DE67997C - Vorrichtung zum Abdichten kreisender Kolben für Wasserspritzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE £9: Pumpen.

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Vorrichtung ist auf beiliegenden Zeichnungen in zwei Ausführungsarten dargestellt.

Fig. ι zeigt die eine 'in Seitenansicht,

Fig. 2 in Vorderansicht Bei abgenommener Vorderwand α und

Fig. 3 im Schnitt nach der Linie x-x aus Fig. 2 veranschaulicht.,

Die Wasserspritze arbeitet in der Art eines Kapselwerkes mittelst eines Kolbens A, welcher in dem cylindrischen Gefäfs B rotirt, wodurch sich die Räume des Gefäfses B ^abwechselnd vergröfsern und verkleinern und dadurch das Wasser einsaugen und in den Kessel drücken. Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt von einem Schwungrad S, dessen Welle w zu dem Kolben A ausgebildet ist.

Beim Drehen des Kolbens aus der Stellung Fig. 3 in der Pfeilrichtung entsteht in α ein luftverdünnter Raum (s. Fig. 3a), da sich eine Schubplatte b constant dicht an den rotirenden Kolben anlegt und den Saugraum α von dem Druckraum β abschliefst. Infolge dessen drückt die atmosphärische Luft das Wasser durch die Saugöffnungen c in den Raum α, zu welchem Zweck an diese Oeffnungen c in irgend einer bekannten Art Schläuche angeschlossen werden, welche unter dem Wasserniveau eines Reservoirs u. s. w. münden.

Hat der Kolben eine Umdrehung vollendet, so drückt er das im Gefäfs B befindliche Wasser hinauf, welches dadurch in den Raum C befördert wird. Dabei wird in derselben Art in α abermals eine Luftleere geschaffen und das Wasser wiederholt eingesaugt und schliefslich hinaufgedrückt.

Der Kessel c ist mit Rohrstutzen d und d_r versehen, in welchen Hähne e und f angebracht sind.

Die Vorrichtung zum Bewegen der Schubplatte b ist folgendermafsen construirt: Auf die Welle w ist zuerst die Scheibe i mit den Führungsansätzen j lose aufgesteckt (s. Fig. 6). Sodann wird eine Scheibe k mit Anschlagstift Ar₁ auf die Welle aufgekeilt und hierauf ein Schieber / mit seinen Gleitbacken Z₁ in die Führungsansätze j der Platte i eingeschoben und mit einer auf die Welle w aufgekeilten Platte m (mit Anschlagstift W₁) verdeckt.

Der Schieber Z ist ungefähr in seiner Mitte rund ausgeschnitten und hat an seiner inneren Peripherie einen Vorsprung (Knaggen) η und, diametral gegenüberliegend, einen Einschnitt 0.

Aufserdem besitzt dieser Schieber an seinem rechten Ende einen hinaufgehenden Lappen p. Zwischen diesem und dem einen Gleitbacken Z₁ des Schiebers befindet sich der Zapfen q einer Kurbel r.

Diese Kurbel ist auf eine schwache, im Gestell gelagerte Spindel s aufgekeilt, welche mit einer im Innenraum der Spritze angebrachten Hülse ί fest verbunden ist. Die letztere hat Lappen ^,welche in Einschnitte t₂ der Schieberplatte b eindringen und mittelst durchgesteckten Drahtes t₃ mit der Platte b drehbar verbunden sind. Es ist nun klar, dafs bei der horizontal hin- und hergehenden Bewegung des Schiebers Z der Bolzen q der Kurbel r eine schwingende Bewegung ausführt, welche durch die Spindel 5 und Lappen der Hülse t auf die Schubplatte b übertragen wird, die sich infolge dessen horizontal hin- und herbewegt. Die Bewegung bezw. der Ausschlag des Bolzens q

ist so bemessen, dafs die Schubplatte b sich in jeder Stellung des Kolbens A an letzteren dicht anlegt und dadurch den Saugraum α vom Druckraum · ß, Fig. 3 a, absperrt.

Zur Erzielung einer horizontal hin- und hergehenden Bewegung des Schiebers / dienen nun die oben erwäh'nten Anschlagstifte Ar₁ und JM₁ der Scheiben Ar und m, von denen der Stift Ar₁ der inneren Scheibe durch Anschlagen und Drücken an den Knaggen η des Schiebers / letzteren in die äufserste linke Stellung bringt (s. Fig. i, wo der Stift soeben den Knaggen verläfst), während der (punktirt angedeutete) Stift Wi₁ der äufseren Scheibe in erst dann zur Wirkung kommt, wenn er in den Einschnitt 0 des Schiebers gelangt. Durch die Rotation der Scheibe bewegt er sich ebenfalls vor, nimmt den Schieber mit und verläfst diesen Einschnitt erst dann, nachdem er den Schieber in die äufserste rechte Lage verschoben hat. (In der Zeichnung ist die Bahn der Stifte Ar₁ m_y durch strichpunktirte Kreise mit Pfeilen angedeutet. Die obere Scheibe m mit dem Stift JM₁ ist als entfernt gedacht, um den Mechanismus blofszulegen.) Die Ausnehmung γ in dem Schieber / ist für den Durchgang des zurückkehrenden Stiftes OT₁ bestimmt.

Die auf Blatt II dargestellte Modification unterscheidet sich von der vorhergehenden nur durch die andere Beschaffenheit des Absperrstückes für den Saug- und Druckraum bei entsprechender Abänderung des gehörigen Bewegungsmechanismus (s. Fig. 4 Seitenansicht, Fig. 5 Schnitt nach y -y aus Fig. 6, Fig. 6 Schnitt nach \-\ aus Fig. 5, bezw. \_x-\_x aus Fig. 7)·

Hier ist das Absperrstück b¹ kreisförmig ausgebildet und (s. auch Fig. 7) mit runden Lappen b- versehen, welche in entsprechende Einschnitte des Balkens b³ eingelegt und mit letzterem mittelst durchgesteckter Bolzen i>⁴ drehbar verbunden sind. Das Absperrstück ist mittelst Bolzen b⁵ auf einer Zugstange b⁶ aufgehängt, welcher mit einer auf dem Bolzen b"' aufgekeilten Kurbel c¹ drehbar befestigt ist (Fig. 5). Dieser Bolzen ist in einem Lagerbock L gelagert und endet in einem Vierkant, auf welches die Kurbel b⁸ aufgesteckt ist, während der Bolzen b⁹ der letzteren in das Auge des an dem Schieber / angeschraubten Zwischenstückes i»¹⁰ eindringt. Durch die auf- und abwärts gehende Bewegung des Schiebers I wird die Kurbel b^s in eine schwingende Bewegung versetzt, welche durch den Bolzen b⁷ und Kurbel c¹ auf die Zugstange b^e und von dieser auf das Absperrstück b^l übertragen wird, welches in derselben Art wirkt, wie die in der ersten Ausführungsform beschriebene Schubplatte b. Das Absperrstück b^x legt sich nämlich stets dicht an den Kolben A an und theilt das Gehäuse in zwei Räume, in den ,.Saugraum α und Druckraum ß. Behufs besserer Abdichtung des Saugraumes ist in dem Innenraum der Spritze ein Dichtungsstück b^u angeordnet, welches sich an das Absperrstück b¹ anlegt und mittelst eingesetzter, durch eine in den Einschnitt bⁿ eingelegte Blattfeder federnd wirkenden Leiste b^l- die Dichtung herbeiführt. Der Bolzen b⁹ führt hier eine steigende und sinkende Bewegung aus; deshalb mufs der Schieber / sich auf- und abbewegen. Dies wird dadurch erzielt, dafs die Scheibe i mit den Führungslappen j nunmehr vertical auf die Wellen aufgesteckt wird, welche Lage dementsprechend auch der Schieber Z erhält. Die Anordnung der Scheiben Ar und m mit den Stiften Ar₁ JJi₁, sowie deren Function bleibt dieselbe wie anfangs beschrieben. Der Stift Ar, der inneren Scheibe Ar schiebt (durch Anschlagen an den Vorsprung n) den Schieber nach unten, während der Stift JM₁ der äufseren Platte jji durch Anschlagen an den Rand· des Einschnittes 0 den Schieber mitnimmt, ' d. h. hebt. In der Zeichnung ist in Fig. 4 diejenige Stellung angegeben, in welcher der Stift Ar₁ den Vorsprung η soeben verläfst, nachdem er den Schieber / in die tiefste Position gebracht hat. Im folgenden Moment kommt der Stift Wi₁ zur Wirkung.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Eine Vorrichtung zum .Abdichten rotirender Kolben für Wasserspritzen u. dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs eine gerade Absperrplatte b beständig an den Kolben a gedrückt wird, indem ein in horizontalen Führungen geführter Schieber /, welcher durch Stifte Ar₁ JM₁ (an den auf der Antriebwelle aufgekeilten Platten km) nach -rechts und links verschoben wird, wodurch eine Kurbel r mittelst Hebels t_l der Platte b eine der Kolbenbewegung entsprechende hin- und hergehende Bewegung ertheilt.

2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher eine bogenförmige, um Zapfen b* drehbare Absperrplatte b¹ beständig an den Kolben A gedrückt wird, die ihre Bewegung durch den nunmehr vertical geführten, durch die Stifte Ar₁ Jn₁ bethätigten Schieber / durch Vermittelung der Kurbeln b⁸ und c¹, sowie der Zugstange b^a erhält, wobei eine an das Stück b^l sich anlegende Dichtungsleiste b¹² den Saugraum absperrt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.