DE289110C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 289110 -KLASSE 15#. GRUPPE

in BRANDENBURG a. H.

bei Schreibmaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1913 ab.

Es ist bereits bei Schreibmaschinen bekannt, die Universalschiene in einer bestimmten Entfernung unter den Tastenhebeln senkrecht verschiebbar anzuordnen und sie durch die Tastenhebel anzutreiben. Die Entfernung der Universalschiene von der Unterkante der Tastenhebel ist hierbei durch den Hub der Tastenhebel begrenzt, da die Entfernung samt Bewegung der Universalschiene nicht größer

ίο sein kann als der Tastenhebelaussehlag, der in seiner Größe bestimmt ist und nicht wesentlich geändert werden kann. Die Entfernung zwischen Unversalschiene und Unterkante der Tastenhebel kann daher stets nur gering sein, so daß die bei der üblichen Anordnung der Universalschiene über den Tastenhebeln hinter den Übertragungshebeln beim sehneilen Schreiben bestehende Gefahr des Zusammenschlagens der Übertragungshebel mit

so der zurückkehrenden Universalschiene auch durch die Anordnung der Universalschiene unter den Tastenhebeln nicht wesentlich geändert wird.

Demgegenüber wird gemäß der vorliegenden Erfindung diese Gefahr des Zusammenschlagens dadurch beseitigt, daß die Übertragungshebel bis über die Tastenhebel hinaus nach unten verlängert sind und mit ihrem unter den Tastenhebeln' liegenden Ende, das beim Anschlagen der Tasten eine verhältnismäßig große Schwingung ausführt, auf die unter den Tastenhebeln wagerecht bewegliche Universalschiene einwirken. Die Entfernung zwischen dem unteren Ende der Ubertragungshebel und der Universalschiene kann hierbei ein Vielfaches der üblichen Entfernung zwischen Universalschiene und Tastenhebel oder der Bewegung der Universalschiene betragen. Ein Zusammenschlagen der Übertragungshebel mit der zurückkehrenden Universalschiene erscheint hierdurch ausgeschlossen, weil die zurückkehrende Universalschiene bis zur Ruhestellung nur einen kurzen Weg zurücklegt, die ihr entgegenkommenden Enden der Übertragungshebel aber einen großen Weg zurücklegen müssen, bevor sie zum Anschlag kommen. Die Schreibgeschwindigkeit kann somit wesentlich erhöht werden.

Es ist zwar schon bekannt, die Universalschiene durch die Übertragungshebel anzutreiben, doch ist bei diesen bekannten Schreibmaschinen die Universalschiene über den Tastenhebeln angeordnet. Demgegenüber handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung darum, die bekannte Anordnung der Universalschiene unter den Tastenhebeln beizubehalten, da , diese Anordnung den Vorzug hat, daß die Universalschiene von unten leicht zugänglich ist und erforderlichenfalls abgenommen werden kann. Der Antrieb der über den Tastenhebeln liegenden Universalschiene durch die obere Hälfte der Ubertragungshebel hat außerdem noch den Nachteil, daß der Antriebshebelarm und damit der freie Schwingungsausschlag des auf die Universalschiene auf treffenden Teiles der Übertragungshebel beschränkt

ist, während bei der vorliegenden Anordnung die Übertragungshebel beliebig weit bis über die Tastenhebel hinaus nach unten verlängert werden können, so daß der freie Schwingungsausschlag der unteren Ubertragungshebelenden bis zum Auftreffen auf die Universalschiene sehr groß gemacht werden kann.

Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch die Schreibmaschine, und

Fig. 2 die Universalschiene in schaubildlicher Darstellung, zum Teil im Schnitt.

Durch Anschlagen der um 2 schwingbalken Tastenhebel 1 werden in üblicher Weise die bei 3 drehbar gelagerten Übertragungshebel 4 derart ausgeschwungen, daß mittels der Zugstangen 5 die Typenhebel 6 gegen die Papierwalze 7 angeschlagen werden. Die Antriebskurvenschlitze der Tastenhebel 1 sind gemäß Patent 280558 so gekrümmt, daß ihr Krümmungshalbmesser nach oben gerichtet ist, wodurch die zur Bewegung der Universalschiene 8, 9 dienende Horizontalkraft allmählich gesteigert wird.

Die zur Schaltung des Papierwagens und des Farbbandes sowie zur Hubbewegung des letzteren beim jedesmaligen Anschlagen einer Taste dienende Universalschiene ist gemäß der Erfindung wagerecht schwingbar unter den Tastenhebeln 1 angeordnet. Sie besteht in der gezeichneten Ausführungsform aus zwei übereinanderliegenden Teilen 8, 9, die z. B. rahmenartig aus Winkeleisen hergestellt sein können (Fig. 2). Die Universalschiene kann'aber auch in üblicher Weise geformt und einteilig sein. Die Übertragungshebel 4 sind gemäß der Erfindung bis unter die Tastenhebel 1 verlängert und greifen mit ihrem unteren Ende in die rähmenartige Universalschiene 8, 9 ein. Infolge des langen Hebelarmes muß das untere Ende der Übertragungshebel einen großen Ausschlag machen, ehe es mit der Universalschiene in Eingriff kommt. Ebenso geben die Übertragungshebel bei ihrer Rückbewegung die Universalschiene wieder frühzeitig frei. Die tote Bewegung der Übertragungshebelenden beträgt somit ein Vielfaches der Universalschienenbewegung selbst, so daß eine Kollision der zurückkehrenden Universalschiene mit dem nächsten in Bewegung gesetzten Übertragungshebel beim schnell aufeinanderfolgenden Anschlagen der Tasten vermieden wird.

Der obere Teil 8 der Universalschiene dient zur Farbbandschaltung und zur Farbbandhubbewegung, während der untere Teil 9 zur Schaltung des Papierwagens dient. Der obere Schienenteil 8 ist deshalb einerseits durch an ihm angelenkte Arme 10 (Fig. 2) mit der Färbbandschaltwelle 11 fest verbunden, die den Schalthebel 12 für das Schaltrad 13 (Fig. 1) der Farbbandspulenantriebsvorrichtung trägt, während an der anderen Seite mit dem Rahmen 8 ein Winkelhebel 14,15 gelenkig verbunden ist, der lose auf einer Welle 16 sitzt und mit seinem zweiten Arm 15 durch eine Stange 17 den Farbbandhubhebel 18 antreibt. Mit der Welle 16 sind zwei Hebel 19 fest verbunden (Fig. 2), die an dem unteren Rahmen 9 der Universalschiene angelenkt sind, der an der anderen Seite durch einen lose auf der Farbbandschaltwelle 11 sitzenden Hebel 20 aufgehängt ist. Mit der Welle 16, die somit von dem unteren Rahmen 9 der Universalschiene angetrieben wird, ist ein weiterer Hebel 21 fest verbunden, der durch eine Verbindungsstange 22 den Schalthebel für das Papierwagenschaltrad 23 antreibt (Fig. 1).

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Vorrichtung zur Bewegung der unter den Tastenhebeln angeordneten Universalschiene bei Schreibmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Universalschiene wagerecht schwingbar unter den Tastenhebel aufgehängt ist und die Übertragungshebel so weit bis unter die Tastenhebel verlängert sind, daß sie mit ihrem unter den Tastenhebeln liegenden Teil die Universalschiene antreiben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.