DE188541C - - Google Patents

Description

f '

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV! 188541 -KLASSE 27b. GRUPPE

Firma A. BORSIG in TEGEL.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verdichter, welcher besonders für Kälteerzeugung Anwendung finden soll, wenn es gilt, die Leistung der Maschine in bestimmter Weise zu vermindern oder sie ganz auszuschalten , wenn auch die Maschine weiterläuft. Diese Leistungsänderung wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß man Verdrängerkolben am Verdichtungszylinder an-

ordnet, durch die der schädliche Raum in beliebiger Weise vergrößert oder verkleinert werden kann, ohne daß eine sprungweise Regelung (wie bei Anordnung nacheinander einzuschaltender Kammern) erforderlich ist.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das Gehäuse für die Verdrängerkolben mit dem Zylinderinnern durch Öffnungen in Verbindung steht, welche von den Verdrängerkolben an ihrem Hubende in ähnlicher Weise abgedeckt werden, wie dies bei den bekannten Kolbendampfschiebern an sich bekannt ist.

Gegenüber den bekannten Verdichtern, bei denen der Verdrängungskolben im Deckel des Verdichterzylinders angeordnet ist oder den Deckel selbst bildet, ist hierbei der Vorteil vorhanden, daß die Baulänge sich gegenüber gewöhnlichen Konstruktionen nicht ändert, daß man die Verdrängerkolben an beiden-Zylinderseiten anbringen, also beide Seiten des Verdichters in gleicher Weise regeln kann, was bei den alten Konstruktionen wegen der Kolbenstange nicht möglich ist und trotzdem in der Anordnung des Triebwerkes an keine besonderen Konstruktionen gebunden ist. Außerdem kann die Dichtung durch Stoffbüchsen geringen Durchmessers

erfolgen, während in solchen Fällen, wo der Verdichterdeckel gleichzeitig Verdrängerkolben ist, die Kolbeneinrichtung Anlaß zum Austritt der übelriechenden Gase gibt. Auch ist im letzten Fall die Nachstellung wegen der großen Anzahl der nachzuziehenden Deckelschrauben sehr schwierig bezw. unausführbar.

Bei den alten Konstruktionen war ferner der Nachteil vorhanden, daß der Kompressor außer Betrieb gesetzt werden mußte, wenn der Verdrängerkolben schadhaft oder undicht wurde. Bei dem neuen Verdichter hat man in solchen Fällen dagegen nur den Verdrängerkolben in seine Endstellung zu bringen. Er schließt dann die zum Kompressorzylinder führende Öffnung ab, und der Kompressor arbeitet in gewöhnlicher Weise mit vollster Leistung.

In der in der Zeichnung veranschaulichten beispielsweisen Ausführungsform des neuen Verdichters sind c, d zwei unabhängig voneinander bewegliche Kolben. An dem Verdichterzylinder α ist ein zweiter Zylinder b entweder unmittelbar angegossen oder auf andere Weise angeschlossen. Die beiden im letzten befindlichen Kolben c, d können durch Handrad und Spindel /, e bewegt werden und schließen in ihren äußersten Stellungen die Verbindungen i, k zwischen beiden Zylindern ab. Werden sie aufeinander zu bewegt, so werden dadurch die schädlichen Räume für den Pumpenzylinder α vergrößert, und es tritt in bekannter Weise eine Leistungsverminderung des Kompressors ein.

Natürlich steht nichts im Wege, den Zylinder b als Halbzylinder auszuführen, so

daß er nur für die eine Seite der Maschine a
gilt, jedoch ist dies in den meisten Fällen
weniger vorteilhaft.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verdichter mit teilweise oder ganz
   auszuschaltender Leistung, bei welchem
   eine Regelung der Leistung durch Ver

   größerung des schädlichen Raumes infolge Verschiebung von Verdrängerkolben erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse für die Verdrängerkolben mit dem Zylinderinnern durch Öffnungen in Verbindung steht, die am Hubende der Verdrängerkolben durch deren Seitenflächen nach Art von Schiebern abgedeckt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.