DE602709C - Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Spinnfasern - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen SpinnfasernInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Spinnfasern
und eignet sich insbesondere für die Behandlung von neuseeländischem Flachs (Phormium
Tenax), Pitehanf (Agave Americana), Pitegras (Aloe sisalina) und anderen Bastfaserpflanzen,
kann aber auch für Flachs und Baumwolle angewendet werden. Es ist bereits vorgeschlagen worden, mit Wasser
to oder Chemikalien imprägnierte Faserstoffe
Hochfrequenzentladungen auszusetzen und die dabei entstehenden Gase (Sauerstoff,
Chlor, Ozon usw.) als Bleichmittel wirken zu lassen. Es ist ferner bekannt, bei der
Aufbereitung von pflanzlichen Fasern für das Verspinnen pflanzliche oder mineralische
öle in sulfuriertem Zustande zu verwenden.
Es ist gefunden worden,, daß, je höher der
PH-Wert eines sulfurierten Öles ist, desto
gründlicher dessen Reinigungswirkung auf die Pflanzenfasern ist, und daß die zur Reinigung
erforderliche Zeit wesentlich verringert wird. Wird indes der pa-Wert in üblicher
Weise dadurch gesteigert, daß man Alkali hinzufügt, so treten die Nachteile auf,
daß durch Verseifung einiger wertvoller Fettsäuren des Öles diese letzteren für die
unmittelbare Einwirkung auf die Faser verlorengehen, ferner, daß die freien Alkaliionen
auf den Glanz der Faser schädlich einwirken und schließlich, was vom praktischen Standpunkte
wichtig ist, das öl dickflüssig wird und sich schwierig mit Wasser vermischen
läßt.
Die Erfindung ermöglicht eine wesentliche Erhöhung des pH-Wertes von sulfurierten
Ölen auf anderem Wege, nämlich durch eine weitgehende elektrische Ionisierung mittels
Elektrolyse, welche zweckmäßig durch hochgespannte hoch- oder niedrigfrequente Entladungen
vervollständigt wird, wobei gleichzeitig das öl mit Ozon beladen wird. Man
erzielt auf diese Weise eine Flüssigkeit von wesentlichem pn-Wert ohne Gegenwart von
schädlichem, freiem Alkali. Es kann irgendein sulfuriertes neutralisiertes öl verwendet
werden, wie pflanzliches Öl, Mineralöl, tierisches öl,-z. B. Fischöl, vorzugsweise werden
jedoch pflanzliche Öle benutzt, wie Rizinusöl oder Olivenöl.
Das Verfahren wird beispielsweise · in folgender Weise ausgeführt:
1001 Rizinusöl, enthaltend 40 °/o Fettsäuren,
werden mit Schwefelsäure so weit sulfuriert, daß der prozentuale Fettsäurengehalt
auf 20 °/0 sinkt. Das konzentrierte, genau mit Alkali neutralisierte Sulfoöl wird dann
zwischen üblichen Elektroden einer elektrolytischen Zelle bei 32 bis 3S0C geleitet und
einer elektrischen Stromdichte von etwa 10 Ampere für je 1,5 Liter Öl unterworfen,
während die Spannung entsprechend groß
sein muß, um diese Stromdichte unter Überwindung des Widerstandes zu liefern. Die
Behandlung wird genügend lange Zeit fortgesetzt, um die Konzentration der Fettsäuren
infolge des Verschwindens von Wasser durch Zersetzung (Entwicklung von Wasserstoff
und Sauerstoff) bis auf 50 oder 60 % zu steigern und gleichzeitig sämtliche Fremdbestandteile
und unlöslichen Stoffe niederzuto schlagen. Das so behandelte öl zeigt, wenn
es mit zehnfacher Menge Wasser verdünnt worden ist, einen pa-Wert von etwa 7,0. Ein
mittels Alkalizusatz auf diesen Wert gebrachtes gewöhnliches Sulfoöl unterscheidet
t5 sich von dem ionisierten durch dunklere Färbung, Zähflüssigkeit und schädlichen Einfluß
auf den Faserglanz. Um die aufschließende und bleichende Wirkung zu erhöhen, wird das so ionisierte öl noch einer Bürstenentladung
in dünner Schicht unterworfen, die man mit einer Spannung von nicht weniger als 5000 Volt und einer Frequenz von
nicht weniger als 500 000 Perioden erzielt. Eine höhere Spannung von niedrigerer Frequenz
liefert annähernd dieselben Resultate. Es wird dadurch nicht nur ein Imprägnieren
des Öles mit Ozon, sondern auch eine weitere Steigerung des ρκ-Wertes auf etwa 7,5 bis
8,0 erreicht.
Ein derart elektrisch ionisiertes öl wird dann vorzugsweise gelüftet und bzw. oder
mit einer gewissen Menge Wasser verdünnt, beispielsweise ein Volumenteil Öl mit 25
Teilen Wasser, worauf die Lösung zur Behandlung der Faserstoffe auf 50 bis iio° C erhitzt
wird.
Die Behandlung eines pflanzlichen Spinnfaserstoffes soll an Hand folgenden Beispieles
erläutert werden:
Flachsstengel, sei es in grünem Zustande unmittelbar nach der Ernte oder mehr oder
weniger vorgetrocknet, d. h. bräunlich, werden einer vorherigen mechanischen Behandlung
unterworfen, um die Haut zu brechen, zu welchem Zwecke man bei bereits getrocknetem
Hanf das Quetschen, Schaben oder Reiben anwendet. Diese Arbeiten können
beispielsweise durch Hindurchführen der Stengel zwischen gezahnten Walzen oder durch Stechkämme bewerkstelligt werden.
Die Behandlung mit der Lösung des sulfurierten Öles kann, sei es während dieser mechanischen
Behandlung, sei es erst nach derselben, erfolgen, zweckmäßig jedoch während dieser mechanischen Bearbeitung derart, daß
die in die Lösung eingetauchten Stengel, sei es ununterbrochen, sei es in bestimmten
Zeitabständen, dem Quetschen oder Walzen unterworfen werden. Die Lösung hat die Eigenschaft, die fleischige Haut der Stengel
äußerst rasch zu erweichen und somit- das Abstreifen zu beschleunigen. Die mechanische
Behandlung muß derart erfolgen, daß die Fasern nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Gleichzeitig werden dabei die
harzigen Beimengungen entfernt, ohne daß man zum Ausschwingen greifen muß. Bei der Verarbeitung von Grünstengeln genügt
meistens anstatt der obengenannten mechanischen Bearbeitung zwischen gezahnten Wal-
zen ein einfaches Quetschen zwischen glatten Walzen, während die Lösung des sulfurierten
Öles etwas stärker verwendet wird, nämlich ein Teil öl auf 15 Teile Wasser, und
zwar bei einer Temperatur von 500 C und einer Tauchdauer von 3 Stunden, wonach
ein weiteres Erhitzen auf etwa roo° C erfolgt und das Material während einer Stunde
im Bade verbleibt. Die Losl,ösung der fleischigen und harzähnlichen Beimengungen
erfolgt dabei in vollkommener Weise, was äußerlich daran erkannt wird, daß die Stengel
im Bade versinken. Da die Spinnfaser selbst dabei nicht im geringsten angegriffen
wird, so bleiben natürlicher Glanz und Glätte der Faser bestehen.
Die so vorbehandelten und gereinigten Spinnfasern werden alsdann der üblichen
textiltechnischen Weiterverarbeitung zugeführt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Spinnfasern unter Verwendung von wäßrigen Lösungen von sulfurierten ölen, dadurch gekennzeichnet, daß man neutralisiertes sulfuriertes Öl durch Elektrolyse zwecks Steigerung des pH-Wertes weitgehend ionisiert, alsdann durch hochgespannte hoch- oder niedrigfrequente Entladungen mit Ozon belädt und den Rohfaserstoff mit einer verdünnten Lösung dieses Öles, vorzugsweise bei Temperaturen von 50 bis no0, behandelt und danach der textiltechnischen 105 ■ Weiterverarbeitung zuführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB27249/30A GB363651A (en) | 1930-09-12 | 1930-09-12 | A new or improved process for the extraction or treatment of vegetable fibres |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE602709C true DE602709C (de) | 1934-09-14 |
Family
ID=10256512
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH128214D Expired DE602709C (de) | 1930-09-12 | 1931-08-18 | Verfahren zur Gewinnung von pflanzlichen Spinnfasern |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1913202A (de) |
BE (1) | BE382231A (de) |
DE (1) | DE602709C (de) |
FR (1) | FR721871A (de) |
GB (1) | GB363651A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3400326A1 (de) * | 2016-01-06 | 2018-11-14 | Veritas Tekstil Konfeksiyon Pazarlama Ve Sanayi Ticaret Anonim Sirketi | Herstellung von papiergarn aus zellulosehaltigen pflanzenarten |
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0
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- 1930-09-12 GB GB27249/30A patent/GB363651A/en not_active Expired
-
1931
- 1931-08-18 DE DEH128214D patent/DE602709C/de not_active Expired
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- 1931-08-22 FR FR721871D patent/FR721871A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE382231A (de) | |
FR721871A (fr) | 1932-03-09 |
US1913202A (en) | 1933-06-06 |
GB363651A (en) | 1931-12-14 |
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