DE239195C

DE239195C -

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Publication number: DE239195C
Application number: DENDAT239195D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- ΛΙ 239195 -KLASSE 14#. GRUPPE

KARL LEHMANN in OFFENBURG i.Baden.

Die Erfindung betrifft eine Dampfmaschine mit umlaufenden, in der Kolbentrommel diametral verschiebbaren Kolben, 'bei welcher die Kolbentrommel konzentrisch in dem das Widerlager für den Dampfdruck und eine Führung für die Kolben tragenden Gehäuse angeordnet ist.

Das Neue besteht gegenüber bekannten Maschinen in einer Einrichtung, durch welche ίο die Kolben nach ihrem Vorbeigang am Widerlager schnell in Arbeitsstellung gebracht werden. In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar in

Fig. ι im Querschnitt,
Fig. 2 im Längsschnitt.

Die Maschine besteht aus einem zylindrischen Gehäuse a, in dem sich eine Welle b in Lagern c und d dreht, die die Kolbentrommel e mit auf beiden Seiten angeordneten und in das Gehäuse dicht passenden Scheiben f trägt. Die Kolbentrommel β ist an einander gegenüberliegenden Stellen mit Schlitzen versehen, in denen die Kolben g verschiebbar sind, von denen je zwei durch eine die Welle umgreifende Gabel h miteinander verbunden sind. In der einen Hälfte des Gehäuses sind Führungsschienen i angebracht, die mit dem Gehäuse durch Schrauben verbunden sind. An diesen Schienen i führen sich die Kolben g. Den Schienen gegenüber ist an der andern Gehäusehälfte um einen Zapfen k drehbar ein doppelarmiger Gewichtshebel I, j angebracht, dessen einer Arm I von den an den Schienen i ■ geführten Kolben gehoben wird und sich hierbei in eine Aussparung des Gehäuses einlegt. Der andere Arm j ist in der Auslaßöffnung m angeordnet, so daß er bei der Bewegung des Armes / den Auslaß öffnet oder schließt. Bei geschlossenem Auslaß wirkt der Druck des expandierten Dampfes auf diesen Arm j und drückt den an dem Widerlager s angekommenen Kolben g im Verein mit der Gewichtswirkung des Armes I herab, p ist der Dampfeinlaß zum Arbeitsraum 0. Der Dampfeinlaß wird durch einen Hahn mit einem Steuerungshebel q gesteuert, der unter Wirkung einer Feder r steht und mittels Steuerknaggen n, die an den Scheiben f angeordnet sind, gedreht wird.

Die Wirkungsweise ist folgende: Unter der Annahme, daß sich die Maschine im Betriebe befindet, wird der Dampfeinlaß durch Anschlagen des Steuerknaggens η an den Hebel q geöffnet und der Dampf tritt in den Arbeitsraum 0 ein, wo er auf deii Kolben g seine Kraft ausübt. Ist der Knaggen η am Hebel q vorübergegangen, so schließt sich der Dampfeinlaß und der Dampf wirkt durch seine Expansion. Derjenige Kolben, welcher nach Fig. ι über den Drehpunkt k hinausgelangt ist, hebt den Gewichtshebel I an und schließt dadurch mittels des Armes j den Auslaß. Geht der unter Wirkung des Expansionsdampfes stehende Kolben g an dem Arm / vorbei, so kann der Dampf auf diesen Arm wirken, wodurch der folgende Kolben g nach seinem Vorbeigang · am Widerlager s durch den Arm I im Verein mit dessen Gewichtswirkung niedergedrückt wird. Hierbei öffnet sich gleichzeitig der Auslaß m; nach Öffnung des Einlasses strömt wieder Frischdampf in 0 ein, und es wiederholt sich der vorbeschriebene Vorgang.. Infolge frühzeitigen Schließens des

Dampfauslasses wird in dem Raum zwischen zwei Kolben g noch eine gewisse Menge Abdampf verbleiben. Dieser Abdampf wirkt beim Niedergang des Armes I als Puffer für diesen und entweicht dann durch den zwischen . dem Gehäuse und dem Arm I in dessen unterer Lage vorhandenen Zwischenraum in den Auslaß m.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Dampfmaschine mit umlaufenden, in der Kolbentrommel diametral verschiebbaren Kolben, bei welcher die Kolbentrommel konzentrisch in dem das Widerlager für den Dampfdruck und eine Füh-

rung für die Kolben tragenden Gehäuse angeordnet ist, gekennzeichnet durch einen am Gehäuse (a) angeordneten doppelarmigen Hebel (I, j), der beim Umlauf der Kolben (g) von diesen gedreht wird und sie nach ihrem Vorbeigang am Widerlager fs) durch die Gewichtswirkung seines einen Armes (I) und durch den Druck des auf seinen anderen Arm (j) wirkenden Dampfes in Arbeitsstellung bringt.
2. Ausführungsform der Dampfmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Dampfdruck wirkende Arm (j) des doppelarmigen Hebels zugleich den Dampfauslaß steuert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.