DE227853C

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Info

Publication number: DE227853C
Application number: DENDAT227853D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S7ö. GRUPPE

RUD. MEYER

in MÜLHEIM, Ruhr.

Gegenstand der Erfindung ist eine Steuerung für Hubmaschinen aller Art, die insbesondere geeignet ist für Gesteinsbohrmaschinen und Bohrhämmer. Die Erfindung wird in der Kornbination eines als Steuerschieber für den Einlaß des Druckmittels ausgebildeten Arbeitskolbens mit einem getrennt angeordneten, durch Frischluft gesteuerten Auslaßorganes gesehen. Der Vorteil des Erfindungsgegenstandes den be-

ίο kannten,, durch den Arbeitskolben gesteuerten Werkzeugen oder Maschinen dieser Art gegenüberwird hauptsächlich darin gesehen, daß durch die Anbringung des Auslaßorganes die der arbeitenden Zylinderseite entgegengesetzte Seite bis zum Ende des jeweiligen Kolbenhubes in Verbindung mit der Auspufiöffnung gehalten werden kann, wodurch jeder die Schlagwirkung des Kolbens vermindernde Gegendruck vermieden und eine weitgehende Expansion des Druckmittels erzielt wird.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Maschine und Fig. 2 einen Querschnitt des Kolbens durch die Mitte des Ringkanales d. Das Druckmittel tritt bei a in den Arbeitszylinder b ein. In diesem bewegt sich ein Kolben c, der mit zwei Ringnuten d und e versehen ist. Die Ringnut d ist durch Kanäle f mit der rechten Zylinderseite B, die Ringnut e durch Kanäle g mit der linken Zylinderseite A verbunden. Wenn sich der Arbeitskolben c in Richtung des Pfeiles gemäß Fig. 1 bewegt, so hat die Kante Ji₁ des Ringkanales e die Kante a_x> der Eintritts-Öffnung gerade überlaufen, während die Kolbenkante i den Auspuffkanal k bereits abgedeckt hat. Das Druckmittel strömt über den Ringkanal e durch Kanäle g in den Zylinderraum A₁ und gleichzeitig durch den Steuerkanal I in den Schieberraum C. Der mit zwei zylindrischen Ansätzen versehene, nach Art eines Müschelschiebers ausgebildete Kolbenschieber m wird hierdurch nach rechts gesteuert, wobei er den Auspuffkanal Ji₁ freilegt und den Zylinderraum B mit der Außenluft durch die Auspuff Öffnung η verbindet. Während der Arbeitskolben c seinen Lauf in der Pfeilrichtung beendet, ist dem im Räume B befindlichen Druckmittel Zeit genug gegeben, durch Kanal Ji₁ zu entweichen, bevor noch das in den Raum A hineinströmende Druckmittel die Bewegungsumkehr des Kolbens veranlassen kann. Es ist demnach im Räume B kein Gegendruck mehr vorhanden und die Energie des im Räume A zur Wirkung kommenden Druckmittels wird daher für den neuen Kolbenhub ungeschwächt ausgenutzt. Bei Beginn des neuen Kolbenhubes steht der Ringkanal e noch mit der Eintrittsöffnung α in Verbindung. Die Füllung des Raumes A ist beendet, wenn die Ringkanal-• kante Jt₁ die Kante O₁ überschliffen hat. Nunmehr erfolgt die Expansion des in. den Räumen A und C sowie in den Kanälen I und k eingeschlossenen Druckmittels. Sobald die Kante Ji₂ des Kolbens die Kante a_% der Eintrittsöffnung

erreicht, hat die Kolbenkante i_x den Kanal A₁ abgedeckt, und das Druckmittel strömt über die Ringnut d durch Kanäle f in den Zylinderraum B, und ferner durch Kanal ^₁ in den Schieberraum C₁. Der Kolbenschieber m wird hierdurch nach links umgesteuert und der Raum A durch den Kanal k mit der Auspufföffnung η in Verbindung gebracht. Der weitere Vorgang auf der linken Zylinderseite entspricht

ίο genau dem bereits geschilderten Vorgange auf der rechten Seite. Die Größe der Zylinderfüllung ist von der Länge der Lauffläche des Arbeitskolbens c und der Anordnung der Ringkanäle d und e abhängig, und zwar werden um so kleinere Füllungen erzielt, je länger der Kolben gehalten wird und je weiter die beiden Ringkanäle d und e auseinandergerückt werden. Ein weiteres Mittel, das Füllungsvolumen zu vergrößern, liegt in der Größen- bemessung der Kanäle k und k₁ sowie der Räume C und C₁. Das Wesen der Erfindung wird nicht beeinträchtigt, wenn statt des Kolbenschiebers m irgendein anderes zur Steuerung des Auslasses geeignetes Organ verwendet wird, oder wenn die im Kolben c angebrachten Ringkanäle d und e im Zylinder b angeordnet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Expansionssteuerung, insbesondere geeignet für Gesteinsbohrmaschinen und Bohrhämmer,gekennzeichnet durch die Kombination eines als Steuerschieber für den Einlaß des Druckmittels ausgebildeten Arbeitskolbens (c) mit einem getrennt angeordneten, durch Frischdruck ■ gesteuerten Auslaßorgan (in), wobei einerseits weitgehende Expansion des Druckmittels erzielt wird ohne ungenütztes Austreten von Druckmittel in die Atmosphäre und andererseits jeglicher, die Bewegung des Kolbens beeinträchtigender Gegendruck vermieden wird.
2. Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung der Zylinderräume (A und B) mit Frischdruck erst dann erfolgt, wenn die zu diesen Räumen gehörenden Auspuffkanäle (k und kj durch die entsprechenden Kolbenkanteri (iund «J abgedeckt sind, so daß das gleichzeitig durch die zugeordneten Steuerkanäle (I und I₁) strömende Druckmittel den Auslaßschieber (m) umsteuern kann, ohne daß ein ungenütztes Entweichen von Druckmittel durch die Auspufföffnung (n) eintritt.
3. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn einer Zylinderfüllung mit Frischluft auf der Arbeitskolbengegenseite gleichzeitig die Auspufföffnung (n) durch den Schieber (m) freigelegt wird, so daß einerseits bei Umkehr der Arbeitskolbenbewegung schädlicher und die Schlagwirkung des Kolbens mindernder Gegendruck nicht mehr vorhanden ist und andererseits hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, eine weitgehende Expansion der Druckmittelfüllungen herbeizuführen.
4. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unabhängig vom Zylinderdurchmesser und Kolbenhube die Füllungsvolumen durch entsprechende Bemessung der Auslaßkanäle (k und U₁) und der zugehörigen Steuerräume (C und C₁) geändert werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.