DE13104C - Neuerungen an Apparaten zur Herstellung von Druckbuchstaben - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zur Herstellung von DruckbuchstabenInfo
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Description
1880.
Klasse 16.
JOHN MAIR HEPBURN in LONG AERE (Grafschaft Middlesex, England).
Neuerungen an Apparaten zur Herstellung von Druckbuchstaben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. August 1880 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zum Giefsen der Lettern in einer Giefsform
und darauf folgenden Zurichten der Seiten- und Endflächen derselben.
Der zu diesem Zweck in Anwendung kommende Apparat kann entweder getrennt sein,
das heifst aus einem besonderen Apparat zum Giefsen der Lettern und einem solchen zum
Zurichten derselben bestehen, oder es kann auch der Giefsapparat mit dem Zurichtapparat combinirt
sein, so dafs mit jeder gegossenen Letter die auf einander folgenden Zurichtoperationen
vorgenommen werden und die Letter im fertigen Zustande die Maschine verläfst.
In beiliegenden Zeichnungen zeigt:
Fig. ι eine Vorderansicht, und
Fig. 2 einen Grundrifs eines combinirten Letterngiefs- und Zurichtapparates; die anderen
Figuren stellen Theile des Apparates, wie folgt, dar:
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Schmelztiegel und die Gufsform.
Fig. 4 zeigt einen theilweisen Querschnitt gegen die Gufsform hin in einer Richtung gesehen,
die der in Fig. 3 entgegengesetzt ist.
Fig. 5 zeigt einen theilweisen Längenschnitt durch den Formtisch mit einer Vorderansicht
des Matrizenträgers.
Fig. 6 zeigt einen Grundrifs des Matrizenträgers;
Fig. 7 einen Grundrifs desselben und der Gufsform in ihrer gegenseitigen, beim Giefsen
der Lettern einzunehmenden Lage.
Fig. 8 ist eine Vorderansicht,
Fig. 9 ein Grundrifs des Zurichtapparates.
Fig. 10 zeigt einen Grundrifs eines der Zurichtschneidzeuge.
Fig. 11 zeigt eine Seitenansicht einer gegossenen
Letter mit dem Angufs.
Fig. 12 und 13 zeigen einen Grundrifs und
einen Querschnitt des Mitnehmers zum Vorwärtsbewegen der Lettern nach ihrer ersten
Berichtigungsoperation.
In allen Figuren sind die correspondirenden Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet.
Um die Lettern zu giefsen, wird das geschmolzene Metall vermittelst einer Pumpe in
die Gufsform geprefst.
A ist der Schmelztiegel, α der Pumpenstiefel
und a1 der das geschmolzene Metall von der
Pumpe in die Gufsform leitende Kanal.
Anstatt des bisher bei diesen Pumpen gebräuchlichen Kugelventils ist ein konisches
Fingerhutventil β2 angewendet, welches auf einem
mit Gewinde versehenen Verschlüsse «3 am
Ende des Stiefels ruht.
Während der Stiefel sich aufwärts bewegt, wird das Ventil von seinem "unteren Sitz gehoben
und erlaubt so dem geschmolzenen Metall, nach unten in die Pumpe unterhalb des Stiefels zu dringen.
Während des Niederganges des Stiefels verhindert das Ventil a2, indem es den oberen
Sitz einnimmt, den Ausflufs des Metalles, und wird letzteres durch den Kanal a1 in die Gufsform
gedrängt.
Im Schmelztiegel A liegt die Pumpe so, dafs die Flamme al direct auf diese und den Kanal
a1 wirken kann, wodurch das Metall in
diesen Theilen auf gehöriger Temperatur erhalten bleibt.
Um die Hitze vollkommen auszunutzen, sind die Seiten des Schmelztiegels mit Reflectoren
oder widerstrahlenden Schirmen as versehen,
vermittelst welcher die Flamme und die Verbrennungsproducte auf ihrem Wege zum Kamin
a6 gezwungen werden, um den Tiegel zu circuliren, wie es durch die Pfeile angedeutet ist.
Die verstellbare Schraube a7 dient dazu, dem
Tiegel, wenn er in der gewöhnlichen Weise vermittelst der Schraube aB nach vorn gezogen
wird, einen Anstofs zu geben, und wird so eingestellt, dafs die Mündung a9 die Gufsform,
nicht verletzen kann.
Die Seitenblöcke der Form B bestehen gewöhnlich aus Gufseisen, die mit Stahlstücken,
die genau an die Blöcke passen und an diese angeschraubt sind, verkleidet sind. An Stelle
dieser Seitenblöcke verwendet Erfinder solche von Weichgufs, deren Flächen verstählt sind,
und erhält so eine dauerhafte Gufsform ohne besondere Verkleidung.
Zum Befestigen der Gufsform auf dem Tisch der Maschine dienen die verstellbaren Schrauben
b1, welche die Gufsform nach oben, und Schrauben fr2, welche deren Flantschen nach
unten drücken, und es kann auf diese Weise die genaue Höhenlage der Gufsform bestimmt
werden.
Um die den Vordertheil der Gufsform bildende Matrize C richtig einstellen zu können,
ist dieselbe an einem Rahmen c befestigt, welcher an einer Schraubenspindel c1 angebracht
ist und mit Stellschrauben, wie die Fig. 3, 4, 5, 6 und 7 zeigen, versehen ist, um die Matrize
sowohl in der Seiten- als Längsrichtung verschieben zu können. Einige dieser Schrauben
können auf horizontalen Zapfen c3 gedreht werden, um der Matrize auch Winkelbewegimg
in verticaler Ebene geben zu können.
Die Schraube cl kann ebenso vertical einge-■
stellt werden, und der Matrizenrahmen c kann um jene wie um einen Zapfen gedreht werden,
so dafs es möglich wird, der Matrize auch Winkelbewegung in horizontaler Ebene zu geben
und den Matrizenrahmen so weit umzudrehen, wie in Fig. 6 und 7 durch die punktirten
Linien cl angedeutet ist, damit die Matrize geprüft
und gereinigt werden kann, ohne ihre anderen Theile entfernen oder verändern zu müssen.
Der Matrizenrahmen c wird gegen die Gufsform sowohl wie von derselben vermittelst eines
keilförmigen Stückes i5 an einer Stange auf
einer Rolle c6 am Fufse der Schraube c1 bew7egt.
Der Block D, welcher den oberen Deckel der Gufsform bildet, ebenso wie der Matrizenrahmen,
sind an einem Zapfen d1 befestigt und, um ersteren in die richtige Lage zu bringen,
wenn er über die Gufsform geschoben wird, ist der oberen Seite eine scharf zulaufende,
schwalbenschwanzförmige Gestalt d gegeben, welche, wenn der Deckel über der Gufsform
vorwärts bewegt wild, in eine regulirbare,
schwalbenschwanzförmige Führung d"2 eingreift, und so dessen genaue Bewegung bestimmt.
Aehnlich dem Matrizenrahmen kann der Deckel D der Gufsform um d1 als Zapfen (wie
durch die punktirten Linien d* in Fig. 7 angedeutet
ist) gedreht werden, so dafs er geprüft und gereinigt werden kann, ohne ihn von
seiner Unterstützung zu entfernen.
Ist der Zurichtapparat mit dem Giefsapparat in Verbindung, so benutzt Erfinder die Bewegung
des Deckels D zur Vorwärtsbewegung der Lettern T während ihrer ersten Zuricht- und
Reibungsoperation.
Zu diesem Zwecke werden sie vermittelst einer Stahlkante ds an der Vorderseite des
Deckels D, welcher durch Circulation von Luft oder Wasser, das durch Bohrlöcher eintreten
und1 durch die Röhren dh austreten kann, vorwärts
gestofsen. Die Stahlkante d% ist schräg, um die Lettern T in schiefe Lage, wie in
Fig. 8 und 9 gezeigt, zwischen zwei Platten E E zu stofsen, welche auf die den Lettern zu
gebende Dicke eingestellt sind, indem zwischen die Platten vier auf die verlangte Dicke ge-;
brachte Lettern e e eingeschaltet und durch Festschrauben der oberen Platte gehalten werden.
In jeder dieser zwei Platten E E ist ein schräges Schneidzeug e1, welches mit einem
Schutzbleche, ähnlich dem Hobeleisen, versehen ist, wie Fig. 10 zeigt, so angebracht, dafs das
eine Schneidzeug vor dem andern steht und infolge dessen die Lettern T während ihres
Vorrückens zwischen den Platten E E erst auf der einen und dann auf der anderen Seite bearbeitet
werden.
Der Angufs t jeder Letter, welcher von dem Gufsloch der Form gebildet worden ist, wird
etwas tiefer als die eigentliche Letter gegossen, wie in Fig. 11 gezeigt, und bildet eine Nase,
welche zur Führung längs der Schiene e1 in
der unteren Platte E während des Vorrückens der Lettern zwischen den Schneidplatten dient.
Der Angufs t wird abgebrochen, wenn er mit dem feststehenden Knopfe e3, an welchem
die Lettern vorübergeschoben werden, in Berührung kommt, um in eine Reihe zwischen
zwei horizontale Schienen F F zu liegen zu kommen.
Von Zeit zu Zeit wird in diese Reihe ein selbstthätiger Schalter f eingefügt, welcher von
einem Gewichte f1 bewegt wird, und dieser
Schalter schiebt die Letternreihe vor sich her gegen den nächsten Theil des Zurichtapparates.
Der zu diesem Zwecke verwendete Schalter oder Mitnehmer f ist, wie in einem Grundrifs
und einem Querschnitt in den Fig. 12 und 13 gezeigt, zurückziehbar und wird vermittelst einer
Feder /2 angeprefst. Drückt man den Schieber fz, welcher' in einen schrägen Schlitz im
Bolzen f der Feder eingreift, so wird letzterer zurückgezogen, und wenn der Druck auf f3
aufgehoben wird, so dringt der Mitnehmer /, von der Feder /a gestofsen, vor und seine
obere scharfe Kante dringt zwischen zwei Lettern der Reihe T.
Diese Vorrückvorrichtung mit dem Gewichte/1 kann weggelassen werden, wenn die Letternreihe
T Schritt für Schritt durch die Bewegung des Deckelblockes D der Gufsform, wie schon
beschrieben worden ist, vorwärts gerückt wird. Die Schienen FF, längs welcher die Lettern
vorrücken, führen zu einem Quadranten G, in welchem die Lettern so nach unten geleitet
werden, dafs sie nach und nach eine zur vorigen
rechtwinklig stehende Lage einnehmen.
Am unteren Ende des Quadranten G befindet sich eine horizontal wechselweise wirkende
Schiebvorrichtung g, welche in der einen Richtung vermittelst eines Daumens ^1 von einer
Welle g 2 getrieben und vermittelst einer Feder
g 3 gegen einen verstellbaren Anschlag g*
zurückbewegt wird. Am oberen Ende dieser Schiebvorrichtung befindet sich eine Kante g,
welche dem Körper der Letter angepafst ist und welche, wenn sie mit einer Seitenfläche
einer am unteren Theil des Quadranten G liegenden Letter in Berührung kommt, dieselbe
zwischen ein anderes Plattenpaar HH drückt. Dieses Plattenpaar ist ebenso eingestellt, wie
die Platten E E, d. h. es sind zwischen die Platten vier Lettern A A von richtiger Stärke
eingeschaltet. Die Lettern werden während ihres Vorrückens zwischen den Platten HH von
einer verstellbaren Stange P, welche in den Seiteneinschnitt jeder Letter pafst, geführt.
Vermittelst zweier schräger Schneidmesser Λ1
werden die Lettern während ihres Vorrückens zwischen den Platten HH an den Seiten bearbeitet;
sie können auch, wenn es nöthig ist, vermittelst verticaler Schneidzeuge As, welche
sowohl in verticaler als horizontaler Lage durch Schrauben beliebig eingestellt werden können,
gekerbt werden, und werden von einem verstellbaren Seitenmesser A1 am Fufse beschnitten.
Die Lettern werden schliefslich in Bezug auf ihre Länge von einem verstellbaren Seitenmesser
A5 an der einen Endfläche berichtigt, während die Vorderseite sich gegen einen verstellbaren
Buffer A6 lehnt, der aus Guajacholz oder anderem widerstandsfähigen Material hergestellt
ist, durch welches das Schriftzeichen an der Vorderseite der Letter nicht verletzt
wird. Die Lettern werden also von ihren Vorderseiten aus in Bezug auf ihre Länge berichtigt,
anstatt von dem Einschnitt, wie es gewöhnlich geschieht, und ihre gleichförmige Länge wird
durch den Durchgang zwischen dem Messer A5 und dem Buffer A6 bestimmt.
Die fertigen Lettern /"rücken von den Schneidplatten
HH auf eine Schiene K, deren Enden auf den Drehzapfen k ruhen. Ist diese Schiene
mit einer Reihe fertiger Lettern angefüllt, so bringt man eine hölzerne Schiene L über dieselben
und die beiden Schienen werden, während sie zusammengehalten werden, um die
Drehzapfen k k umgekippt. Auf diese Weise kommen die Lettern auf die Schiene L zu
liegen, mit welcher sie entfernt werden; die Schiene K wird in ihre frühere Lage zurückgebracht,
um neue fertige Lettern aufzunehmen.
Claims (10)
1. Die Construction des Schmelztiegels A in Verbindung mit einer Pumpe für das geschmolzene
Metall, mit dem Fingerhutventil az in ihrem Taucher α und mit den
reflectirenden Schirmen a5 und der verstellbaren
Schraube a7.
2. Die Construction des Matrizenrahmens c
und seiner Schraube c1 mit Einstellvorrichtung für horizontale, verticale und schräge
Lage der Matrize C.
3. Die Construction des Deckelstückes D der Gufsform mit seinem Zapfen d1, seinen
schwalbenschwanzförmigen Führungen d d2 und schräger Stofskante d%.
ο 4. Das Reguliren des Raumes zwischen den Schneidplatten EE und HH durch Einschalten
von schon nach Mafs hergestellten Lettern.
5. Das Führen der Lettern T durch die Schneidplatten E E vermittelst der Nasen t
ihrer Giefszapfen.
6. Das Führen der Lettern zwischen den Schneidplatten HH vermittelst einer verstellbaren
Stange A1, welche in die Einschnitte der Lettern pafst.
7. Die Anwendung von horizontal und vertical verstellbaren Schneidzeugen Az zum Einschneiden
von Kerben, wie sie in den Seitenflächen der Lettern gewünscht werden.
8. Die Combination von Schneidzeugen Ab
und Buffern A6 zum Berichtigen der Länge der Lettern.
9. Die Combination von Schneidplatten E, Schienen E, des Quadranten G, Schiebvorrichtung
g und Schneidplatten H zum Berichtigen und Fertigstellen der Lettern.
10. Die Combination des im vorigen Anspruch
erwähntenBerichtigungs- und Fertigstellungsapparates mit einem Lettern-Formapparat.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US20100289282A1 (en) * | 2009-05-14 | 2010-11-18 | Avery Jr Ronald | System for attaching an implement to a person |
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