DE597182C - Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern - Google Patents
Verfahren zur Behandlung tierischer FasernInfo
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- DE597182C DE597182C DED63850D DED0063850D DE597182C DE 597182 C DE597182 C DE 597182C DE D63850 D DED63850 D DE D63850D DE D0063850 D DED0063850 D DE D0063850D DE 597182 C DE597182 C DE 597182C
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C3/00—Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
- D06L4/00—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
- D06L4/10—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen
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Description
- Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern Gegenstand des Patents 571 74.3 bildet ein Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern, wie -Wolle, Haare, Borsten u. dgl., mittels Wasserstoffsuperoxydes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das rohe oder beliebig vorbehandelte Fasermaterial in stetigem oder unterbrochenem Arbeitsgang mit gegebenenfalls durch Zusätze stabilisierter Wasserstoffsuperoxydlösung, z. B. im Leviathan, getränkt und .gegebenenfalls nach Entfernung. eines Teiles des - Tränkungsmittels, z. B. mittels Quetschwalzen, ohne Spülung 'und/öde'r Säuerung bei Temperaturen von :etwa io bis 8o° unvollständig getrocknet wird.
- Im einzelnen wird dieses Verfahren z. B. derart durchgeführt; daß lose Wolle mit etwa 3o bis 40 % Feuchtigkeitsgehalt durch einen Leviathan geführt wird, der mit einer durch Natriumpyrophosphat ganz schwach alkalisch gemachten dünnen Lösung von Wasserstoffsuperoxyd, welche 2o bis 3o cm-' 3o% iges Wasserstoffsuperoxyd pro Liter Flotte enthält, gefüllt ist. Bei Verlassen des Leviathans wird dann-die Wolle bis auf einen Flüssigkeitsgehalt von beispielsweise 3o bis qo % ausgequetscht -und die so noch mit Bleichflüssigkeit beladene Wolle hierauf bei einer Temperatur von etwa q0° auf einem laufenden Band durch eine Trockeneinrichtung geführt. In dieser bleibt sie zweckmäßig noch ein bis zwei Tage zwecks Eeuchtigkeitsausgleichs ruhig liegen, wobei gleichzeitig noch Nachbleiche stattfindet.
- Durch dieses Verfahren ist es in @einfachster Weise möglich, eine gute Reinigung bzw. Aufschließung und Konservierung von tierischen Fasern zu erzielen und diese selbst für eine lange Lagerung gegen Befall durch Pilze, Bakterien u. dgl. zu schützen.
- In Verfolg -weiterer Arbeiten wurde nun festgestellt, daß es ganz besonders vorteilhaft ist, dieses vorerwähnte Verfahren mit sauren, z. B. mit Schwefelsäure angesäuerten Wasserstoffsuperoxydlösungen durchzuführen. Einerseits hat sich nämlich gezeigt, daß derartigen Lösungen solchen alkalischer Natur, wie z. B. den oben angegebenen, gegenüber eine gesteigerte Wirkung bezüglich des Reinigungs- bzw. Aufschlußefektes zukommt. Andererseits hat sich auch noch überraschenderweise herausgestellt, daß bei Verwendung von sauren Wasserstoffsuperoxydlösungen das Fasermaterial, wie z. B. Wolle, als solches praktisch völlig unangegriffen bzw. -unverändert bleibt,und z. B. seine Weichheit bzw. Flaumigkeit, Elastizität und sonstigen wertvollen Eigenschaften praktisch völlig beibeihält,wie es bei der Verwendung alkalischer Wasserstoffsüperoxydbäder wie auch bei sonstigen Behandlungsmethoden längst nicht in dem 'Maße der Fall ist; im Gegenteil, bei solchen kann das Fasermaterial, insbesondere wenn konzentriertere bnv. stärker alkalische Lösungen verwendet werden, sogar ziemlich hart und auch in seinen sonstigen wertvollen Eigenschaften mehr oder weniger geschädigt werden. In dieser Hinsicht haben sich Wasserstoffsuperoaydlösungen, deren Wasserstoffionenkonzentration auf einen PH-Wert von 3,o bis 6,5 eingestellt ist, und darunter wieder solche mit einer Wasserstoffionenkonzentration von PH = 5,o bis 5,6 als besonders vorteilhaft bewährt.
- Die Konzentration der Lösungen kann dabei stets in verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken und richtet sich insbesondere auch nach der Art des Behandlungsgutes, dem Umfang der angestrebten Bleichung -und dem Grad der vorgesehenen Trocknung, um bei dieser das Verbleiben von unter Umständen zu großen Wasserstoffsuperoxydmengen auf dem Fasermaterial zu vermeiden. Entsprechende Werte lassen sich durch kleine Vorversuche jeweils leicht ,ermitteln. Im allgemeinen ist es am zweckmäßigsten, wenn die Konzentration der Wasserst3ffsuperoxydlösungen etwa 0,o3 bis io %, vorzugsweise etwa 0,03 bis 3 %, des Wassergewichts beträgt und während des Arbeitens durch von Zeit zu Zeiterfolgende Ergänzung des verbrauchten Wasserstoffsuperoxyds auf der jeweils gewünschten Stärke gehalten wird.
- Im übrigen kann das vorliegende Verfahren in der im Hauptpatent geschilderten Weise durchgeführt werden. So kann z. B. rohes oder beliebig vorbehandeltes, z. B. in bekannter Weise entschweißtes und nach etwaiger Trocknung wieder befeuchtetes Fasermaterial bearbeitet und auch mit Stabilisierungsmitteln versetzte Wasserstoffsuperoxydlösungen verwendet werden. Ebenso kann auch vor dem Trocknen erst ein Teil des Imprägnierungsmittels auf mechanischem Wege, z. B. mittels Quetschwalzen, entfernt werden. Beispiel Rohwolle wurde kontinuierlich mittels eines endlosen, mit Stahlspitzen versehenen Bandes unter gleichzeitig dadurch bewirkter Auflockerung in einen Behälter i eingeführt, welcher 9092 1 Wasser von 49° C und darin gelöst 27,2 kg calcinierte Soda enthielt. Nach Passieren dieses Behälters wurde die Wolle durch eine Preßrolle geführt und in einen Behälter 2 geleitet, welcher 4546 1 Wasser, 6,8 kg calcinierte Soda und 6,8 kg Seife @enthielt. Nach Passieren dieses Behälters wurde die Wolle dann ivie vorher durch Quetschwalzen geführt und hierauf in :einen Behälter 3 eingebracht, welcher 4546 1 Wasser und 6,8 kg Seife enthielt. Die Wolle gelängte dann in einen Behälter 4, welcher lediglich mit Wasser gefüllt war und in dem ein Teil des Alkalis ausgewaschen wurde. Von diesem vierten Behälter gelangte die Wolle dann in den eigentlichen Bleichbehälter 5, welcher 4546 1 Wasser von 49° C, 4546 1 Wasserstoffsuperoxyd (ioo%ig) und derartige Mengen Schwefelsäure enthielt, daß die Wasserstoffionenkonzentration der Lösung einen PH-Wert von 5,4 aufwies. Die PH-Bestimmung der Lösung wurde auf kolorimetrischem Wege mittels Lamotte-Farbvergleichs und Chlorphenolrots als Indikator vorgenommen. In gleicher Weise wurde jede halbe Stunde die Azidität dieses fünften Bades laufend kontrolliert. Ebenso wurde die Wasserstoffsuperoxydkonzentration durch Titration mit Kaliumpermanganatlösung kontrolliert und das .verbrauchte Wasserstoffsuperoxyd nach -Bedarf ergänzt. Nach Passieren dieses fünften Behälters wurde die Wolle so trocken wie möglich ausgepreßt und dann auf einem laufenden Band durch eine Trockeneinrichtung geführt, wo sie bei 49° bis 6o° C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von i bis 4 070 getrocknet wurde. Während des Passierens durch den fünften Behälter und die Trockeneinrichtung wurde die Wolle auf eine gute Weiße gebleicht -und zeigte danach ihre natürliche Flaumigkeit, Weichheit, Elastizität, Zugfestigkeit und anderen erwünschten physikalischen Eigenschaften in unverändertem Maße."
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern mittels Wasserstoffsuperoxydes nach Patent 571 743, dadurch gekennzeichnet, daß mit sauren, z. B. mit Schwefelsäure angesäuerten Wasserstoffsup.eroxydlösungen gearbeitet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserstoffsuperoxydlösungen verwendet werden, deren Wasserstoffionenkonzentration PH = 3,o bis 6,5, vorzugsweise PH = 5,o bis 5,6, beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet; daß Lösungen verwendet werden, denen Wasserstoffsuperoxydgehalt etwa o,o3 bis io oho, vorzugsweise etwa o,o3 bis 3 %, des Wassergewichtes beträgt.
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