DE728000C - Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem Hanfbast - Google Patents
Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem HanfbastInfo
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- DE728000C DE728000C DEI64954D DEI0064954D DE728000C DE 728000 C DE728000 C DE 728000C DE I64954 D DEI64954 D DE I64954D DE I0064954 D DEI0064954 D DE I0064954D DE 728000 C DE728000 C DE 728000C
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
- Verfahren zum Aufschließen von geröstetem Hanfbast Spinnfähige Bastfasern werden entweder auf dem Wege der Röste gewonnen oder durch chemischen Aufschluß von mechanisch entholzten, praktisch holzfreien Rohgrünbastfasern oder Vorgarn, das gegebenenfalls auf Wickelkörper aufgebracht ist. Geröstete Bastfasern werden im allgemeinen bis zur Feingarnherstellung keiner chemischen Aufschlußbehandlungmehr unterworfen, während der Rohgriinbast erst durch einen chemischen Aufschluß von den Kittsubstanzen vor der Verspinnung befreit werden muß. Je nachdem der chemisch aufgeschlossene Rohgrünbast in der Bastfaserspinnerei verarbeitet oder in der Baumwollspinnerei als Beimischung verwendet werden soll, wird der Aufschluß nur bis zur Verzugsmöglichkeit der Faserbündel oder bis zur Elementarisierung der Einzelfasern getrieben.
- Für die Herstellung feiner und feinster Garne nach dem Bastfaserspinnverfahren dient dabei als Rohstoff der Flachs; die Verarbeitung von Hanf zu Feingarn scheiterte dagegen bisher an seinem starken Verholzungsgrad und der Dicke seiner Faserbündel, so daß man sich darauf beschränken mußte, aus Hanf Garne gröberer Nummern herzustellen.
- Es sind verschiedenartige Verfahren bekanntgeworden, die vorschlagen. Hanf irgendwelcher Herkunft nach einem chemischen Aufschluß zu verarbeiten; jedoch dienen diese Verfahren nicht zur Gewinnung eines Langfasergarnes, sondern vielmehr zur Gewinnung von Einzelfasern, die z. B. auf Baumwollmaschinen im Gemisch mit anderen pflanzlichen Fasern versponnen werden.
- Die bekanntgewordenen chemischen Aufschlüßverfahren von Bastfasern im Stengel oder in der losen Faser, insbesondere bei der Verarbeitung von Hanfbast, bezwecken alle die Spinnfähigmachung von Rohgrünbastfasern ohne biologische Röste.
- - Hierfür dienen in erster Linie alkalische Kochungen mit nachfolgender Neutralisation durch kalte Säurebäder, die in der Regel mehrmals wiederholt werden. Beispielsweise ist folgende Arbeitsweise bekannt: Die gebrochenen Stengel werden zuerst mit Ätzvatron allein und anschließend bei gleichbleibender Laugenkonzentration unter Zusatz von Leinöl gekocht. Nach ,dem Waschen wird durch kaltes Säuern mit Salzsäure neutralisiert, worauf nochmals gewaschen und dann getrocknet wird. Zum Schluß folgt das Brechen und Hecheln. Ein anderes Verfahren zur Spinnfähigmachung von ungerösteten Bastfasern arbeitet folgendermaßen: Abkochen mit Natronlauge unter Druck, ohne zu spülen Neutralisation mit Schwefelsäure, Spülung, zweite Kochung mit Natronlauge, nochmalige Neutralisation mit Schwefelsäure ohne Zwischenspülung, Oxydation mit Perborat, kaltes Säuern mit Salzsäure, spülen und trocknen. Wie schon oben ausgeführt, bezwecken alle diese Verfahren aber nur die Ausschaltung der Röste und die Beseitigung der sonst durch die Röste in Lösung gebrachten Pektinsubstanzen auf chemischem Wege.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Fasern von .geröstetem Hanfbast durch eine einfache chemische Aufschließungsmethode so verfeinern kann, daß durch die Veredlung von z. B. Vorgarn minderer Hanfqualität daraus Garne von weit über die bisher übliche hinausgehende Feinheit gesponnen werden können.
- Das Ausgangsgut, das z. B. als auf Wickel aufgebrachtes Vorgarn vorliegen kann, wird entweder, je nach Beschaffenheit, mit oder ohne Druck alkalisch gekocht und anschließend, gegebenenfalls nach einer Zwischenspülung, etwa mit einer heißen, sauren Bisulfitlösung bei einer einem pH-Wert unter 6 entsprechendenWasserstoffionenkonzentration und bei Temperaturen zwischen 5o und ioo' behandelt oder auch nur nach der alka.lisclien Kochung mit warmer Säure behandelt. Infolge der alkalischen Kochung werden Anteile alkalilöslicher Kittstoffe entfernt, während durch die nachfolgende saure Sulfitkochung oder warme Säurebehandlung gewisse, nur in sauren Lösungen lösliche @Tebenbestandteile der Fasercellulose herausgelöst werden. Es fällt, ohne daß der Faserverband aufgehoben wird, eine reine und leicht verspinnbare Langfaser an. Wesentlich dabei ist, daß nach diesem ;1#,ufschlußverfahren aus Hanf Garne von solcher Feinheit und Festigkeit hergestellt werden können, wie sie bisher nur aus Flachs zu erreichen Zearen. Beispiele i. ioo kg geröstetes, auf Wickelkörper aufgebrachtes jugoslawisches Hanfvorgarn wird 3 Stunden offen bis etwa 9o bis 95° mit 4. g Natronlauge im Liter gekocht, dann gespült und anschließend mit 3 g Salzsäure im Liter bei etwa 60" 2 Stunden behandelt. Während die bisher übliche Behandlung es nur ermöglicht, aus dem vorliegenden Vorgarn ein Garn von der Nummer q. bis 5 zu spinnen, kann nach dem oben beschriebenen Aufschluß ein Garn bis Nummer 16 ersponnen werden.
- 2. ioo lcg Hanfgarn jugoslawischer Herkunft, das auf Wickelkörper aufgebracht ist, wird 3 Stunden offen bei etwa go bis 95' mit 4. g Natronlauge im Liter gekocht, gespült und anschließend mit 3 g Salzsäure und 3 g Bisulfit im Liter bei etwa 6o° 2 Stunden behandelt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Aufschließen von geröstetem Hanfbast, der gegebenenfalls auf Wickelkörper aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hanffasern oder daraus hergestelltes Vorgespinst mit oder ohne Druck alkalisch vorgekocht und anschließend mit oder ohne Zwischenspülung, bei einer einem pH-Wert kleiner als 6 entsprechenden Wasserstoffionenkonzentration, mit Lösungen saurer Sulfite bei Teinperaturen zwischen 5o und ioo' oder mit warmen Säurelösungen behandelt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI64954D DE728000C (de) | 1939-06-22 | 1939-06-23 | Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem Hanfbast |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE868340X | 1939-06-22 | ||
DEI64954D DE728000C (de) | 1939-06-22 | 1939-06-23 | Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem Hanfbast |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE728000C true DE728000C (de) | 1942-11-17 |
Family
ID=25951359
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI64954D Expired DE728000C (de) | 1939-06-22 | 1939-06-23 | Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem Hanfbast |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE728000C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE882749C (de) * | 1942-09-16 | 1953-07-13 | Almedahl Dalsjoefors Aktiebola | Verfahren und Anordnung beim Spinnen von geroestetem Flachs |
-
1939
- 1939-06-23 DE DEI64954D patent/DE728000C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE882749C (de) * | 1942-09-16 | 1953-07-13 | Almedahl Dalsjoefors Aktiebola | Verfahren und Anordnung beim Spinnen von geroestetem Flachs |
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