DE195347C - - Google Patents
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- DE195347C DE195347C DENDAT195347D DE195347DA DE195347C DE 195347 C DE195347 C DE 195347C DE NDAT195347 D DENDAT195347 D DE NDAT195347D DE 195347D A DE195347D A DE 195347DA DE 195347 C DE195347 C DE 195347C
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D41/00—Looms not otherwise provided for, e.g. for weaving chenille yarn; Details peculiar to these looms
- D03D41/001—Hair-cloth looms
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Description
KAISERLICHES
Bei der Herstellung von Roßhaargeweben auf mechanischen Webstühlen kommt es
häufig vor, daß an Stelle eines einzigen Roßhaarfadens unbeabsichtigterweise deren zwei
gleichzeitig eingetragen werden oder daß überhaupt kein Schußfaden eingetragen, trotzdem
aber das Fach gewechselt wird, wodurch fehlerhafte und ungleichförmige Gewebe entstehen.
ίο Dieser Übelstand wird durch die vorliegende
Neuerung beseitigt.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß aus einem Bündel von Roßhaaren
in der Regel eine Anzahl von Haaren durch
1S wiederholtes Erfassen und Vorschieben einzelner
Haare im Bündel teilweise und verschieden lang ausgezogen werden, worauf aus dem vorstehenden Büschel verschieden langer
Haare nur das am weitesten vorstehende bzw. längste Haar mittels einer besonderen Zange
erfaßt, vollständig aus dem Bündel herausgezogen und mit dem vorderen Endteil quer vor
die Fachöffnung in die Schützenbahn gestellt wird, so daß der in das Fach eintretende
Schützen, das am Vorderende festgehaltene Roßhaar vor sich her niederdrückend, glatt in
das Fach streichen kann.
Es ist an und für sich bereits bekannt, zunächst ein einzelnes Roßhaar aus dem Bündel
herauszuziehen und dieses in bzw. quer zur Schützenbahn zu bringen, so daß das Haar
vom Schützen in das Fach eingeführt werden kann.
Die neue Vorrichtung besteht aus einer Ausziehzange, welche so eingerichtet ist, daß
sie aus dem Haarbündel möglichst einzelne Haare erfaßt und nach wiederholter Arbeitsbewegung in der Regel ein Büschel verschieden
lang aus dem Bündel vorstehender Roßhaare für die weitere Arbeit vorbereitet; aus
einer Zuführungs- bzw. Übertragungszange, welche derart mit Fühl- und Klemmbacken
ausgerüstet ist, daß sie nur das längste bzw. am weitesten vorstehende Haar des Büschels
erfassen, gänzlich aus dem Bündel herausziehen und in den Bereich des Webstuhlfaches
bzw. in die Schützenbahn bringen kann. Eine Festhaltzange hält das hervorstehende Haarbüschel
zugleich mit einer Anzahl von Nachbarhaaren im Bündel fest, wenn die Zuführzange
ihre Übertragungsbewegung beginnt, gibt dieses Haarbüschel aber frei, sobald die
Zuführzange ein Haar bzw. das längste Haar des Büschels erfaßt hat, so daß das vollständige
.Heransziehen dieses Haares erfolgen kann. Schließlich ist eine besondere, das Einlegen
des Haarbüschels in die geöffnete Zuführzange sichernde Schußwächtereinrichtung angeordnet, welche zugleich das vollständig
herausgezogene Haar in einem Abstande von der Zuführzange lose hält und der Bewegung
dieser Zange folgt, so daß das Haar mit seinem zwischen der letzteren und dem Schußwächter
befindlichen Anfangsteil quer vor die Fachöffnung gestellt wird und von einem an beiden Enden gegabelten, freilaufenden
Schützen erfaßt und in das Fach gezogen werden kann.
In beiliegender Zeichnung ist ein derart eingerichteter Roßhaarwebstuhl dargestellt.
P'ig. ι ist eine Seitenansicht des Webstuhles,
wobei alle unwesentlichen Teile weggelassen sind. Fig. 2 zeigt den der Lade gegenüberliegenden
Teil des Webstuhles in der Vorder-
ansieht. Fig. 3 veranschaulicht die Festhaltzange in der Vorderansicht. Fig. 4 zeigt die
Festhalt- und Ausziehzange in der Seitenansicht und Fig. 5 die Ausziehzange für sich
allein in der Vorderansicht. In den Fig. 6, 7 und 8 ist die Zuführ- bzw. Übertragungszange
in Seitenansicht, Oberansicht und Querschnitt dargestellt, wobei die Klemmbacken dieser
Zange durch ein zwischen den Fühlbacken befindliches Haar in teilweise geöffneter Stellung
gehalten sind. Fig. 9 zeigt diese Zuführzange in perspektivischer Darstellung. Fig. 10 veranschaulicht
einen Teil der Lade sowie den Schützen im Aufriß. Fig. 11 zeigt den
Schützen in der Draufsicht. Die Fig. 12 bis 16 veranschaulichen den stufenweisen
Fortschritt des Arbeitsvorganges, wobei die unmittelbar vor und hinter der Phase (Fig. 16)
liegenden Arbeitsstufen in Fig. 1 zu ersehen sind. Die Fig. 17, 18, 19 und 20 zeigen den
ersten Teil des Arbeitsvorganges bei Verwendung einer abgeänderten Einrichtung der
Ausziehzange.
Die das Eintragmaterial bildenden Roßhaare sind in bekannter Weise in einem trogförmigen
Behälter α enthalten, aus welchem sie in nachstehend angegebener Weise zuerst
teilweise und dann gänzlich herausgezogen werden.
. Zum teilweisen Herausziehen dient eine auf dem Hebelarm b sitzende Zange I, welche vorteilhaft,
wie in den Fig. 4 und 5 ersichtlich, aus zwei festen Teilen 1 und 2 und einem zwischen
den letzteren befindlichen drehbaren Backen 3 besteht, der durch eine Feder 4 für
. gewöhnlich in der Schließstellung gehalten wird. Durch diese Einrichtung wird das Umbiegen
des durch die Zange erfaßten Haares verhindert. Von den beiden 'Zangenbacken
kann entweder nur der eine bewegliche Backen 3 (Fig. 5) oder es können auch beide
Zangenbacken derart gekrümmt sein, daß der beim Schnittpunkt der beiden Greifkanten gebildete
Winkel bei allen Stellungen der Backen zueinander stets der gleiche bleibt. Der eine
Backen ist zweckmäßig mit in Abständen voneinander angeordneten Kerben 5 verschiedener
Tiefe versehen, und zwar ist die dem Drehpunkt der Zangenbacken zunächst liegende
Kerbe die seichteste, während die darauffolgenden Kerben um so tiefer werden, je
weiter sie von diesem Punkt entfernt sind.
Beim Schließen der Zange wird von den in dem geöffneten Maul derselben befindlichen
Haaren unter gewöhnlichen Verhältnissen nur ein einziges Haar erfaßt, indem dasselbe in
eine der Kerben eintretend, durch den anderen glatten Backen festgeklemmt wird. Ein ganz
dünnes' Haar wird hierbei gleich in der seichtesten Kerbe festgeklemmt werden, während
ein stärkeres Haar beim Schließen der Zansrenbacken zuerst durch die Greifkanten nach
außen geschoben wird, bis es, zu einer Kerbe passender Tiefe gelangend, in dieselbe eintritt
und darin festgeklemmt wird.
Der durch die Greiferkanten bei ihrem Schnittpunkt gebildete Winkel muß so bemessen
sein, daß Haare von selbst mehr als doppelter Stärke, wenn sie über ein ganz dünnes Haar zu liegen kommen, von den
Schenkeln nicht geklemmt werden können. Würde aber der Winkel kleiner sein, so könnten
entweder beide oder nur das obere starke Haar eingeklemmt werden, während das in der
Winkelspitze liegende Haar, das eigentlich mitgenommen werden sollte, nicht erfaßt werden
würde.
Die beschriebene Ausziehzange I führt folgende Bewegung aus. Anfangs hebt sich die
Zange, wobei dieselbe durch den Anschlag 6 8p (Fig. 4 und 5) offengehalten wird, sodann
greift sie in das volle Haarbündel und bewegt sich vor (in Fig. 1 nach rechts). Sobald der
untere Arm des beweglichen Zangenbackens 3 von dem Anschlag 6 abgleitet, schließt sich die
Zange, erfaßt eines der Haare und. zieht dasselbe ein kurzes Stück aus dem Bündel heraus.
Hierauf senkt sich die Zange wieder, wobei dieselbe durch den Anschlag7 (Fig. 13 und 14)
wieder geöffnet wird und das mitgenommene Haar losläßt. Die Zange geht sodann wieder
leer (nach links) zurück, um bei nochmaliger Wiederholung dieser Bewegung das gleiche
oder eines der bereits früher ausgezogenen Flaare neuerdings, und zwar an einer vom Behälter
entfernteren Stelle zu erfassen und noch weiter mit nach rechts zu nehmen.
Da die Haare im Bündel nicht alle gleich lang sind und auch die Ausziehzange nicht
immer gleich an der Eingriffsstelle im Haarbündel eines der Haare festklemmt und mitnimmt,
so wird bei mehrfacher Wiederholung dieser Zangenbewegung ein aus dem Haarbündel
bzw. Behälter vorstehendes Haarbüschel entstehen, dessen Haare verschieden weit vorstehen.
Das am weitesten vorstehende Haar dieses Büschels muß nun erfaßt, aus demselben vollständig
herausgezogen und in den Bereich des Webstuhlfaches gebracht werden. Diese Arbeit
besorgt eine zweite auf dem Hebelarm c sitzende Zange II (Fig. 6 bis 9), welche zu
diesem Zwecke zwei Fühlbacken 8 und an dein Ende zwei mit den zugehörigen Fühlbacken
verbundene Klemmbacken 9 besitzt.
Die beiden Backenpaare stehen unter dem ■ Einfluß einer an dem freien Ende gegabelten
Blattfeder 10, welche das Bestreben hat, diese Zuführ - bzw. Übertragungszange II zu
schließen. Diese Feder 10 kann mittels eines im Tragteil 11 der Feder 10 und der Zuführzange
verschiebbar gelagerten Bolzens 12 der-
art verstellt werden, daß die Zuführzange vorteilhaft mittels einer keilförmigen Nase 13 des
Bolzens 12 vollständig geöffnet wird und die von der Ausziehzange I vorgeschobenen Roßhaare
unmittelbar aufnehmen kann. Die Bewegung des Bolzens 12 erfolgt bei der Anordnung
Fig. ι bis 9 mittels eines an dem Träger 11 angelenkten Winkelhebels 14, der bei der
Anfangsstellung der Zange an einem festen Anschlag 15 (Fig. 1) anliegt und die Feder in
der Stellung bei vollständig- geöffneter Zuführzange hält. Sobald sich die letztere vom
Behälter α wegbewegt, gibt der Anschlag 15 den Winkelhebel 14 frei, so daß die Feder 10
zur Wirksamkeit gelangen kann und die Fühlbacken 8 der Zuführzange sich an die Haare
des vorstellenden. Büschels anlegen können. Hierbei drücken die beiden Gabelenden der
Feder 10 derart auf die Unterflächen zweier an den Zangenbacken angebrachter Vorsprünge
16 (Fig. 8 und 8 a), daß nur ein geringes Schließmoment entsteht und die Roßhaarfaden
nur mit sehr geringem Druck zwischen den Fühlbacken gehalten werden. Wird
nun das-Haarbüschel nahe dem Behälter genügend festgehalten und die Zuführzange von
demselben wegbewegt, so gleiten die Fühlbacken der Zange ungehindert längs der Haare
des Büschels, ohne dieselben mitzunehmen.
Solange aber ein Haar zwischen den Fühlbacken vorhanden ist, werden die Klemmbacken
9 am vollständigen Schließen gehindert. "Erst wenn die Fühlbacken über das Ende des längsten Haares in dem festgehaltenen
Büschel hinausgegangen sind, sich also kein Haar mehr zwischen denselben befindet,
schließen sich die Klemmbacken 9 vollständig und halten das Ende dieses längsten Haares
fest. Die Gabelenden der Feder 10 gleiten hierbei von den Unterflächen der Stifte 16 ab
und gelangen auf an denselben vorgesehene Schrägflächen 17 (Fig. 8 b), wodurch ein sehr
großes Schließmoment erzielt und das erfaßte Haar mit kräftigem Drucke festgeklemmt
wird.
Sobald nach Freigabe der bis dahin nahe dem Behälter festgehaltenen Haare im Büschel
die Zuführzange weiter bewegt wird, zieht dieselbe das zwischen ihren Klemmbacken
festgehaltene Haar vollständig aus dem Bündel bzw. Behälter a.
Das zeitweilige Festhalten. des Büschels während des Herausziehens des längsten
Haares wird durch eine Festhaltzange III (Fig. i, 3 und 4) bewirkt, welche auch gleichzeitig
ein regelmäßiges Zuführen der Haare in den untersten Behälterteil herbeiführt. Diese
Zange besteht aus zwei um einen Bolzen drehbaren, sich kreuzenden und an den zugespitzten
Enden winkelförmig abgebogenen Backen, von denen der eine Backen wie bei der Aus-,
: ziehzange aus zwei miteinander verbundenen Teilen 18 und 19 besteht, zwischen weichen
sich der zweite Backen 20 bewegt. Die beiden Backen 18, 19 und 20 stehen unter dem Einfluß
einer Feder 0 (Fig. 4), welche bestrebt ist, die Backen geschlossen zu halten; das
Öffnen derselben wird durch eine verschiebbare Stange 21 bewirkt. Beim Schließen
stechen die Backenenden in das Haarbündel und klemmen einen Teil der Haare desselben,
darunter auch die dem vorstehenden Büschel, entsprechenden Haare fest.
Das aus dem Bündel gezogene Roßhaar muß derart in den Bereich der Schützenbahn gebracht
werden, daß der Schützen das Haar eintragen kann. Dies wird hier durch die Zuführzange
II im Verein mit der Fühlereinrichtung des Schußwächters IV bewirkt. Der Fühlhebel 22 desselben sitzt drehbar auf einem
Hebelarm d, der ebenso wie der Tragarm c der Zuführzange II auf- der Welle e drehbar
sitzt. Der Fühlhebel 22 ist mit einem Bogenstück 23 versehen, welches während der Arbeit
der Ausziehzange I durch einen beweglichen Anschlag 24 derart gehalten wird, daß der
Fühlhebel 22 in seiner Hochstellung (Fig. 2) verbleibt. Sobald die Ausziehzange I ihre
letzte Abwärtsbewegung in der Periode ausgeführt hat, gibt der Anschlag 24 das Bogenstück
23 und den Fühlhebel 22 frei, der sich sodann ebenfalls senkt und hierbei das Einlegen
des vorstehenden Haarbüschels in die geöffnete Zuführzange II sichert. Solange das Haarbüschel oder ein Haar in. der Zuführzange
ist, hindert dasselbe im Einschnitt 22" der Platte 22' am Hebel d den Fühlhebel an
der vollständigen Abwärtsbewegung und hält denselben in jener Stellung, bei welcher das
Bogenstück einen im Oberteil des Hebelarmes d vorgesehenen Schlitz 25 (Fig. 2) verdeckt.
Wenn nun bei der Übertragungsbewegung der Zuführzange der Hebelarm d dieser
Bewegung folgt, so wird der gleichfalls um die Welle e drehbare Schußwächterhebel f
durch den den Schlitz 25 verdeckenden Teil des Bogenstückes 23 mitgenommen. Hierdurch
wird in bekannter Weise entweder das Senken des Zylinderwendehakens der Schaftmaschine
in die Arbeitsstellung oder das Abziehen eines Stiftes bewirkt, der in nicht abgezogener
Stellung die Auslösung einer Kupplung herbeiführt, welche die Fachbildungsexzenterwelle
mitnimmt.
Die Bewegung der verschiedenen Hebelarme b, c, d, f der Schubstange 21 und des Anschlages
24 erfolgt in bekannter Weise, beispielsweise wie dargestellt mittels Stangen- und Hebelwerke sowie Exzenter von der die
Fachbildungsexzenter bewegenden Welle 26 aus, wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist.
Die mit den Hebelarmen c und d. verbünde-
nen zweiten Hebelarme c1, d1 sind, wie aus
Fig. ι ersichtlich, verschieden lang, und zwar ist der Hebelarm d1 länger als der Hebelarm c1,
so daß bei der Übertragungsbewegung der Zuführzange II der dieser Bewegung folgende
Schußwächter IV (rf, 22) etwas zurückbleibt.
Hierdurch wird bewirkt, daß in der durch gestrichelte Linien in Fig. 1 angedeuteten Endstellung
der Zuführzange das zwischen letzterer und der Platte 22' des Schußwächters befindliche
Stück 27 des von der Zuführzange mitgeführten Roßhaares quer vor die Fachöffnung
in die Ladenbahn gestellt ist, so daß es von dem Schützen erfaßt und in das Fach
eingetragen werden kann. Damit aber dieser Teil 27 des einzutragenden Haares ganz nahe
an den Geweberand gebracht und daher das Haar in seiner ganzen Länge ausgenutzt wird,
ist die Anordnung getroffen, daß sich die Zuführzange II beim Anlangen in die Endstellung
gegen den Warenrand hin verschwenkt. Um dies zu ermöglichen, ist der Träger 11
der Zuführzange an einer Hülse 28 befestigt (Fig. 6), welche drehbar und in der Längenrichtung
verschiebbar auf dem Oberende des Hebelarmes c sitzt und mit einem Kurvenschlitz
29 versehen ist, in welchen ein auf dem Arm c sitzender Zapfen 30 eingreift. Zwischen
dem Ende des Armes c und der Hülse 28 ist eine Feder 31 angeordnet, welche bestrebt
ist, die Hülse 28 nach oben bzw. nach außen zu drücken. Kurz bevor die Zuführzange II
in die Endstellung bzw. in die Ladenbahn gelangt, stößt das Außenende der Hülse 28 an
ein auf der Lade angebrachtes Brückenstück
32 (Fig. 1), so daß die Hülse 28 entgegen der Federwirkung nach innen gedrückt wird, wobei
durch den Zapfen 30 und den Kurvenschlitz 29 die Zange II gegen die Ware hin verschwenkt
und das festgehaltene Roßhaar ganz nahe an den Warenrand gebracht wird.
Das Eintragen des so vorbereiteten Roßhaares erfolgt durch einen an beiden Enden
. gegabelten, freilaufenden Schützen.? (Fig. 11),
der bei seinem Eintritt in das Fach mittels seines vorderen Gabelendes den zwischen der
Zuführzange II und dem Schußwächter IV befindlichen Teil 27 des Roßhaares erfaßt und,
dasselbe aus dem Schußwächter IV ziehend, glatt in das Fach streicht, wie Fig. 10 zeigt.
Sobald der Schützen s in den anderen Schützenkasten eintritt, drückt er eine Zunge
33 (Fig· 1) nach außen, wodurch mittels der
Hebel 34 und 35 der Bolzen 12 verstellt und die Feder 10 von den Stiften 16 der Zangenbacken
abgezogen und die Zuführzange geöffnet wird, welch letztere nun das Roßhaar freigibt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Zunächst wird die Ausziehzange I gehoben, wobei dieselbe geöffnet in den Bereich des Behälters
bzw. Haarbündels gebracht wird (Fig. 12). Die Festhaltzange III steht ebenfalls
geöffnet. Hierauf wird die Ausziehzange nach rechts vorbewegt, wobei sich dieselbe
durch Abgleiten vom Anschlag 6 schließt, ein Haar oder einige Haare erfaßt und mitzieht
(Fig. 13). Beim nachherigen Senken der Ausziehzange I wird dieselbe durch den
Anschlag 7 geöffnet und geht geöffnet zurück, jedoch nicht mehr bis unter das Bündel, sondern
nur bis nahe zu den Enden der Haare im Bündel (Fig. 14). Auf diesem Rückwege
wird sie durch den Anschlag 7 offengehalten, so daß sie keines der bereits ausgezogenen
Haare mit zurücknimmt. Durch Hebung schließt sich die Zange I abermals, das vorher
erfaßte Haar oder eines der bereits früher ausgezogenen Haare wird neuerdings erfaßt und
beim abermaligen Vorbewegen der Zange I von dieser mitgenommen (Fig. 15). Inzwischen
ist die früher in der Ladenbahn gestandene Zuführzange II in die Anfangsstellung
(Fig. 15) gelangt und geöffnet worden. In Fig. 15 ist angenommen, daß das Öffnen
der Zange II durch einen festen Keilanschlag 151 bewirkt wird, der unmittelbar auf den
Bolzen 12 wirkt.
Hierauf senkt sich die Ausziehzange I wieder bis in die in Fig. 1 gezeichnete Stellung,
wobei die ausgezogenen Haare unter Mithilfe des Schußwächters IV bzw. des Fühlhebels 22
in die Zuführzange II eingelegt werden und gleichzeitig durch Senken der Schubstange 21
die Festhaltzange III geschlossen wird. Nun beginnt die Zuführzange II ganz langsam ihre
Übertragungsbewegung gegen die Lade hin auszuführen. Gleich bei Beginn dieser Bewegung
schließt sich die Zange II, und die darin befindlichen Haare werden von den Fühlbacken 8 lose gehalten, während sie ihrerseits
das vollständige Schließen der Zange bzw. der Klemmbacken 9, solange diese Haare
zwischen den Fühlbacken gleiten, verhindern. Erst wenn die letzteren über das längste Haar
des Büschels hinausgegangen sind, schließen sich die Klemmbacken 9 der Zange II vollständig
und halten dieses Haar an der äußersten Spitze fest, worauf dasselbe in die- no ser Lage unter Mithilfe des Schußwächters IV
in die Ladenbahn gebracht wird, um in der angegebenen Weise durch den Schützen eingetragen
zu werden. Während dieses Vorganges wird die Ausziehzange I unter gleichzeitiger
Senkung nach links zurückbewegt (Fig. 16), bevor sie in Anfangsstellung (Fig. 12) gehoben
wird und das Spiel neuerdings beginnt.
Um das zweimalige Erfassen der Haare durch die Ausziehzange I zu umgehen, können iao
auch zwei Zangen dieser Art hintereinander arbeitend angeordnet werden.
Bei dieser Anordnung (Fig. 17 bis 20) stechen beide Zangen I und I' gleichzeitig,
und zwar die eine in das Haarbündel im Magazin a, die andere in das bereits ausgezogene
Haarbüschel (Fig. 18), erfassen je ein Haar, das sie bei ihrer Vorbewegung nach rechts in
der gleichen Richtung mitnehmen (Fig. 19). Hierdurch gelangt aus dem Haarbündel ein
neues Haar in das Haarbüschel; aus dem letzteren wird aber eines der bereits ausgezogenen
Haare noch weiter vorgeschoben, um dann als längstes, von der Zuführzange II
erfaßt und in die Ladenbahn mitgenommen zu werden.
Haben beide Zangen I und I' je ein Haar vorgeschoben, so senken sie sich in die Stellung
(Fig. 20), wobei das Haarbüschel in die geöffnete Zuführzange II eingelegt wird.
Die Zangen I und V werden sodann in gesenkter Stellung wieder zurück bzw. nach
links bewegt, hierauf wieder gehoben, stechen neuerdings in das Haarbündel bzw. Haarbüschel
ein und der früher beschriebene Vorgang wiederholt sich.
Claims (6)
- Pate nt-An Sprüche:i. Vorrichtung für Webstühle zur Herstellung von Roßhaargeweben, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitsmittel angeord-net sind, welche aus einem Bündel von Roßhaaren eine Anzahl von Haaren durch wiederholtes Erfassen und Vorschieben derselben teilweise und verschieden lang ausziehen und aus dem vorstehenden Büschel verschieden langer Haare nur das am weitesten vorstehende Haar erfassen und vollständig aus dem Bündel herausziehen und vor die Fachöffnung in die Schützenbahn bringen, so daß in bekannter Weise- der in das Fach eintretende Schützen das am Vorderende festgehaltene Roßhaar in das Fach einschiebt.
. - 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausziehzange (I) aus· dem Haarbündel im Behälter möglichst einzelne Haare erfaßt und nach wiederholter Arbeitsbewegung ein Büschel verschieden lang aus dem Bündel vorstehender Roßhaare vorbereitet und eine Zuführungs- bzw. Übertragungszange (II) mit Fühl- und Klemmbacken nur das am weitesten vorstehende Haar des Büschels erfaßt, gänzlich aus dem Bündel herauszieht und in den Bereich des Webstuhlfaches bzw. der Schützenbahn bringt und ferner eine Festhaltzange (IH) das hervorstehende Haarbüschel zugleich mit einer Anzahl von Nachbarhaaren bis zum Beginn der Übertragungsbewegung der Zuführzange (II) im Bündel festhält, dieses aber freigibt, sobald die Zuführzange(II) ein Haar bzw. das am weitesten vorstehende Haar des Büschels erfaßt hat, so daß das vollständige Herausziehen dieses Haares erfolgen kann, wobei eine besondere, das Einlegen des Haarbüschels in die geöffnete Zuführzange sichernde Schußwächtereinrichtung (IV) zugleich das vollständig herausgezogene Haar in einem Abstand von der Zuführzange lose hält und der Bew.egung dieser Zange folgt, so daß das Haar mit seinem zwischen der letzteren und dem Schuß wächter (IV) befindlichen Anfangsteil quer vor die Fachöffnung gestellt wird und von dem Schützen (s) erfaßt und in das.Fach geschoben werden kann.
- 3. .Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Greifkante des einen der beiden Zangenbacken der Fadenausziehzange (I) mit Kerben von verschiedener Tiefe versehen ist, wobei die flacheste Kerbe dem Drehpunkt der Zangenbacken am nächsten liegt und die darauffolgenden Kerben umso tiefer werden, je weiter sie von dem Drehpunkt entfernt liegen.
- 4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fühlbacken (8) der Zuführungs- .bzw. Ubertragungszange (II) mit einem zugehörigen Klemmbacken (9) verbunden ist und beide Backenpaare unter der Einwirkung einer abziehbaren Feder (10) stehen, welche, solange ein Haar zwischen den Fühlbacken ist und das vollständige Schließen der Klemmbacken hindert, nur ein geringes auf die Zangenbacken wirkendes Schließmoment hervorbringt, so daß die Fühlbacken längs des Haares fortgleiten können, während beim vollständigen Schließen der Fühlbacken und Klemmbacken die Feder ein großes Schließmoment ausübt, so daß das Haarende, welches die Fühlbacken (8) verlassen hat, sich aber noch im Bereich der Klemmbacken (9) befindet, von letzteren festgeklemmt wird,, um das vollständige Herausziehen des Haares aus dem Bündel zu ermöglichen.
- 5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 n0 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ubertragungszange als Ganzes drehbar auf ihrem Träger (c) angebracht ist und bei ihrem Anlangen in der Ladenbahn durch einen Anschlag (32) derart gedreht wird, daß der Haaranfangsteil dem Warenrand möglichst nahe gebracht wird, um die Haarlänge vollständig ausnutzen zu können.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schußwächter (IV) mit beweglichem Fühlhebel(22) das Einlegen des Haares bzw. Haarbüschels in die Zuführzange sichert und letzteres in einem Abstand von der Zuführzange lose hält und in dieser Stellung bei der Bewegung der Zuführzange gegen die Lade hin die Mitnahme des den Zylinderwendehaken der Schaftmaschine oder die Kupplung der Fachbildungsexzenterwelle beeinflussenden Schußwächterhebels (f) bewirkt, wobei der Schuß wächter bei seiner Bewegung mit der Zuführzange gegen letztere etwas zurückbleibt, so daß ein zwischen der Zuführzange und dem Schußwächter befindliches Haarstück (27) quer vor die Fachöffnung in die Ladenbahn gestellt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973935C (de) * | 1950-05-28 | 1960-07-28 | Jocubas Dipl-Ing Finkelsteinas | Vorrichtung zum Herstellen von Persianerimitationen |
-
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- DE DENDAT195347D patent/DE195347C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973935C (de) * | 1950-05-28 | 1960-07-28 | Jocubas Dipl-Ing Finkelsteinas | Vorrichtung zum Herstellen von Persianerimitationen |
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