DE19514309A1 - Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen Substanzen im Industrieabfall - Google Patents
Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen Substanzen im IndustrieabfallInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein ökonomisches Verfah
ren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen Substanzen in
benutztem oder unbenutztem Industrieabfall gemäß den
Ansprüchen 1 und 5.
Der Begriff "chlorhaltiger Industrieabfall", welcher hierin
verwendet wird, soll sich auf Industrieabfälle beziehen,
welche chlorhaltige Substanzen, wie z. B. organische Chlori
de, einschließlich Vinylchlorid oder Polychlorbiphenyl,
welches als PCB bezeichnet wird, und dergleichen, enthal
ten. Insbesondere soll sich dieser Begriff auf verschiedene
elektrische Teile, wie z. B. einen Transformator oder einen
Kondensator beziehen, welche ein PCB-haltiges Isolatoröl
verwenden, PCB-haltige Kopiermaterialien, wie z. B. Tinte,
Übertragungspapiere und dergleichen. Weiterhin soll sich
der Begriff "chlorhaltige Substanz", wie er hierin verwen
det wird, hauptsächlich auf organische Chloride, wie z. B.
Polychlorbiphenyl, Vinylchlorid, Staub aus einer Zerkleine
rungsmaschine, welcher Vinylchlorid enthält, Chlornitrophe
ron (CNP), chlorhaltige Agrochemikalien, wie z. B. Trichlor
benzol und dergleichen, beziehen.
PCB, ein typisches Beispiel einer chlorhaltigen Substanz,
ist ein allgemeiner Begriff für verschiedene Biphenylchlo
ride, eine Mischung von chlorhaltigen Verbindungen, welche
jeweils 2 bis 6 Chloratome pro Molekül aufweisen. Hierin
bezieht sich der Begriff "PCB" auf eine Verbindung, welche
aus C, H und Cl besteht und welche die Molekularformel:
C₁₂H(10-n)Cln (n=2 bis 6) hat. PCB ist physikalisch und
chemisch stabil, hat eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
und elektrische Isolierungseigenschaften. Es wurde allein
oder in Verbindung mit anderen Materialien verbreitet in
Industrieprodukten verwendet. Beispielsweise ist es in Iso
latorölen für elektrische Vorrichtungen, in Wärmeübertra
gungsmedien, Schmierstoffen, Übertragungspapieren, Kopier
tinte, Kopiermaterialien für Kopiermaschinen und derglei
chen verwendet worden.
Jedoch wurde gefunden, daß PCB-haltige Substanzen für Men
schen gefährlich sind, die Umwelt verschmutzen und schwie
rig zu zersetzen sind. Aufgrund dieser Probleme ist die
Produktion von PCB eingestellt worden und alles benutzte
PCB wurde gesammelt. Es besteht ein Bedarf für ein effekti
ves Verfahren zum Unschädlichmachen der gelagerten PCB-hal
tigen Produkte.
Bis heute sind verschiedene Techniken zum Unschädlichmachen
von chlorhaltigen Substanzen in Industrieabfall, wie z. B.
PCB, untersucht, erforscht und entwickelt worden. Ein Ver
fahren, welches global im Industriemaßstab verwendet wird,
ist ein thermischer Hochtemperatur-Zersetzungsprozeß.
Gemäß der Umweltschutzbehörde der USA muß, um flüssiges PCB
unschädlich zu machen, dieses für 2 Sekunden oder länger
bei 1200°C in einen Ofen gegeben und darin zerstäubt wer
den. Wie von D.S. Duvall, W.A. Rubey et al. (EPA Report,
1977) beschrieben, wird die thermische Zersetzung von PCB
durch Aussetzen für 1 Sekunde an 600°C gestartet und bei
800°C oder höher tritt in 1 Sekunde eine 99,9%ige thermi
sche Zersetzung auf.
Die einzelnen physikalischen und chemischen Eigenschaften
von PCB sind schon aufgeklärt worden. Es ist allgemein be
kannt, daß PCB sich bei hoher Temperatur in einer oxidie
renden Atmosphäre bei 600°C oder mehr innerhalb 1 Sekunde
fast vollständig zersetzt. Somit ist es allgemein bekannt,
daß z. B. bei einer hohen Temperatur von 1100°C oder mehr
bis zu 99,9999% innerhalb von 0,3 Sekunden thermisch zer
setzt wird.
Die ungeprüfte japanische Patentschrift (Kokai) Nr.
232073/1988 schlägt ein Verfahren vor, um einen Transforma
tor, an welchem PCB haftet, unschädlich zu machen. Das Ver
fahren umfaßt: Einbringen des PCB-haltigen Transformator
körpers, so wie er ist, in einen Wärmeofen oder Abtrennen
des PCB aus dem Transformator und Einbringen des abgetrenn
ten Gehäuses des Transformators und seines Inhalts in den
Ofen; Erwärmen des Transformators mit dem anhaftenden PCB
oder des abgetrennten Gehäuses und seines Inhalts auf eine
Temperatur, welche niedriger als 1100°C ist, um das PCB zu
verdampfen und das PCB bei einer hohen Temperatur zu ent
zünden, um es zu zersetzen.
In der ungeprüften japanischen Patentschrift (Kokai) Nr.
241586/1988 wird ein Verfahren zum Unschädlichmachen eines
PCB-haltigen Kondensators vorgeschlagen. Das vorgeschlagene
Verfahren umfaßt das Ablassen von flüssigem PCB aus einem
Kondensator; Aufteilen des Kondensators in einen Gehäuse
teil und einen inneren Teil; und Halten von diesen bei
einer Temperatur zwischen 1100°C und 1400°C in einem Ver
brennungsofen. Das Gehäuse und der innere Teil des Konden
sators können in denselben Verbrennungsofen oder in ge
trennte Verbrennungsöfen gestellt werden. Der PCB-Dampf und
das Verbrennungsgas, welche aus dem Verbrennungsofen oder
den Verbrennungsöfen abgelassen werden, werden thermisch
durch die Verwendung eines thermischen Zersetzungsofens
zersetzt, welcher bei einer Temperatur zwischen 1200°C und
1500°C gehalten wird.
Eine Vorrichtung für die thermische Zersetzung von flüssi
gem PCB bei einer hohen Temperatur ist ebenfalls entwickelt
worden. Die Vorrichtung verwendet einen Verbrennungsofen,
welcher entworfen wurde, um flüssigen Abfall zu behandeln,
welcher organische Chlorverbindungen enthält (siehe Kankyo
kagaku, Bd. 19, Nr. 12 (1990)). Der Verbrennungsofen ist
mit einer Sprühdüse versehen, um das PCB wirkungsvoller und
vollständiger zu zersetzen. Die Verbrennungstemperatur des
Ofens wird auf ca. 1800°C gesetzt, wobei die Temperatur an
dem Auslaß bei 1450°C gehalten wird.
In diesem Hochtemperaturverbrennungsofen wird die Verweil
dauer des Gases auf 2 Sekunden oder länger eingestellt und
das entwickelte HCl wird in Wasser absorbiert und neutrali
siert. Das Abfallgas und das Abfallwasser aus der oben er
wähnten Vorrichtung können zusätzlich zu nicht zersetztem
PCB gefährliche Dioxine (PCDD) und Dibenzofurane (PCDF)
enthalten, welche gleichzeitig während der thermischen Zer
setzung von PCB erzeugt worden sein können. Die Erzeugung
dieser gefährlichen Materialien ist ein ernstes Problem.
Als eine Gegenmaßnahme werden, wenn diese gefährlichen Be
standteile erzeugt werden, sowohl das Abgas als auch das
Abwasser durch einen Aktivkohleabsorber geleitet, um diese
gefährlichen Bestandteile zu absorbieren und zu entfernen.
Jedoch machen diese Verfahren das Einbringen der chlorhal
tigen Substanz in einen Niedrigtemperatur-Verbrennungsofen
nötig; dann Einbringen sowohl des PCB-Dampfes und/oder des
Gases, welches von dem Verbrennungsofen erzeugt wird, in
einen thermischen Zersetzungsofen, um sowohl das erzeugte
Gas als auch den PCB-Dampf bei einer hohen Temperatur zu
zersetzen. Solche Verfahren benötigen daher einen besonders
gestalteten Verbrennungsofen und einen besonders gestalte
ten thermischen Zersetzungsofen, welche beim Aufstellen und
im Betrieb teuer sind. Derzeit sind die Kosten für eine
solche Vorrichtung zu hoch. Aber auf der anderen Seite kön
nen Verfahren, welche die bestehende Vorrichtung verwenden,
die chlorhaltige Substanz nicht vollständig zersetzen.
Als Ergebnis ist die Lagerung von PCB-Abfall und derglei
chen in Behältern unvermeidbar. Bei der Langzeit-Lagerung
von PCB-Abfall und dergleichen besteht immer die Möglich
keit eines Leckens, was eine ernste Quelle der Verschmut
zung darstellt. Daher wird ein relativ kostengünstiges Ver
fahren zum ökonomischen und unschädlichen Zersetzen von
chlorhaltigen Substanzen, wie z. B. PCB, benötigt.
Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein ökono
misches Verfahren für die vollständige Unschädlichmachung
von chlorhaltigen Substanzen in Industrieabfall zur Verfü
gung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der
Ansprüche 1 und 5.
Insbesondere wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
zum thermischen Zersetzen einer chlorhaltigen Substanz in
Schrott, wie z. B. einem Transformator, einem Kondensator
und dergleichen, aus welchem eine chlorhaltige Substanz
(z. B. Isolatoröl) entfernt wurde, wobei ein Schmelzfrisch
verfahren zur Verfügung gestellt wird, welches die folgen
den Schritte umfaßt:
Schmelzen und Frischen des Schrotts in einem Metallschmelz- Frischofen, und
gleichzeitiges Einbringen der chlorhaltigen Substanz, wel che aus dem Schrott entfernt wurde, in den Ofen.
Schmelzen und Frischen des Schrotts in einem Metallschmelz- Frischofen, und
gleichzeitiges Einbringen der chlorhaltigen Substanz, wel che aus dem Schrott entfernt wurde, in den Ofen.
Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, ein ökonomi
sches Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen
Substanzen in Industrieabfall zur Verfügung zu stellen,
indem eine schon existierende Vorrichtung, wie z. B. ein
elektrischer Ofen oder dergleichen, ohne zusätzliche Kosten
verwendet wird. Weiterhin kann der im wesentlichen eisen
haltige Schrott in dem Verfahren als Stahl zurückgewonnen
werden.
Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist
es, ein Verfahren zum vollständigen Unschädlichmachen einer
chlorhaltigen Substanz, wie z. B. PCB oder dergleichen,
durch die Verwendung von Wärme, welche während der thermi
schen Zersetzung der chlorhaltigen Substanz während des
Schmelzens und Frischens von Industrieabfall erzeugt wird,
zur Verfügung zu stellen.
Schließlich ist es ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung, in dem Verfahren einen vollständig abgedichteten
elektrischen Ofen zu verwenden, um das Ablassen von gifti
gem Abgas, welches während der thermischen Zersetzung der
chlorhaltigen Substanz erzeugt wird, in die Atmosphäre zu
verhindern, wodurch eine Umweltverschmutzung vermieden
wird.
In der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt ein Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhalti
gen Substanzen in Industrieabfall die folgenden Schritte:
- (a) Abtrennen einer chlorhaltigen Substanz aus dem chlor haltigen Industrieabfall und
- (b) Einbringen des Industrieabfalls, aus welchem die chlorhaltige Substanz abgetrennt wurde, allein oder zusam men mit der abgetrennten chlorhaltigen Substanz in Schritt (i) in einen Schmelz-Frischofen, worin Wärme elektrisch zur Verfügung gestellt wird, um den Industrieabfall bei einer Temperatur von 1100°C oder höher zu schmelzen und zu fri schen, um gleichzeitig die chlorhaltige Substanz zu zerset zen.
In der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt das Verfahren die folgenden Schritte:
- (a) Abtrennen einer chlorhaltigen Substanz aus dem chlor haltigen Industrieabfall;
- (b) Waschen des Industrieabfalls, aus welchem die chlor haltige Substanz abgetrennt wurde, wahlweise Trocknen von dieser bei 500°C oder höher; und
- (c) Einbringen des Industrieabfalls, welcher in Schritt (b) behandelt wurde, allein oder zusammen mit der abge trennten chlorhaltigen Substanz aus Schritt (a) in einen Schmelz-Frischofen, worin Wärme elektrisch zur Verfügung gestellt wird, um den Industrieabfall bei einer Temperatur von 1100°C oder höher zu schmelzen und zu frischen und gleichzeitig die chlorhaltige Substanz thermisch zu zerset zen.
In der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt das Verfahren die folgenden Schritte:
- (a) Abtrennen einer chlorhaltigen Substanz aus dem chlor haltigen Industrieabfall;
- (b) Zerlegen des Industrieabfalls, aus welchem die chlor haltige Substanz abgetrennt wurde, in ein Gehäuse, Eisen teile und Kupferteile;
- (c) Waschen des Gehäuses, der Eisenteile und der Kupfer teile, wahlweises Trocknen von diesen bei 500°C oder höher; und
- (d) Einbringen des Gehäuses, der Eisenteile und der Kup ferteile, welche in Schritt (c) behandelt wurden, allein oder zusammen mit der chlorhaltigen Substanz, welche in Schritt (a) abgetrennt wurde, in einen Schmelz-Frischofen, in welchem die Wärme elektrisch zur Verfügung gestellt wird, um das Gehäuse, die Eisenteile und Kupferteile bei einer Temperatur von 1100°C oder höher zu schmelzen und zu frischen und gleichzeitig die chlorhaltige Substanz ther misch zu zersetzen.
In der vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt das Verfahren die folgenden Schritte:
- (a) Abtrennen einer chlorhaltigen Substanz aus dem chlor haltigen Industrieabfall;
- (b) Waschen des Industrieabfalls, aus welchem die chlor haltige Substanz abgetrennt wurde, wahlweise Trocknen von diesem bei 500°C oder höher;
- (c) Zerlegen des Industrieabfalls, welcher in Schritt (b) behandelt wurde, zu einem Gehäuse, Eisenteilen und Kupfer teilen; und
- (d) Einbringen des Gehäuses, der Eisenteile und der Kup ferteile allein oder zusammen mit der chlorhaltigen Sub stanz, welche in Schritt (a) abgetrennt wurde, in einen Schmelz-Frischofen, in welchem die Wärme elektrisch zur Verfügung gestellt wird, um das Gehäuse, die Eisenteile und die Kupferteile bei einer Temperatur von 1100°C oder höher zu schmelzen und zu frischen und gleichzeitig die chlorhal tige Substanz thermisch zu zersetzen.
In der fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt das Verfahren die folgenden Schritte:
Einbringen von Industrieabfall, wie z. B. Kopiermaterial
oder dergleichen, in einen Schmelz-Frischofen, in welchem
die Wärme elektrisch zur Verfügung gestellt wird, um den
Industrieabfall bei einer Temperatur von 1100°C oder höher
zu schmelzen und zu frischen und gleichzeitig die chlorhal
tige Substanz thermisch zu zersetzen.
Beispiele der Schmelz-Frischöfen, welche in den Verfahren
der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen einen
elektrischen Wechselstrom-Lichtbogenofen, einen elektri
schen Gleichstrom-Lichtbogenofen, einen elektrischen Hoch
frequenzofen, einen Plasmaschmelzofen und dergleichen ein.
Der Schmelz-Frischofen sollte in der Lage sein, bei 1100°C
oder höher zu arbeiten, so daß eine chlorhaltige Substanz,
wie z. B. PCB oder dergleichen, vollständig zersetzt wird.
Weiterhin sollte der Ofen mit einer geeigneten Sauerstoff
zufuhr ausgestattet sein, welche mit dem Inneren des Ofens
in Verbindung steht, um die chlorhaltige Substanz thermisch
zu zersetzen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aufgrund der Beschreibung von Ausführungsbei
spielen sowie anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Gleichstromofen und das Aufbereitungssystem
für das Abgas und Abwasser, welche von dem Ofen ab
gelassen werden.
Der chlorhaltige Industrieabfall, welcher in dieser Erfin
dung behandelt wird, umfaßt im allgemeinen Transformatoren,
Kondensatoren und elektrische Teile.
Als erstes wird das Verfahren zum Aufbereiten eines Trans
formators betrachtet. Ein normaler Transformator besteht
aus einem Gehäuse aus weichem Stahl mit ungefähr 20 Gew.-%
des Gesamtgewichtes des Transformators, einem Silizium
stahlkern mit ungefähr 28 Gew.-% und Kupferteilen, wie z. B.
Spulen, mit ungefähr 12 Gew.-%.
PCB-haltiges Isolatoröl in einem Transformator macht 36
Gew.-% des Gesamtgewichtes des Transformators aus und be
steht im wesentlichen aus 60 Gew.-% PCB und 40 Gew.-%
Trichlorbenzol. Zusätzlich bestehen 4 Gew.-% des gesamten
Transformatorgewichtes aus Papier, synthetischem Gummi und
dergleichen. Ein kleiner Transformator hat einen Wert von
100 kVA oder weniger und ein großer Transformator hat einen
Wert von 100 kVA oder mehr. Das Gesamtgewicht eines 100
kVA-Transformators beträgt ungefähr 1250 kg und das Gewicht
des Isolatoröles, welches darin enthalten ist, beträgt un
gefähr 290 kg. Das Gewicht eines 500 kVA-Transformators be
trägt ungefähr 3800 kg und das Gewicht des Isolatoröles be
trägt bis zu 940 kg. Es ist möglich, die Teile aus weichem
Stahl, die Siliziumstahlteile und dergleichen als Schrott
für Stahl wiederzuverwenden. Kupfer ist jedoch nicht wün
schenswert im Stahl, da die Gegenwart von Kupfer in großen
Mengen gewöhnlich Wärmerisse verursacht. Wenn daher ein
großer Transformator als Schrott für Stahl wiederverwertet
wird, ist es wünschenswert, die Kupferteile aus dem Trans
formator zu entfernen, nachdem das PCB-haltige Isolatoröl
entfernt wurde. Wenn weiterhin eine große Menge an Isola
toröl in einem Transformator enthalten ist, sollte dieses
vorher aus dem Transformator extrahiert werden und getrennt
gelagert werden.
Bei einem kleinen Transformator wird, nachdem das Isolator
öl extrahiert wurde, das Isolatoröl, welches in den Spalten
des Eisenkerns und dergleichen zurückbleibt, mit einem
Lösungsmittel, wie z. B. Kerosin oder dergleichen, weggewa
schen. Der Transformator wird dann in einem Trockenofen bei
500°C oder mehr getrocknet, wenn nötig zerlegt und als
Schrott verwendet. Bei einem großen Transformator (welcher
200 kg oder mehr wiegt) wird, nachdem das Isolatoröl extra
hiert ist, der Transformator zu einem Gehäuse, einem Eisen
kern und Kupferspulen zerlegt. Die Bestandteile werden
unabhängig mit Öl gewaschen und in einem Trockenofen bei
500°C oder mehr getrocknet. Eine Temperatur von 500°C oder
höher macht es möglich, das PCB zu verdampfen, welches
einen Siedepunkt von zwischen 300°C und 400°C aufweist.
Das Gehäuse und der Eisenkern, welche hauptsächlich aus
Stahl gefertigt sind, können als Schrott für Stahl verwen
det werden. Auf ähnliche Weise können die Spulen und der
gleichen, welche hauptsächlich aus Kupfer gefertigt sind,
als Schrott zum Kupferfrischen verwendet werden. Es ist
ebenfalls möglich, den kupferhaltigen Schrott aus einem
Transformator beispielsweise als Straßenbettungsmaterial
wieder zu verwenden, indem er in Granulatform zurückgewon
nen wird.
Als zweites wird ein chlorhaltiger Kondensator betrachtet.
Es gibt Kondensatoren mit unterschiedlicher Größe. Allge
mein umfaßt ein Kondensator jedoch ein Gehäuse, welches
hauptsächlich aus weichem Stahl gefertigt ist, welches 16
Gew.-% ausmacht; ein PCB-haltiges Isolatoröl, welches 44
Gew.-% ausmacht, Isolationspapier, welches 23 Gew.-% aus
macht, Aluminiumfolie, welche 14 Gew.-% ausmacht, andere
Metalle, welche 2 Gew.-% ausmachen, und Glas, welches 1
Gew.-% des Gesamtgewichts des Kondensators ausmacht.
Das Gewicht eines Kondensators mit einer Kapazität von 100
kVA beträgt 68 kg, während das Gewicht eines Transforma
tors, welcher eine identische Kapazität von 100 kVA auf
weist, 290 kg beträgt. Somit ist ein Kondensator beträcht
lich kleiner als ein Transformator mit derselben Kapazität.
Daher kann ein Kondensator, aus welchem das Isolatoröl ex
trahiert wurde, ohne eine zusätzliche Behandlung als
stahlhaltiges Schrottmaterial verwendet werden. Somit kann
nach der Extraktion des PCB-haltigen Isolatoröls ein Kon
densator, so wie er ist, als Schrott für Stahl verwendet
werden.
Zusätzlich zu dem chlorhaltigen Industrieabfall, welcher
oben erwähnt wurde, umfassen die Beispiele von chlorhalti
gem Industrieabfall Kopiertinte, Übertragungspapiere und
dergleichen. Die PCB-Gehalte dieser Artikel sind nicht so
hoch und es ist möglich, diese Artikel leicht thermisch zu
zersetzen, indem sie direkt in den Metallschmelz-Frischofen
eingebracht werden, worin die Wärme elektrisch zur Verfü
gung gestellt wird. Weiterhin ist das Verfahren der vorlie
genden Erfindung geeignet, um andere schädliche Artikel,
wie z. B. benutzte hypodermale Nadeln, unschädlich zu ent
sorgen, indem diese direkt in einen Metallschmelz-Frisch
ofen eingebracht werden.
Die thermischen Zersetzungsreaktionen von PCB, einer typi
schen chlorhaltigen Substanz, können wie folgt dargestellt
werden, indem Trichlorbiphenyl als ein Beispiel verwendet
wird.
C₁₂H₇Cl₃ + 13 O₂ = 12 CO₂ + 3 HCl + 2 H₂O
ΔH1 = 5540 kcal/kg
C₁₂H₇Cl₃ + 7 O₂ = 12 CO + 3 HCl + 2 H₂O
ΔH2 = 2382 kcal/kg
ΔH1 = 5540 kcal/kg
C₁₂H₇Cl₃ + 7 O₂ = 12 CO + 3 HCl + 2 H₂O
ΔH2 = 2382 kcal/kg
Wenn der Partialdruck von Sauerstoff ausreichend hoch ist,
geht die thermische Zersetzungsreaktion von PCB gemäß der
ersten Gleichung vor sich. Wenn dagegen der Partialdruck
von Sauerstoff niedrig ist, geht die thermische Zerset
zungsreaktion gemäß der zweiten Gleichung vor sich. Die
thermischen Zersetzungsreaktionen von Tetrachlorbiphenyl
und Pentachlorbiphenyl gehen auf ähnliche Weise vor sich.
Diese Reaktionen benötigen ebenfalls, wie Trichlorbiphenyl,
Sauerstoff in äquivalenten Mengen.
Es ist allgemein bekannt, daß die thermische Zersetzung von
PCBs bei einer Temperatur von 1100°C oder höher innerhalb
von 1 Sekunde auftritt. Daher sollte die Temperatur inner
halb des Ofens 1100°C oder höher sein, wobei eine ausrei
chende Menge an Sauerstoff für die thermische Zersetzungs
reaktion von PCB geliefert werden sollte, damit diese in
einem Metallschmelz-Frischofen stattfinden kann. Der fol
gende Abschnitt beschreibt die thermische Zersetzungsreak
tion in einem elektrischen Gleichstrombogenofen, einem
typischen elektrischen Ofen.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm eines elektrischen
Gleichstrombogenofens, welcher für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung angepaßt ist. Verschiedene Vorrich
tungen und Verbesserungen sind in diesen elektrischen
Gleichstrombogenofen eingeführt worden, um die chlorhaltige
Substanz (z. B. PCB) in dem Ofen zu verdampfen, und um ein
Gaslecken in die Atmosphäre außer durch den Rauchkanal 14
zu verhindern. Der verbesserte elektrische Gleichstrombo
genofen ist wie im folgenden beschrieben.
- (1) Der elektrische Gleichstrombogenofen ist mit Elektro den 6, 12 versehen, wobei die Elektrode 6 eine Gasdichtung 63 aufweist, um das Ofengas daran zu hindern, durch die Lücke zwischen dem Ofendeckel 4 und der Elektrode 6 zu ent weichen. Ein Inertgas, z. B. Stickstoff, kann zum Abdichten verwendet werden.
- (2) Der Ofendeckel 4 und der Ofenkörper 2 sind weiterhin mit einer Wasserabdichtvorrichtung 41 versehen, ebenfalls, um ein Entweichen des Gases zu verhindern. Vorzugsweise wird der Gasdruck innerhalb des Ofens während des Betriebs bei einem negativen Druck von 0 bis -10 mmAq (0 bis -98 Pa), bezogen auf den Atmosphärendruck, gehalten, um ein Entweichen zu verhindern.
- (3) Im Unterschied zu herkömmlichen elektrischen Öfen ist dieser elektrische Ofen mit einem tunnelförmigen Loch 8 zum Beladen von Schrott und doppelten Türen 82, 84 versehen, um ein Entweichen des Ofengases zu verhindern. Der Querschnitt des Schrottbeladungsloches 8 kann rund oder quadratisch sein.
- (4) Ein Stichloch 10 ist an dem Boden des Ofens angeord net, so daß das Ablassen von Stahl ohne ein Neigen des Ofenkörpers erreicht werden kann.
- (5) Ein Brennstoffbrenner 61 zum Vorwärmen des Schrotts und ein Brenner für flüssigen Abfall 62 wird vorzugsweise zur Verfügung gestellt, um die chlorhaltigen Substanzen in den Ofen zu sprühen, um diese Substanzen thermisch zu zer setzen.
- (6) Der Rauchkanal 14 ist mit dem Ofendeckel 4 verbunden, um das Ofengas in einen zweiten Verbrennungsbereich 16 zu leiten, worin das Ofengas vollständig verbrannt wird. Um PCB und dergleichen vollständig thermisch zu zersetzen, wird die Temperatur in dem zweiten Verbrennungsbereich 16 bei 1100°C oder höher, vorzugsweise bei 1450°C oder höher, gehalten. Weiterhin werden, wenn nötig, Brennstoff (z. B. Propan) und/oder Abfallflüssigkeiten (z. B. PCB, welches aus PCB-haltigen Artikeln abgetrennt wurde) durch die Brenn stoffbrenner 15 und 15′ in den zweiten Verbrennungsbereich 16 gesprüht. Das Ofengas enthält ungefähr 70 bis 75 Vol-% N₂, ungefähr 15 bis 18 Vol-% O₂, ungefähr 3 bis 5 Vol-% CO₂ und ungefähr 0,03 Vol-% CO.
- (7) Die Kapazität des Rauchkanals 14 und die Kapazität des zweiten Verbrennungsbereiches 16 sind so ausgelegt, daß sie für eine Verweildauer des Ofengases in dem Rauchkanal und dem zweiten Verbrennungsbereich sorgen, welche wenigstens 1 Sekunde oder länger, vorzugsweise 2 Sekunden oder länger ist, so daß das chlorhaltige Gas (z. B. PCB) in dem Ofengas vollständig zersetzt wird.
- (8) Einer oder mehrere Venturi-Rieseltürme 18, 19 sind mit dem zweiten Verbrennungsbereich verbunden, um das Ofengas auf 50°C oder weniger abzukühlen.
- (9) Um ein Abgasaufbereitungssystem zur Verfügung zu stel len, werden ein Nebelabscheider 28, ein Gasofen 30, ein Sackfilter 32 und ein Aktivkohleabsorber 34 mit dem elek trischen Ofen verbunden. Chlor, HCl oder dergleichen in dem Abgas werden vollständig durch dieses Abgasaufbereitungs system entfernt. Der Aktivkohleabsorber 34 wird zur Verfü gung gestellt, um Dioxin vollständig zu entfernen, wenn dieses erzeugt wird, wogegen das Abgas, hauptsächlich N₂ und CO₂, über einen Absaugventilator 35 durch einen Schorn stein 36 in die Luft abgelassen werden.
- (10) Das Abwasseraufbereitungssystem umfaßt weiterhin einen Abwasserfilter 20, einen Aktivkohleabsorber 22, ein Neutra lisierungsbad 24 und einen Verdicker 16. Dieses System sorgt für die Rückgewinnung des Kühlwassers, welches in dem Venturi-Rieselturm verwendet wird. Das HCl, welches in dem Kühlwasser enthalten ist, wird in dem Neutralisierungsbad 24 neutralisiert und giftige Nebenprodukte, wie z. B. Dioxin oder dergleichen, werden durch den Aktivkohleabsorber 22 eingefangen.
Die Venturi-Rieseltürme dienen ebenfalls als erste und
zweite Staubsammler. In den Venturi-Rieseltürmen wird das
Abgas, welches auf 1100°C oder höher erwärmt war, schritt
weise auf 75°C oder weniger abgekühlt, indem Kühlwasser ge
sprüht wird, um die Erzeugung von Dioxin zu verhindern.
Weiterhin wird zur selben Zeit der Hauptanteil des HCl,
welches in dem Abgas enthalten ist, gelöst und in dem Kühl
wasser absorbiert.
Kühlwasser wird weiterhin in dem zweiten Staubsammler in
das Abgas gesprüht, um das HCl vollständig zu absorbieren.
Das HCl-haltige Wasser wird in einem Neutralisierungsbad
neutralisiert und durch einen Verdicker 26 zurückgewonnen.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist darin vorteil
haft, daß die Transformatoren und Kondensatoren als Schrott
für Stahl in den elektrischen Ofen eingebracht werden kön
nen, während zu derselben Zeit PCB-haltiges Isolatoröl und
dergleichen, welches vorher von diesen Transformatoren und
Kondensatoren abgetrennt wurde, während des Frischverfah
rens in den elektrischen Ofen eingebracht werden und ther
misch zersetzt werden kann. Dieses macht es ökonomisch, PCB
und dergleichen unschädlich zu entsorgen. Zusätzlich können
PCB-kontaminierte Aktivkohleabsorber, welche im Verlauf des
Trocknens der Transformatoren und dergleichen verwendet
wurden, ebenfalls in den elektrischen Ofen eingebracht wer
den, um PCB unschädlich und vollständig zu entsorgen.
Wie oben angeführt, ist die vorliegende Erfindung unter
Verwendung von PCB als einer typischen chlorhaltigen Sub
stanz in Industrieabfall beschrieben worden. Das vorlie
gende Verfahren ist ebenfalls nützlich, um andere chlorhal
tige Substanzen, wie z. B. Vinylchlorid, Staub aus einer
Zerkleinerungsmaschine, welcher Vinylchlorid enthält,
Chlornitropheron (CNP), chlorhaltige Agrochemikalien (z. B.
Chlornitropheron), Trichlorbenzol, Vinylidenchlorid, Ben
zylchlorid, Benzoylchlorid, Benzylidenchlorid und derglei
chen unschädlich zu machen.
Andere Typen von elektrischen Öfen, wie z. B. ein elektri
scher Wechselstrombogenofen, ein elektrischer Hochfrequenz
ofen oder ein Plasmaschmelzofen, können ebenfalls anstelle
des elektrischen Gleichstrombogenofens, welcher oben be
schrieben ist, verwendet werden. Diese elektrischen Öfen
können denselben Schmelz- und Frischvorgang durchführen.
Die Transformatoren, Kondensatoren und dergleichen, aus
welchen die chlorhaltigen Substanzen, wie vorstehend be
schrieben, schon entfernt wurden, wurden als Schrott in
einem elektrischen 100 Tonnen-Gleichstrombogenofen ge
schmolzen und gefrischt. Für mittleren Kohlenstoffstahl
(0,1 bis 0,2%) wurden 12 Füllungen (Chargen) durchgeführt.
Eingefüllte Kombination (Charge):
Kaltes Roheisen 10 Tonnen/Charge
Schrott (Transformatoren und Kondensatoren, aus welchen chlorhaltige Substanzen ent fernt wurden): 90 Tonnen/Charge
Aufkohlungsmittel: 1000 kg/Charge
Schmelz-Frischperiode: 60 Minuten (1 Charge)
Menge an Abgas: 1500 Nm³/min (90 000 Nm³/Charge)
Menge des Kühlwassers, welches in dem Venturi-Rieselturm verwendet wurde, welcher ebenfalls als ein Staubsammler diente: 200 Tonnen/Charge.
Schrott (Transformatoren und Kondensatoren, aus welchen chlorhaltige Substanzen ent fernt wurden): 90 Tonnen/Charge
Aufkohlungsmittel: 1000 kg/Charge
Schmelz-Frischperiode: 60 Minuten (1 Charge)
Menge an Abgas: 1500 Nm³/min (90 000 Nm³/Charge)
Menge des Kühlwassers, welches in dem Venturi-Rieselturm verwendet wurde, welcher ebenfalls als ein Staubsammler diente: 200 Tonnen/Charge.
Während der Schmelz-Frischvorgänge der 12 Schmelzchargen
wurden 1 bis 6 Tonnen pro Charge an chlorhaltigem Isola
toröl zugesetzt und die HCl-Konzentration des Abwassers aus
dem elektrischen Ofen wurde berechnet. Die Ergebnisse die
ser Berechnung sind in Tab. 1 aufgelistet. Der Chlorgehalt
des chlorhaltigen Isolatoröles betrug 10 Gew.-%. Jeder der
Versuche, die in Tab. 1 gezeigt sind, wurde durchgeführt,
indem zwei Chargen bei jedem Niveau der Füllmenge des Iso
latoröls verwendet wurden. Die HCl-Konzentration des Abwas
sers war die des Abwassers, welches jetzt in das Neutrali
sierungsbad hineinkam. Wie in Tab. 1 gezeigt, war die HCl-
Konzentration des Abwassers niedrig genug, um vollständig
in dem Bad neutralisiert zu werden.
Es wurden Versuche durchgeführt, um den Grad der Zersetzung
von organischen Chlorverbindungen und das Vorhandensein ei
ner Dioxinerzeugung in einem elektrischen Gleichstrombogen
ofen zu testen. In diesen Versuchen wurde ein kommerziell
erhältliches Schneidegleitmittel, eine organische Chlorver
bindung, durch einen Brenner 62 für flüssigen Abfall in ei
nen elektrischen 100 Tonnen-Ofen eingebracht. Das hierin
verwendete Schneidegleitmittel war ein wasserunlösliches
Schneidegleitmittel, welches in JIS K 2241 spezifiziert
ist. Die Füllmengen des Schneidegleitmittels sind in Tab. 2
gezeigt. Jeder der Versuche, die in dieser Tabelle gezeigt
sind, wurde über zwei Chargen bei jedem Niveau der Fül
lungsmenge des Schneidegleitmittels durchgeführt.
In diesen Versuchen wurden die Transformatorteile und Kon
densatoren, aus welchen chlorhaltige Substanzen wie oben
beschrieben entfernt wurden, als Schrott in einen elektri
schen Gleichstrombogenofen eingebracht. Wie in Tab. 2 ge
zeigt, in welcher die Versuchsergebnisse aufgelistet sind,
wurden weder organische Chlorverbindungen noch Dioxin in
dem Abgas, dem Ofenstaub und dem zurückgewonnenen Kühlwas
ser gefunden. Weiterhin wurde aus dem Anstieg der Füllmenge
des Schrotts (Transformatorteile und Kondensatoren) im Ver
gleich mit der der normalen Betriebsweise des Ofens abge
schätzt, daß 30% der Wärmemenge, welche durch die Zerset
zung der organischen Chlorverbindungen erzeugt wurde, auf
den geschmolzenen Stahl in dem Ofen übertragen worden sein
muß.
Claims (7)
1. Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen Sub
stanzen in Industrieabfall, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
- a) Abtrennen einer chlorhaltigen Substanz aus dem chlorhaltigen Industrieabfall; und
- b) Einbringen des Industrieabfalls, aus welchem die chlorhaltige Substanz abgetrennt wurde, allein oder zusammen mit der chlorhaltigen Substanz, welche in Schritt a) abgetrennt wurde, in einen Schmelz- Frischofen, in welchem die Wärme im allgemeinen durch elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird, Schmelzen und Frischen des Industrieabfalls bei 1100°C oder höher und zur selben Zeit, thermi sches Zersetzen der chlorhaltigen Substanz in dem Ofen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei nach dem Schritt a)
der Industrieabfall, aus welchem die chlorhaltige Sub
stanz abgetrennt wurde, gewaschen oder bei 500°C oder
höher getrocknet wird, oder gewaschen und dann bei
500°C oder höher getrocknet wird, bevor er in den
Schmelz-Frischofen eingebracht wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei nach Schritt a) der
Industrieabfall, aus welchem die chlorhaltige Substanz
abgetrennt wurde, in ein Gehäuse, Eisenteile und Kup
ferteile zerlegt wird, welche dann gewaschen oder bei
500°C oder höher getrocknet werden, oder gewaschen und
dann bei 500°C oder höher getrocknet werden, bevor sie
in den Schmelz-Frischofen eingebracht werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei nach dem Schritt a)
der Industrieabfall, aus welchem die chlorhaltige Sub
stanz abgetrennt wurde, gewaschen oder bei 500°C oder
höher getrocknet wird, oder gewaschen und dann bei
500°C oder höher getrocknet wird, und danach der Indu
strieabfall in ein Gehäuse, Eisenteile und Kupferteile
zerlegt wird, bevor er in den Schmelz-Frischofen
gefüllt wird.
5. Verfahren zum Unschädlichmachen von Kopiermaterial,
welches eine chlorhaltige Substanz enthält, umfassend:
Einbringen des Kopiermaterials allein oder zusammen mit anderem Industrieabfall in einen Schmelz-Frischofen, in welchem die Wärme im allgemeinen durch elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird, Schmelzen und Fri schen des Industrieabfalls bei 1100°C oder höher und zur selben Zeit thermisches Zersetzen der chlorhaltigen Substanz in dem Ofen.
Einbringen des Kopiermaterials allein oder zusammen mit anderem Industrieabfall in einen Schmelz-Frischofen, in welchem die Wärme im allgemeinen durch elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird, Schmelzen und Fri schen des Industrieabfalls bei 1100°C oder höher und zur selben Zeit thermisches Zersetzen der chlorhaltigen Substanz in dem Ofen.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelz-Frischofen, in welchem
die Wärme im allgemeinen durch elektrische Energie zur
Verfügung gestellt wird, ein elektrischer Wechselstrom
bogenofen, ein elektrischer Gleichstrombogenofen, ein
elektrischer Hochfrequenzofen oder ein Plasmaschmelz
ofen ist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die chlorhaltige Substanz ein Poly
chlorbiphenyl (PCB) ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6188996A JP2681752B2 (ja) | 1994-07-20 | 1994-07-20 | 塩素を含有する産業廃棄物の無害化処理方法 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19514309A1 true DE19514309A1 (de) | 1996-01-25 |
Family
ID=16233555
Family Applications (1)
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DE1995114309 Withdrawn DE19514309A1 (de) | 1994-07-20 | 1995-04-18 | Verfahren zum Unschädlichmachen von chlorhaltigen Substanzen im Industrieabfall |
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Country | Link |
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GB (1) | GB2291420A (de) |
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- 1995-04-18 DE DE1995114309 patent/DE19514309A1/de not_active Withdrawn
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