DE132449C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bekanntlich wird Stroh, Heu, Holzwolle Ui s. w. in der Weise durch Pressen zu Bündeln oder Ballen vereint, dafs das Prefsgut in einem Prefsraum, dem sogen. Cylinder, in bemessenen Mengen durch einen Kolben zusammengedrückt wird und die zusammengeprefsten Bündel durch Bänder, Bindedraht oder starke Bindfäden umschlungen und verschnürt werden. Soll in dieser Weise Langstroh geprefst werden, so müssen der Prefscylinder und Kolben von erheblicher Breite sein, und alsdann ist es von besonderem Werth, dafs der breite Kolben einen besonders sicheren und regelmäfsigen Antrieb erhält, welcher sowohl den Kolben als auch die Wandflächen des Prefscylinders nicht ungünstig beansprucht.

Zur Ausführung dieser Mafsnahme dient die nachbeschriebene Einrichtung, welche zweckmäfsig auf einem Wagengestell aufgebaut ist.

Fig. ι der Zeichnung stellt eine Seitenansicht der Wagenballenpresse dar. Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch die Presse, Fig. 3 zeigt die Oberansicht der Presse.

Der balkenartige Prefskolben α besitzt hinter dem horizontal liegenden Prefscylinder b einen besonderen Antrieb von nachbeschriebener Einrichtung.

Hinter dem Kolben sind zwei wagerechte Kegelräder c und d, jedes für sich drehbar, über einander gelagert, und in beide Kegelräder greift ein Kegelrad e ein, welches von einem Maschinengetriebe fg h in Umdrehung gesetzt werden kann. ZAvischen jedem wagerechten Kegelrad und dem Kolben ist eine Kolbenstange i und k eingeschaltet, welche sowohl mit dem Kegelrade als auch mit dem Kolben gelenkig verbunden ist. Die Verbindung zwischen Kolben und Kolbenstange ist durch einen Bolzen / und m hergestellt, auf welchem sowohl das Kolbenstangenende als auch eine Strebe η bezw. ν dieses Endes drehbar befestigt ist.

Durch den vorbeschriebenen Antrieb wird der Kolben in sehr günstiger Weise bewegt. Mit Rücksicht auf die besondere Breite des Kolbens ist die sonst übliche mittlere Angriffsstelle des Antriebes durch zwei Angriffsstellen ersetzt worden, infolge dessen der Angriff sich auf die ganze Kolbenbreite gleichmäfsiger vertheilt. Ferner ist auch die Richtung des Angriffes besonders günstig gewählt worden. Der sonst übliche Kolbenstangenantrieb, bei welchem die Kolbenstange von einem in der senkrechten Ebene umlaufenden Triebrade in schräger Richtung verschoben wird, ist hier verlassen worden, damit der Kolben nicht durch eine schräge Druckwirkung der Kolbenstange ungünstig auf die Wände des Cylinders einwirkt. Durch die wagerechten Kegelräder c und d werden die Kolbenstangen i und k mit dem Kolben α nur wagerecht in Richtung des Prefscylinders verschoben, also die Wände des Cylinders werden durch directe Kolbendrücke nicht in Anspruch genommen.

Der Kolben kann zweckmäfsig mit einem Schutzblech r versehen sein, welches den Ein-Iafs für das nur beim Kolbenrückgang durch das endlose Band ρ zuzuführende Prefsgut abschliefst, wenn der Kolben vorgeht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Ballenpresse, vorzugsweise für Langstroh mit Prefscylinder und Kolben, dadurch gekennzeichnet, dafs der Antrieb des breiten Kolbens aus zwei Treibrädern (c d), welche hinter dem Kolben wagerecht über einander und im entgegengesetzten Sinne zu einander drehbar gelagert sind und aus zwei Triebstangen (i k) besteht, welche zwischen den Treibrädern und dem Kolben eingeschaltet sind, zum Zweck, den Antrieb gleichmäfsig und immer in Richtung des Prefscylinders auf die ganze Kolbenbreite zu vertheilen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.