DE138506C

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Publication number: DE138506C
Application number: DENDAT138506D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JV! 138506 KLASSE 21 e.

in NÜRNBERG.

Wechselstrom -Mefsgeräth.

Die vorliegende Erfindung betrifft den Aufbau der magnetischen Systeme bei Wechselstrom-Mefsgeräthen nach Ferraris'schem Princip mit scheibenförmigem Anker.

Wesentlich ist, dafs die Eisenkerne so gestaltet sind, dafs die magnetischen Wege von Strom- und Spannungsfeld dort, wo die Kraftlinien wirken, d. h. in der Nähe der Scheibe auf beiden Seiten derselben, getrennt sind, während sie im Uebrigen in einem gemeinsamen Eisen verlaufen. Hierdurch wird erreicht, dafs einerseits die Felder der Strom- und Spannungsspulen sich nicht gegenseitig stören, andererseits wird ein sehr einfacher constructiver Aufbau möglich, indem derselbe Pfad für alle magnetischen Stromkreise als Rückleitung dient.

Eine Ausführungsform des Mefsgeräths ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt. Die ßlecbpackete α und b sind am Joch i durch gemeinsame Niete mit einander verbunden, während die vorderen Theile der Blechpackete c und d, auf welche die Spulen aufgesteckt werden, aus einander gebogen sind und getrennt verlaufen, indem jedes Packet durch besondere Niete für sich zusammengehalten wird; auf c findet die Stromspule, auf d die Spannungsspule Platz.

Eine andere Ausführungsform zeigen die Fig. 3, 4 und 5. Die gemeinsame Jochplatte i mit den Ecken mn op ist in der Richtung m-p lamellirt; auf diese Jochplatte sind mit Hülfe der Traversen t und Schrauben s oben die Stücke α und b und unten die Stücke f und g aufgedrückt. Auf die Schenkel cd der Stücke α b werden die Spulen aufgeschoben, und zwar die Stromspule auf c und die Spannungsspule auf d.

Bei den beschriebenen Anordnungen sind nur oberhalb der Scheibe Spulen vorhanden. Man kann die Anordnung oberhalb der Scheibe jedoch unterhalb derselben wiederholen, was zweckmäfsig ist, indem man den doppelten Wicklungsraum gewinnt, ohne den magnetischen Widerstand merklich zu vergröfsern.

Eine solche Verdoppelung der Anordnung der Fig. 4 zeigen die Fig. 6 und 7.

Eine etwas andere Ausführungsform zeigen die Fig. 8 und 9. Sie unterscheidet sich von der Ausführung in Fig. 6 bezw. 7 dadurch, dafs nur die senkrechten, der.Scheibe zugekehrten Theile der magnetischen Stromkreise getrennt verlaufen, während die wagrechten Theile bereits beiden Feldern gemeinsam angehören.

Diese Anordnung ist insofern vortheilhaft, als man, ohne das Aufbringen der Wicklungen zu erschweren, den der Scheibe zugekehrten Polen Verbreiterungen e geben kann behufs Verkleinerung des magnetischen Widerstandes. Hierbei kann das hufeisenförmige Jochstück i zweckmäfsig in die Zählergrundplatte eingegossen oder auch die Zählergrundplatte von Gufseisen hergestellt und die Theile α b bezw. h k gegen Vorsprünge derselben angeprefst werden.

Bei allen den gezeichneten Ausführungsformen verlaufen die Felder von Strom- und

Spannungsspule zusammen in einem gemeinsamen Joch, während sie in der Nähe der Scheibe, und zwar zu beiden Seiten derselben getrennt verlaufen. Statt einer Strom- und einer Spannungsspule können natürlich auch deren mehrere angeordnet werden.

Während es für das Spannungsfeld zweckmiifsig ist, den magnetischen Kreis möglichst eisengeschlossen herzustellen, ist es in der Regel für das Stromfeld empfehlenswerth, einen gröfseren Luftraum einzuschalten. Dies kann entweder an der Stelle geschehen, wo der magnetische Stromkreis ohnehin unterbrochen ist, nämlich dort, wo die Scheibe sich befindet oder es kann auch an einer beliebigen anderen Stelle eine Luftstrecke eigens eingeschaltet werden, z. B. dort, wo der getrennt verlaufende Theil des Stromkreises in den gemeinsamen Theil übergeht. Es können bei der Fig. 8 aber auch die horizontalen Theile // des Hufeisens i noch getrennt verlaufen, so dafs nur in dem Theil i ein gemeinsames Verlaufen der Kraftlinien eintritt. Die Wicklungen brauchen bei allen Anordnungen nicht nothwendig auf dem verticalen, der Scheibe gegenüberstehenden Theil angebracht zu sein, sie können auch auf dem horizontalen Theil sich befinden; im ersteren Fall treten allerdings mehr von den erzeugten Kraftlinien in die Scheibe ein, d. h. die Streuung ist gering; es ist jedoch bekannt, dafs die Streuung wie eine vorgeschaltete Drosselspule wirkt, also die Phasenverschiebung erhöht, und hat insofern auch die letztgenannte Anordnung in manchen Fällen Berechtigung.

Die vorliegende Anordnung kann ebensowohl auf Wattmeter als auch auf Drehstrom-Mefsgeräthe angewendet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Mefsgeräth nach Ferraris'schem Princip, dadurch gekennzeichnet, dafs die magnetischen Stromkreise des Strom- und Spannungsfeldes in der Nähe der Scheibe zu beiden Seiten derselben getrennt verlaufen, während sie sich im Joch zu einem gemeinsamen magnetischen Stromkreis vereinigen.

2. Eine Ausführungsform des Mefsgeräthes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der gemeinsame Theil des Stromkreises aus einer Platte und die getrennten Theile des Stromkreises aus winkelförmigen Stücken (1) bestehen (Fig. 3 bis 7), wobei die Platte auch durch die gufseiserne Grundplatte des Mefsgeräthes gebildet sein kann.

3. Eine weitere Ausführungsform des Mefsgeräthes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der gemeinsame Theil des Stromkreises aus einem hufeisenförmigen Stück und die getrennten Theile des Stromkreises aus geraden Stücken mit oder ohne Polerweiterungen bestehen (Fig. 8 und 9), wobei das hufeisenförmige Stück auch durch die gufseiserne Grundplatte des Mefsgeräthes gebildet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.