DE139324C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche zur plötzlichen selbsttätigen Unterbrechung eines elektrischen Stromes nach Verlauf einer im voraus bestimmten Zeit dient. Der die Unterbrechung bewirkende Schalter ist dabei in seiner Einstellung in bekannter Weise abhängig von einem Elektromagnetanker, der unter der Wirkung eines Uhrwerkes mit verlangsamter Geschwindigkeit in die Ruhelage zurückkehrt. Den eigentlichen Gegenstand der Erfindung bildet die Vorrichtung, welche die Bewegung des Schaltstückes in die Offen-. stellung unabhängig von der Bewegung des Elektromagnetankers macht und plötzlich erfolgen läßt.

Die Vorrichtung, welche sich besonders in Verbindung mit, elektrischer Beleuchtung, hauptsächlich für Treppen oder in Wohnungen, eignet, ist auf beiliegender Zeichnung mit einer Glühlampe verbunden dargestellt, und zwar in Fig. ι von vorn gesehen, während Fig. 2 eine Einzelheit veranschaulicht.

Die Vorrichtung besteht aus einem Elektromagneten a, zwischen dessen Polen b, b' ein drehbarer Anker c liegt, der am einen Ende mit einem einstellbaren Gewicht d so belastet ist, daß dieses Ende in der Regel in die in Fig. ι mit vollen Linien angegebene Stellung niedergehalten wird, e ist die Stromquelle für den Elektromagneten und / ein Druckknopf, durch welchen der Batteriestrom geschlossen werden kann, um den Elektromagneten in Tätigkeit zu setzen, so daß der Anker c angezogen und in die in Fig. 1 mit punktierten Linien angedeutete Lage gedreht wird. Der Anker trägt nahe seinem oberen End,e. eine .

Sperrklinke F, welche in ein mit der Drehungsachse des Ankers konzentrisches Sperrad h eingreift. Eine am Anker angreifende Stange i dient dazu, nach Verlauf der bestimmten Zeit einen zwischen den Polen der elektrischen Leitung k angeordneten Stromunterbrecher / plötzlich umzudrehen, so daß der durch die genannte Leitung gehende Strom unterbrochen wird. Zu diesem Zweck ist an der Welle des Stromunterbrechers ein Haken m befestigt, der durch eine Spiralfeder η in der Regel (wenn der Stromunterbrecher sich in solcher Lage befindet, daß der durch die Leitung k gehende Strom unterbrochen ist) in der Lage, welche in Fig. 2 mit punktierten und in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien angegeben ist, im Wege eines an der Stange i angebrachten Mitnehmers 0 gehalten wird. Wenn dagegen der Stromunterbrecher in eine solche Lage gedreht worden ist, daß der durch die Leitung k gehende Strom geschlossen wird, so nimmt der Haken m die in Fig. 2 mit voll ausgezogenen Linien bezeichnete Lage ein, in welcher er von einem drehbaren, doppelarmigen Haken ρ festgehalten wird, dessen Arm von einer Feder q im Wege des Hakens m festgehalten wird, während der andere Arm sich hierbei einem anderen an der Stange i sitzenden Mitnehmers r in den Weg legt. Der Anker c ist mit einem einstellbaren Anschlag s versehen, der bei Drehung des Ankers gegen einen festen Teil, z. B. das Querstück t, am Gestell der Vorrichtung trifft und hierdurch, je nach seiner Einstellung in geringerem oder größerem Abstand von der Kante des Ankers, . die Größe der Drehung des letzteren und so-

mit die Länge der Zeit, nach deren Verlauf der Strom unterbrochen werden soll, bestimmt. Mit dem Sperrad h ist zweckmäßig ein gewöhnliches Uhrwerk zu verbinden, welches die Geschwindigkeit der Umdrehung der Sperrades entgegen der Einwirkung des auf den Anker wirkenden Gewichtes regelt.

Der Apparat wirkt in folgender Weise. Beim Druck auf den Kontakt / wird der

ίο Elektromagnet α wirksam und zieht seinen Anker c an, welcher hierdurch in die in Fig. ι mit punktierten Linien angedeutete Lage gedreht wird, d. h. so weit, bis der Anschlag oder die Schraube s gegen das Querstück t stößt, wobei der Sperrhaken g in das Sperrrad h greift und dasselbe auf Grund des Bestrebens des am einen Ende belasteten Ankers, die in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien angegebene ursprüngliche Stellung einzunehmen, dreht. Bei der zuerst erwähnten Drehung des Ankers wird jedoch auch die Stange i gehoben, wobei deren Vorsprung 0 den Haken m und den Stromunterbrecher / in' die in Fig. 2 mit voll ausgezogenen Linien angegebene Lage dreht, in welcher der durch die Leitung k gehende Strom geschlossen wird, so daß die in diese Leitung eingeschalteten Lampen brennen. In dieser Lage wird der Haken m von dem gleichzeitig hinter ihm einschnappenden Haken ρ festgehalten. Wenn sodann der Anker allmählich gedreht wird, so sinkt die Stange i, bis endlich der Mitnehmer r den Haken ρ erfaßt und mitnimmt, und diesen außer Eingriff mit dem Haken η dreht, welcher dabei von seiner Sperrfeder η sofort in die ursprüngliche, in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien angegebene Lage zurückgedreht wird. Hierbei wird auch der Stromunterbrecher / gedreht, so daß der durch die Leitung k gehende Strom augenblicklich unterbrochen wird, was von Wichtigkeit ist, um eine Beschädigung der Leitung durch Entstehung von Lichtbogen zu verhindern.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Elektrischer Zeitstromschließer mit Uhrwerkshemmung, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle des Stromunterbrechers (I) ein unter dem Einfluß einer Feder (n) stehender Haken (m) angeordnet ist, dessen eines Ende in der Offenstellung des Stromunterbrechers in den Weg eines an einer auf dem belasteten Anker (c) exzentrisch befestigten Stange (i) angebrachten Mitnehmers (0) ragt, in der Geschlossenstellung jedoch von einem Haken (p) außer dem Bereich des Mitnehmers (0) gehalten wird, bis der Haken (p) von der Stange (i), wenn diese bei sinkendem Anker ihre tiefste Lage erreicht, ausgelöst wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.