfindung arbeitenden Vorrichtung bearbeitet. Es wurde ein
Gesamtverlust an Rinde und essbarem Käse von 21,34 kg ermittelt. Eine gleiche Partie
wurde mit elektrisch angetriebenen Handschaben entrindet. Dies lieferte einen Gesamtverlust
von 40,52 kg.
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Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wurde bei einer gleich grossen
Partie also ein Verlust erhalten, der um 29,18 kg niedriger war, was eine Ersparung
von gut 728 bedeutet.
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