DE238499C - - Google Patents
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- DE238499C DE238499C DENDAT238499D DE238499DA DE238499C DE 238499 C DE238499 C DE 238499C DE NDAT238499 D DENDAT238499 D DE NDAT238499D DE 238499D A DE238499D A DE 238499DA DE 238499 C DE238499 C DE 238499C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
- G01B11/00—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques
- G01B11/28—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring areas
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- A Measuring Device Byusing Mechanical Method (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein optisches Planimeter zur Bestimmung der mittleren Ordinate
einer registrierten Kurve, zur Berechnung beliebig großer, ebener Flächen und Momente,
ferner zum selbsttätigen Aufzeichnen von Mittelwertkurven und Hyperbeln sowie zum Vergrößern
und Verkleinern von Figuren. Das Planimeter besteht aus einem mit Führungsrad und einem Längsfaden versehenen Fahrrahmen
und einer auf diesen senkrecht gestellten spiegelnden und zugleich durchsichtigen
Fläche. Das von der spiegelnden Fläche entworfene Bild des Schnittpunktes einer auf
einer Papieranlage dargestellten oder vorher auf dem Kartenblatt aufzutragenden horizontalen
Linie mit dem wandernden Faden am Fahrrahmen dient als Umfahrungspunkt. Die spiegelnde Fläche kann auch durch eine kleine,
kreisähnliche, spiegelnde Scheibe in konstanter Höhe über dem Papier ersetzt werden.
In den Zeichnungen ist der Apparat dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen senkrechten
Schnitt, Fig. 2 eine Aufsicht, Fig. 3 eine Seitenansicht. Die Fig. 4 bis 7 dienen
zur Erläuterung des Meßverfahrens. Als Fahrarm des Planimeters dient ein an zwei Stellen
durchbrochener Rahmen α b, an dem bei b ein scharfrandiges Rädchen r oder auch eine
Schneide angeordnet ist. Unter dem langen Teil des Rahmens α ist ein farbiger Seidenfaden
f oder ein dünner Draht gespannt. Der Fahrarm besitzt bei c einen drehbaren Handgriff
oder Flügel und darunter sowie bei d kleine Stützen oder glattrandige Rädchen,
während sich der Rahmen bei b auf das Rädchen r stützt. Hier trägt der Rahmen
noch die Brücke h mit der spiegelnden Glasfläche s und unten in der Fadenverlängerung
das Plättchen i mit Indexstrich. Das Rädchen ist durch die Hemmungsschraube t arretierbar.
Die Brücke h ruht entweder seitlich neben den Ächsenlagern oder in der Verlängerung
von f auf dem Unterteil b und besitzt eine Öffnung zum Einsetzen einer Ziehfeder.
Die spiegelnde Fläche s ist ein farbiges Planglas oder ein teilweise durchbrochener,
mit Silber belegter Spiegel. Der Rahmen mit Faden ist durch eine Linealkante ersetzbar.
Besteht er aus einer durchsichtigen Masse, so kann die Fadenlinie /*durch einen Strich bezeichnet
werden. Bei Verwendung von zwei Rädern r mit gemeinsamer Achse müssen beide gegenüber dem Rollplanimeter in der
Drehung unabhängig sein. Das Planimeter ist justiert, wenn die auf der Fadenlinie f
senkrechte Achse des Rädchens durch die Verlängerung der Spiegelebene geht und diese
auf der Unterlage senkrecht steht.
In Fig. 4 steht der Apparat auf einer für die Bestimmung der mittleren Ordinate einer
registrierten Kurve geeigneten Papierunterlage f in der Anfangsstellung. Das Rädchen R befindet
sich in der Mitte zwischen der Marke i und der vom Faden / geschnittenen Linie I,
welche dem Rande von fi parallel und seitlieh
geschweift ist. Das Instrument ist ein
Umfahrungsplanimeter wie das Polarplanimeter, obgleich sein Fahrarm keinen Fahrstift besitzt.
Dieser wird aber ersetzt durch den »optischen Umfahrungspunkt c U, nämlich das Bild des
Schnittpunktes der festen Linie I mit dem wandernden Faden f, welches von dem Auge B
durch die spiegelnde Glasfläche s hindurch bei i klar gesehen wird. Dieser Bildpunkt U
markiert sich so scharf, daß man mit ihm
ίο eine Kurve ebensogut umfahren kann wie mit einem Fahrstift, wobei es einerlei ist, an
welcher Stelle das Auge in die Glasfläche (Fig. i) hineinsieht. Will man nun die Kurve k
(Fig. 4) auswerten, so schiebt man das Papier p
15. mit dem Planimeter, dessen Rädchen in dem durch einen kleinen Kreis bezeichneten Punkt R
steht, so über den Registrierstreifen, daß der Rand des Papiers in die Richtung der Ordinatenachse
und die Marke ungefähr in den Anfangspunkt der Kurve fällt. Führt man
den Apparat mittels des Griffes c, so nimmt das Auge B sofort hinter dem Glase auch
eine Bewegung des »optischen Ümfahrungspunktes« U wahr. Findet diese so statt, daß
U dem Lauf der Kurve wie der Fahrstift eines Planimeters folgend bis an den Endpunkt
U1 gelangt ist, so hat, ohne daß der Rechner darauf achtet, das Instrument seine
Endlage R1 S1 erreicht. Dreht man den Fahrarm
herum, bis der Faden f durch den Kreis R geht, so wird das Resultat, die mittlere
Ordinate, falls der Registrierstreifen mit Einteilungen versehen ist, an dieser Teilung
mit Hilfe des Index i abgelesen oder aber durch Abgreifen mit Zirkel und Maßstab ermittelt.
Bei der Drehung des Fahrarms arretiert man das Rädchen in R1 durch einen
Druck auf die Schraube t (Fig. 2), um eine Verschiebung des Apparats zu verhindern.
Bildet der Faden f in der Lage R R1 (Fig. 4
und 5) einen größeren Winkel mit FR, so
muß zum Zwecke der Korrektion der Fahrarm um einen kleinen Betrag in der Eigenrichtung
vorgeschoben werden, der auf der Papieranlage graphisch dargestellt ist. Eine entsprechende Korrektion kann auch der Ablesung
bei i zugefügt werden.
Auch als Linearplanimeter ist ■ das Instrument verwendbar, da der Flächeninhalt (Fig. 5)
der Figur
FUkU1J E =
= ^. E J. (EF1+J U1).
Bevor die einfache Berechnungsart der Flächen, die nur von Kurven begrenzt sind, zur Sprache
kommt, mag das bisherige elementar bewiesen werden.
In Fig. 5 sei U der Anfangspunkt der auszuwertenden Kurve k. Das Planimeter stehe
auf der Papieranlage p in der Anfangslage, sein Rädchen berühre in R das Papier und
F R sei der Faden f, welcher die Linie I, die
Ordinatenachse, in F rechtwinklig schneidet. Steht der Spiegel über R senkrecht, so entwirft
er von F ein Bild U, den optischen Befahrungspunkt, welcher nach den Brechungsgesetzen von R ebenso weit entfernt ist wie F.
Bewegt man das Planimeter durch Drehen und Schieben ein wenig, so daß der Befahrungspunkt
von U nach dem sehr nahe gelegenen Punkt D der Kurve gelangt, so hat der Faden
f näherungsweise die Lage C R angenommen.
Nun ist der unterhalb des Zuges FUkU1
liegende Flächenteil gleich CDkU1, weil U
und D Spiegelbilder von F. und C sind und somit näherungsweise
1 — * " ■ go
und ACRF annähernd gleich DUR. Läuft
der »optische Umf ahrungspunkt« in differentialem Sinne stetig von U über D durch die
Kurve k nach U1, so ist die Fläche:
FUkU1JE = F1U1JE = F2J1JE.
8s
Da aber die Parallelogramme FUHE und
F2M H E flächengleich sind, ist auch
M J1JH = UkU1J H.
Wenn LM = LJ1, so ist das Lot von L auf
Abszisse H J die gesuchte mittlere Ordinate, und es bestehen die Gleichungen:
R1 L + L J1 = R1 M + 2R M
LJ1 = R1M+ R1L.
Durch Subtraktion folgt:
Durch Subtraktion folgt:
R1L = ZRM-R1L oder R1L = R M.
Ist F2 J1 nur wenig (φ /_ I5°) gegen die
Abszissenachse geneigt, so wird
RM = RU,
so daß L mit dem Index i des Planimeters zusammenfällt, während streng
iL — RM-RU.
Da R U konstant ist, wird
Da R U konstant ist, wird
iL = RU
COS φ
während die Formel für eine Korrektion der mittleren Ordinate ist:
Δ = R U (tg φ — sin φ).
Auf p wird zweckmäßig i L und Δ graphisch dargestellt. Es ist auch ersichtlich, daß I
nur von F1 bis F2 eine Gerade sein muß,
da andernfalls R1F1 F2 nicht gleich R1 J1 U1
ist.
Die Flächenberechnung krummlinig begrenzter Figuren auf einer dazu bestimmten Anlage
p ist aus Fig. 6 ersichtlich. F U ist die konstante Anfangsstellung des Planimeters.
Die Fig. k wird mit dem »optischen Umfahrungspunkt« U umfahren bis zur Endstellung
des Apparates F1 U. Der Flächeninhalt von k wird an der für den betreffenden Maßstab
auf p dargestellten Skala (Fig. 6 mit I1,
ίο t2, ts bezeichnet) im Schnittpunkt mit f oder
z. B. am Index i abgelesen, so daß jede Multiplikation fortfällt. Auch genügt eine
einzige Skala für alle Maßstäbe, wenn auf F R die verschiedenen Indexstellungen des
Planimeters für verschiedene Maßstabsverhältnisse markiert ist, oder wenn verschiedene,
einander parallele Linien I benutzt werden. Wichtig ist, daß die Flächensumme mehrerer
Figuren, die auf der Karte getrennt liegen, an der Skala abgelesen werden kann, ohne
die einzelnen Flächen ermitteln zu müssen. Nach Befahrung der ersten Figur verschiebt
man die Papieranlage mit dem Apparat, bis der »optische Umfahrungspunkt« in den Umfang
der zweiten Figur fällt usw. Die Flächensumme wird wieder an der entsprechenden Skala abgelesen.
Theoretisch erklärt sich die Berechnung so, daß der Endpunkt CZ1 mit U (Fig. 5) zusammenfällt.
Nach Fig. 6 wird Fläche
k= AFF1U = -FU-FF1.
Bei konstantem F U wird die Fläche eine Funktion der Variabein F F1 und kann am
Schnittpunkt von f mit t oder an einem Index abgelesen werden.
Dann ist zu erwähnen, daß das Instrument auch als Stangenplanimeter ohne Benutzung
des optischen Teils gebraucht werden kann, wenn man den Fahrstift des ersteren durch
eine Marke am Faden ersetzt.
Zur Berechnung von statischen Trägheitsmomenten und Momenten beliebigen Grades
wird nicht die ganze Glasfläche Fig. 1, sondern
nur eine in konstanter Höhe s (Fig. 7) liegende kreisähnliche, spiegelnde Fläche oder
kleiner Metallspiegel verwendet. Die zu berechnende Fig. k liegt nicht in der Ebene
von /, sondern in einer Höhe ν (Fig. 7) über (oder unter) ihr. Es sei η der »optische Umfahrungspunkt«.
Dann ist das Verhältnis
: 1 = η : ι,
wenn der Quotient mit η bezeichnet wird,
konstant. In der Draufsicht (Fig. 5) ist also
FR: UR = F1R1: U1R =n.
Nach optischer Umfahrung der Kurve von U bis U1 wird das Moment η ten Grades für die Fläche F U k U1 P nach der Formel gefunden :
Nach optischer Umfahrung der Kurve von U bis U1 wird das Moment η ten Grades für die Fläche F U k U1 P nach der Formel gefunden :
dy.
Bei geschlossener Kurve k ist F an Stelle von
P zu setzen, da U und U1 zusammenfallen.
Die perspektivische Berechnung größerer Flächen (z. B. bei der Verwendung als Ledermeßmaschine)
gestaltet sich folgendermaßen: Das Planimeter liege auf einer Tischfläche in
einer bestimmten Höhe über dem Fußboden, auf dem sich das zu berechnende Flächenstück
(Leder, Fell) befindet. Dem an der Skala nach dem Umfahren ermittelten Resultat anhaftende
Ungenauigkeiten werden beseitigt, wenn das Flächenstück in umgekehrter Lage zum zweiten Male befahren und mit dem
ersten Resultat gemittelt wird.
Als Zeichenapparat wird das Planimeter mit einer Ziehfeder versehen, die in der
Brücke h steckt und entweder den Rand des Rädchens anfeuchtet oder bei seitlicher Lagerung
desselben selbst zieht und die Mittelwertkurve q (Kurve der mittleren Höhen)
zu einer registrierten Kurve k (Fig. 5) zeichnet.
Die Kurve q wird eine Hyperbel, wenn k eine gerade Linie ist, so daß das Planimeter
einen guten Hyperbelzirkel darstellt. Sind nämlich von der Hyperbel die beiden Asymptoten und ein beliebiger' Punkt gegeben,
so bringt man ihn in die Fadenlinie f des Planimeters, betrachtet die eine Asymptote
als feste Linie I, die andere als die Kurve k und befährt optisch. Das Rädchen bzw. die
Ziehfeder oder ein Bleistift zeichnen dann eine genaue Hyperbel, eine Eigenschaft, die
sich technisch zweckmäßig zum Entwerfen graphischer Hilfstafeln verwerten läßt und
dem sogenannten Integraphen nicht zu eigen ist.
Bewegt man den Fahrarm um das arretierte Rädchen R über eine Figur (Polygon)
hinweg, so läßt sie sich punktweise im Verhältnis η : ι (Fig. 7) in die Ebene N U ver- no
kleinert übertragen, wenn deren Grenzpunkte der Reihe nach in die Fadenlinie F R fallen
und im Bilde U markiert werden.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:i. Optisches Planimeter, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem mit Führungsrad und einem Längsfaden versehenen Fahrarm eine senkrecht gestellte, spie-gelnde und zugleich durchsichtige Fläche angeordnet ist, und daß das von der spiegelnden Ebene entworfene Bild des Schnittpunktes einer auf einer Papieranlage (Fig. 4) dargestellten oder aber auf dem Kartenblatt aufzutragenden Linie mit dem wandernden Faden am Fahrrahmen als Umfahrungspunkt dient.
- 2. Optisches Planimeter nach Anspruch 1 zur Bestimmung des statischen und Tragheitsmoments von Momenten höheren Grades und zur Verwendung als Flächenmeßmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die spiegelnde Fläche durch eine kleine, kreisähnliche, spiegelnde Scheibe in konstanter Höhe über dem Papier ersetzt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE238499C true DE238499C (de) |
Family
ID=498018
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT238499D Active DE238499C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE238499C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2445792A (en) * | 1946-06-12 | 1948-07-27 | Edward J Lunney | Instrument for measuring the slopes of a curve |
-
0
- DE DENDAT238499D patent/DE238499C/de active Active
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
US2445792A (en) * | 1946-06-12 | 1948-07-27 | Edward J Lunney | Instrument for measuring the slopes of a curve |
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