DE285539C - - Google Patents
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- DE285539C DE285539C DENDAT285539D DE285539DA DE285539C DE 285539 C DE285539 C DE 285539C DE NDAT285539 D DENDAT285539 D DE NDAT285539D DE 285539D A DE285539D A DE 285539DA DE 285539 C DE285539 C DE 285539C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/04—Bacteriological retting
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 285539 KLASSE 29 b. GRUPPE
in BUDAPEST.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1914 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Riedgras,
Rohr und sonstigen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen für die Papierfabrikation
sich eignenden Halbstoff und besteht im wesentlichen darin, daß das zu geeigneter
Reifezeit geschnittene, geschlitzte und sodann in Tristen o. dgl. getrocknete Material
in Röstkufen bei einer Temperatur von 20 bis 300C etwa 2 bis 5 Wochen lang unter mehrmaligem
Wechsel des Wassers geröstet und nach erfolgten Waschen und Trocknen in einer Petroleumseifenemulsion,
der ein Zusatz eines kaustischen Alkalis beigegeben wird, entweder in offenen Gefäßen, in Schichten und Querschichten
gelegt oder unter Druck behandelt wird.
Es ist bereits durch die Patentschrift 136100
ein Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung
ao von Schilf, Binsen und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und für die Papierfabrikation
sich eignende kurze Fasern bekannt geworden.
Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende im wesentlichen
dadurch, daß die bei dem früheren Verfahren vorgeschlagene Verwendung von Alkali und
einer Petroleumkalkhydratemulson durch eine Seifepetroleumemulsion ersetzt wird. Dadurch
werden wesentliche technische und wirtschaftliche Vorteile erreicht, wie sich aus nachstehendem
ergibt.
Zunächst wird die Menge an Alkali, welche bei dem vorliegenden Verfahren erforderlich
ist, wesentlich gegenüber der Menge Alkali nach dem bekannten Verfahren herabsetzt.
Die Faser wird besser aufgeschlossen als nach dem, bekannten Verfahren. Sie erhält eine
wesentlich größere Reißstärke und ist lichter gefärbt; sie weist etwa die Farbe des Hanfes
auf., Das Produkt, welches also nach dem vorliegenden Verfahren erhalten wird, ist wertvoller
und steht infolgedessen auch höher im Preise als das nach der Patentschrift 136100
gewonnene. Außerdem liefert das vorliegende Verfahren eine Ausbeute von etwa 37 bis
41 Prozent Fasern auf einen Meterzentner Trockensubstanz gegenüber nur etwa 22 bis
24 Prozent Ausbeute bei dem bekannten Verfahren. Im ganzen stellt sich das vorliegende
Verfahren etwa um 1J3 billiger als das nach
der Patentschrift 136100.
Im einzelnen wird das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren wie folgt ausgeführt:
Das Schilf oder das sonstige zur Verarbeitung gelangende Fasermaterial wird in einer
bestimmten Zeit der Reife, etwa August-September, geschnitten und mit geeigneten, messerartigen
Hecheln geschlitzt, damit es schneller und besser trocknet. Darauf wird das getrocknete
Material in Garben gebunden, und diese werden zum Aufbewahren in Tristen aufgestapelt, von denen es zu beliebiger Zeit
zwecks weiterer Verarbeitung entnommen werden kann.
Das so getrocknete Material wird, wenn es nunmehr dem Röstverfahren unterworfen wird,
viel besser aufgeschlossen, als wenn das Schlitzen
und Trocknen nicht vorhergegangen wäre. Esr gelangten aus Holz, Stein, Eisen o. dgl. bestehende
Röstkufen und wird hier mit Wasser während 2' bis 5 Wochen bei einer Temperatür
von 20 bis 300C behandelt. Das Wasser wird in dieser Zeit mehrmals, etwa 3- bis 4 mal,
erneuert/Nach Beendigung des Röstens wird das Material aus dem Wasser herausgenommen
und getrocknet und sodann entweder sofort weiter verarbeitet oder wiederum in Tristen
aufgestapelt, in denen es jahrelang aufbewahrt werden kann.
Das geröstete Material zeigt bereits einen erheblichen Unterschied gegenüber dem Rohmaterial,
insofern, als der Zusammenhang der Querfasern oder Membranen stark gelockert ist, und diese Lockerung wird vervollständigt
und es findet eine völlige Trennung der Langfasern voneinander durch die nunmehr sich
anschließende Laugung statt. „:
Zu diesem Zwecke wird das Material in aus Holz, Zement, Eisen o. dgl. bestehende und
mit einem Siebboden ausgestattete Behälter
! gebracht und in diesen lagenweise so aufgeschichtet,
daß die einzelnen Lagen quer zueinander liegen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß die Lauge in möglichst innige
Berührung mit dem Material kommt, also möglichst vollständig ausgenutzt wird, weil das
Entstehen nachteiliger Kanäle, in denen die Lauge wirkungslos steht, so gut wie ausgeschlossen
ist.
Die Lauge, mit welcher das Material behandelt wird, ist ein Petroleumseifenemulsion,
welche in der Weise hergestellt wird, daß ein Gewichtsteil gewöhnlicher Haus- oder Waschseife
mit drei Gewichtsteilen Petroleum gekocht wird, bis sich eine durchsichtige, kompakte
Masse gebildet hat. Von dieser Masse wird ein Teil in 20 bis 50 Teilen Wasser emulgiert.
Die Menge des zu verwendenden Wassers richtet sich nach dem Alter des Schilfmaterials;
je älter es ist, um so weniger Wasser ist erforderlich. Der so hergestellten Lauge wird
nun so viel kaustisches Alkali (Kali, Natron, Ammoniak) zugesetzt, daß die entstehende
Emulsion 1Z2 bis 11Z2 0 Be zeigt.
Mit der auf diese Weise erhaltenen Petroleumseifenemulsion
wird das Materi al Übergossen, wobei es in geeigneter Weise beschwert wird,
damit es in der Emulsion vollkommen untergetaucht bleibt. Auch kann man selbstverständlich
das Material in geeigneten Körben unterbringen und diese dann in die Behandlungsbehälter
einhängen oder einsetzen.
Die Behälter können so eingerichtet sein, daß die Behandlung bei gewöhnlichem Drück
oder unter Verwendung eines Druckes von ι bis I1Z2 Atm., in welch letzterem Falle man
zweckmäßigerweise Dampfgefäße verwendet, durchgeführt werden kann. Bei gewöhnlichem
Druck dauert die Behandlung etwa 21Z2 bis
31Z2 Stunden, bei dem erwähnten Druck von
ι bis 11Z2 Atm., nur etwa 1 bis I1Z2 Stunden.
Nach beendeter Behandlung wird das Material aus dem Behälter herausgenommen und
gewaschen, wobei gleichzeitig eine Trennung der langen und kurzen Fasern erfolgt. Darauf
wird es in Zentrifugen oder in sonstiger geeigneter Weise entwässert, in angesäuertem
Wasser und sodann in reinem Wasser ausgewaschen, entwässert, getrocknet, auf geeigneten
Maschinen gemürbt und gehechelt und liefert dann ein Material, welches eine vorzügliche
Gespinstfaser bildet, die sich durch große Zugfestigkeit, Weichheit und einen nicht unerheblichen
Glanz auszeichnet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen für die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das zu geeigneter Reifezeit geschnittene, geschlitzte und sodann in Tristen o.1 dgl. getrocknete Material in Röstkufen bei einer Temperatur von 20 bis 300C etwa 2 bis 5 Wochen lang unter mehrmaligem Wechsel des Wassers geröstet und nach erfolgtem Waschen und Trocknen in einer Petroleumseifenemulsion, der ein Zusatz eines kaustischen Alkalis beigegeben wird, entweder in offenen Gefäßen, in Schichten und Querschichten gelegt, oder unter Druck behandelt wird, worauf das Material unter gleichzeitiger Trennung der Langfasern und der Kurzfasern gewaschen und in üblicher Weise weiter behandelt wird. .
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO10821D DE359069C (de) | 1918-12-01 | 1918-12-01 | Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen fuer die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE285539C true DE285539C (de) |
Family
ID=7352112
Family Applications (3)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT285539D Active DE285539C (de) | 1918-12-01 | ||
DE1918345401D Expired DE345401C (de) | 1918-12-01 | 1918-07-14 | Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen fuer die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff |
DEO10821D Expired DE359069C (de) | 1918-12-01 | 1918-12-01 | Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen fuer die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff |
Family Applications After (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1918345401D Expired DE345401C (de) | 1918-12-01 | 1918-07-14 | Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen fuer die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff |
DEO10821D Expired DE359069C (de) | 1918-12-01 | 1918-12-01 | Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen fuer die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff |
Country Status (1)
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DE (3) | DE345401C (de) |
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0
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-
1918
- 1918-07-14 DE DE1918345401D patent/DE345401C/de not_active Expired
- 1918-12-01 DE DEO10821D patent/DE359069C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE345401C (de) | 1921-11-28 |
DE359069C (de) | 1922-09-18 |
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