DE246121C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 246121 KLASSE 27c. GRUPPE

RUDOLF EISERMANN in BERLIN.

Verdichter mit umlaufendem Kolben. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1909 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verdichter mit umlaufendem Kolben. Die Erfindung besteht in Einrichtungen zur Erzielung eines besonders günstigen Wirkungsgrades der Maschine im Vergleich zu den bekannten Maschinen ähnlicher Bauart, indem die Ansaugwirkung verbessert und der schädliche Raum bei der Verdichtung nach Möglichkeit verkleinert wird.

ίο Der erstgenannte Zweck wird dadurch erreicht, daß das zu verdichtende Gas nicht wie bisher durch Gehäusekanäle, sondern von der Kolbentrommel aus in den Arbeitsraum geführt wird. Die rasch umlaufende Trommel wirkt dabei wie ein Gebläse, so daß das Gas mit höherer als der üblichen Saugspannung, unter Umständen sogar schon mit Überdruck in den Arbeitsraum gelangt.

Die Verkleinerung des schädlichen Raumes auf ein überhaupt erreichbares Mindestmaß, beinahe auf Null, wird dadurch erzielt, daß die Rückschlagventile in den Enden der Widerlagschieber angeordnet sind.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar ist in

Fig. ι das Gehäuse nach der Linie A-A' der Fig. 2 und der umlaufende Teil oben nach der Linie A-A', unten dagegen nach der Linie A-A" der Fig. 2 geschnitten, während

Fig. 2 das Gehäuse im Querschnitt nach der Linie B-B und den umlaufenden Teil im Querschnitt nach der Linie C-C der Fig. 1 zeigt.

Die Fig. 3 und 4 stellen einen Widerlagschieber in größerem Maßstabe dar.

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Die Maschine besitzt in bekannter Weise eine auf einer Welle ι feste Trommel 2 mit zwei um i8o° versetzten daumenförmigen Kolben 3. Die Kolben 3 sind während des Umlaufes, der in Richtung des Pfeiles in Fig. 2 erfolgt, in ständiger Berührung mit dem Gehäusemantel 4, der zwecks Hindurchführung von Kühlwasser, ebenso wie die Deckel 5, doppelwandig ausgebildet ist. Die stete dichte Anlage wird durch in die Kolbenenden eingelassene Dichtungsleisten 6 gesichert, die zweckmäßig unter innerem Federdruck stehen, aber unter Umständen auch schon durch die Zentrifugalkraft genügend stark nach außen gedrückt werden.

Gegen die Trommel 2 bzw. deren Kolben werden die in Führungsschlitzen des Gehäuses radial beweglichen Widerlagschieber 7 durch geeignete Mittel gepreßt. Gemäß der Zeichnung dient dazu der Druck eines hinter die Schieber geleiteten Druckmittels, nämlich vorzugsweise der vom Verdichter geförderten Luft. Die Widerlagschieber ragen zu diesem Zweck mit den äußeren freien Enden in unter Druck gesetzte Kammern 8, die entweder mit der Druckseite der Maschine oder mit einem die verdichtete Luft aufnehmenden Behälter, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Druckminderventiles, verbunden sind.

Das Ansäugen erfolgt durch die hohle Welle 1 unter Vermittlung von durch die Trommel bis zu den Rückseiten der Kolbenenden geführten Kanälen 9. Durch diese Art der Zuführung wird die Luft vermöge der Fliehkraft wie in einem Ventilator radial nach außen geschleudert, so daß sie gegebenenfalls bereits mit

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einem gewissen Überdruck, statt mit Saugspannung eintritt. Dadurch wird unter Umständen ein Füllungsgrad von über ioo Prozent erzielt.

Um den schädlichen Raum möglichst klein zu halten, sind die Druckventile io und die zu ihnen führenden Auspuffkanäle ii' in den Enden der Widerlagschieber 7 untergebracht. Bei weit vortretender Stellung der Schieber, in welcher große Luftmengen durch die Ventile gedrückt werden, kann hierbei die Luft unmittelbar zu den Ventilöffnungen 11 unter den Ventilsitzen treten, während bei zurückgeschobener Stellung der Schieber 7 durch die dann in Wirkung tretenden flachen Kanäle 11' nur geringe Luftmengen zu gehen brauchen.

Die Anordnung der Druckventile in den Widerlagschiebern ergibt sich aus den Fig. 3 und 4. In jedem Schieber sind je nach seiner Breite eine oder mehrere Ventilplatten 10 angeordnet, die ebenso viele Schlitze 11 verdecken und unter der Wirkung von aus dem gleichen Stück gearbeiteten Blattfedern 10' stehen. Der Schieber selbst ist, um die Bearbeitung der Ventilsitze und das Einbringen der Ventile zu ermöglichen, aus einem U-förmigen Stück, welches den abgerundeten Kopf 7 und die beiden Seitenflächen 7" (vgl. Fig. 3) enthält, und aus den für sich eingesetzten Seitenteilen zusammengesetzt. Die Hauptstücke 26 dieser Seitenteile können in dem U-förmigen Teil durch Löten oder Schweißen dauernd befestigt werden, während die Stücke 26' mittels eines durch den Schieber der Breite nach hindurchgehenden Bolzens 27 festgespannt sind. Der Bolzen 27 dient dabei zugleich als Anschlag für die Ventile 10.

Von den Druckventilen 10 gelangt die verdichtete Luft durch die Schieberhohlräume in die Räume 8 und von dort durch den Stutzen 13, zu dem von der rechten Maschinenseite (Fig. 1) ein Gehäusekanal 13"" führt, in die Druckleitung.

Zum Zwecke der Kühlung wird durch den doppelten Mantel 4 und die hohlen Deckel 5 des Gehäuses Wasser geführt, das bei 16 zu- und bei 17 abläuft. Das Kühlwasser für den umlaufenden Teil wird in bekannter Weise durch die Welle bei 18 zu- und bei 19 abgeführt.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Verdichter mit umlaufendem Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verdichtende Gas vom Kolben aus zugeführt wird und die Druckventile in den Enden der Widerlagschieber angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.