DE124919C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/04—Bacteriological retting
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung von Papierstoff kommt es, hauptsachlich darauf an, die bei Pflanzengeweben
mit Cellulose vereinigten Fremdkörper löslich zu machen und dann durch Auslaugen
zu entfernen.
Das der Erfindung zu Grunde liegende Verfahren bezweckt, diesen Arbeitsvorgang durch
rasche Zersetzung der zu behandelnden Masse einfach und ökonomisch zu gestalten, ohne
eine sofortige oder später eintretende Veränderung der Cellulose' hervorzurufen.
Das Princip des Verfahrens besieht darin, die Zersetzung der Masse durch die Zusammen wirkung
eines elektrischen Wechselstromes und der Wärme, die sich beim Durchgange desselben
durch die Masse entwickelt, zu beginnen und alsdann in der Weise zu Ende zu führen, dafs
man die Masse sich selbst überläfst. Dieser Vorgang kann durch die Anwendung geeigneter,
nach Art der zu behandelnden Masse zu wählender Zersetzungsmittel unterstützt werden,
indem man die Masse beispielsweise mit Kalkmilch, verdünnter Salzsäure oder Seewasser
durchtränkt.
Zur Herstellung der Rohmasse können Pflanzenstoffe in grünem oder trockenem Zustande,
z. B. Brennesseln bezw. Stroh und Holz verwendet werden. Das vorliegende Verfahren
ist für beide Arten von Pflanzenstoffen gleich gut anwendbar und bedingt nur eine dem jeweilig
benutzten Rohstoffe entsprechende Wahl des Zersetzungsmittels und der Dauer der Zersetzung.
Zur Klarlegung der Erfindung möge im Nachstehenden als praktisches Ausführungsbeispiel die Herstellung von Papierstoff aus
Brennesseln näher beschrieben werden.
Die Stengel der Brennesseln werden nach vorheriger Entblätterung zunächst zwischen
Quetschwalzen zerkleinert und in einen dicken Brei umgewandelt. Die so erhaltene Masse
setzt man mehrere Tage lang der Einwirkung 4proc. Kalkmilch aus.
Die Masse wird hierauf entwässert und dann auf einem undurchlässigen, mit einem Metallgewebe
bedeckten Boden aufgehäuft. Die Höhe dieses Massehaufens, welcher nur durch in dem Boden befestigte Holzstangen gestützt
wird, darf einen Meter nicht überschreiten, da ein zu starkes Zusammendrücken der Masse
unter ihrem Eigengewicht vermieden werden mufs.
Alsdann wird die .ganze Oberfläche des Massehaufens mit einer von Kalkmilch durchtränkten
Wergschicht überdeckt, die mit einem darüber gelegten Metallgewebe in inniger Berührung
gehalten wird.
Die beiden Metallgewebe, zwischen welchen die zu behandelnde Masse liegt, dienen dazu,
durch letztere einen elektrischen Wechselstrom von etwa 40 Volt hindurchzuleiten, wobei die
Stärke des das Innere der Masse durchfliefsenden Stromes zwischen 5 bis 8 Ampere bei
100 kg behandelter Masse schwankt. Unter der Einwirkung dieses Stromes erreicht die
Masse bald eine Temperatur von 50 bis 550 C,
welche zweckmäfsig nicht überschritten wird. Durch den gemeinsamen Einflufs des elektrischen
Stromes und der sich entwickelnden Wärme beginnt nunmehr die Zersetzung und
demzufolge die Umwandlung der leimbildenden Substanzen.
Die Dauer dieser ersten Behandlung währt bei Brennesseln etwa 8 Stunden. Nach Verlauf
dieser Zeit unterbricht man den elektrischen Strom und überläfst die Masse für
einen oder zwei Tage sich selbst. Hierbei schreitet die Zersetzung von selbst fort und
vollendet die Umbildung der leimbildenden Substanzen. '
Danach wird die Masse den übrigen bekannten Arbeitsvorgängen, wie dem Auslaugen,
Zerfasern, Bleichen u. s. w., unterworfen.
In dem Patente 46032 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus geeigneten PflanzenstofFen
beschrieben worden, bei welchem letztere nach Durchtränkung mit Metallchlorid- und
namentlich Chlornatriumlösungen dem Einflüsse eines durch die Masse geleiteten Gleichstromes
ausgesetzt werden.
Während sich bei diesem Verfahren ein elektrolytischer Vorgang vollzieht, findet bei
dem vorliegenden Verfahren keine elektrochemische Einwirkung des 'Wechselstromes
statt, sondern lediglich eine Fermentbildung, also ein physiologischer Vorgang, der sich in
jeder beliebigen Lösung vollzieht, jedoch durch Verwendung einer Kalkmilchlösung begünstigt
wird.
Die wesentlichsten Vortheile des beschriebenen Verfahrens sind folgende:
1. Die verschiedenen auf einander folgenden Mafsnahmen des Verfahrens sind leicht und
rasch zu treffen.
2. Die Papierfaser behält nach ihrer Behandlung ihre ursprüngliche Zähigkeit vollständig
bei und verändert sich nicht mit der Zeit, wie dies u. A. der Fall ist, wenn man
die Faser starken chemischen Einwirkungen aussetzt, indem man sie z. B. unter Dampfdruck
mit BisLilfiten und Alkalien behandelt.
3. Die zur Ausführung des Verfahrens nöthige Betriebseinrichtung ist äufserst einfach.
Wird der elektrische Strom insbesondere durch Wasserkraft erzeugt, so kann das vorliegende
Verfahren mit sehr geringen Kosten ausgeführt werden, um so mehr, als die zur Verwendung
kommenden Zersetzungsmittel, z. B. Kalkmilch, billig sind und nur wenig Handarbeit erforderlich
ist.
Es bedarf kaum der Erwähnung, dafs die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform
des Verfahrens beschränkt ist und beispielsweise auch ohne Anwendung chemischer Zersetzungsmittel Verwendung finden
kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Papierstoff aus geeigneten Pflanzenstoffen, darin bestehend,
dafs aus letzteren zunächst eine dicke Breimasse gebildet und diese alsdann zwischen
zwei Elektroden von grofser Oberfläche der Einwirkung eines Wechselstromes ausgesetzt
wird, dessen Stärke genügend ist, um durch die Zusammenwirkung des Stromes und der sich bei seinem Durchgange
entwickelnden Wärme eine rasche Zersetzung bezw. Umbildung der leimbildenden Substanzen der Fasern zu bewirken,
welche dadurch zu Ende geführt wird, dafs man die Masse nach Unterbrechung
des Stromes sich selbst überläfst.
2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Verfahrens, darin bestehend, dafs die aus den Pflanzenstoffen hergestellte Breimasse zunächst mit Kalkmilch, verdünnter
Salzsäure, Seewasser qder anderen geeigneten Zersetzungsmitteln durchtränkt
und hierauf zwischen zwei als Elektroden dienenden Metallgeweben der Einwirkung des Wechselstromes ausgesetzt wird.
3. Eine Ausführungsform des unter 1. und 2 gekennzeichneten Verfahrens, darin bestehend,
dafs Brennesselstengel nach vorheriger Entblätterung zwischen Quetschwalzen zerkleinert und zu einem dicken
Brei verarbeitet werden, welcher mit 4 proc. Kalkmilch durchtränkt und darauf der Einwirkung
eines Wechselstromes von etwa 40 Volt unterworfen wird, derart, dafs die Stärke des die Masse durchfliefsenden
Stromes bei 100 kg Masse zwischen 5 und
8 Ampere schwankt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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