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Verfahren zur Herstellung eines Modellflugzeuges und nach dem Verfahren
hergestelltes Modellflugzeug Die Erfindung betrifft einen Verfahren zur Herstellung
eines aus zusammenst.ckbaren Bauteilen besteienden Modellflugzeugcs aus geschäumten
Kunststoff, der in eine Form eingebracht wird.
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Nach dem Stande der Technik wird zur Herstellung von Modellugzeugen
aus Schaumstoff durchweg geschäumtes Polystyroi verwendet, wenn das Flugzeug aus
möglichst wenIg Teilen zusammengesetz*: werden soll, d.h. wenn nicht die Bastlerarbeit
im Vordergrund steht, sondern eine Zeiteinsparung beim Zusammensetzen des Modells.
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Bei solchen Bauarten steht das Modellfliegen selbst im Vordergrund.
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Die Verwendung von Polystyrol als Schaumstoff zwingt allerdings dazu,
die gesamte Oberfläche der Bauteile zur Herabsetzung des Luftwiderstandes glattzumachen,
entweder durch einen Leimaufstrich oder durch eine Schichtauflage aus Balsaholz
(OS 1.478.411)> da Polystyrol durch und durch porig ist, d.h. auch an der Außenfläche
des in einer Form herges.tellten Gegenstandes.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, beim Zusammensetzen der
aus geschäumtem Kunststoff bestehenden Bauteile eines blodellflugzeuges den Zwang
zum Aufbringen einer glatten Außenhaut auf Rumpf, Tragflügel, Leitwerke usw. zu
beseitigen. Die Erfindung besteht in dem Verfahren, bei der Herstellung der Bauteile
in Formen als Schaumstoff Polyurethan-Hartschaum in einer Einstellung von mindestens
60 kp/m3 zu verwenden. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten die Bauteile
beim Aushärten des geschäumtem Kunststoffes eine glatte Außenhaut, weil der ausgezfählte
Schaum
stoff dort, wo er mit der Form in umittelbarem Kontakt ist)
d.h. an der Außenhaut, seine Porigkeit verliert und zu einer harten, massiven und
außen glatten Au2,enschicht quasi "zusammensintert" . Eine Nachbehandlung der Oberfläche
der Bauteil ist nicht mehr erforderlich.
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Bei der Herstellung des Rumpfes des Modellflugzeuges aus geschäumtem
Kunststoff ist es bekannt, vor dem Aufschäumen mindestens einen Kern zur Schaffung
eines Hohlraumes für aufzunehmende Einbauten in die geteilte Form einzulegen. Diese
Einbauten umfassen in der Regel den Empfänger, die Batterien und die Rudermaschine
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend weiterentwickelt werden, daß in
die Form ein weiterer, länglicher und etwa vom Flügelansatz bis zum Schwanz ende
des Rumpfes reichender Kern eingelegt wird, der aus einem anderen Leichtbaustoff
als Polyufethan-Hartschaum besteht, wobei der Kernbaustoff die Eigenschaft hat,
beim Aushärten des Rwnfbaustoffes, d.h. des Polyurethan-Hartschaumes, zumindest
an seiner Außenfläche festzubleiben. Hiedurch wird erreicht, daß beim Aushärten
des Rumpfbaustof.es auch von Innen her der Effekt eingestellt wird, der sich aus
dem Kontakt der Außenfläche des Bauteiles mit der geteilten Form ergibt. Beim Aushärten
stellt sich damit auch von der glatten und festen Außenfläche des eingelegten Kernes
her eine verfestigte Innenschicht an dem eingeschäumten Polyurethan-Hartschaum ein.
Diese harte Innenschicht gibt dem Rumpfteil zusammen mit der harten und glatten
Außenschicht ein erhöhtes Widerstandsmoment gegen Biegung. Die Biegefestigkeit des
Rumpfes kann dadurch erhöht werden,daß erfindungsgemäß der längliche Kern an seiner
Außenfläche sich in Längsrichtung erstreckende Ausnehmungen hat, im Querschnitt
beispielsweise wellig gestaltet ist. Diese Ausnehmungen werden von dem Polyurethan-Hartschaum
in Gestalt von Längsrippen oder Längswülsten ausgefüllt, die in bekannterweise als
Versteifungen wirkeii.
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Der hKernhwird wir zweckmäßig aus einem niedriger geschäumten Polyurethan
hergestellt.
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Er kann dabei massiv oder als ein Hohlkörper hergestellt sein.
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'Jm zu vermeiden, daß vor dem Aufschäumen in die Form zur Uerstellung
des Rumpfes Schlauchleitungen mit den Seil zügen zum Betätigen der Seiten- und Höhenruder
eingelegt werden müssen,
wird gemäß der Erfindung ferner vorgeschlagep,
daß diese Seilzüge leitungslos eingeschäumt werden, nachdem sie mlt elnel-l Trennmittel
eingefettet wurden. Auf diese Weise bildet der Schaumstoff selbst die Kanäle zur
Führung der Seilzüge. Diesesuniiittcbare Einschäumen von Seilzügen ist bei jeder
Art von Schaumstoff möglich.Das Verfahren nach Anspruch 2 kann selbstverständlich
auch zur Herstellung der Tragflügel angewendet werden.
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Bs ist bei der Herstellung von Leitwerksteilen aus Srhau<steff
bekannt, während des Zusammenbaues zwischen Hälften von Bauteiles eine Kunststoff-Folie
oder ein biegsames Blech als Scharnierelement für die Seiten- und Höhenruder einzulegen
(OS 1.728.001) Für ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltel. Modellflugzeug
sieht die Erfindung vor, daß die Scharnierelemente eingeschäumt sind und die Seiten-
und Höhenruder über dünne, durchbrechbare Stege an die unbeweglichen Leitflächen
des Höhen- und Seitenruders angeformt sind. lar.-erhält hierdurch den Vorteil, daß
die beweglichen Höhen- und Seitenruder in einem Arbeitsgang mit den unbeweglichen
Leit4lächer ausgeformt werden können; man braucht lediglich beim Zusammenbau die-
dünnen Stege zwischen den unbewegli:hen Leitflächen und den beweglichen Ruderteilen,
an die die Seilzüge angeschlossen sind, duichzubrechen. Ober die eingeschäumten
Scharnierelemente bleiben die beweglichen Seiten-und Höhenruder mit dem Leitwerk
verbunden.
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Die Tragflügel eines Modellflugzeuges, das aus wenigen Bauteilen besteht
werden üblicherweise in Ausnehmungen des Rumpfes eingesteckt. Statt die Tragflügel
dabei zu verkleben oder sonstwie gesondert zu befestigen, sieht die Erfindung vor,
daß in den Rumpf Schnappfedern zum Halten der Flügel eingeschäumt sind.
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Ferner wird zweckmäßig das Seitenleitwerk mit dem Seitenruder an den
Rumpf angeformt und das gesonderte Höhenleitwerk mit dem Höhenruder durch Schrauben
mit dem Seitenleitwerk verbunden, wobei die Schraubenmuttern in das Seitenleitwerk
eingeschäumt sind.
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Wenn das Modellflugzeug gemäß der Erfindung nicht nur als Segelflugzeug,
sondern auch als Motorflugzeug betrieben werden soll, empfiehlt es sich, in den
Rumpf weitere Schraubenmuttern einzuschäumen,
um in bekannter Weise
an den Rumpf einen Motoraufsatz anschrauben zu köp len.
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In der Zeichnung ist -:n usrührungs1seisniel eines als Alo-torflugzeug
betreibbaren Modellflugzeuge gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig.
1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht mit verkürzten Tragflilgeln und verkürztem
Seitenleitwerk, Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-lTI in Fig. 1, Fig.
4 eine vergrößerte Teildarstellung des Seitenruders und Fig. 5 eine vergrößerte
Teildarstellung des Höhenruders.
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Die Hauptbestandteile des Modellflugzeuges gemäß der Darstellung sind
der Rumpf 1 mit dem angeformten Seitenleitwerk ia, 1b, die in den Rumpf einsteckbaren
Tragflügel 2, das an das Seitenleitwerk anschraubbare, gesonderte Jlöhenleltwerk
3 sowie der auf den Rumpf 1 aufschraubbare Motoraufsatz 4. Alle diese Bauteile sind
in Formen aus Polyurethan Hartschaum hergestellt und weisen eine glatte, nicht mehr
zu behandelnde Oberfläche auf, wenn der Hartschaum beim Einschäumen auf ein Gewichtsvolumen
von mindestens 60 kp/m3 eingestellt ist.
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Beim Ausschäumen der Form für den Rumpf 1 wird in das Bugteil, wie
bekannt, ein Kern zur Schaffung eines Hohlraumes 5 eingelegt, der zur Aufnahme des
Empfängers, der Batterien sowie der Rudermaschine dient. Außerdem wird ein länglicher
Kern 6 eingelegt, der sich etwa von dem Ansatz der Tragflügel 2 bis an das Schwanzende
des Rumpfes erstreckt und aus einem anderen Leichtbaustoff als Polyurethan-Hartschaum
besteht. Dieser Kern 6 muß die Eigenschaft haben, beim Aushärten des Rumpfbaustoffes,
wobei srme frei wird, an seiner Außenfläche festzubleiben. Es entsteht hierdurch
an der den Kern 6 umgebenden Schaumstoffschicht wegen des Kontaktes mit der glatten
Außenfläche des Kernes eine -verfestigte Innenschicht ic,die zusammen mit der
glatten
und dichten Außenschicht ld dem Rumpf 1 auf seiner Länge ein erhöhtes Widerstandsmoment
der Biegung verleiht (Fig. 3).
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Das Seitenleitwerk mit der unbeweglichen Leitfläche 1a sowie dem beweglichen
Seitenruder lb ist - wie schon gesagt - mit dem Rumpfbauteil 1 einheitlich. Fig.
4 stellt einen waage rechten Schnitt durch das Seitenleitwerk dar und läßt erkennen,
daß das bewegliche Seitenruder lb über eine eingeschäumte biegsame Kunststoff-Folie
7 als Scharnierlement mit der unbeweglichen Leitfläche la verbunden ist Zu einer
oder zu beiden Seiten der Kunststoff-Folie 7a sind die beiden Teile zum gemeinsamen
Ausschäumen über einen dünnen Steg miteinantler verbunden, der beim Zusammenbau
des Modellflugzeuges durch Scwegen des Seitenruders ib durc;.gebrochen wird. Die
beiaen V-förmigen Einschnitte 8 zwischen den Leitwerksteilen la und Ib ermöglicher.
die Beweglichkeit des Seitenruders ib, an dem die nicht dargestellten und lei.mgslos
eingeschäumten Seilzüge der Rudermaschine enden.
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Das auf das Seitenleitwerk aufschraubbare Höhenleitwerk 3 ist in ähnlicher
Weise aufgebaut, wie Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 5 erkennen -läßt. Auch hier ist
die unbewegliche Leitfläche 3a des Höhenleitwerkes über eine eingeschäumte biegsame
Kunststoff-Folie 9 als Scharnierlement mit dem beweglichen Höhenruder 3b verbunden,
und die freie Beweglichkeit des Höhenruders 3b wird beim Zusammenbau des Modellflugzeuges
hergestellt, indem ein dünner Steg zwischen den Teilen 3a und 3b von Hand durchgebrochen
wird. Die dünnen Stege sind in Fig. 4 und 5 nicht erkennbar.
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- Patentansprüche -