DE298726C - Sicherheitssteigbügel. - Google Patents

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

V£ 298726-KLASSE 566. GRUPPE

ROBERT ANDRE in DEMMIN.

Sicherheitssteigbügel. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1914 ab.

Es sind selbsttätig auslösbare Steigbügel bekannt geworden, bei denen der eine Schenkel an der Grundplatte scharnierartig angelenkt worden ist und durch den Fuß des stürzenden Reiters in die Offenstellung bewegt wird. Bei den bekannt gewordenen Steigbügeln dieser Art findet indes das Aufklappen des angelenkten Bügelschenkels seitwärts, also in der Ebene des Bügels statt und setzt somit einen

ίο seitlichen Zug des Fußes auf den Bügel voraus. Dies hat die Gefahr, daß beim Einhaken der Fußspitze .in den Bügel ein Aufklappen nach außen geradezu verhindert wird. Ebenso erfordert eine derartige Ausgestaltung des

i,5 Bügels die Benutzung des Bügels in einer bestimmten Stellung zum Pferde. · Gemäß vorliegender Erfindung ist diesen Nachteilen abgeholfen, indem der über dem Rist des Fußes sitzende Schenkel um eine in der Richtung der Grundplatte verlaufende Achse mit dem freien Ende aus der Ebene heraus verschwenkt wird. Dadurch kann ein Festhaken der Fußspitze „ nicht eintreten. Bei einem anderen bekannten Sicherheitssteigbügel wird allerdings auch der eine Schenkel um eine wagerechte, in der Steigbügelebene liegende Achse aus dieser Ebene heraus nach vorn oder hinten verschwenkt. Dort befindet sich jedoch diese Achse am oberen Ende des Schenkels, so daß beim Fallen des Reiters nach hinten der Rist des Fußes sich oben in dem Steigbügel festklemmen kann.' Gemäß der Erfindung wird ferner der schwingbare Schenkel in der Mittellage durch zwei entgegengesetzt zueinander wirkende Federn gehalten und durch ein leicht lösbares Sperrorgan am freien Ende festgelegt.

Eine Feder, die einen schwingbaren Schenkel in seiner Gebrauchslage hält und nach dem Ausschwingen in diese Lage zurückführt, ist an sich bei einem seitlich aufklappbaren Schenkel bekannt:

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Steigbügels dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht des Steigbügeis in geöffneter Stellung.

Der eine Schenkel α des Bügels ist nach oben hin verlängert und mit einem Schlitz b für das Durchstecken des Befestigungsriemens versehen. Der andere Schenkel c ist mittels eines in einem Lager d sitzenden Bolzens scharnierartig befestigt derart, daß er nach vorn oder hinten verschwenkt werden kann. Damit er stets in mittlerer Stellung, wie in Fig. ι dargestellt, verbleibt, sind vorn bzw. hinten Blattfedern e angeordnet, deren Enden beispielsweise auf den Rand der Trittplatte f wirken und somit die Mittelstellung des Schenkels c sichern. Das freie Ende des Schenkels c ragt in eine Aussparung g des an dieser Stelle verstärkten Schenkels a. Es kann noch eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen sein, um den Schenkel c in seiner Mittellage festzuhalten, indem ein mit Spitze versehener kurzer Bolzen α in eine Körneröffnung am Ende des Schenkels c eingreift. Der Bolzen h steht unter der Einwirkung einer Schraubenfeder i.

Wie ersichtlich, kann der Schenkel c nach beiden Seiten herausschwingen, so daß also der Steigbügel von beiden Seiten benutzt werden kann.

Statt der beiden Blattfedern könnten auch

Federn anderer Art, z. B. Spiralfedern oder Schraubenfedefn, in entsprechender Anordnung verwendet sein. Ebenso könnte eine beliebige andere Sicherung für das Ende des Schenkels c als die dargestellte zur Anwendung gelangen.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Sicherheitssteigbügel, bei dem der eine Schenkel an der Grundplatte scharnierartig angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der über dem Rist des Fußes sitzende Schenkel um eine in der Richtung der Grundplatte verlaufende Achse mit dem freien Ende aus der Ebene des Bügels heraus verschwenkt werden kann.
2. 2. Steigbügel nach Anspruch ι mit in eine nach beiden Seiten offene Aussparung greifendem schwingbaren Schenkel, dadurch gekennzeichnet, daß der schwingbare Schenkel in der Mittellage durch zwei entgegengesetzt zueinander wirkende Federn gehalten wird und durch ein leicht lösbares Sperrorgan festgelegt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.