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DE231079C - - Google Patents

Info

Publication number
DE231079C
DE231079C DENDAT231079D DE231079DA DE231079C DE 231079 C DE231079 C DE 231079C DE NDAT231079 D DENDAT231079 D DE NDAT231079D DE 231079D A DE231079D A DE 231079DA DE 231079 C DE231079 C DE 231079C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bamboo
salt solution
acid
solution
bleaching
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT231079D
Other languages
English (en)
Publication of DE231079C publication Critical patent/DE231079C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1005Pretreatment of the pulp, e.g. degassing the pulp

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 231079 KLASSE 55 c. GRUPPE
in LONDON.
Bekanntlich sind Bambusfasern mittels der bisher bekannt gewordenen Bleichverfahren praktisch nicht bleichbar. Es rührt dies daher, daß jede einzelne Faser von reifem Bambus in eine farbige Hülle eingeschlossen ist, deren Substanz eine gelbe Farbe annimmt, wenn sie mit Chlor oder anderem Bleichmittel in Berührung gelangt. Hierbei erleidet außerdem die Faser eine Beschädigung insofern, als sie
ίο infolge der Behandlung kurz und spröde wird. Der Erfindung gemäß wird der Bambus einer . Vorbehandlung unterworfen, die im wesentlichen darin besteht, daß die Bambusmasse in einer freien Sauerstoff enthaltenden SaIzlösung eingeweicht wird, der man eine Schwefeloder andere ähnliche Säure hinzusetzt; die breiige Masse wird dann gewaschen und darauf in eine schwache alkalische Lösung gebracht. Hieran schließt sich dann der- eigentliche Bleichvorgang an. Der so behandelte Bambus erhält durch dieses Verfahren eine glänzend weiße Farbe von gutem Aussehen.
Fig. ι zeigt die schaubildliche Ansicht einer zur Ausführung des neuen Verfahrens dienenden Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung von oben.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2. ,
Die Behandlung beginnt, wenn der Bambus oder anderes ähnliches holzartiges Material gekocht und gewaschen worden ist, die Strähne aufgebrochen und die einzelnen Fasern bloßgelegt worden sind, d.h. wenn der Bambus j in Brei verwandelt worden ist, und ist wie folgt:
Man nimmt eine Lösung von Salzsole, die am besten durch Hinzufügen von Salz zu Seewasser hergestellt wird, und führt sie durch die dargestellte Vorrichtung. Hierbei wird die Lösung mittels eines elektrischen Stromes elektrolyseert. Ein Teil des Wassers wird zersetzt, die leichteren Gase werden freigegeben und ausgetrieben, und Sauerstoff wird durch die Salzsole und die verschiedenen anwesenden Chloride absorbiert.
Ferner wird eine Lösung von Wasser und Schwefeldioxyd durch eine andere, aber ähnliche Vorrichtung geleitet, wo sie in derselben Weise behandelt wird. Das entstehende Oxyd wird durch die schweflige Säure absorbiert, und die leichteren, nicht in der Lösung gehaltenen Gase werden freigegeben und ausgetrieben. Beide Lösungen werden dann. zusammen in ein Mischgefäß geleitet. In die sich ergebende gelbe Lösung wird der Bambus während einer bestimmten Zeit eingeweicht, bis die ganze Masse eine helle zitronenartige Farbe bekommt. Die Masse muß hellgelb und nicht orangenfarbig sein. In der gelben Lösung wird sich Sauerstoff entwickeln, und hiervon hängt die obengenannte Wirkung ab. Die gelbe Lösung wird nun abgeleitet und die breiige Masse entfernt und gut gewaschen.. In diesem Stadium der Behandlung werden feste Massen nicht abgesetzt; die Lösungen und der gewaschene Brei behalten eine klare gelbe Farbe.
Wahrscheinlich bildet sich, wenn Schwefel-
säure oder andere ähnliche Säuren zu den Sauerstoff in Lösung enthaltenden Chloridlösungen hinzugefügt werden, eine Oxysäure von Chlor, welche ihrerseits in Berührung mit der Faser Sauerstoff im Augenblick des Entstehens freigibt, welcher sich mit den farbigen zu entfernenden Häutchen der Faser verbindet, ohne daß hierbei freies Chlor entsteht.
Es wird nun ein schwaches alkalisches Bad
ίο von Kalkwasser oder Ätznatron oder eine Mischung von Sodakarbonat ■ und Borax oder anderen ähnlichen Alkalien hergestellt. In diesem Bade wird die bereits, wie beschrieben, eingeweichte und gewaschene Masse während einer bestimmten Zeitdauer eingebracht, bis die ganze Masse dunkelbraun ist. Diese Masse wird dann tüchtig gewaschen; hierbei wird die hinderliche Schicht, welche nunmehr ihre chemische Zusammensetzung verändert und ihre Adhäsionskraft verloren hat, zusammen mit der dunkel gefärbten Flüssigkeit entfernt, und es verbleibt eine gut gereinigte Zellulose, die frei von sie einhüllenden Stoffen ist.
Der so vorbehandelte Brei kann nun beispielsweise in einer sehr dünnen Lösung der auf obige Weise erhaltenen gelben Lösung gebleicht werden, oder die Bleichung kann in einer • zweiprozentigen Lösung gewöhnlichen Bleichpulvers erfolgen, welche jetzt die Faser nicht verletzt. Es kann keine andere für das Herstellen von Papier zurzeit verwendete Faser mit einer so schwachen und daher billigen gebleicht. werden,. sondern es ist meist eine acht- bis zwölfprozentige Lösung erforderlich.
Die in den Zeichnungen dargestellte, zur Herstellung der Salzlösung zu verwendende Vor-, richtung besteht aus, einem Trog A, welcher zwei aufrechte Wände enthält. Diese stehen nahe aneinander und sind mit leitenden, die Elektroden bildenden Platten C, D an sich gegenüberliegenden Flächen versehen. Die Platte C besteht am besten aus Kohle und die Platte D aus Zink oder Blei. Die Platte D ist mit Rippen versehen, die zweckmäßig unter einem Winkel von 45 ° gegen die Wagerechte geneigt sind. An Stelle der Rippen können kegelförmige Vorsprünge vorhanden sein. Zwischen beiden Elektroden ist eine aufrechte Tafel E aus Glas oder anderem nicht leitenden Stoffe angeordnet, welche dem Elektrolyten eine Schneidkante E1 darbietet. Die Wandungen F bilden zusammen mit der Glasplatte E einen Teil, der über den Trog A hinausragt und mit einem Auslaßrohr G versehen ist. An der Stelle, wo die Glasplatte E in den Trog A eintritt, befindet sich eine geneigte Bahn H.
Innerhalb eines runden Troges / ist ein mit
Stufen versehener Kegel I1 angeordnet, dessen Spitze sich unmittelbar unter dem Rande H1 des Bodenteiles H befindet. Leitungen /2 führen von dem Troge / zu einer Leitung J3.
Der Trog A wird mit einer Lösung von fortgesetzt in Fluß gehaltener Salzsole gefüllt. Diese Lösung besteht am besten aus Seewasser mit oder ohne Zusatz von Kochsalz. Die Elektroden C und D werden beispielsweise von einer Dynamomaschine mit elektrischem Strom : gespeist, welcher gerade stark genug ist, um die Flüssigkeit zu zersetzen, wenn sie über eine große Fläche verteilt ist, aber hierbei Chlor oder irgendwelche etwa anwesende Metalle nicht freimacht. Die Glasplatte E dient dazu, den Elektrolyten in zwei Teile zu teilen. Der der elektro-positiven Seite C zunächst liegende Teil führt freien Sauerstoff mit sich, fällt über die Kante H1 in den von den Wandungen F gebildeten Trog und geht von da durch das Auslaßrohr G nach einem Behälter. Der andere Teil des Elektrolyten ist von den leichten Gasen befreit, welche nicht in der Lösung gehalten und bis zu einem bestimmten Grade freigemacht und von den hervortretenden Teilen oder Rippen der Elektrode D gehalten werden, und fällt über den Rand H1 der geneigten Platte H, wobei der Flüssigkeitsstrom das Austreiben der Gase befördert. Dieser Teil des Elektrolyten gelangt dann auf den Kegel I, auf dessen Stufen eine weitere Entfernung von etwa noch vorhandenen gas- ' förmigen Teilchen herbeigeführt wird, und gelangt dann durch die Leitungen J2, Is nach einem Behälter. Die freien Sauerstoff enthaltende Lösung wird am besten allein benutzt ; sie kann jedoch auch mit einer Säure verdünnt werden, aus welcher der Wasserstoff entfernt worden ist.
Durch Anordnung des geneigten Teiles H, über dessen Rand die Flüssigkeit fällt, werden tote Räume, welche dem Fließen der Flüssigkeit durch den Trog A hinderlich sein würden,. vermieden.
Eine ähnliche Vorrichtung wird zur Behandlung der aus Schwefeldioxyd und Wasser gebildeten Säure benutzt. Hierbei wird jedoch die Anode vorteilhafterweise mit Platinschwamm überdeckt oder aus solchem hergestellt. Die von der Nähe der Anode genommene Lösung ist eine sehr schwache Lösung von Schwefelsäure, da die schweflige Säure durch den durch die Elektrode entstehenden Sauerstoff in Schwefelsäure umgewandelt wird. . Diese Methode zur Herstellung einer. wäßrigen Lösung von Schwefelsäure hat sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen; es könnte aber auch eine auf andere Weise zubereitete Schwefelsäure, oder andere Säurelösung verwendet werden. .
Die Abmessungen der Vorrichtung sind am besten wie folgt: Der Trog A wird ungefähr 4 m lang und 65 cm tief und 2 m breit gemacht. Die Elektroden C und D erhalten eine Länge von 3 m und sind nicht mehr als
ungefähr 15 cm voneinander entfernt. Der Trog I ist ungefähr 3 m unter dem Boden des Troges A angeordnet. Bei einer Vorrichtung von obigen Abmessungen wird ein Strom von ungefähr 8 Ampere verwendet.
Obgleich die Salzlösung am besten, wie oben beschrieben, auf elektrolytischem Wege zubereitet wird, kann dies auch auf andere Weise erfolgen.
10

Claims (1)

  1. Patent-An Sprüche:
    I. Verfahren zum Bleichen von Bambus
    : und ähnlichen Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem eigentlichen-Bleichen die die Bambusfaser umgebende, ihrem Bleichen hinderliche Schicht mittels einer freien Sauerstoff enthaltenden Salzlösung
    :, entfernt wird.
    . 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bambus- ', masse vor dem eigentlichen Bleichen in einer freien Sauerstoff enthaltenden Salzlösung, beispielsweise Seewasser und Schwe-', feisäure oder einer anderen ähnlichen Säure bestehenden Mischung, eingeweicht, dann ge-
    waschen und schließlich mit einer schwachen alkalischen Lösung behandelt wird.
    3.. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Salzlösung vor ihrer Einwirkung auf die Bambusmasse einem elektrischen Strom unterworfen wird.
    4. . Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,' daß die im Ansprach 2 genannten Säuren vor ihrer Zusetzung zur Salzlösung einem elektrischen Strom ausgesetzt werden.
    5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch zwei parallele Elektroden (C, D) von verhältnismäßig großer Oberfläche, zwischen welchen die vom elektrischen Strome zu behandelnde Salzlösung oder Säure hindurchfließt und durch eine zwischen den Elektroden vorgesehene Wanr dung (E1), welche den nahe der den Sauerstoff ansammelnden Elektrode vorüberfließenden, diesen absorbierenden Teil der Flüssigkeit getrennt von dem nahe der anderen Elektrode vorüberfließenden Flüssigkeitsteil zum Abfluß bringen läßt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT231079D Active DE231079C (de)

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DE (1) DE231079C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

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